Bis unsre Seelen Sterne sind. Rilke und Lou Andreas-Salomé
Roman | Die bewegende Romanbiografie über Rainer Maria Rilke und Lou Andreas-Salomé
Eine Amour fou jenseits aller Konventionen
Er ist 22 und ein literarischer Shootingstar, sie Psychoanalytikerin und selbst erfolgreiche Schriftstellerin: Rainer Maria Rilke und Lou Andreas-Salomé. Ihre Liebe beginnt mit ein paar Gedichten, die der junge Dichter 1897 der fast fünfzehn Jahre älteren Lou schickt. Als sie sich persönlich kennenlernen, ist sie fasziniert und mitgerissen von der Tiefe seines Gefühls und der Größe seiner dichterischen Begabung. Ihm bedeutet die Begegnung eine menschliche und künstlerische Erfüllung und Herausforderung. Für beide ist ihre Liebe ein überwältigendes und einzigartiges Ereignis.
Dabei hält Lou stets an ihrer Freiheit fest, beurteilt Rilkes Werk schonungslos und bewahrt ihren Geliebten davor, sich auf dem
Genius Rilke
auszuruhen. Und so ist ihre Liebesbeziehung, die später in eine lebenslange Freundschaft mündete, auch ein sehnsüchtiges Ringen umeinander, eine leidenschaftliche Suche nach Verbindung und Freiheit.
Das Buch ist eine Romanbiografie über die Beziehung von Lou Andreas-Salome und Rainer Maria Rilke. In mehreren Abschnitten über die Jahre hinweg erhalten wir Einblicke in die Liebesbeziehung und Freundschaft ...
Das Buch ist eine Romanbiografie über die Beziehung von Lou Andreas-Salome und Rainer Maria Rilke. In mehreren Abschnitten über die Jahre hinweg erhalten wir Einblicke in die Liebesbeziehung und Freundschaft der beiden. Dabei erleben wir Rilke über seine literarische Schaffenszeit hinweg und Lou auf ihrem Weg zur bekannten Psychoanalytikerin. Die Sprache lässt direkt an die früheren Zeiten denken, dafür habe ich es jedoch verhältnismäßig gut und flüssig lesbar gefunden. Der Erzählstil ist oft eher sachlich und die Erzählungen werden ergänzt durch Briefe. Die Geschichte wird auf mehreren zeitlichen Ebenen erzählt, die Kapitelüberschrift gibt eine erste zeitliche Orientierung, einige Kapitel erzählen jedoch über eine längere zeitliche Dauer.
Ich empfehle das Buch für Interessierte zu Rilke und Lou. Ich fand es sehr interessant, die beiden Menschen etwas näher kennenzulernen und meine Fantasie spielen zu lassen. Viele Details waren mir gar nicht bekannt.
Dieser Roman erzählt von der Beziehung zwischen dem Dichter Rainer Maria Rilke und der fünfzehn Jahre älteren Lou Andreas Salomon. Sie war seine große Liebe, aber leider schon verheiratet, aber sie war ...
Dieser Roman erzählt von der Beziehung zwischen dem Dichter Rainer Maria Rilke und der fünfzehn Jahre älteren Lou Andreas Salomon. Sie war seine große Liebe, aber leider schon verheiratet, aber sie war auch seine beste Freundin. Anhand der Beziehung der Beiden wird auch das Leben der Beiden erzählt. Wie sie wurden was sie waren. Er der Dichter, sie die Psychoanalytikerin.
Der Roman erzählt in vielen kurzen Kapiteln von den verschiedenen Episoden des Lebens. Allerdings ist dieses nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern so das es in die Geschichte passt. Ich muss gestehen, daß ich mich daran erst gewöhnen musste.
Ansonsten hat mir das Buch sehr gefallen, ich liebe Roman biographische Bücher und hier ist der Mix aus Roman u d Biographie sehr gut gelungen. Ich habe viel interessantes über Rilke und die Zeit in der er lebte erfahren. Das ganze in einem lockeren Schreibstil der niemals trocken war und so sehr gut zu lesen war.
In ‚Bis unsere Seelen Sterne sind‘ hat die Autorin Maxine Wildner die Verbindung des 22-jährigen Rainer Maria Rilke mit der der fast fünfzehn Jahre älteren Psychoanalytikerin und ebenfalls erfolgreichen ...
In ‚Bis unsere Seelen Sterne sind‘ hat die Autorin Maxine Wildner die Verbindung des 22-jährigen Rainer Maria Rilke mit der der fast fünfzehn Jahre älteren Psychoanalytikerin und ebenfalls erfolgreichen Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé verarbeitet.
Lou von Salomé führt in Berlin mit den Orientalisten Friedrich Carl Andreas eine Scheinehe. Rilke ist von Lou fasziniert, sie unterstützt ihn in seiner Karriere, ist seine Kritikerin und seine Geliebte. Eine Amour fou jenseits aller Konventionen. Aber Rilke engt die freiheitsliebende Lou mehr und mehr ein.
Die Sprache ist zum Teil ungewohnt, ist aber der Gesellschaftsschicht und der Zeit angemessen. Besonders Lou Andreas-Salomé hat mich als Protagonistin beeindruckt. Rilke wurde in seiner Zerrissenheit und in seiner Egozentrik sehr gut gezeichnet. Mit Lous Mann habe ich gelitten. Dennoch bin ich mit den Protagonisten nicht warm geworden. Sie haben mich nicht wirklich erreicht. Ich empfand das Buch stellenweise als langatmig und zäh. Dennoch habe ich viel mitgenommen, über die Menschen dieser Zeit, die Begegnungen mit Tolstoj, Friedrich Nietzsche und Paul Rée, mit Malwida von Meysenbug und den Verbindungen nach Bayreuth und der Wagner-Familie.
Fazit: Ein Buch mit vielen interessanten Menschen.
Gekriegt hat mich das Buch mit dem Versprechen einer interessanten Frau und ihres Liebhabers, eines genialen Schriftstellers. Bekommen habe ich einen sensiblen Mann, der andere bewundern muss, aber kaum ...
Gekriegt hat mich das Buch mit dem Versprechen einer interessanten Frau und ihres Liebhabers, eines genialen Schriftstellers. Bekommen habe ich einen sensiblen Mann, der andere bewundern muss, aber kaum partnerschaftliche Beziehungen eingehen kann. Und eine Frau, die sich zu intellektuellen Männern hingezogen fühlt und ihnen als Spiegel und Muse dient. Gefehlt hat aber letztlich das künsterlerische Schaffen beider.
Worum geht es?
Das Buch erzählt überwiegend das Leben Rainer Maria Rilkes, ein Stück das Leben Lou Andreas-Salomés. Und ein kleines Stück ihrer Männer. Es ist ein belletristisches Buch, das Gespräche nachstellt und mit Briefen und Tagebucheinträgen ergänzt.
Wie hat mir das Buch gefallen?
Ich wusste lange Zeit nur mäßig, um wen es tatsächlich geht. An manchen Stellen nimmt Salomé viel Raum ein, an anderen Rilke. Besonders, als es um Carl Andreas-Salome und Friedrich Nietzsche geht, hatte ich das Gefühl, im falschen Buch zu sein.
Es ist interessant zu lesen, wie Rilke um sich selbst kreist, sehr empfindsam ist und wie die Beziehungen zu seinen Frauen dem gleichen Schema folgen: Er himmelt sie an, aber sobald sie sich ihm nähern, verpufft die Energie und er flüchtet sich in Einsamkeit. Schreiben kann er nur durch Leiden. Die Kunst ist sein lebenslanger Partner, der er vieles unterordnet. Rilke ist ein Mensch, der in diesen (manischen?) Phasen viel Aufmerksamkeit von seinem bewundernden Objekt braucht und Energie absaugt. Salome erkennt das und hält daher nach drei intensiven Jahren nur noch brieflichen Kontakt zu Rilke. Trotzdem ist sie die einzige Frau, zu der Rilke bis zu seinem Lebensende ein vertrauensvolles Verhältnis hat.
Im Vergleich dazu wirkt Salome etwas blass. Warum sie verheiratet war, die Ehe aber nicht vollzogen hat, und Beziehungen zu mehreren Männern hatte, wird nicht aufgeklärt. Auch, warum sie sich zu geistigen Männern hingezogen fühlt, ist nicht ganz klar. Ich hätte aber vom Buch erwartet zu lesen, welchen Beitrag Salome zum Schaffen ihrer Liebhaber leistet. Sie wirkt eher als Spiegel, aber ich denke, dass sie sehr wohl auf gleicher Ebene mit den Männern gearbeitet hat. Sie hat Rilke das Schwülstige abgewöhnt, vermute ich. Aber wie die beiden an seinen Texten gefeilt habe, war kaum zu lesen.
Auch Salome als Künstlerin kommt wenig zu Wort. Sie war vielseitig interessiert, hat bei Freud Einblicke in die Psychoanalyse bekommen. Aber sie war als Figur wenig präsent.
Ich hatte auch bei Rilke das Gefühl, auf der Stelle zu treten, weil sich das Buch ständig mit seiner Einsamkeit und seinem Hadern mit neuen Situationen beschäftigt. Weniger mit ihm als Künstler.
Dass das Buch sowohl zwischen Figuren als auch Zeiten wechselt, hat mich nicht gestört. Es kann aber für Leser:innen verwirrend sein.
Gut gefallen hat mir, dass sich die Fußnoten als kleines Pop-Up öffnen, man also nicht im Buch springt, sondern an der Stelle bleibt. Mir erleichert das das Lesen.
Fazit
Die Idee ist gut, die Aufbereitung mäßig. Dass mir Rilke durch das Buch eher unsympatisch wurde, ist ein Effekt, und ich habe vieles über Lou Andreas-Salomé gelernt. Trotzdem ist es ein Buch, das man lesen KANN, aber nicht lesen MUSS.
Es fiel mir sehr schwer, diese Liebesgeschichte zu verfolgen: Wahrscheinlich gerade deswegen, weil ich sie mit großer Spannung erwartet hatte. Das für mich Besondere daran: sie ist als Roman konzipiert ...
Es fiel mir sehr schwer, diese Liebesgeschichte zu verfolgen: Wahrscheinlich gerade deswegen, weil ich sie mit großer Spannung erwartet hatte. Das für mich Besondere daran: sie ist als Roman konzipiert und somit musste sich die Autorin nicht sklavisch an Fakten bzw. wirklich Bekanntes halten, wodurch eine gewisse Nähe hätte entstehen können, zumal die historischen Ereignisse, also das "Drumherum" ja für die Einbettung dieser Geschichte hätten sorgen können. Tun sie aus meiner Sicht aber überhaupt nicht, alles blieb auf weiter Distanz. Ich wollte gar keine emotionale Nähe zu den Protagonisten entwickeln, aber ich hätte mich doch gerne besser in die Szenarien eingefunden: Wo kommen sie her, was kennen sie, wie blicken andere auf sie.
Ich habe mir viel Mühe gegeben, das Gelesene als atmosphärisch zu empfinden. Leider ging es komplett an mir vorbei - schade!