Märchen oder Realität?
Bereits zum Erscheinungstermin des ersten Teils der Grimm-Chroniken von Maya Shepherd aus dem Sternensand Verlag war ich von der Idee und vor allem von diesem Cover (oh mein Gott, dieses Cover ???) total ...
Bereits zum Erscheinungstermin des ersten Teils der Grimm-Chroniken von Maya Shepherd aus dem Sternensand Verlag war ich von der Idee und vor allem von diesem Cover (oh mein Gott, dieses Cover ???) total begeistert. Nun endlich hatte ich im Rahmen einer Leserunde von LovelyBooks die Chance, es zu lesen.
Vielen Dank an der Stelle an Maya Shepherd und LovelyBooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Ich kann euch gar nicht sagen, was ich von den Grimm-Chroniken erwartet hatte. Ich liebe Märchen einfach unglaublich und (das wisst ihr ja bereits) ich bin eine total fanatische Coverliebhaberin. Aber eines kann ich euch sagen: Mit dem, was ich in Die Apfelprinzessin erlebt habe, habe ich schlicht und ergreifend überhaupt nicht gerechnet.
Schon der Prolog hat mich total umgehauen. Dieser ist aus Sicht der bösen Königin, die wir aus Schneewittchen kennen, geschrieben. Doch ist sie tatsächlich so böse, wie wir immer dachten? Und was haben die Gebrüder Grimm damit zu tun?
Diese Fragen habe ich mir während der ersten Seiten immer wieder gestellt, denn es scheint, als hätten uns die beiden in all den Jahren nicht nur an der Nase herumgeführt sondern tatsächlich belogen. Zumindest wenn man der Königin Glauben schenken mag. Dies führte bei mir dazu, dass ich direkt sämtliche Märchen durchging und überlegte, was alles schöngeredet bzw. wo gelogen wurde.
Dadurch kam ich super schnell in die Story rein und wollte unbedingt wissen, was es damit auf sich hat.
Nach dem Prolog lernt der Leser zunächst Will und seine Freunde kennen, die mir allesamt sehr schnell sehr sympathisch waren. Bei all den merkwürdigen Situationen blieb vor allem Will sehr skeptisch, was mir sehr gut gefallen hat. Häufig erlebt man als Leser Protagonisten, die selbst die unglaublichsten Sachen einfach so hinnehmen, ohne sie zu hinterfragen. Will jedoch nicht, was ihn mir unwahrscheinlich authentisch erscheinen ließ.
Will ist glücklicherweise auf seinem Weg nicht allein, denn ihn begleiten seine beste Freundin Maggy und ihr Bruder Joe. Dadurch gibt es neben der Hauptgeschichte auch den Handlungsstrang, in dem die Freundschaft der drei Thema ist. Wie verändert man sich im Laufe der Zeit und welche Auswirkungen kann dies auf eine Freundschaft haben? Auf wen kann man in schwierigen Situationen zählen? Auch dadurch wirkte Will einfach umso authentischer, da er ganz alltägliche Probleme zu meistern hatte.
Es erfolgen immer wieder Perspektivwechsel zwischen der bösen Königin so wie den drei Freunden, was ich immer wieder toll finde.
Auch hat es die Autorin geschafft, bereits in dieser kurzen Sequenz des ersten Teils eine enorme Spannung aufzubauen, die unglaublich viel Lust auf den zweiten Teil machen. Immer wieder passieren merkwürdige Situationen, die (noch?) nicht aufgeklärt werden, was mich immer wieder zwiegespalten zurück ließ: Soll ich Maya Shepherd dafür loben oder verfluchen? Denn ich bin einfach verdammt ungeduldig und MUSS wissen, wie es weiter geht!!!
Was mir einfach enorm gut gefallen hat ist die Vermischung zwischen der realen und der Märchenwelt. Die Schauplätze, die in der Story erwähnt werden, gibt es zum Großteil tatsächlich, was das ganze sehr authentisch macht. Demgegenüber steht die Märchenwelt, die wir alle aus Kindheitstagen kennen. Diese Mischung fand ich sehr interessant und hat seine Wirkung bei mir definitiv nicht verfehlt.
Fazit:
Liebe Maya Shepherd, vielen Dank für diese unglaubliche Geschichte! Ich bin so unfassbar gespannt, was aus Will, Maggy und Joe wird und will unbedingt wissen, was hinter der "bösen" Königin steckt.
Die Apfelprinzessin ist eine rasante und dennoch enorm detaillreiche Geschichte zwischen Märchen und Realität und raubte mir beinahe den Verstand, weil ich irgendwann nicht mehr wusste, was nun wahr ist und was gelogen.