Netter Mystik-Jugendroman.
Ob in dieser Geschichte wirklich relevante Parallelen zu dem Klassiker „Jane Eyre“ bestehen, mag ich nicht beurteilen, jedoch empfand ich die Einbringung und Darstellung der bekannten Sagen um das „Kleine ...
Ob in dieser Geschichte wirklich relevante Parallelen zu dem Klassiker „Jane Eyre“ bestehen, mag ich nicht beurteilen, jedoch empfand ich die Einbringung und Darstellung der bekannten Sagen um das „Kleine Volk“ als gelungen.
Der Aufbau selbst konnte mich nicht gänzlich überzeugen: Halten sich in der ersten Hälfte des Romans, der im Gesamten einen schmalen Umfang aufweist, Ereignisse und signifikantes Vorankommen in Grenzen, zieht die Autorin das Tempo dann deutlich an, bis sich dieses regelrecht überschlägt und somit die – durchaus spannenden – Geschehnisse kaum zur Geltung kommen und sich nur schwer greifen lassen.
Der Stil war zwar gut lesbar, doch auch recht schlicht. Statt den Verlauf mit mehr Mysterien, Informationen oder charakterlicher und zwischenmenschlicher Tiefe zu bestücken, wurden etliche Abschnitte für die detailreiche Beschreibung von Räumen oder Monologen, die in Fragen enden, aufgewendet.
Die romantische Entwicklung zwischen dem Au-pair und dem aktuellen Schlossherren, wie auch dessen plötzlicher Verhaltensumschwung, ging einfach und rasch vonstatten, sodass mir jegliche Authentizität, jedes Gefühl bzgl. der Verbindung verwehrt blieb.
Dafür gab es Geheimnisse über Janes Großmutter und die Familie der Branwells, die das Interesse an den Zusammenhängen kaum abflachen lassen. Wirklich niedlich waren Audrey und der Umgang von Jane und Liam mit der Kleinen.
Letztendlich lässt sich sagen, dass „Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall“ einige überraschende und spannende Momente bereithält und die Frage stellt: Was Du bereit wärst, für die Erfüllung eines Wunsches zu bezahlen?
Insgesamt eine nette Story mit Mystik-Vibes, die darauf hinweist, immer auch das Kleingedruckte zu lesen.