Momo

Die kleine Momo lebt alleine in einem Amphitheater in einer großen Stadt. Sie wird wie ein armes Mädchen beschrieben, etwas verwahrlost und mit alten Klamotten, meistens geht sie barfuß. Aber diese Äußerlichkeiten sind für sie und ihre Freunde bedeutungslost. Sie hat die Gabe besonders gut zuhören zu können und damit bringt sie die Menschen dazu ihr noch mehr zu erzählen, als sie eigentlich wollten, sie vertrauen sich ihr an und bekommen dabei neue Ideen. Die Menschen fühlen sich besonders angenommen und verstanden. Die Kinder, der Straßenkehrer Beppo und Gigi die Geschichtenerzählerin verbringen gerne Zeit mit ihr.

Eines Tages tauchen graue Männer in der Stadt auf, die graue Zigarren rauchen. Diese sind Agenten der Zeitsparkasse und überreden die Menschen zum Zeit sparen, damit sie gut verzinst wird. Das ist natürlich ein Trick, sie betrügen die Menschen um ihre Zeit, sie vergessen fortan das Leben zu genießen.

Momo fühlt die aufkommende Kälte und versucht zu Helfen. Ein Agent soll sich um Momo kümmern, damit sie die Pläne der Zeitsparkasse nicht vereitelt, aber auch der vertraut sich ihr an, als sie ihm richtig zuhört. Dieser Fauxpas bringt ihn, aber auch Momo, in große Schwierigkeiten.

Ob es ihr gelingt, die Stadt zu retten, welche Rolle die Schildkröte Kassiopeia, Meister Hora und die Stundenblumen in der Geschichte übernehmen, möchte ich hier nicht verraten.

Michael Ende vermittelt mit diesem Buch eine wunderbar einfache, aber wichtige Botschaft: wirklich zuhören können ist eine Gabe, aber auch ein wichtiger Bestandteil einer Freundschaft, den Anderen wirklich wahrnehmen und so würdigen, ist eine Geste, die sehr viel zählt und häufig nur etwas Zeit beansprucht.

Auch der Wert der Zeit und wie wir sie verwenden wird damit einhergehend thematisiert: „Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.“

In dieser Geschichte sind die „eigentlichen Armen“ die „wahren Reichen“, weil nicht der Besitz von Dingen ihr Glück, ihr Ansehen und ihre Größe bestimmt, sondern in ihrem Wesen und ihrer Seele steckt.



Dieses Buch von 1973 hat nichts von seinem Charme verloren und seine Botschaft ist heute noch genauso aktuell wie damals. Ich habe es gerne in meinem Bücherregal wiederentdeckt und kann es nur empfehlen.

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Cover
Ein wunderschönes Cover, dass mit seinem eher unscheinbaren Äußeren gar nicht viel hermacht, aber dennoch liegt in dieser Schlichtheit eine gewisse Anziehungskraft, bei der man herausfinden will, ob es im Inneren genauso aussieht oder nicht doch eine abenteuerliche und faszinierende Story verborgen liegt ;)

Handlung
Momo, das ist der Name eines kleinen Mädchens, das sich an nichts anderes mehr erinnern kann und scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht ist. Sie findet, aber in einem kleinen Städtchen echte Freunde und vertreibt sich ihre Zeit mit dem Zuhören - ihr Leben ist zwar einfach, aber ist glücklich damit. Eines Tages ändert sich alles und die Menschen beginnen sich mehr von Momo zu distanzieren, weil sie keinen Sinn mehr in dem Erzählen und Zuhören sehen - es ist schlichtweg Zeitverschwendung! Dieser Floh wurde ihnen von den grauen Herren ins Ohr gesetzt, weil jene die Zeit der Menschen stehlen wollen. Doch Momo bleibt von ihrem Zauber verschont und macht sich auf, um ihre Freunde aus diesen tristlosen Leben zu befreien ^^

Sprache
Ich muss zugeben, dass man sich erst mal daran gewöhnen muss, aber wenn man das getan hat dann verliert man sich regelrecht in dem Schreibstil Michael Endes. Er versteht es wirklich eine unverwechselbare Welt mit einzigartigen Charakteren zu kreieren, der man nicht mehr entkommen möchte ^^ Was ich an manchen Stellen etwas schlecht gelöst fand, waren die Zeitsprünge - man hat immer erst im Nachhinein und nur durch das Nachfragen von Momo davon erfahren, um wie viele Jahre, Tage oder auch Stunden man den beraubt worden ist. Dafür werden ganz viele Details genannt, die die Story lebendiger machen und es einem erscheinen lassen, als ob man sich mitten drin befinden würde ;) Trotz des holprigen Anfanges ist sein Schreibstil dennoch nicht für junge Kinder gedacht, sondern etwa ab 12 Jahren, da man doch recht viel zwischen den Zeilen lesen muss und einen nicht alles gleich logisch erscheint - jüngere Leser würden hier schnell das Interesse verlieren.

Charaktere
• Momo
Ein kleines Mädchen, das ganz alleine auf der Welt ist - ich hatte vom ersten Moment an mit ihr Mitleid und habe mich auch gefragt, wie sie einfach so existieren kann und ob sie nur wegen den grauen Herren auf die Erde geschickt worden ist -, doch das bleibt nicht lange so, denn mit ihrer herzlichen und aufgeschlossenen Art fällt es ihr sehr leicht Freunde zu finden ^^ Momo beweist einem hier, dass man nicht reich, hübsch, kultiviert oder mächtig sein muss, um glücklich zu sein ;) Ich finde man kann sich schnell mit ihr identifizieren, weil man sich in gewisser Weise selbst wiedererkennt - als kleines Kind dachte man doch genauso, dass einem alles egal ist, wenn man einen Spielgefährten hat! Aber Momo handelt in gewissen Momenten auch wie eine Erwachsene und zeigt sich hierbei von ihrer mutigen und unerschrockenen bzw. auch kindlich naiven Seite.

• Die grauen Herren
Sie sind die klassischen Bösewichte in dieser Story und wollen den Kindern ihre Eltern und denen ihre Zeit wegnehmen, sodass sie selbst existieren können, wobei wenn man genauer darüber nachdenkt, dann tun sie ja nur das, was jedes Lebewesen tut, nämlich um das jeweilige Überleben zu kämpfen...ist ihr Handeln unter diesem Gesichtspunkt noch immer so abgrundtief böse?
Ich konnte sie auf jeden Fall nicht leiden, vor allem wie sie die Menschen immer hinter Lügen und seichten Versprechungen dazu gebracht haben, ihre Zeit abzugeben und alle sind darauf reingefallen und nicht einer hat sich versucht dagegen zu wehren! Die grauen Herren sind wirklich eine Klasse für sich - so grausam gegeneinander und auch skrupellos gegenüber allen anderen kann niemand sein, aber wenn wir genauer darüber nachdenken, dann repräsentieren sie doch bloß die schlechten Seiten der Menschen, die genauso habgierig und verräterisch handeln können...

• Cassiopeia
Die weise Schildkröte, die Momo immer beisteht, hat mich schon seit meiner Kindheit fasziniert und das hat sich auch nicht geändert, denn man denkt sich zuerst, was soll diese kleine unscheinbare und vor allem langsame Schildkröte schon ausrichten können, aber genau in solchen Momenten überrascht sie einen! Cassiopeia ist eine wahre Freundin für Momo, denn sie gibt ihr Halt, lässt sie nie allein und hilft ihr über sich selbst hinaus zu wachsen ^^

Fazit
Ein wundervolles Buch, dass mich auch noch im Erwachsenenalter stark geprägt hat, weil es so viele grundlegende Stereotype anspricht und versucht aufzubrechen - es regt einen zum Nachdenken an und zwar über ganz alltägliche Dinge, die jeden von uns betreffen und in der jetztigen Zeit noch mehr als je zuvor!
Klare Leseempfehlung für alle, von Alt bis Jung, = ein wahrer Klassiker, den man immer wieder lesen kann und der in keinem Regal fehlen darf ^^
PS: Die gleichnamige Kinderserie (Kika) ist auch sehenswert ;)

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In meiner Kindheit habe ich sehr gerne die Serie auf Kika gesehen und jetzt musste ich auch einfach mal das Buch lesen. :)

Zu Beginn hatte ich ein wenig Schwierigkeiten mit dem Schreibstil von Michael Ende. Allerdings ist das auch kein Wunder und total normal, da das Buch ja schon ein bisschen älter ist und Sprache sich eben mit der Zeit verändert. Nach kurzer Zeit kam ich dann auch gut damit klar und schätzte es sogar mal einen, für mich, eher außergewöhnlichen Schreibstil zu lesen.

Momo hatte ich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie ist einfach total liebenswürdig und wurde super authentisch dargestellt. Sie spielt mit anderen Kindern, hat eine blühende Fantasie, macht Fehler und ist auf ihre eigene Art sehr weise.

Auch alle anderen Charaktere fand ich sehr gut gestaltet und habe die Vielfalt ihrer Charaktere genossen. Besonders lieb gewonnen habe ich Beppo und die Schildkröte Kassiopeia. Diese hatte ich noch aus der Serie in Erinnerung und hatte so gehofft, dass sie auch im Buch eine Rolle spielen würde. Ich wurde nicht enttäuscht und musste mehrmals über Kassiopeias trockenen Humor lachen. Das war genau mein Geschmack! :D

Beeindruckt hat mich die Weisheit, die man auf jeder Seite des Buches findet. Michael Ende hat wunderschöne Zeilen geschaffen, die den Leser anregen über die heutige Gesellschaft und das eigene Verhalten nachzudenken. Zeit ist ein Schatz, den jeder in seinen Händen hält, und man sollte nicht leichtsinnig mit ihr umgehen.
Außerdem wird die Bedeutung der Fantasie hervorgehoben und gezeigt, dass Kinder gar kein teures Spielzeug brauchen, um die schönsten Spiele und Geschichten zu erfinden. Eine Botschaft, die mir, als angehende Erzieherin, besonders wichtig ist.
Nicht zu vergessen ist Momos Fähigkeit anderen zuzuhören. Dies wird als eine Gabe beschrieben, die nicht jeder besitzt und mit der man viel gutes tun kann.

Ich bin begeistert von der Geschichte und werde sie ab jetzt jedem weiterempfehlen und allen davon vorschwärmen. :) Das Buch wird wohl eins meiner Jahreshighlights werden und mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
Absolut verdiente 5/5 Sterne von mir.

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Momo

Gliederung :
1. Darum geht es
2. Cover / Optischer Eindruck
3. Schreibstil
4. Charaktere
5. So hat es mir gefallen
6. Fazit / Empfehlung?! / Sterne

1. Darum geht es :
Momo ist ein junges Mädchen, von dem niemand weiß, woher es kommt. Sie wohnt in einem kleinen Loch des alten Amphitheaters.
Momo ist in der Gegend sehr beliebt, denn sie hat die Gabe, allen Menschen, die etwas zu berichten haben, zuzuhören, solange es nötig ist und ohne ihnen ins Wort zu fallen. Daher kommen Alt und Jung gern zu ihr, um loszuwerden, was in ihren Köpfen vorgeht.
Doch eines Tages kommt niemand mehr, weil die Zeit für Gespräche zu knapp wird. Kein Erwachsener hat mehr Zeit, sie arbeiten nur noch und vergessen ihre Kinder um sie herum.
Was hat es damit auf sich? Und gibt es einen Weg, die Zeit zurück zu holen, die den Menschen anscheinend zu fehlen scheint?

2. Cover / Optischer Eindruck
Ich habe eine neue, gebundene Ausgabe des Buches, das seine Schönheit gerade durch den Umschlag erhält.
Betrachtet man das Schmuckstück mitsamt des Umschlages, wird direkt bewusst, worum es inhaltlich geht. Darauf ist nämlich eine Uhr zu sehen. Die Farben sind eher dunkel gehalten, lenken den Blick des Lesers allerdings sehr leicht durch die besondere Aufmachung darauf.
Nimmt man den Umschlag ab, wie ich es während des Lesens immer tu, ist das Cover sehr schlicht, in einem dunkelblauen Farbton mit ganz kleinen, grauen Sternen darauf. Der Titel „Momo“ steht Golden in der Mitte, wobei die ersten beiden Buchstaben „MO“ über den letzten beiden Buchstaben „MO“ stehen. Dazwischen steht in weißer Schrift der Autor Michael Ende.
Mir gefällt das Cover mitsamt des Umschlages sehr gut, es ist ein schöner Blickfang im Regal!

3. Schreibstil
Michael Ende ist dafür bekannt, dass er Kinder-und Jugendbücher geschrieben hat.
Auch „Momo“ gilt als solches und das wird im Schreibstil bemerkbar.
Der Autor hat eine grandiose Art, seinen Leser mit Worten zu veranlassen, seine gesamte Fantasie und Schöpfungskraft seiner Gedanken zu vereinen, um komplett in das Buch einzutauchen.
Er schreibt, als würde er persönlich dem Leser das Buch vorlesen, oder besser gesagt, ihm die Geschichte frei heraus erzählen. Die Worte, Sätze, Kapitel fliegen nur so an einem vorbei, bis man merkt, dass man bereits am Ende angelangt ist.
Das Lesen seiner Bücher hat etwas ganz märchenhaftes und friedliches, was mich, besonders in diesem Buch, dazu gebracht hat, alles um mich herum zu vergessen und die Handlung komplett zu genießen.
Toller Schreibstil mit der Eigenschaft, den Leser gedanklich weit weg schweben zu lassen!
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene!

4. Charaktere
Hier werden die wichtigsten Charaktere gelistet, die für mich den größten Eindruck hinterlassen haben

Momo - Momo ist unsere Protagonistin, die wir die gesamte Geschichte über verfolgen und auf ihrem Weg begleiten.
Sie ist eine sehr gute Zuhörerin, was sie in ihrer Umgebung sehr besonders macht und weshalb sie so gut wie jeder kennt und mag.
Momo ist ein liebenswerter, sozialer und ruhiger Charakter, den man einfach gern haben muss!

Beppo - Beppo Straßenkehrer ist ein älterer Mann, der zu einem sehr guten Freund von Momo geworden ist. Er versucht ihr zu helfen, gegen das Rätsel des Zeitverlustes vorzugehen.

Kassiopeia - Kassiopeia ist eine Schildkröte, die Momo eines Tages begleitet und ihr auf ihrem Rücken kurze Botschaften hinterlässt.

Meister Hora - Meister Hora ist ein alter Mann, der Kassiopeia zu Momo geschickt hat und das junge Mädchen bei sich erwartet.

Die grauen Herren - Die grauen Herren sind eine Schar von Menschen mit grauer Hautfarbe, grauer Kleidung und grauen Zigaretten. Alles, was mit ihnen in Verbindung steht, ist grau.
Was es mit diesen Herren auf sich hat, gilt es heraus zu finden.

5. So hat es mir gefallen :
Als ich Kind war, habe ich immer die Zeichentrickserie von Momo gesehen und habe sie geliebt! Als ich vor einigen Wochen mal wieder einen Ausschnitt gesehen habe, erinnerte ich mich außerdem daran, dass uns unsere damalige Grundschullehrerin in der Pause immer das Buch vorgelesen hat und so kam es, dass ich nach einem schönen Exemplar Ausschau hielt und dieses gefunden habe.
An die Handlung konnte ich mich kaum mehr erinnern, umso aufregender war es für mich, in meine Kindheit einzutauchen und alte Gefühle wieder zu erleben. Während des Lesens hatte ich immer die Melodie der Kinderserie im Kopf, was die Erinnerung noch viel besonderer gestaltet hat.
Nun aber zum Inhalt :
Die Geschichte von Momo ist derzeit so aktuell und so wichtig wie noch nie zuvor. Gerade in einer Zeit, in der wir uns viel zu wenig Zeit für einander nehmen und nur der Arbeit hinterher jagen, ist dieses Buch wirklich passend. Kinder werden sich angesprochen fühlen, genauso wie die Erwachsenen und jeder wird, egal ob Jung oder Alt, die Nachricht hinter diesem Buch verstehen. Meiner Meinung nach verstehen Kinder dies noch besser als Erwachsene.
Die Charaktere sind alle sehr harmonisch, ergänzen sich allesamt perfekt und ergeben wirklich stimmige Persönlichkeiten in Bezug zur gesamten Handlung.
Die Freundschaft zwischen den Kindern wird sehr deutlich, genauso die Freundschaft zwischen Momo und Nino oder Momo und Beppo.
Momo ist in diesem Buch wirklich was ganz besonderes! Ein Mensch, der jedem zuhört, keine Vorurteile hegt, niemandem ins Wort fällt, keinen Rat erteilt, nur da ist und zuhört, ist wahrlich ein Geschenk des Himmels und wird in dieser Geschichte so stark dargestellt.
Auch die Bindung zwischen Momo und der Schildkröte Kassiopeia hat mir super gefallen, denn das Tier ist wirklich was ganz besonderes und wertet die Geschichte nochmal richtig auf.
Das Buch wird durch viele unterschiedliche Charaktere, ständige neue Situationen und aufregende Szenen stetig aufgewertet und wird niemals langweilig.

6. Fazit / Empfehlung?! / Sterne

Fazit :
Ein wunderschöner Klassiker, der noch nie so präsent war, wie zur heutigen Zeit!

Empfehlung?!
Definitiv! Für Jung und Alt ein Muss! Jeder Leser wird dieses Buch lieben!

Sterne :
5 Sterne

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Die Aufmachung

Leider muss ich sagen, dass meine eigene Ausgabe von "Momo" bereits durch die Kinderhände meines Vaters und meiner Tante ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Deshalb sind auch bereits einige Risse im Umschlag vorhanden, und teilweise wurde etwas mit Klebeband zugeklebt. Aber diese kleinen Dinge übersehe ich jetzt einfach mal, weil sie ja in dem Sinne nichts mit der Aufmachung des Buches zu tun haben.
Also, das Cover finde ich wirklich klasse. Zwar muss ich gestehen, dass ich vor dem Lesen des Buches irgendwie enttäuscht von dem Cover war, aber im Nachhinein passt es einfach so perfekt zur Geschichte selbst, und es ist wirklich so einzigartig, dass ich wirklich froh bin, diese Ausgabe von "Momo" zu haben und keine andere.
Die Stadt im Hintergrund ist so detailreich gezeichnet, auch wenn man das auf den ersten Blick vielleicht nicht so deutlich erkennen mag, und die kleine Momo im Vordergrund mit ihrer Blume in der Hand und der Schildkröte, die ihre Wegbegleiterin ist, entsprechen auf diese einfache und schlichte Art und Weise komplett den Charakteren.
Und anders als bei "Die unendliche Geschichte" finde ich es hier auch gar nicht schlimm, dass in dem Sinne kein richtiger Klappentext vorhanden ist. Eher im Gegenteil, ich finde, dass gerade das einfach zu diesem Buch dazugehört. Vielleicht bin ich jetzt etwas verblendet dadurch, dass mir die Geschichte im Inneren so wunderbar gefallen hat, aber zurzeit entspricht dies wirklich meiner Meinung - das muss ja nicht heißen, dass das alle so sehen.
Auch von Innen kann ich nicht meckern. Besonders gut gefällt mir, dass die Schrift farbig ist, also leicht rötlich, aber trotzdem nicht zu aufdringlich, und in der gleichen roten Farbe sind auch die Zeichnungen in den einzelnen Kapiteln angefertigt, durch die man sich sofort noch besser in die Geschichte reinfinden konnte. Und noch mehr haben mir die schönen dicken Seiten gefallen, die mir noch mehr das Gefühl eines Märchenbuches übermittelt haben.


Inhaltsangabe

"Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen."

Momo ist ein ganz besonderes kleines Mädchen. Denn sie hat die Gabe des Zuhörens. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um eine Gabe, wie man sie vielleicht in diversen Fantasy-Büchern findet. Nein, sie ist ganz gewöhnlich, aber sie hat einfach dieses gewisse Etwas, wenn sie anderen Leuten aufmerksam zuhört, dass diese sofort ihre Sorgen vergessen und plötzlich kluge und hilfreiche Einfälle bekommen.
Deshalb wird Momo in ihrer Stadt und insbesondere in den ärmeren Kreisen, in denen sie lebt, auch sehr beliebt. "Geh doch zu Momo", sagen die Leute, wenn jemand etwas auf dem Herzen hat. Und hinterher ist derjenige wieder froh.
Doch immer schneller kommt eine Veränderung auf die Großstadt zu, die besonders für die Kinder und auch für Momo ein besonderes Problem wird. Denn mit dem riesigen Heer an "Grauen Herren", die überall auftauchen, alle gleich aussehen, aber an die sich niemand erinnern kann, beginnen die Erwachsenen plötzlich, ihre Zeit zu sparen, als wäre sie Geld. Sie nehmen sich keine Zeit mehr für Dinge, die unwichtig sind, um ihr Ziel zu erreichen, und so vernachlässigen sie ihre Kinder und werden, ohne es selbst zu merken, immer unglücklicher und streitlustiger.
Momo ist klar, dass das so nicht weitergehen kann, und so zieht sie ihre ungleichen Freunde Gigi und Beppo zu Rate. Gemeinsam wollen sie etwas bewirken, doch nach einer von Gigi organisierten Kinder-Demonstration, bei welcher die Kinder die Erwachsenen über die finsteren Machenschaften der "Grauen Herren" aufklären wollen, die ja schließlich ihre Zeit stehlen, werden jene "Graue Herren" auf Momo aufmerksam und müssen sich eingestehen, dass sie eine Gefahr für ihren Fortbestand und ihre Pläne zur Weltherrschaft darstellt.
Bevor die "Grauen Herren" jedoch zur Tat gehen können, trifft Momo auf die besondere Schildkröte Kassiopeia, die genau eine halbe Stunde in die Zukunft sehen kann und auf deren Panzer immer Worte erscheinen, um mit den Menschen zu kommunizieren. Kassiopeia führt die unwissende Momo von der Gefahr weg und hin zu Meister Hora, dem Verwalter der Zeit. Dieser muss dringend etwas gegen die "Grauen Herren" tun, denn es ist klar, dass sie die Menschen nicht einfach weiterhin so um ihre Zeit und ihr Leben betrügen dürfen. Doch um das riesige Heer der Männer zu stoppen, braucht er Momos Hilfe - die nach ihrer Zusage genau eine Stunde Zeit hat, die Menschen zu retten. Eine Stunde, nicht mehr und nicht weniger, sonst wird die Zeit für immer stehenbleiben ...


Der Schreibstil

Da "Momo" ja zuallererst einmal für alle Altersgruppen geeignet ist, hat auch diese wunderbare Geschichte wieder den Schreibstil eines Märchenbuches. Er ist allerdings, finde ich, viel leichter zu lesen als beispielsweise in "Die unendliche Geschichte", was vielleicht auch daran gelegen hat, dass mir die ganze Geschichte sofort sympathisch war.
"Momo" ist durch diese sehr bildliche und einfache Sprache auch sehr gut zum Vorlesen geeignet, wie eigentlich alle Werke von Michael Ende, und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch besser klingt als alle anderen, die er geschrieben hat. Mehr kann ich eigentlich gar nicht groß zum Schreibstil sagen, außer, dass er mich sofort in seinen Bann gezogen hat und dass ich zwischendurch Lachen musste wegen der teilweise sehr witzigen Stellen und zwischendurch hat auch mein Herz geschmerzt, wenn Momos Gefühle so eindeutig beschrieben wurden. Deshalb kann ich einfach nichts Schlechtes über den Schreibstil finden, egal, wie sehr ich noch suchen würde - was ich auch gar nicht möchte.


Idee und Umsetzung

Ich muss ehrlich sagen, dass ich einfach fasziniert von der Idee dieser Geschichte bin. Es muss Michael Ende so viel Zeit gekostet haben, das alles so perfekt auszuarbeiten, dass hinterher eine Geschichte entsteht, die zu komplex zum Erzählen ist, die der Leser aber trotzdem tief im Inneren genau verstanden hat. Denn so ist es: Ich finde einfach nicht die richtigen Worte, um die ganzen komplizierten Handlungen und Wendungen, die diese Geschichte ausmachen, auch euch näherzubringen. Dieses Buch muss jeder selbst gelesen haben, um es so zu verstehen, wie ich es getan habe, und genau das ist das Einzigartige und das Besondere, das dazu geführt hat, dass ich in "Momo" ein neues Lieblingsbuch gefunden habe.
Jetzt könnt ihr euch wahrscheinlich schon vorstellen, wie ich die Umsetzung finde, aber ich will trotzdem die Dinge hier unterbringen, die ich mir wärend des Lesens notiert habe.
Zu allererst möchte ich diese klar durchdachte Handlung anmerken. Es gab einen klaren Handlungsbogen, und dem Leser wurde Stück für Stück immer mehr von der Geschichte geliefert, nie zu viel auf einmal oder gar zu wenig, sodass es nie langweilig oder ermüdend wurde. Auch mochte ich es, dass nicht immer alles zwingend aus Momos Perspektive erzählt wurde, sondern zeitweise auch von bisher ganz unbekannten Charakteren, die nur als Beispiel und Veranschaulichung bestimmter Vorgänge dienten.
Die Charaktere sind auch alle wirklich einzigartig und jeder hat einen anderen Charakter - zumindest, bis die "Grauen Herren" auftauchen, die natürlich alles Einzigartige und Schöne aus der Welt nehmen und die selbst alle gleich sind. Besonders in Momo konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, aber auch in alle anderen Kinder, die ja vom Verhalten der Erwachsen alle unmittelbar betroffen waren.
Die gesamte Geschichte sorgt auch ohne viel Action für einen großartigen Nervenkitzel, der mir beim Lesen manchmal doch tatsächlich den Atem geraubt hat.


Fazit und Bewertung

"Momo" ist mit seiner so unglaublich wunderschönen Geschichte und der liebevollen Gestaltung zu meinem neuen absoluten Lieblingsbuch geworden. Ich habe an diesem Buch wirklich überhaupt nichts auszusetzen, und das, obwohl ich dieses Genre verhältnismäßig meistens nicht ganz so überragend finde.



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