Der Theologe, Michael Herbst, zeigt in diesem Buch wie der christliche Glaube lebendig und mündig werden kann. Er richtet sich gegen einen Glauben, der nur Formsache oder Gewohnheit ist, denn Nachfolge bedeutet so viel mehr. So geht er auf verschiedene Lebensbereiche ein, und zeigt wie Christsein im Alltag konkret aussieht.
Sein Glaubensweg begann im CVJM. Auf seinem weiteren Weg prägten ihn Gedanken von Dietrich Bonhoeffer. Inzwischen ist er Professor der Theologie an der Universität Greifswald und engagiert sich bei „GreifBar“, einem neuen Gottesdienst, ganz nach den Wünschen der Bewohner ihrer Heimatstadt.
Das Buch hat sechs Teile. Im ersten Teil geht es um die Grundlage des Glaubens, Gnade. Zuerst geht Gott auf den Menschen zu. So beginnt das Christsein. Der zweite Teil beschreibt die Veränderung, wenn Gott ins Leben einzieht. Im dritten Teil werden verschiedene Bereiche beschrieben, in denen lebendiges, mündiges Christsein im Alltag praktiziert werden kann. Dazu gehört das Gebet, das Hören auf Gott und die Gemeinschaft mit anderen Christen. Im nächsten Teil wird es noch konkreter. Michael Herbst geht der Frage nach, wie Glaube im Alltag gelebt wird. Wichtige Bereiche des Lebens werden angesprochen, wie Sexualität, Beruf, Zeit und Geld. Danach wendet er sich Problemfeldern zu, z.B. unerhörte Gebete, Enttäuschungen oder unsere Schwächen. Im sechsten Teil geht es schließlich um Sendung. Wie und warum gebe ich das weiter, was mir wichtig geworden ist?
Die Überlegungen des Autors sind von einigen bekannten Predigern und Theologen geprägt. Immer wieder wird verwiesen auf Predigten und Büchern von beispielsweise Timothy Keller, Bill Hybels oder John Ortberg. Der Schreibstil ist lebendig, teilweise auch humorvoll. Viele Beispiele sind der Welt des Fußballs entnommen, einer besonderen Leidenschaft des Autors.
Neben Erklärungen, die sich eher an Neulinge im Glauben richten, wird auch der langjährige Christ herausgefordert. So überlegt der Autor mit welcher Motivation wir in den Gottesdienst gehen – um gut unterhalten zu werden, oder um Jesus zu ehren? Immer wieder wird deutlich, Glaube muss wachsen, sonst stimmt etwas nicht.
„Man kann manchmal ‚bei Kirchens‘ den Eindruck haben, dass alle zufrieden sind, solange die Leute da sind und nicht weglaufen. Kirche hat dann etwas unermüdlich Bestätigendes an sich: ‚Es ist okay, wie du bist. Und es ist auch okay, wenn du so bleibst, wie du bist.“ Ich sehe das nicht so. Ich glaube: Es ist völlig normal zu wachsen. Gesundes Leben wächst.“
Fazit: Eine gute Erklärung über die Grundlagen eines Glaubens, der im Alltag Spuren hinterlässt. Der Autor zeigt an konkreten Beispielen wie lebendiges und mündiges Christsein aussieht. Zu empfehlen für alle, die mehr über gelebte Nachfolge wissen wollen.