Cover-Bild Die Rivalin
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 16.09.2019
  • ISBN: 9783442489237
Michael Robotham

Die Rivalin

Thriller
Kristian Lutze (Übersetzer)

Agatha, Ende dreißig, aus ärmlichen Verhältnissen und Aushilfskraft in einem Supermarkt, weiß genau, wie ihr perfektes Leben aussieht. Es ist das einer anderen: das der attraktiven Meghan, Ehefrau eines erfolgreichen Fernsehmoderators, die sich im Londoner Stadthaus um ihre zwei Kinder kümmert. Meghan, die jeden Tag grußlos an Agatha vorbeiläuft. Und die nichts spürt von ihren begehrlichen Blicken. Dabei verbindet die beiden Frauen mehr, als sie ahnen. Denn sie beide haben dunkle Geheimnisse, in beider Leben lauern Neid und Gewalt. Und als Agatha nicht mehr nur zuschauen will, gerät alles völlig außer Kontrolle ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2019

Ganz anders als gewohnt

1

Auf den ersten Blick haben Agatha und Meghan nichts gemeinsam. Ausser, dass beide schwanger sind.
Agatha arbeitet 4 Tage die Woche als Regalauffüllerin in einem Supermarkt, lebt alleine und bringt sich ...

Auf den ersten Blick haben Agatha und Meghan nichts gemeinsam. Ausser, dass beide schwanger sind.
Agatha arbeitet 4 Tage die Woche als Regalauffüllerin in einem Supermarkt, lebt alleine und bringt sich finanziell mit Mühe und Not über die Runden. Sie hofft, dass das ungeborene Kind in ihrem Bauch, die Beziehung zu Freund Hayden, der bei der Marine arbeitet und monatelang weg ist, festigt.
Meghan ist die Ehefrau vom bekannten Sportmoderator Jack und Mutter von zwei Kindern. Sie lebt im eigenen Haus, vertreibt sich die Zeit mit ihrer exklusiven Mütterclique und im Sportstudio. Das dritte Kind, ein "Uups - Baby " war nicht unbedingt geplant, jedoch willkommen.
Agatha wünscht sich genau so ein Leben, wie Meghan es führt und setzt alles daran, sie kennen zu lernen. Denn Meghan hat etwas, was sie sich erhofft und schon bald müssen sich beide Frauen den Geheimnissen ihrer Vergangenheit stellen. So unterschiedlich die auch sein mögen!

Gut strukturiert erfährt man in wechselnden Kapiteln die Sicht von Agatha und Meghan. Rasch begreift man, dass Agatha sich genau ein Leben wie das von Meghan auch für sich wünscht. Als Leser hat man, im Gegensatz zu Agatha, den Vorteil in den Kopf und das Leben von Meghan zu sehen. Schnell wird klar, dass hier mehr Rauch als Feuer ist. Denn Meghan ist mit einem Mann gesegnet, der seine Frau als Prestigeobjekt ansieht und entweder nörgelt oder notorisch abwesend ist. Sie hat mir doch sehr leid getan und ich empfand es sehr reizvoll, wie die Unterschiede zwischen dem " Schein " und der " Wirklichkeit " sind. Der Autor hat dies sehr gut beschrieben und zum Leser transportiert.

Langsam aber sicher, und nach einer längeren Einführung in die Figuren, die etwas Geduld benötigt, stieg ein Verdacht in mir auf! Und ab da hatte mich Michael Robotham am Wickel. Es zeigt sich, dass mein Verdacht richtig war und trotzdem wurde es nicht langweilig, denn überraschende Wendungen machten die Geschichte fesselnd.

Ich kenne schon andere Thriller von Michael Robotham und hier in " Die Rivalin" empfand ich die Idee, den Plot und auch die Ausführung als überraschend neu. Man muss zwar als Leser die Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Frauenthemen mögen und sich darauf einlassen. Das kann nicht für jedermann und jederfrau interessant sein. Der Autor ist hier weit weg, von seiner gewohnten Schiene " Mord / Ermittlungen / Aufklärung" und ich mochte den neuen Wind hier sehr gerne.

In erster Linie empfand ich die Figur " Agatha " als sehr interessant charakterisiert. So ist es fesselnd, wie Agatha eine Obsession auf das Leben der reichen Meghan entwickelt. Die Gründe werden nach und nach immer offensichtlicher und bringen Pfeffer in das eher ruhige erste Drittel des Buches. Meghan war erst vorhersehbar und auch etwas klischeehaft. Erst mit der Zeit erkennt man die facettenreiche Charakterisierung, die durch einen Schicksalsschlag an Tiefe gewinnt.
Je länger ich las, je mehr nahm die Handlung an Tempo zu, die Ereignisse überschlagen sich und ich habe echt mitgelitten.

Ueber den Schreibstil von Michael Robotham muss ich mich nicht lange auslassen. Ich habe seine Bücher, gerade für mich entdeckt. Ich bin nach wie vor begeistert, wie er schreibt und wie dicht die Figuren gezeichnet werden.
" Die Rivalin " ist definitiv der etwas andere Thriller. So wird fast kein Blut vergossen, einen Toten gibt es nur nebenbei. Doch psychologisch ausgefeilt und gut aufgebaut, hat mir dieser etwas andere Thriller trotzdem sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.04.2019

Agathas Traum

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Ein Buch, das atemlos macht. Durch die wechselnde Erzählweise von Agatha und Meghan endet jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger. Die teilweise kurzen Kapitel verlocken zum Weiterlesen. Dabei begann ...

Ein Buch, das atemlos macht. Durch die wechselnde Erzählweise von Agatha und Meghan endet jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger. Die teilweise kurzen Kapitel verlocken zum Weiterlesen. Dabei begann alles ganz harmlos:



Agatha ist schwanger und arbeitet in einem Supermarkt. Doch bald merkt man: etwas stimmt nicht mit ihr. Sie stalkt die ebenfalls schwangere Meghan. Das geht sogar so weit, dass sie diese einmal zu Hause besucht. Nach und nach entblättert sich dann jedoch die Wahrheit. Und zwar bei beiden Frauen. Beide sind nicht so arglos wie sie zu Beginn scheinen. Beide haben alte Geheimnisse und beide haben Probleme. Wenn auch ganz andere!



Agatha hat einen raffinierten Plan, Meghans Baby zu entführen. Und ich muss gestehen, dass ich bei der Umsetzung doch ganz schön mitgefiebert habe. Irgendwie habe ich es Agatha auch gegönnt, dass in ihrem Leben einmal etwas gut läuft. Robotham hat es also geschafft, mein Mitgefühl zu erwecken. Und sie kümmert sich ja auch gut um das Kind. Auf der anderen Seite lässt uns Robotham jedoch den gesamten Schmerz der leiblichen Eltern miterleben und der hat es auch ganz schön in sich.

Das Ende des Buches wirkt ein wenig konstruiert, ein wenig zu sehr dramatisiert, aber man klebt ja eh schon an den Seiten und möchte wissen, wie das Ganze endet.

Fazit: wieder ein Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 22.08.2023

Für mich kein Thriller, trotzdem tolles Buch

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Für mich war es das erste Buch von dem Autor, aber definitiv nicht das letzte. Mir hat der flüssige und irgendwie anschauliche / lebendige Schreibstil sehr gut gefallen.
Die Erzählung bekommen wir aus ...

Für mich war es das erste Buch von dem Autor, aber definitiv nicht das letzte. Mir hat der flüssige und irgendwie anschauliche / lebendige Schreibstil sehr gut gefallen.
Die Erzählung bekommen wir aus zwei Sichten erzählt, Agatha und Meghan. Dadurch hat man meiner Meinung nach, einen tieferen Einblick in die Leben der beiden bekommen.
Ich habe bei dem Buch mitgefühlt, habe mitgebangt und teilweise manche Personen mit einem Kopfschütteln bewertet, im nächsten Absatz hatte ich dann aber teilweise wieder Mitleid…

Ein richtiger Thriller war es für mich eigentlich nicht, eher ein Spannungsroman.

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Veröffentlicht am 03.06.2019

Zu detailfreudig, kaum spannend

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Ich habe leider nicht so sehr auf den Kinderwagen auf dem Titelbild geachtet, sondern mehr auf den Klappentext, sonst hätte ich die thematische Ausrichtung wohl besser erkannt. Der Klappentext ist nämlich ...

Ich habe leider nicht so sehr auf den Kinderwagen auf dem Titelbild geachtet, sondern mehr auf den Klappentext, sonst hätte ich die thematische Ausrichtung wohl besser erkannt. Der Klappentext ist nämlich leider irreführend. Dieser verspricht einen spannenden Psychothriller, bei dem Agatha, „Aushilfskraft in einem Supermarkt und aus ärmlichen Verhältnissen“ „das Leben einer anderen Frau“ möchte, nämlich das von Meghan, „deren Ehemann ein erfolgreicher Fernsehmoderator ist und die sich im Londoner Stadthaus um ihre zwei Kinder kümmert“. Wir lernen zu Beginn Agatha und Meghan auch kennen, in jeweils wechselnden Kapiteln berichten sie in der Ich-Perspektive über ihr Leben. Diese wechselnden Perspektiven, ob mit Perspektiven oder Zeitebenen, begegnen mir momentan in gefühlt jedem Roman.

Agathas Kapitel sind zu Beginn durchaus interessant, denn ihre Fixierung auf Meghan und deren vermeintlich perfektes Leben wird sofort deutlich, ebenso wie recht beunruhigende Aspekte von Agathas Charakter. Man lernt ihre Abgründe in kleinen Häppchen kennen, die sich zu einem dunklen Gesamtbild zusammensetzen – das liest sich gut und interessant. Meghans Kapitel dagegen sind sterbenslangweilig. Sie führt einen – wie sie selbst zugibt – seichten Mama-Blog mit Banalitäten aus ihrem Familienleben, und so wie der Blog lesen sich auch ihre Kapitel. Wer Freude daran hat, zu lesen, welches Kind wann welches Gericht nicht mag, womit wer wann spielte, welche kleinen Zankereien es gab, der wird mit diesen Kapiteln vielleicht mehr anfangen können. Im Klappentext wird erwähnt „Denn beide haben dunkle Geheimnisse, in beider Leben lauern Neid und Gewalt.“ Das ist im Hinblick auf Meghan sehr stark übertrieben.

Da sowohl Agatha wie auch Meghan zu Beginn berichten, schwanger zu sein, häufen sich die Details zu Schwangerschaften, Geburten und ihrem Drumherum ebenfalls. Anzuerkennen ist, daß der Autor, ein Mann in seinen 50ern, die zwei Frauen absolut glaubhaft rüberbringt und sich bestens in sie einfühlen kann. Das war sicher nicht leicht und ist tadellos gelungen. Allerdings war es mir zu detailreich, dazu garniert mit sentimentalen Betrachtungen, die gar nicht mein Fall sind.

Nachdem zumindest Agathas Kapitel zu Anfang die Hoffnung aufrechterhalten, daß es spannend wird, ändert sich auch das bald. Der erste Teil des Buches läuft dann auf /Achtung Spoiler!/ eine Babyentführung hinaus /Spoiler Ende/. Diese Thematik wird in Büchern, genau wie in Stalkerkrimis, letztlich immer sehr ähnlich abgehandelt, weshalb ich diese Art Krimis normalerweise nicht lese. Genau so verläuft es dann auch hier. Der zweite Teil des Buches zieht sich sehr. An manchen Stellen konnte ich fast genau vorhersagen, was gleich passiert, dazu kommen weitere wenig interessante Details. Irgendwann habe ich ganze Absätze nur noch überflogen. Das Buch hat über 500 Seiten – nur wenige Krimis und Thriller können diese Seitenanzahl spannend füllen. „Die Rivalin“ kann es eindeutig nicht. Es kommen noch einige unnötige Zusatzgeschichten und –aspekte dazu, die leider nichts tun, außer die Geschichte noch mehr langzuziehen.

Das Ende war überraschend, aber leider auf eine recht antiklimaktische Art. Hier wurde meines Erachtens viel Potential verschenkt, viel unter endlosen Alltagsdetails vergraben und so war es zumindest für mich kein Lesevergnügen, trotz des vielversprechenden Anfangs.