Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt sich so verloren wie nie zuvor. Doch dann trifft sie den 18-jährigen Jeff, und mit ihm stiehlt sich ganz zaghaft wieder mehr Licht in Skys Leben. Aber auch Jeff hat mit schrecklichen Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen. Können die beiden sich gegenseitig retten?
Der Einstieg in die Geschichte ist durch den flüssigen, leichten Schreibstil der Autorin sehr gut gelungen. Doch die lockere Erzählweise versteckt nicht, dass in dem Roman ernste Themen wie Trauer, Verlust ...
Der Einstieg in die Geschichte ist durch den flüssigen, leichten Schreibstil der Autorin sehr gut gelungen. Doch die lockere Erzählweise versteckt nicht, dass in dem Roman ernste Themen wie Trauer, Verlust und Mobbing behandelt werden. Direkt zu Beginn lernen wir Sky als abweisende, in sich gekehrte Person kennen, die sehr um ihren Vater trauert und nicht nach vorn sehen kann. Sie fühlt sich in Gruppen unwohl, ist lieber für sich und will nach dem Umzug nach Lewisville nur ihr letztes Jahr an der High School hinter sich bringen und dann aufs College nach Boston zu gehen, um wieder beim Grab ihres Vaters zu sein. Sie kann ihrer Mutter im Großteil der Geschichte nicht verzeihen, dass sie sie nach dem plötzlichen Tod ihres geliebten Vaters aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen hat, um zu ihrem neuen Freund Roger auf dessen Ranch zu ziehen. Ich mochte Sky am Anfang nicht, auch wenn ich ihre Trauer gut nachempfinden kann. Für mich waren ihre Handlungen oft nicht nachvollziehbar und sie hätte das offene Gespräch mit ihrer Mutter suchen sollen. Mit gerade mal 17 Jahren und dem Tod ihres Vaters hat sie mit vielen Dingen zu kämpfen, die andere Jugendliche ihres Alters sich nicht mal vorstellen können.
Das Buch wird aus den Perspektiven von Sky und Rogers Neffe Jeff erzählt, der ebenfalls auf der Ranch wohnt, was mir sehr gut gefallen hat. So bekommt man einen guten Einblick in Jeffs Gefühle, was dem Leser an einigen Stellen verdeutlicht, warum er sich benimmt wie er es eben tut. Sporadisch sind Tagebucheinträge von Sky eingeflochten, diese waren eine tolle Abwechslung, mir aber leider zu unregelmäßig und wenig aussagekräftig, um die Geschichte zu unterstützen.
Als schließlich Skys letztes Jahr auf der High School beginnt, habe ich mich in der Geschichte richtig wohl gefühlt. Das lag vor allem an den Nebencharakteren April und Rachel, die ich direkt mochte. Mir ging richtig das Herz auf in den Szenen mit den beiden und ihren Freunden und es war so schön zu lesen, dass Sky von ihnen vorurteilsfrei in die Gruppe aufgenommen wird. Andere Charaktere wie Jeffs Freundin, die Cheerleaderin Kathleen waren typisch klischeebehaftet und haben sich unmöglich benommen. Umso schöner war es, dass Sky in April und Rachel gute Freundinnen gefunden hat, die ihr zur Seite stehen. Für mich haben die beiden einen viel größeren Einfluss auf Skys Entwicklung als Jeff, da sie ihr beistehen und sie so akzeptieren, wie sie eben ist.
Die Liebesgeschichte zwischen Jeff und Sky war mir viel zu kurz. Mir fehlten hier die Gefühle, die Chemie zwischen den beiden war nicht greifbar. Auch wurde nach meinem Empfinden Jeffs persönliche Geschichte nicht zu Ende erzählt. Nach außen hin mimt er den immer gut gelaunten Sonnyboy, doch auch er hat Schreckliches in seiner Vergangenheit erlebt, das er dringend aufarbeiten müsste. Hier hätte ich mir gewünscht, dass er sich Hilfe sucht, um vor allem jungen Lesern zu zeigen, dass keiner alleine ist und jeder Hilfe verdient hat. Seine traumatischen Erlebnisse kann er gar nicht allein durch die Gespräche mit Sky verarbeiten. Das Ende kam mir dementsprechend zu kurz, vor allem da Sky auch noch weitere unfassbare Neuigkeiten verarbeiten muss. Ich möchte euch hier auf keinen Fall spoilern, deswegen kann ich nicht erzählen, was noch vorfällt. Ich kann nur sagen, dass am Ende alles schlüssig ist, auch wenn es ein bisschen viel ist, was Sky in ihrem jungen Alter verkraften muss.
Fazit
Insgesamt habe ich das Buch sehr gern gelesen, es war eine schöne Geschichte für zwischendurch und vermittelt wichtige Botschaften. Das ist für mich vor allem in Jugendbücher immer besonders wichtig. Leider wurden aber viele Dinge zu oberflächlich behandelt bzw. waren diese plötzlich kein Thema mehr. Anderes wiederum hat sich unnötig gezogen. Ich kann das Buch trotzdem empfehlen, vor allem jüngeren Lesern, da es zeigt, dass man andere nicht nach ihrem Äußeren, ihrem Auftreten beurteilen sollte, sondern es sich lohnt, hinter die Fassade zu blicken. Und besonders, dass man nach vorn blicken sollte, dass niemand allein ist, dass man öfter das direkte, ehrliche Gespräch suchen sollte.
Zitat
„Aber ich habe gelernt, dass es leichter ist, sich anderen anzuvertrauen und den Schmerz zu teilen.“ 1
Allgemeines zum Buch
Autor: Mila Summers
Verlag: ONE
Erscheinungsdatum: 28.02.2020
Seiten: 423
Genre: Young Adult / Jugendbuch
Meine Bewertung: 3/5 Sterne
Unbezahlte Werbung, da ich das Buch kostenfrei als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe, vielen Dank!
1 Zitat aus dem Buch „Verloren sind wir nur allein“ von Mila Summers aus dem ONE Verlag, Seite 423
Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt sich so ...
Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt sich so verloren wie nie zuvor. Doch dann trifft sie den 18-jährigen Jeff, und mit ihm stiehlt sich ganz zaghaft wieder mehr Licht in Skys Leben. Aber auch Jeff hat mit schrecklichen Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen. Können die beiden sich gegenseitig retten?
Ich habe das Cover gesehen und wollte das Buch haben der klappentext paste auch sehr gut nur wurde meine Erwartung nicht erfüllt
Aber ich möchte mich hier jetzt nicht negativ auslassen denn ich denke jeder sollte für sich entscheiden ob er diese Geschichte lesen möchte oder nicht.
Wie bei so vielen Büchern aus dem LYX Verlag, ist dieses Buch ein echter Hingucker und mit ein Grund, warum es mir aufgefallen ist. Es verspricht eine romantische, ruhige und vielleicht auch tiefgründige ...
Wie bei so vielen Büchern aus dem LYX Verlag, ist dieses Buch ein echter Hingucker und mit ein Grund, warum es mir aufgefallen ist. Es verspricht eine romantische, ruhige und vielleicht auch tiefgründige Geschichte zu werden. Mit Skylars Vorgeschichte und Jeffs schrecklichem Erlebnis, das im Klappentext angekündigt wurde, war ich auf zwei gebrochene Seelen, die aufeinandertreffen, eingestellt.
Zunächst schien das Buch auch genau dies zu sein. Ich bin in eine schöne Geschichte eingetaucht, die realistische Dialoge und auch teilweise tolle Charaktere. Skylars Freunde kommen nicht allzu häufig vor, aber sind dennoch gut ausgearbeitet. Dies ist jedoch nicht bei jeder Figur der Fall. Skylars Mutter und ihr neuer Freund tauchen viel häufiger auf, aber blieben im Gegensatz dazu beinahe komplett farblos. Bei den beiden weiß ich selbst am Ende des Buches noch nicht, was sie eigentlich mögen oder was sie gut können.
Als Jeff und Skylar aufeinander treffen können sie sich zunächst nicht besonders gut leiden. Dieses Szenario kennt man bereits aus vielen anderen Young Adult Büchern. Bei den meisten dieser Geschichten entwickelt sich hieraus dann eine Vertrauensbasis und gegebenenfalls mehr. In diesem Fall ist es etwas anders – und leider nicht auf eine positive Art. Hier entwickelt sich aus der anfänglichen Antipathie ebenfalls etwas anderes, jedoch sind diese Entwicklungen nicht immer nachvollziehbar. So handelt die beiden in einer Szene auf eine Art und in der nächsten Szene auf eine ganz andere. Das hat nicht dazu geführt, dass ich mich als Leser mit den beiden identifizieren konnte.
Neben der Charakterentwicklung ist ebenfalls nicht nachvollziehbar, wie insgesamt die Geschichte aufgebaut ist. Ich hatte hier teilweise das Gefühl, dass die Autorin die Leser überraschen wollte und daher einige unerwartete Entwicklungen eingebaut hat. Diese waren für mich zum Teil nicht nur überraschend, sondern auch komplett bei den Haaren herbeigezogen. Da wäre es vielleicht besser gewesen, die Handlung stringenter aufzubauen.
Als letzten Kritikpunkt möchte ich den Sprachstil anbringen. Das Buch als solches ist echt gut geschrieben. Die Atmosphäre wird anschaulich beschrieben, sodass ich mich gut hineinfinden konnte. Jedoch werden relativ häufig gleiche Beobachtungen oder Informationen wiederholt. Wenn dies nur ein oder zwei Mal der Fall gewesen wäre, dann wäre das für mich kein Problem gewesen, aber hier taucht das einfach viel zu häufig auf.
Alles in allem war das Buch ganz nett zu lesen. Es ist kein literarisches Meisterwerk und es gibt eindeutig unterhaltsamere oder tiefgründigere Geschichten in dem Genre. Es war kein Fehler das Buch zu lesen, aber so schön wie das Cover war es gewiss nicht.
Kommen wir erst einmal zum Cover – ich liebe das Cover so sehr, es sieht so wunderschön aus! Ich liebe die Farbkombination, die Blumen und die Art, wie der Titel dargestellt wird! Das Notizbuch, das ich ...
Kommen wir erst einmal zum Cover – ich liebe das Cover so sehr, es sieht so wunderschön aus! Ich liebe die Farbkombination, die Blumen und die Art, wie der Titel dargestellt wird! Das Notizbuch, das ich zu dem Rezensionsexemplar dazu erhalten habe, hatte das Wort „Notizen“ im selben Stil und es sieht einfach wunderschön aus :)
Fast zu schön, um es zu benutzen hehe ;)
Als ich das Buch zu lesen begann, hatte ich ziemlich schnell Tränen in den Augen, denn Skys Situation spiegelte meine damalige fast 1:1 wieder.
Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle so gut nachvollziehen, weil es mir damals genauso erging, weshalb es ein sehr emotionaler Anfang für mich war.
Manche werden sich vielleicht darüber aufregen, dass Sky bockig oder abweisend rüberkommt, aber wie gesagt – wenn man in der Situation schon einmal war, dann kann man es eher nachvollziehen, zumindest konnte ich das zu knapp 95%.
Die Geschichte wird meist aus der Sicht von Sky erzählt, ab und zu gab es kurze Chapter aus Jeffs Sicht, wobei mir das eigentlich zu wenig war. Jeff war ein Charakter, den ich zu wenig verstand, um ihn richtig zu mögen, deshalb hätte ich mir längere und mehr Kapitel aus seiner Sicht gewünscht, denn ich konnte es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, als die beiden auf einmal ineinander verliebt sein sollten.
Sky war die meiste Zeit genervt von ihm und seinem wirklich komischen Verhalten, Jeff war mit Kathleen zusammen… aber dann stellt sich heraus, dass sie beide wissen, was Verlust bedeutet und zack, sind die beiden verliebt? Das fand ich ehrlich gesagt ziemlich merkwürdig und auch irgendwie unglaubwürdig, denn man wusste nicht viel von Jeff.
Sein widersprüchliches Verhalten förderte nicht gerade meine Sympathie für ihn, weshalb ich mich auch nicht wirklich freuen konnte, als die beiden zusammenkamen.
Ein anderer Faktor, der mich gestört hat, war die Auflösung des Konflikts zwischen Sky und Kathleen. Der löste sich ja auf einmal komplett in Luft auf, obwohl immer wieder Andeutungen gefallen waren, dass man sich mit Kathleen besser nicht anlegen sollte… sie erlaubte sich alles mögliche, keiner schritt ein, aber AUF EINMAL sagte eine Lehrerin, dass sie die ganze Zeit mitbekommen hätte, was sie getan hat, verdonnerte sie zu Nachhilfe und … das wars? Damit war Kathleen dann aus dem Rennen, nachdem sie Sky so gepiesakt hatte? Das war sehr einfach und unrealistisch gelöst wie ich finde, denn ich komme nicht drum herum mich zu fragen, warum die Lehrerin denn nicht schon vorher eingeschritten war, wenn sie über alles Bescheid wusste und eine Woche Nachsitzen finde ich keine wirklich gerechte Strafe für ihre Vergehen. Kathleens Verhalten war teilweise einfach nur lächerlich und bockig – generell fand ich, dass man im späteren Verlauf des Buchs immer häufiger merkte, dass es hauptsächlich um jugendliche Charaktere und nicht um Erwachsene ging.
Ich habe das Buch zusammen mit einer anderen Bloggerin gelesen und wir beide stimmten in vielen Punkten überein, z. B. dass (fast zu) viele Themen angesprochen, diese aber zu schnell/einfach behandelt und gelöst wurden. Ganz am Anfang hatte ich noch Spaß am Lesen gehabt, aber der war leider ab der Mitte verflogen, da mir vieles zu unrealistisch gelöst wurde und der Erzählstil sich meiner Meinung nach verschlechterte – das Tempo in dem die Story/Szenen abgearbeitet wurden, war einfach zu schnell.
Ein großes Thema im Buch war ja u.a. auch der Konflikt zwischen Sky und ihrer Mutter – dieser war jedoch genauso schnell vergessen wie die Gefühle zwischen Sky und Jeff aufgetaucht waren – nämlich von der einen auf die andere Sekunde. Es tut mir leid, wenn ich mich wiederhole, aber ich fand vieles wirklich zu einfach, zu schnell und zu unrealistisch gelöst.
Sky musste im Buch leider einiges mitmachen, als ob sie es nicht schon schwer genug gehabt hätte – ich finde sie hätte jedes Recht gehabt, sauer auf ihre Mutter zu sein, denn diese hätte ehrlich zu ihr sein müssen. Sie einfach aus ihrem gewohnten Umfeld, weg von ihren Freunden und ihrem Dad zu reißen und dann zu erwarten, dass sie die neue Situation mit einem Grinsen im Gesicht begrüßt, war zu viel des Guten. Roger schien auch immer ein Charakter zu sein, der sich zurückhielt und verständnisvoll mit Sky umging, deshalb passte die Szene zum Schluss nicht wirklich zu dem Bild, das ich aufgrund des Buchs von ihm hatte. Das war einfach nur selbstsüchtig und auch da hätte man Sky vorwarnen können, dann hätte man ihr nicht erneut den Boden unter den Füßen weggerissen…
Abschließend kann ich nur sagen – das Buch ist von außen SO schön und es fing SO gut an… aber leider ging es für mich dann bergab und ich verspürte keine Freude mehr beim Lesen, weshalb ich auch keine Leseempfehlung aussprechen kann.
Bevor ich mit meiner Rezension beginne, lasst uns doch bitte eine kurze Schweigeminute einlegen um dieses WUNDERSCHÖNE Cover zu bewundern! Der zart türkisene Hintergrund, die großen dunkelblauen Buchstaben ...
Bevor ich mit meiner Rezension beginne, lasst uns doch bitte eine kurze Schweigeminute einlegen um dieses WUNDERSCHÖNE Cover zu bewundern! Der zart türkisene Hintergrund, die großen dunkelblauen Buchstaben mit dem künstlerisch verschobenen, goldenen Rand umrahmt von rosa und weißen Blüten - das ist definitiv eines der hübschesten ONE-Cover und ich bin total froh, es in meinem Schrank stehen zu haben, sodass ich es jeden Tag bewundern kann! Sehr schön sind auch die toll gestalteten Leselaschen in demselben Design, die sich jeweils auf die beiden Protagonisten beziehen. Auch jeden Kapitelanfang ziert eine offene Blüte beziehungsweise ein Zweig, je nach dem aus welcher Sicht die Geschichte geschildert wird. Und als wäre das nicht schon genug, hat diese Geschichte auch noch den perfekten Titel bekommen. Ich bin wirklich kritisch was Titel angeht da sie häufig zu nichtssagend sind oder den Inhalt nicht gut genug treffen. Doch "Verloren sind wir nur allein" trifft den Nagel genau auf den Kopf!
Erste Sätze: "Verunsichert sehe ich mich in dem kahlen Raum um, in dem mich, bis auf ein alter Holzschrank, nur Leere empfängt. Vier weiße Wände starren mich an. Ich starre zurück. Das ist es nun also. Mein neues Zuhause."
Die 17jährige Sky fühlt sich seit dem überraschenden Tod ihres Vaters verloren, leer und kapselt sich von der Welt komplett ab. Als wäre ihre Trauer, von der sie sich seit zwei Jahren nicht lösen kann, nicht schon genug, hat ihre Mutter sie nun auch noch zu ihrem neuen Freund auf eine Ranch nach Texas geschleppt - weg von ihrer vertrauten Umgebung, vom Grab ihres Vaters und all den Erinnerungen. Und das ausgerechnet vor ihrem letzten Jahr auf der High-School. Jetzt muss sie sich nicht nur mit ihrer Trauer sondern auch mit neuen Leuten, einem neuen Bundesstaat, neuem Wetter, dem neuen Freund ihrer Mutter und auch dessen Neffen Jeff, der ebenfalls auf der Ranch wohnt, herumschlagen. Noch weiß sie nicht, dass auch er ein Päckchen zu tragen hat und sich der Umzug als ihre große Chance entwickeln könnte, endlich wieder nach vorne zu blicken und sich bewusst zu werden: Verloren sind wir nur allein.
Mila Summers, die man schon von etlichen humorvollen und romantischen Geschichten kennt, von der ich bisher aber noch nichts gelesen habe, wagt sich hier zum ersten Mal an etwas jüngere Protagonisten und ein jugendlicheres Publikum heran und kombiniert ernste Themen mit einer typischen High-School-Romanze. Trotz dass sie viele spannende Zutaten - das Leben auf einer Ranch, Trauerbewältigung, Neu-Sein an einer High-School, eine Romanze mit dem beliebten Quarterback, ein weiterer, drohender Schicksalsschlag, neue Freunde, Dorfklatsch, eine kriselnde Mutter-Tochter-Beziehung und die erste Liebe - durch einen tollen Schreibstil miteinander verbindet, war die Geschichte als Ganzes für mich einfach nicht wirklich rund. Ich denke wir haben es hier mit einem typischen Fall von "zu viel gewollt" zu tun, denn der Versuch so viele Aspekte auf so wenigen Seiten zu vereinen, führte meiner Meinung nach dazu, dass alles abseits von Skys Gedanken und Gefühlen leider zu oberflächlich und blass bleibt.
Sehr schön finde ich, dass es zu Beginn noch total offen ist, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen wird. Klar, dass Sky und Jeff zusammenkommen müssen ist von Anfang an vorprogrammiert, doch ansonsten wusste ich nicht, auf welche der oben genannten Aspekte die Autorin vor allem Wert legen wird. Leider musste ich bald feststellen, dass viele Anknüpfungspunkte, von denen ich dachte, sie würden im Verlauf der Geschichte noch wichtig werden, zu vagen Andeutungen verkommen und nicht zu Ende genutzt werden. Skys besonderer Zugang zum störrischen Pferd Teardrop, welchen Jeff früh in der Geschichte beobachtet, oder Noahs Schwärmerei für seine Freundin Rachel sind nur zwei Beispiele (mehr will ich aus Spoilergründen nicht nennen) für die vielen Kleinigkeiten, aus denen man noch etwas hätte machen können, um die Geschichte rund um den Hauptplot etwas runder und voller zu machen. Stattdessen verlaufen diese Aspekte fast alle im Sand und werden zugunsten von Skys Gefühlsachterbahn zur Seite gedrängt. Sehr schade, wie ich finden, denn so hätten vielleicht auch die Hauptszenen, die die Handlung voranbringen nicht so gezwungen gewirkt (an alle, die das Buch gelesen haben: ich sag nur "Kürbisfest").
Gut gefallen hat mir, dass Skys Gefühle und Gedanken hier einen übergroßen Platz bekommen und sehr nachvollziehbar vermittelt werden. Von Beginn an kann man ihren Schmerz über den Verlust ihres Vaters nachvollziehen und mitverfolgen, wie sie mit ihrer verletzlichen Sturheit andere Menschen, inklusive ihrer Mutter, zur Seite drängt. Auch wenn ihre Fokussierung auf die Vergangenheit, ihrem selbstauferlegten Einzelgängertum, dem abweisenden Verhalten gegenüber ihrer Mutter und den vielen Missverständnissen, die aus ihrer Macke, einfach nicht richtig zuzuhören entstehen, von außen betrachtet manchmal ein wenig nervig erscheinen, konnte ich ihre Gefühle immer gut nachvollziehen und empfand ihre Wahrnehmung der eigenen Gedanken als überraschend reflektiert und erwachsen. Sehr kindlich wirkt hingegen ihre Unsicherheit in Bezug auf Jeff, was sie sehr echt wirken lässt. An einigen Stellen kann man ihre verschämte Verwirrung, die durch ihre Unsicherheit entsteht, geradezu selber spüren.
Während ich Sky also als sehr detailliert, authentisch und liebevoll gestaltet empfunden habe, konnte ich mit Jeff leider viel weniger anfangen. Gerade am Anfang bekommen wir keinen wirklichen Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt - trotz dass er auch einige Male aus der Ich-Perspektive zu Wort kommt. Doch während Skys Szenen einen wirklichen Eindruck ihrer Person vermitteln, erschienen mir die Abschnitte aus Jeffs Perspektive gerade zu Beginn eher wie ein Erlebnisbericht. Dass er nur 9 mal (ich habe extra nachgezählt ) kurz zu Wort kommt hat wohl den Hintergrund, dass er geheimnisvoll erscheinen soll und die oberflächliche Fassade nicht gleich durchschaut wird. Bei mir hat es aber nur dafür gesorgt, dass ich nicht wirklich mit ihm warmgeworden, auch als er endlich ein paar Informationen auspackt und wir ihn besser kennenlernen.
Auch etwas seltsam fand ich, dass sich aus totaler Abneigung und Genervtheit über ein sehr kurzes Zwischenstadium der Verwirrung praktisch über Nacht die große Liebe entwickelt. Die Beziehung zwischen Jeff und Sky entwickelt sich geradezu überhastet und scheint im Mittelteil auch zwischen allerlei andere "große Enthüllungen" gequetscht. So konnte ich nie wirklich Funken zwischen den Beiden sprühen spüren. Doch das bedeutet keineswegs, dass ich die zwei nicht als Paar mochte. Im Gegenteil: dass Sky und Jeff auf einer ganz anderen Ebene wunderbar miteinander harmoniert haben, hat mir super gut gefallen. Die typische Verliebtheit kam bei mir nicht wirklich an, stattdessen schien mir die Beziehung der Beiden irgendwie ernster, tiefer und ich fand es eine nette Abwechslung, dass die zwei Protagonisten sich helfen, ihre Probleme zu überwinden und sich gegenseitig Halt sind.
"Ja, manchmal kann man eben doch noch überrascht werden und erlebt dabei Dinge oder erfährt etwas, wodurch sich das eigene Weltbild verändern kann. Das Leben ist nicht schwarz oder weiß! Es ist bunt! Bunt wie die Macarons in der kleinen Bäckerei in Boston oder wie die Marshmallows auf Moms heißer Schokolade und die Smarties in ihren Cookies für besondere Anlässe. Das Leben ist bunt."
Mit den Nebencharakteren hatte ich ein ähnliches Problem wie mit den vielen Ideen. Zwar sind viele der Protagonisten wirklich super, aber leider bleiben fast alle viel zu blass und einige verenden sogar als Art Karikaturen ihrer Rolle. Ein gutes Beispiel sind Skys Freundinnen April und Rachel inklusive deren restlicher Clique. Die beiden sind wirklich zum Gernhaben, aber leider erfahren wir nicht, was sie beschäftigt oder wer sie wirklich sind und die zwei scheinen mehr als Rolle der Freundinnen eine Funktion in der Handlung einzunehmen als wirklich als Charaktere wichtig zu sein. Skys Mutter Emily und deren neuer Freund Roger bleiben als Elternfiguren auch recht blass, obwohl sie eine wichtige Rolle in der Handlung spielen und bei beiden so viel mehr drin gewesen wäre. Am meisten aufgeregt hat mich jedoch Jeffs Freundin Kathleen, welche absolut eindimensional bleibt. Immer wieder hatte ich zwischendurch gehofft, dass hinter ihren Beweggründen eine interessante Story verborgen liegt und wir den Grund erfahren, warum sie zuerst in übertriebener Art und Weise ihr Revier markiert um Jeff dann einfach so fallen zu lassen. Doch leider wird aus ihr keine spannende, nachvollziehbare Antagonistin sondern sie ist und bleibt das, was man auf den ersten Blick von ihr hält: eine intrigante Bitch eben.
Auf mein Lob zum Schreibstil der Autorin muss leider auch ein "aber" folgen. Grundsätzlich mochte ich den Stil von Mila Summers sehr - leicht, herzlich aber so routiniert und zielstrebig, dass man bald bemerkt, dass dies nicht ihr erster Roman ist. Mit viel Einfühlungsvermögen bringt sie uns näher, was Sky beschäftigt und verpackt schwierige Themen mit viel Herz und Humor, sodass wir hier eine leichte Lektüre genießen können, obwohl nicht alles eitel Sonnenschein ist. Aber leider wirkt auch der Stil genau wie die Handlung an manchen Stellen ein wenig unrund. Manche Szenen enden zeitweise etwas plötzlich oder scheinen nicht so recht in den zeitlichen Ablauf zu passen (z.B. die Kussszene mit Liebesgeständnis direkt nachdem Sky den Antrag von Roger an ihre Mutter miterleben musste und total wütend und verwirrt ist? Oder Gedanken, ob sie mit Jeff schlafen soll nachdem sie erfahren hat, was mit ihrer Mutter los ist? Naja...). Ein weiterer Punkt ist, dass hier alle Probleme durch Kommunikationsprobleme und Missverständnisse unnötig lange aufgebauscht werden, nur um am Ende alle im Handumdrehen gelöst zu werden. Ich meine High-School-Drama + Familiendrama + Liebesdrama = ziemlich viel Drama und dass das Ende es sich dann sehr einfach macht und das Hauptproblem einfach ins Off verschiebt, sodass es sich im Epilog schon erledigt hat, war mir ein wenig zu trivial.
Fazit:
Mila Summers kombiniert hier ernste Themen mit einer typischen High-School-Romanze. Trotz dass sie viele spannende Zutaten durch einen tollen Schreibstil miteinander verbindet und uns eine authentische Protagonistin zur Seite stellt, war die Geschichte als Ganzes für mich einfach nicht wirklich rund. Viele Aspekte und Nebencharaktere blieben mir zu blass, einige Szenen schienen nicht ganz zu passen und das Ende macht es sich viel zu einfach.