Cover-Bild Die Bagage
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 01.02.2020
  • ISBN: 9783446265622
Monika Helfer

Die Bagage

„Von uns wird man noch lange reden.“ Monika Helfers neuer Roman „Die Bagage“ – eine berührende Geschichte von Herkunft und Familie

Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee eingezogen. Die Zeit, in der Maria und die Kinder allein zurückbleiben und abhängig werden vom Schutz des Bürgermeisters. Die Zeit, in der Georg aus Hannover in die Gegend kommt, der nicht nur hochdeutsch spricht und wunderschön ist, sondern eines Tages auch an die Tür der Bagage klopft. Und es ist die Zeit, in der Maria schwanger wird mit Grete, dem Kind der Familie, mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird: der Mutter der Autorin. Mit großer Wucht erzählt Monika Helfer die Geschichte ihrer eigenen Herkunft.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

Hommage an Maria

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Maria ist die Großmutter der Autorin, und vor allem über Maria wird in diesem Buch berichtet. Maria und Josef Moosbrugger wohnen mit ihren Kindern oberhalb des Dorfes ganz am Rand zum Wald hin. Sie leben ...

Maria ist die Großmutter der Autorin, und vor allem über Maria wird in diesem Buch berichtet. Maria und Josef Moosbrugger wohnen mit ihren Kindern oberhalb des Dorfes ganz am Rand zum Wald hin. Sie leben in einfachen und geradezu ärmlichen Verhältnissen, weshalb sie abfällig von den anderen Dorfbewohnern als die 'Bagage' bezeichnet werden. Es gibt keinen Strom im Haus und auch kein fließendes Wasser, nur einen Brunnen, unterhalb des Hauses. Der einzige Besitz sind ein paar Tiere, die die Moosbrugggers z.B. mit Milch versorgen. Dann wird Josef eingezogen, er beauftragt den Bürgermeister, mit dem er sich gut versteht, auf seine Familie aufzupassen, aber dieser möchte besonders auf die schöne Maria aufpassen, die er sehr begehrt. Maria durchschaut den Bürgermeister und 'benutzt' ihn für das Wohl ihrer Familie. Sie lernt dann Georg aus Hannover kennen und verliebt sich in ihn. Er besucht sie in den Bergen, die Kinder mögen ihn sehr, und plötzlich ist Maria schwanger....
In meinen Augen ist das Buch ein Loblied auf Maria, denn trotz aller Armut und Defizite führt sie ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. Sie schenkt ihren Kindern viel Liebe, und die Kinder hängen sehr an ihr. Die Kinder unterstützen sie auch, soweit sie dazu in der Lage sind. Da sie eine schöne Frau ist und dies weiß, setzt sie ihre Reize gekonnt ein, um Vorteile für ihre Familie zu bekommen, z.B. Geschenke vom Bürgermeister, aber sie kalkuliert vorher genau, wie weit sie gehen kann, um ihren Stolz nicht zu verlieren. Somit ist sie für ihre Verhältnisse sehr intelligent, was sich auch darin zeigt, dass sie ihren Kindern einiges fürs Leben lehrt. Sie legt Wert auf ein gepflegtes Äußeres und saubere Kleidung, besonders gern in weiß. Als schöne Frau um die 30 ist sie natürlich auch empfänglich für Schmeicheleien, was man ihr nicht verdenken kann, denn obwohl sie sehr begehrt ist, wird sie auch respektiert. Sie genießt ihr bescheidenes Leben, aber träumt sich manchmal davon in andere soziale Schichten oder z.B. in große Städte, ohne übermütig zu werden.
Ich denke, dass Maria eine sehr starke Frau ist, die alles im Griff hat und der Dreh- und Angelpunkt der Familie ist. Sie trotzt allen Schwierigkeiten und findet immer einen Ausweg. Eine so selbstbewusste Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist bemerkenswert, besonders wenn die soziale Stellung so gering ist wie in diesem Falle. Die Autorin ist zurecht stolz auf diese Großmutter, von der sie abstammt.
Der Schreibstil ist zunächst gewöhnungsbedürftig, kurze Sätze, Zeitsprünge und unbekannte Phrasen, aber man gewöhnt sich daran.
Man fragt sich nur nach der Lektüre, warum dieses Paar eine Änderung nicht gewollt hat. Warum wollten sie unter diesen Bedingungen leben und tolerieren diese Stigmatisierung? Man erfährt, dass sie mit einigen realisierbaren Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Lebensumstände konfrontiert wurden, aber dies ablehnten. Vielleicht haben sie sich irgendwie in ihrer Rolle als Außenseiter gefallen, wie z.B. bei Kirchenbesuchen, wenn die ganze Familie nebeneinander sitzt (in weißer Kleidung) anstatt sich in die Frauen- und Männerbänke zu setzen, wie damals üblich. Hier hätte ich gern noch mehr erfahren.....
Und dann habe ich noch eine weitere Frage offen. Es wird erwähnt, dass zwei der Kinder rothaarig sind, während die anderen alle dunkles Haar haben genau wie Maria und Josef. Gab es da vielleicht noch eine brisante Begegnung?
Alles in allem hat das Buch für kurzweilige Unterhaltung gesorgt, ich hätte gern noch mehr über das Leben der 'Bagage' erfahren....Hochinteressant war es, Einblicke in die Armut der damaligen Zeit zu bekommen und wie damit umgegangen wurde.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Eine tragische Familiengeschichte

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Der Roman „Die Bagage“ von Monika Helfer ist 2020 im Carl Hansen Verlag erschienen.

Familie Moosbrugger lebt zur Zeit des ersten Weltkriegs am Rand eines Bergdorfes im Bregenzer Wald. Die Familie wird ...

Der Roman „Die Bagage“ von Monika Helfer ist 2020 im Carl Hansen Verlag erschienen.

Familie Moosbrugger lebt zur Zeit des ersten Weltkriegs am Rand eines Bergdorfes im Bregenzer Wald. Die Familie wird von den Dorfbewohnern als Bagage angesehen, da sie arm sind. Dann wird Josef, der Familienvater, zur Armee eingezogen und Maria, seine Frau, und ihre Kinder bleiben allein zurück und sind abhängig vom Schutz des Bürgermeisters.

Die Geschichte der Moosbruggers ist die eigene Familiengeschichte der Autorin, denn Maria wird während Josefs Kriegsdienst schwanger mit Grete, der Mutter von Monika Helfer. Die Gerüchteküche im Dorf brodelt und so wird Josef Grete nie anerkennen, nicht einmal mit ihr sprechen oder sie ansehen. Monika Helfer erzählt auf knappen 160 Seiten eine tragische Familiengeschichte an deren Ende der Zusammenhalt steht, denn die Bagage hält immer zusammen.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Familie

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Grete ist die Tochter von Maria und die Mutter der Autorin. Doch ist sie auch die Tochter von Josef? Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, ...

Grete ist die Tochter von Maria und die Mutter der Autorin. Doch ist sie auch die Tochter von Josef? Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee eingezogen. Die Zeit, in der Maria und die Kinder allein zurückbleiben und abhängig werden vom Schutz des Bürgermeisters. Die Zeit, in der Georg aus Hannover in die Gegend kommt, der nicht nur hochdeutsch spricht und wunderschön ist, sondern eines Tages auch an die Tür der Bagage klopft. Und es ist die Zeit, in der Maria schwanger wird mit Grete, dem Kind der Familie, mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird.

Rezension:

Ich habe das Buch, auch aufgrund der Länge, recht schnell ausgelesen. Auf gut 160 Seiten erzählt die Autorin Monika Helfer die Geschichte ihrer Mutter.
Neben dem Schauplatz in der Vergangenheit werden immer mal Erinnerungen und Gespräche anderer Verwandter eingefügt. Da es leider keine Kapitel gibt, war es für mich manchmal kurzzeitig schwer gedanklich direkt in dem richtigem Zeitstrang zu landen.
Sie beschreibt die Geschichte recht kühl und in kurzen Sätzen. Manchmal habe ich gedacht, der Vater (so wie er beschrieben wird) hat diesen Roman verfasst.
Alles in allem ein interessanter und kurzweiliger Roman, wobei ich mich frage wie er geworden wäre, wenn man ihm noch mehr Raum gegeben hätte.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Eine etwas andere Familiengeschichte

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Der Leser taucht ein in das Jahr 1914. Es ist der erste Weltkrieg. In einem kleinen Bergdorf wird Josef eingezogen, seine Frau Maria muss er mit ihren 4 Kindern zurücklassen. Von allen wird diese Familie ...

Der Leser taucht ein in das Jahr 1914. Es ist der erste Weltkrieg. In einem kleinen Bergdorf wird Josef eingezogen, seine Frau Maria muss er mit ihren 4 Kindern zurücklassen. Von allen wird diese Familie als „Die Bagage“ bezeichnet, die Dorfbewohner meiden sie. In dieser schweren Zeit lebt Maria mit ihren Kindern von der Gunst des Bürgermeisters. Währenddessen darf ihr Mann Josef zweimal zum Heimaturlaub nach Hause kommen. Als ihr Bauch beginnt zu wachsen, gerät sie ins Visier der Dorfbewohner. Sie ist schwanger mit Grete, die Mutter der Autorin. Monika Helfer erzählt die Geschichte ihrer Familie. Von ihrem Großvater, der Tante, den Geschwistern und ihrer schönen Mutter. Sie bezeichnet sie selbst als keine „heilige Familie“. Mir hat bei diesem Buch der rote Faden gefehlt. Es bleiben viele Fragen offen. Ja, Josef hat anscheinend nie mit Grete gesprochen, weil er davon ausging, sie sei nicht von ihm. Wo blieben die Gedanken und Gefühle von Grete und dem Rest der Sippe? Manche Situationen blieben mir unschlüssig, was dort wirklich passierte, fiel mir gedanklich schwer nachzuvollziehen. Obwohl der Schreibstil so klar zu folgen war, wurde ich von diesem kurzen Roman doch etwas enttäuscht. 3,5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Familie

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Klappentext:
Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee ...

Klappentext:
Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee eingezogen. Die Zeit, in der Maria und die Kinder allein zurückbleiben und abhängig werden vom Schutz des Bürgermeisters. Die Zeit, in der Georg aus Hannover in die Gegend kommt, der nicht nur hochdeutsch spricht und wunderschön ist, sondern eines Tages auch an die Tür der Bagage klopft. Und es ist die Zeit, in der Maria schwanger wird mit Grete, dem Kind der Familie, mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird: der Mutter der Autorin. Mit großer Wucht erzählt Monika Helfer die Geschichte ihrer eigenen Herkunft.

Protagonisten:
Da es ein biographischer Roman ist, ist es schwer über die Erzählerin und die Hauptperson Maria zu schreiben. Es steht mir nicht zu, über einen anderen Menschen zu richten, daher werde ich nur meine Eindrücke wiedergeben: Ich glaube, dass Maria eine starke Frau war. Es wurde oft betont, wie hübsch sie war, weswegen ihre anderen Charakterzüge ein wenig untergingen. Für ihre Verhältnisse schien sie sehr gebildet zu sein. Gerne hätte ich noch mehr Facetten von ihr kennengelernt, als dass sie „nur“ schön war. Es erscheint mir immer ein wenig seltsam, wenn gefühlt alle Männer auf eine Frau stehen und keinen Respekt vor einer verheirateten Frau und ihrem Ehemann haben. Man könnte Maria Schwäche unterstellen, aber ich kann nicht beurteilen, wie es für sie in den Zeiten des Krieges ihren Mann war.

Sprache und Schreibstil:
Der schlichte Schreibstil hat den Leser mit auf das Land in die Welt der Bagage mitgenommen und bildlich das ärmliche Leben wiedergespiegelt. Die Beschreibungen der Menschen waren ein wenig zu seicht und ließen diese farblos und zumeist belanglos erscheinen. Daher konnte kaum eine emotionale Tiefe entstehen.

Fazit:
Mich hat dieser biographische Roman in eine andere Zeit entführt. Die Probleme der Menschen damals, sind vergleichbar mit Erlebnissen von vielen Kindern in den Generationen später. Maria erschien mir manchmal als zu äußerlich perfekt. Es war für mich nicht immer verständlich, warum sie in gewissen Situationen so gehandelt hat, wie sie es tat. Es ist zudem eine echt tragische Generationengeschichte, in der kaum jemand zufrieden war oder überhaupt überlebt hat. Alle schienen Schwierigkeiten mit Beziehungen gehabt zu haben und erschienen mir zutiefst unglücklich. Es ist durchaus ein Werk, das man lesen sollte.

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