Eine unfassbar bewegende und wichtige Geschichte
„Wir haben alle eine Vergangenheit, Eden.“
Azalée kehrt nach vier Jahren nach Charleston zurück. Ein Ort, den sie aus guten Gründen eigentlich für immer meiden wollte. Aber ihre Mutter ist tot und sie ...
„Wir haben alle eine Vergangenheit, Eden.“
Azalée kehrt nach vier Jahren nach Charleston zurück. Ein Ort, den sie aus guten Gründen eigentlich für immer meiden wollte. Aber ihre Mutter ist tot und sie will das geerbte Haus am Strand verkaufen. Schneller als gedacht trifft sie bei ihrer Rückkehr auf Erinnerungen und Personen aus ihrer Vergangenheit, darunter auch ihr Exfreund Josh und ihr bester Freund Andrew. Aber ihren Nachbarn, Eden, kannte sie bisher nicht. Der tätowierte Mechaniker scheint anders zu sein, als alle anderen Männer, die Azalée bisher kennengelernt hat. Bad at Love wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt.
Zunächst einmal, diese Geschichte sollte gelesen werden. Verstanden werden. Allerdings stehen die Triggerwarnungen bei diesem Buch nicht ohne Grund ganz am Anfang, inklusive Spoiler. Daher waren manche Handlungen, vor allem zu Beginn, leicht vorhersehbar, was dem ganzen aber nicht zu sehr geschadet hat. Die Spannung kam bei mir deshalb erst im letzten Drittel auf, was ich aber keineswegs kritisieren möchte. Ich bin eher dankbar, dass ich mich auf die Thematiken von vornherein einstellen konnte. Ich denke allerdings, dass ich das Buch ohne tägliches Leseziel nicht so schnell beendet hätte, da es mich auf den ersten 200 Seiten nicht so richtig packen konnte.
Die Handlung startet relativ langsam, allerdings erhält der Lesende in inneren Monologen viele Hintergrundinformationen zu den Charakteren und lernt sie zu verstehen.
Die Protagonisten haben mich mit ihrer Komplexität beeindruckt, beides verletzte Seelen, wie ich sie sonst nur von L.J. Shen kenne. Was mich aber am meisten beeindruckt hat, waren die Werte, die vermittelt wurden. Azalée spricht in ihrem Podcast über Feminismus und verwandte Themen, die so unfassbar wichtig sind, dass ich mir wünsche, es gäbe ihren Podcast wirklich. Auch davon abgesehen mochte ich Azalée sehr, mit all ihren Entwicklungen. Eden ist kein klischeebehafteter Protagonist, er ist einfach Eden. Ein guter Mensch mit Ecken und Kanten.
Der Schreibstil war sehr angenehm, leider durch ein paar Übersetzungs- und Tippfehler getrübt. Allerdings habe ich auch die erste Auflage gelesen, ich denke in neueren Versionen sind diese Fehler Geschichte.
Fazit: Ein Buch, das mich mitgenommen hat, mich sprachlos zurückgelassen hat. Kein Friede-Freude-Eierkuchen-Buch. Aber wichtig, unfassbar wichtig.