Kein Buch wie jedes andere
Besondere Zeiten brauchen besondere Bücher. "Henkers Mahlzeit" von Nadine Teuber hat mich durch die letzten Corona-Homeoffice-Tage begleitet. Es ist ein ungewöhnliches Buch, dass sich in keine Schublade ...
Besondere Zeiten brauchen besondere Bücher. "Henkers Mahlzeit" von Nadine Teuber hat mich durch die letzten Corona-Homeoffice-Tage begleitet. Es ist ein ungewöhnliches Buch, dass sich in keine Schublade stecken lässt. Der Plot ist sehr vielschichtig. Ein Mix aus Charakterstudie, Gesellschaftskritik und Thriller. Nadine Teuber fährt ein Füllhorn an Personen auf, durch die man sich erst mal durcharbeiten muss - was aber aufgrund des gut lesbaren und flüssigen Schreibstils leicht fällt. Im Mittelpunkt steht Hanna, die von der braven Erzieherin zur Serienkillerin wird. Diese Wendung im Buch trifft den Leser inmitten der selbstverständlich-unaufgeregten Erzählweise so überraschend und gewaltig, dass man einfach nur atemlos weiterliest. "Henkers Mahlzeit" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt - obwohl das Buch in keiner Weise mit den Krimis vergleichbar ist, die ich sonst so lese. Aber gerade dieses "anders sein" macht die Faszination aus. Man muss sich drauf einlassen. Wenn das gelingt, ist "Henkers Mahlzeit" ein absolutes Erlebnis.