Cover-Bild Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
29,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 424
  • Ersterscheinung: 25.02.2021
  • ISBN: 9783709934487
Natalka Sniadanko

Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde

Roman
Maria Weissenböck (Übersetzer)

DIE HABSBURGER HABEN JETZT AUCH IHREN ELVIS: ERZHERZOG WILHELM LEBT!
Neben KAISERIN SISI und KRONPRINZ RUDOLF fügt der ARISTOKRATISCHE OUTLAW sich ausgezeichnet in die Reihe seiner erlesen exzentrischen Verwandtschaft: Erzherzog Wilhelm leidet unter Spinnen- und Nadelphobie, LIEBT SEIDENE SCHLAFRÖCKE, TÄTOWIERUNGEN UND MÄNNER. Leidenschaftlich engagiert er sich für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Ukrainer*innen – dann versaut ihm die OKTOBERREVOLUTION seine Pläne, KÖNIG DER UKRAINE zu werden. Es folgen Jahre im Untergrund, als SPION, der sich von seiner reichen Verwandtschaft ein AUSSCHWEIFENDES LEBEN IM VERRUCHTEN PARIS finanzieren lässt. Kurz: Wilhelm war stets politisch ambitioniert, wusste aber immer, wie man das Leben so richtig genießt. Den Geschichtsbüchern zufolge geht Wilhelms Leben 1948 zu Ende. Aber Natalka Sniadanko lässt ihn wiederauferstehen und zur Lwiwer Schwarzmarktlegende aufsteigen!

BEI SO VIEL GESCHICHTE UM UNS HERUM: WIE SCHREIBEN WIR UNSERE EIGENE?
Auch das Leben seiner ENKELIN HALYNA ist von Umbrüchen geprägt: In ihrer Jugend ist die Unabhängigkeit der Ukraine schon zum Greifen nah, vor ihr liegt eine FREIE, ABER AUCH UNGEWISSE ZUKUNFT. Um Halyna herum verdrängt das Neue langsam das Alte, gleichzeitig entdeckt die LWIWERIN in den ANEKDOTEN IHRES GROSSVATERS etwas, das vor 100 Jahren schon einmal da war: EINE GEMEINSAME GESCHICHTE, EIN GEMEINSAMES EUROPA. Als Halynas Sohn zur Welt kommt, beginnt ein neues, belastendes Kapitel. Denn anders als beim Lebemann Wilhelm ist Halynas Dasein nun geprägt von DIESER EINEN ERWARTUNG AN SIE: DIE PERFEKTE MUTTER ZU SEIN. Wie findet sie, ALS FRAU UND ALS UKRAINERIN EINER NEUEN GENERATION, ihren eigenen Weg?

EIN DYNAMISCHES PANORAMA EINER FAMILIE UND EINES UNGESTÜMEN JAHRHUNDERTS
NATALKA SNIADANKO kennt in Lwiw jede Ecke und hat ein Herz für exzentrische Figuren. Als Autorin spielt sie gerne Zeitmaschine und mixt historische Fakten und literarische Fiktion kräftig durch, um uns GESCHICHTE MAL GANZ ANDERS ERLEBEN zu lassen: Was hat das 20. Jahrhundert mit uns Europäer*innen gemacht? Natalka Sniadanko zeigt uns, wie sich Menschen annähern und zusammenwachsen – ÜBER GENERATIONEN UND SOZIALE SCHICHTEN, ÜBER POLITISCHE SYSTEME UND GRENZEN HINWEG.

Übersetzt aus dem Ukrainischen von Maria Weissenböck.

Gefördert mit Mitteln des Programms „Kreatives Europa“ der Europäischen Union.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2021

Wilde Mischung

0

Nämlich eine aus einem Heldenepos, einer Familiengeschichte und einer sehr unkonventionellen Aufarbeitung der schmerzhalten Zeitgeschichte der Ukraine.

Es wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Die eine betrifft ...

Nämlich eine aus einem Heldenepos, einer Familiengeschichte und einer sehr unkonventionellen Aufarbeitung der schmerzhalten Zeitgeschichte der Ukraine.

Es wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Die eine betrifft Wilhelm, das ist der titelgebende Erzherzog, dem man noch viel mehr zuschreiben kann, als im Titel angegeben ist. Wir folgen ihm von Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, wo sich seine Spur verliert. Oder auch nicht. Es kommt darauf an, wem bzw. welcher Version man am Ende Glauben schenken will. Er entstammt quasi einer Nebenlinie der Habsburger, die schon zu Zeiten der KuK- Monarchie auf heute ukrainischem Territorium residierte.

Sein Status erlaubt ihm zunächst so einige Freiheiten, allerdings nimmt er sich diese auch noch, als sie schon längst nicht mehr erlaubt sind. Aber erlaubt ist aus Wilhelms Sicht alles, was nicht ausdrücklich verboten ist und er lebt definitiv nach dieser Maxime, die ihm so manches Mal zum Verhängnis wird.

Der andere Strang beschäftigt sich mit Wilhelms Enkelin Halyna, einem Kind der Sowjetunion beziehungsweise dessen Nachfolgeregime in der Ukraine. Von KuK-Glanz ist hier keine Spur, diese Verbindung wird nicht einmal erwähnt. Nein, hier erleben wir eine Frau, die mit dem schnöden Alltag in der postsowjetischen Ukraine fertig werden muss, wobei weder ihr Mann Hryz noch der Sohn Oles zu kurz kommen sollen. Um sie ranken sich weniger ihre Eltern als vor allem die Großmütter beider Seiten. Zumindest in ihrer Jugend.

Ein Roman, für den ich trotz - behaupte ich jetzt einfach mal - überdurchschnittlichen Kenntnissen zu Osteuropa längst nicht ausreichend vorbereitet war. Autorin Natalka Sniadanko galoppiert durch die Zeitgeschichte, wobei sie gerne auch mal auf ungeschehene Pfade abbiegt - man könnte auch sagen, sie spinnt Seemannsgarn. Um das zu können, muss man erstmal sehr gut Bescheid wissen und dazu ausgesprochen eloquent sein. Die Autorin ist beides und hat mich damit hoffnungslos überfordert! Dadurch konnte ich den Roman, der zugegebenermaßen teilweise sehr große Längen aufweist, nur teilweise genießen.

Veröffentlicht am 30.04.2023

Hat mich nicht ganz gepackt

0

Gleich vorweg, dieses Buch hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen, weil ich etwas anderes erwartet habe.

Ich habe mich auf eine (Lebens)Geschichte gefreut, die das Leben des Wilhelm von Habsburg, ...

Gleich vorweg, dieses Buch hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen, weil ich etwas anderes erwartet habe.

Ich habe mich auf eine (Lebens)Geschichte gefreut, die das Leben des Wilhelm von Habsburg, der auch heute noch in der Ukraine verehrt wird, zum Thema hat. Eine Geschichte, die seiner Enkelin Halyna anhand von Tagebüchern und/oder Briefen erzählt werden, hätte können, da Wilhelm 1948 im Kiewer Lukjaniwska-Gefängnis gestorben ist. Dem ist leider nicht so, denn da für den historischen Wilhelm aufgrund seiner homosexuellen Neigung keine Hochzeit und keine Nachkommen im Stammbaum der Habsburger verzeichnet sind, ist jener Teil des Romans, der sich mit (s)einer fiktiven Enkelin Halyna beschäftigt, der Fantasie der Autorin entsprungen.

Die Erzählungen von Wilhelm, der in der Ukraine auch wegen seines mit ukrainischen Mustern bestickten Hemdes, Vasyl Vyshyvanyi, genannt, werden durch Abstecher in diverse Zeiten und Orte unterbrochen. Die Kindheit als Sohn eines Erzherzoges mit zahlreichen Bediensteten und einem strengen Zeremoniell wechselt plötzlich in die sowjetische Gegenwart der 1990-er Jahre und später in in das neue Jahrtausend zu Halyna, um dann plötzlich mit Kaiser Maximilian nach Mexiko zu reisen und dort dessen Scheitern und der Exekution beizuwohnen. Zahlreiche historische Fakten werden mit eigenartigen fiktionalen Ereignissen gemischt. So wird Kaiserin Elisabeth (neben ihren Kindern Sophie, Gisela, Rudolf und Marie Valerie) ein weiteres Kind angedichtet. Diese Szene erschließt sich mit nicht und bringt die Handlung keinen Millimeter weiter.

Der Erzählstrang der Gegenwart rund um Halyna beginnt zuerst vielversprechend, um dann in einer für mich endlos scheinenden Debatte mit Ehemann Hryz über die Erziehung des gemeinsamen Sohnes Oles sowie der Schilderung des korrupten Schulsystems zu enden.

Da ich gerne mehr über diese schillernde Figur erfahren möchte, werde ich wohl „Der rote Prinz. Die geheimen Leben des Wilhelm von Habsburg“ von Timothy Snyder lesen müssen.

Fazit:

Diese wilde Mischung aus Heldenepos und erfundener Familiengeschichte konnte mich leider nur stellenweise fesseln. Daher gebe ich diesem ziemlich kontrovers erzählten Roman rund um Vasyl Vyshyvanyi 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2021

Sehr kontrovers – einerseits schöne Anekdoten und viel Fantasie, andererseits langwierig

0

Worum geht’s?
Wilhelm von Habsburg, Sohn eines Erzherzogs und aufgewachsen zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzählt seiner Enkelin Halyna von seinem Leben angefangen als Kind bei Hofe, über die Weltkriege ...

Worum geht’s?
Wilhelm von Habsburg, Sohn eines Erzherzogs und aufgewachsen zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzählt seiner Enkelin Halyna von seinem Leben angefangen als Kind bei Hofe, über die Weltkriege bis hin zu seinem Ende. Teile sind wahr, Teile sind erfunden, aber er hatte ein sehr turbulentes Leben.

Meine Meinung:
„Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebe und mein Großvater wurde“ von Natalka Sniadanko ist ein Buch, das mich innerlich ein bisschen gespalten zurücklässt. Es gibt Teile, die lesen sich gut und bildhaft und sind sehr plastisch dargestellt, andere Teile wiederum treiben eher zäh dahin. Verwirrend ist auch, dass geschichtliche Details teils stimmen, teils um Fiktion ergänzt wurden, z.B. hat die Autorin der Kaiserin Sisi ein 4. Kind angehängt, das diese gar nicht hatte.

Wilhelm selbst erinnert ein bisschen an den Baron von Münchhausen. Die Darstellung seiner Kindheit bei Hofe fand ich sehr interessant, die Verpflichtungen, die den Kindern auferlegt wurden, die zeremoniellen Rituale, die sie einhalten mussten. Auch seine Zeit beim Militär ist sehr spannend wiedergegeben. Die Kriegszenen. Schön auch das Kennenlernen mit seiner späteren Frau Sofia. Verwirrend hingegen sind seine Briefe, die er schreibt. Dass er in seinen Erzählungen viele fiktive Details hineinbringt, die uneinheitlich und zerrissen wirken.

Gut gefallen haben mir die in der Gegenwart spielenden Teile um seine Enkelin Halyna und ihre Familie. Die Beschreibung, wie z.B. Lehrer bestochen werden mussten, damit das Kind einen besseren Sitzplatz bekommt oder besser Betreuung und Noten. Gut gefallen haben mir auch Halynas Omas Sofia und Aljona – die beiden sind einfach urig in ihrer Beschreibung. Gegensätzlich und immer am miteinander konkurrieren, aber beide herzensgut.

Teile des Buches konnten mich richtig begeistern, bei anderen kam ich gefühlt nicht vorwärts. Auch der schnelle Wechsel zwischen den Zeiten war manchmal verwirrend. Es wirkte so unorganisiert. Teilweise war man von der Überschrift her 1918, aber erzählt wurde aus der Gegenwart über die Vergangenheit. Dann wurden die Kapitel zeitmäßig komplett durcheinandergeworfen, was das Lesen zusätzlich erschwert hat. Dadurch entstanden viele Längen und es war manchmal schwierig, weiterzulesen, bis wieder ein Kapitel kam, das mich total fasziniert hat.

Fazit:
„Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde“ von Natalka Sniadanko lässt mich gespalten zurück. Teilweise waren die enthaltenen Geschichten mitreißend und schillernd, teilweise langwierig und unverständlich. Die Kapitel über die Großmütter Aljona und Sofia haben mich begeistert und ich habe die beiden ins Herz geschlossen. Andere Kapitel waren zeitlich komplett durcheinandergeworfen und haben mir das Lesen sehr schwer gemacht.

Ein kontroverses Buch, dem ich teils 4 Punkte und teils 2 Punkte geben würde. Daher für mich 3 Punkte als goldene Mitte für dieses Buch, das mich leider nur teilweise begeistern konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2022

Opa Wiljus erzählt...

0

Ein wilder Mix aus Anekdoten, Familiengeschichte, historischen Fakten und Fiktion.

Erzherzog Wilhelm von Habsburg-Lothringen erzählt seiner Enkelin Halyna seine Lebensgeschichte.

"... Großvaters Erzählungen ...

Ein wilder Mix aus Anekdoten, Familiengeschichte, historischen Fakten und Fiktion.

Erzherzog Wilhelm von Habsburg-Lothringen erzählt seiner Enkelin Halyna seine Lebensgeschichte.

"... Großvaters Erzählungen hatten immer ein zentrales Motiv, um das er wie Vogelbeeren sehr unterschiedliche und nicht immer passende Fakten aus der eigenen Biografie oder aus der langen Geschichte seiner Familie anordnete, vielmehr aus den unzusammenhängenden Fragmenten der Familiengeschichte, die seine unstete Aufmerksamkeite einst gefesselt hatten..."

"... Seine Unfähigkeit, sich lange auf eine Sache zu konzentrieren, ließ später auch seine mündlichen Erzählungen chaotisch und unvollständig erscheinen. Manche Episoden erwähnte er oft detailliert, andere ließ er weg..."

Genau so ist das Buch geschrieben. In wilden Sprüngen zwischen Zeit, Ort und Personen werden in einem Kapitel Anekdoten von verschiedenen Familienmitgliedern geschildert, im nächsten Abschnitt das Leben in einer Fürstenfamilie und wieder ein Absatz weiter erhalten Leser*innen Erfahrungsberichte aus Krieg, Kindheit, Liebesleben oder dem banalen Alltag. Das ganze ist gut gemischt mit historischen Fakten und fiktiven Ergänzungen. Das Buch enthält viele Interessante Details aus dem Leben und der Geschichte der Habsburger Fürstenfamilie - sofern diese wahr sind. Es liest sich ebenso wechselhaft, wie die Kapitel springen - von spannend bis langatmig, von witzig bis traurig, von banal bis fesselnd interessant. Ein Buch, auf das man sich voll und ganz einlassen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2021

Ein wilder Galopp durch die Zeitgeschichte

0

Obwohl ich ein Fan von historischen Bücher bin, hatte ich mit diesem doch so einige Probleme.
In einem rasanten Galopp sprengt die Autorin durch die Zeitgeschichte.
Den Schreibstil empfand ich als merkwürdig, ...

Obwohl ich ein Fan von historischen Bücher bin, hatte ich mit diesem doch so einige Probleme.
In einem rasanten Galopp sprengt die Autorin durch die Zeitgeschichte.
Den Schreibstil empfand ich als merkwürdig, die Bandwurmsätze erschwerten das Lesen. Das führte dazu, das ich einige Absätze wiederholt lesen musste, um sie zu begreifen. Auch hatte ich Schwierigkeiten damit, zwischen Tatsachen und Fantasie zu unterscheiden. Die Zeitsprünge sind teilweise nicht durchschaubar gewesen und somit die Handlung nicht ganz nachvollziehbar.
Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars, welches jedoch meine ehrliche und unabhängige Meinung nicht beeinflusst hat.
Mein Fazit:
Ich fand diesen Roman teilweise verwirrend und für mich war ein flüssiges Lesen nicht möglich.
2 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere