Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr. | Klima-Thriller für Jugendliche ab 14 Jahre: spannend bis zur letzten Seite
Kristian Lutze (Übersetzer), Pauline Kurbasik (Übersetzer)
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.
Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegen bisher seine Serien »Vollendet« und »Scythe« vor.
Die »Vollendet-Serie« umfasst folgende Bände:
Vollendet – Die Flucht
Vollendet – Der Aufstand
Vollendet – Die Rache
Vollendet – Die Wahrheit
Die »Scythe«-Serie umfasst folgende Bände:
Scythe – Die Hüter des Todes
Scythe – Die Rache der Gerechten
Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
Vielleicht sollte ich die Rezension nicht direkt nach dem Lesen schreiben, aber so kann ich wahrscheinlich besser ausdrücken wie mich dieses Buch zurück gelassen hat.
In dem Buch geht ...
Meine Meinung:
Vielleicht sollte ich die Rezension nicht direkt nach dem Lesen schreiben, aber so kann ich wahrscheinlich besser ausdrücken wie mich dieses Buch zurück gelassen hat.
In dem Buch geht es um den Tap-Out, also darum, dass hunderttausende von Menschen in Kalifornien von jetzt auf gleich kein fließendes Wasser mehr haben. Die Folgen daraus sind extrem erschreckend und verheerend.
Das Erschreckendste an dem Buch ist tatsächlich, dass die Geschichte nicht mehr weit weg von der Realität sein könnte. Wir leben so selbstverständlich mit unserem laufenden Wasserhahn, sodass nur die Wenigsten daran denken was ist wenn dies mal nicht mehr der Fall sein sollte. Sind wir darauf vorbereitet? Ich denke nicht. Kann der Fall eintreten? Meiner Meinung nach ja, denn Wasser ist ein Gut, mit dem man nicht zu verschwenderisch umgehen sollte. Auf jeden Fall hat mich dieses Buch das jetzt gelehrt. Beim Lesen habe ich immer unglaublich verliebt meine Wasserflasche neben mir angeschaut und wusste endlich was ich daran habe.
In dem Buch wird Tag für Tag nach dem Abstellen des Wassers beschrieben wie es der Menschheit ergeht. Hier finden wir von Krankheiten, Verbrechen bis hin zum Tod alles! Am liebsten möchte man wie Kelton, einer der Protagonisten, selbst ein Bunker bauen.
Die Protagonisten, die alle zur Schule gehen müssen sich durch einige Umstände allein durch die Tage kämpfen und stehen damit vor einer riesigen Herausforderung. Sie schlagen sich allesamt trotzdem sehr gut durch. Allerdings merkt man wie sie sich von Tag zu Tag ohne Wasser in ihrem Verhalten und auch menschlich verändern. Klar, sowas geht an niemandem einfach so vorbei. Sie bekommen in den paar Tagen so viel Schreckliches zu Gesicht wie wahrscheinlich ihr ganzes Leben nicht mehr. Außerdem lernen sie, dass man niemandem, wirklich niemandem mehr vertrauen kann außer sich selbst.
Mich hat es allerdings zum Ende hin etwas gestört, dass sie von einer Pechsträhne in die nächste gewandert sind. So viel Pech kann man doch gar nicht haben, oder doch? Und man merkt auch, dass es nach so einem Vorfall trotzdem schwierig ist einfach so weiterzumachen wie vorher.
Fazit:
Dieses Buch behandelt ein so unglaublich wichtiges Thema, dass es meiner Meinung nach jeder mal gelesen haben muss. Wie wir Menschen einige Dinge für selbstverständlich ansehen ist erschreckend. Das Buch zeigt was passiert wenn uns das Selbstverständliche genommen wird. Ich denke, dass dies ein Buch ist, welches man auch gut in der Schule im Unterricht lesen kann bzw. sollte. Dieses Buch überbringt eine unglaublich wichtige Botschaft!
Inhalt:
Als in Kalifornien die gesamte Wasserversorgung zusammenbricht, ist Alyssa verzweifelt. Niemand hat vorgesorgt. Noch nicht einmal daran gedacht. Und als ihre Eltern verschwinden, muss sie versuchen, ...
Inhalt:
Als in Kalifornien die gesamte Wasserversorgung zusammenbricht, ist Alyssa verzweifelt. Niemand hat vorgesorgt. Noch nicht einmal daran gedacht. Und als ihre Eltern verschwinden, muss sie versuchen, sich und ihren Bruder zu versorgen. Also begibt sie sich mit Garrett auf die Suche nach Flüssigkeit. Doch auf ihrem Weg begegnet sie nicht nur hilfsbereiten Menschen. Denn jeder kämpft um das Wasser.
Rezension:
"Dry" war das spannendste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Schon die ersten Seiten konnten mich packen und haben mich nicht mehr losgelassen.
Das Suchtpotenzial ist riesig und hat sich im Laufe des Buches noch gesteigert, da mir die Charaktere allmählich sehr ans Herz gewachsen sind.
Ich habe mit Alyssa, Garrett, Jacqui, Kelton und Henry bis zum Ende mitgefiebert und sie still angefeuert auf ihrer Suche nach Wasser.
Der Roman ist aus vier verschiedenen Sichten geschrieben und gibt von Zeit zu Zeit in Form von Snapshots Einblicke in andere Figuren. Das hat sehr geholfen, deren Handlungen und Gedanken zu verstehen und hat mich noch mehr mit ihnen mitfühlen lassen. Ebenfalls gelungen war die "Stimme", die jeder Charakter hatte. Allein daran, was sie sagen und wie sie es formulieren, habe ich erkannt, welche Figur spricht. Da die 5 Protagonisten grundverschieden sind, war das sehr spannend und teilweise auch amüsant.
Die Entwicklung der Charaktere war nahezu erschreckend realistisch, denn natürlich haben alle diese Ereignisse negativen Einfluss auf ihre Psyche.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, kann aber vielleicht gerade deswegen die Spannung und Vielschichtigkeit der Jugendlichen abbilden.
Das einzige, das ich mir gewünscht hätte, wäre ein anderes Ende. Ich finde, die Konflikte waren viel zu einfach aufgelöst und es hat nicht wirklich zum Buch gepasst. Es gäbe mehrere Versionen anderer Enden, die bei mir mehr Eindruck hinzerlassen hätten.
Alles in allem ein mehr als gelungenes Buch; spannend, auch an einigen Stellen witzig und vor allem durch die Figuren getragen.
Neal Shusterman hat mich bislang vor allem mit seinem Jugendroman "Kompass ohne Norden" und seinen beiden Dystopie-Reihen "Vollendet" und "Scythe" überzeugen können. Mit "Dry" nimmt er sich gemeinsam mit ...
Neal Shusterman hat mich bislang vor allem mit seinem Jugendroman "Kompass ohne Norden" und seinen beiden Dystopie-Reihen "Vollendet" und "Scythe" überzeugen können. Mit "Dry" nimmt er sich gemeinsam mit seinem Sohn eines weitaus realistischeren und in näherer Zukunft liegenden Themas an: dem Klimawandel und dessen verheerenden Folgen. Verarbeitet zu einem hochspannenden Apokalypse-Jugendbuch machen er und sein Sohn Jarrod darauf aufmerksam, was in schon naher Zukunft passieren könnte und wie dünn das Rinnsal ist, dass uns von einer humanitären Katastrophe trennt...
Passend zum Thema ist die Geschichte all denjenigen gewidmet, die "sich anstrengen, die katastrophalen Folgen des Klimawandels rückgängig zu machen." Wie der knappe und sehr passende Titel schon verrät, rückt hier die anhaltende Dürre in Südkalifornien in den Mittelpunkt, in der die elementarste Ressource überhaupt knapp wird: Wasser. Passend dazu ist auf dem Cover vor einem krisseligen, dunklen Farbverlauf ein Streichholz zu sehen, welches statt einer Flamme einen Wasserspritzer enthält. Innerhalb der Buchdeckel finden sich neben 56 Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven und sechs große Gesamtabschnitte mehrere "Snapshots". Letztere werden regelmäßig eingebunden, um ein vollständigeres Bild der Krise zu erhalten und auch auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen der Wasserknappheit und des Tap Outs einzugehen.
Alyssa: "Für eine Wasserkrise gibt es keine Radarbilder. Keine Sturmfluten, keine Trümmerfelder. Der Tap-Out ist so lautlos wie Krebs."
Im Gegensatz zu anderen Apokalypse-Geschichten wie zum Beispiel "Black-Out" oder "Der Schwarm", die eher auf ein breites Bild abziehen, dabei aber die emotionale Bindung etwas aus den Augen verlieren, konzentriert sich "Dry" bis auf die wenigen Snapshot-Ausflüge auf eine einzige Gruppe Jugendlicher und deren Weg durch die Krise, was einen noch intensiveren Bezug des Lesers zur Handlung schafft. Dabei nutzen die beiden Autoren vier Ich-Perspektiven: Alyssa, Kelton, Jacqui und Henry, die nach und nach mit zunehmender Eskalation auftreten. Trotz dass "Dry" relativ langsam startet, hat mich die rasant erzählte Geschichte über das Schicksal von fünf Jugendlichen, die unterschiedlicher nicht sein könnten aber in ihrem Kampf ums Überlegen vereint sind, von der ersten Seite in ihren Bann gezogen. Von der ersten Seite an liegt eine dunkle Vorahnung in der Luft, während wir zunächst zusammen mit der 16jährigen Alyssa bemerken, dass aus dem Wasserhahn kein Wasser mehr kommt. Zwar ist die Situation zuerst eine recht alltägliche, als aufmerksamer Leser ahnt man jedoch, dass der Weg zur humanitären Katastrophe nicht weit ist. Denn mitten im kalifornischen Hochsommer kein Wasser mehr zu haben, entpuppt sich als großer Albtraum und die aller wenigsten sind darauf vorbereitet. Für Alyssa, ihre Eltern und ihren kleinen Bruder Garrett bedeutet das: so schnell wie möglich an Wasser gelangen - doch das wollen leider alle...
Alyssa: "Irgendwas fühlt sich komisch an. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber es hängt in der Luft wie ein Geruch. Es ist die Ungeduld der Menschen vor den Kassen. Fast wie mit einem Rammbock bahnen sich die Leute mit ihren Einkaufswagen einen Weg durch die Schlangen. Es herrscht eine Art primitive Ur-Feindlichkeit, nur verdeckt von einer dünnen Schicht aus vorstädtischer Höflichkeit, die langsam fadenscheinig wird."
Alyssas Nachbar Kelton - unser zweiter Erzähler - und dessen Familie haben es besser, denn als Hobby-Prepper sind die McCrackens seit Jahren auf jede Form der Apokalypse vorbereitet. Doch dass ein Notfallaggregat, ein Wassertank hinter dem Haus und angelegte Vorräte Neider anlockt und verzweifelte Menschen vor fast nichts zurückschrecken, wird auch ihnen zum Verhängnis. So sitzen Kelton, Alyssa und Garrett schnell in einem Boot und versuchen, die Ausuferungen des Chaos´ um sie herum zu umgehen. Geplünderte Supermärkte, gescheiterte Nachbarschaftshilfen und umherirrende "Wasserzombies" sind die ersten Vorzeichen. Nach mehreren Tagen spitzt sich die Lage doch zusehends zu und es geht für unsere Protagonisten ums nackte Überleben. "Dry" wird von Seite zu Seite ernster und enthält auch einige sehr heftige Szenen, bei denen mir der Atem stockte. So klebte ich beinahe an den Seiten, während ich mit unseren Protagonisten durch verlassene Straßen, von Unterschlupf zu Unterschlupf reiste, sie durch Wälder, über verstopfte Autobahnen und durch ausgetrocknete Kanäle begleitete, immer auf der Suche nach dem nächsten Schluck Wasser...
Kelton: "Es passiert alles genauso, wie es in den Survival-Büchern steht. Aber das tröstet mich nicht. Nicht im Geringsten. Weltuntergangsszenarien machen nur Spaß, solange der Weltuntergang theoretisch ist. Jetzt wünschte ich, sie hätten sich alle geirrt."
Doch die Kleinigkeit, die die Geschichte wirklich schlimm macht, ist der wahre Kern. Man würde die Geschehnisse gerne der blühenden Fantasie von Neal und Jarrod Shusterman zuschreiben, doch was alles so erschüttern macht, ist dass ich mir mir ohne Probleme vorstellen könnte, von genau dieser Krise im Sommer in den Nachrichten zu sehen. Erschreckend realistisch wird das Buch auch dadurch, dass die Shustermans sehr gut recherchiert haben. Von Katastrophenpläne über die typischen Abläufe einer Krise bis zum Zusammenbruch der gesellschaftlichen Strukturen und einem anarchischen Zustand - die beiden Autoren erzählen hier einen Ablauf, der genau so passieren könnte, untermauert mit mir bekannten Theorien der Psychologie.
Alyssa: "Es ist so ruhig", sage ich. "Da kann man fast vergessen, was da draußen los ist." "Dort ist nichts, nur Menschen", erklärt Henry. "Menschen können Monster sein. Egal ob wegen ihrer Handlungen oder ihres wahren Wesens, das tut nichts zur Sache. Das Ergebnis ist dasselbe." Henry zuckt mit den Schultern, als würde ihn das nicht stören. Ich frage mich, ob er tatsächlich so unbekümmert ist oder ob er mir zuliebe so tut. "Manchmal muss man ein Monster sein, um zu überleben", sagt er."
Neben der Spannung, die aus dem ständigen Kampf ums Nackte Überleben resultiert, machen in "Dry" genau wie in Neal Shustermans "Vollendet"-Reihe zwischenmenschliche Konflikte, Beobachtungen, Manipulationen und Machtkämpfe - also kurz: die Gruppendynamik zwischen den Jugendlichen - ebenfalls einen Teil der Spannung aus. Bei einigen Zwischenstopps erhalten wir zwei zusätzliche Mitglieder des durch das Schicksal zusammengeschweißten Überlebensteams, die ebenfalls aus ihrer Geschichte erzählen dürfen. Die 19jährige Jacqui bringt dabei zwar eine Menge Straßenerfahrung und ihre Fahrkünste mit ins Team, erschwert den Umgang in der Gruppe jedoch dadurch, dass sie ein laufendes Pulverfass ist. Richtig ins Rollen kommt der Strudel aus Misstrauen, Achtsamkeit und Verrat innerhalb der Gruppe aber erst, als der berechnende Henry aus gutem Hause dazu stößt, der in der Krise vor allem eins sieht: eine Möglichkeit Profit zu schlagen...
Henry: "Das Geheimnis der erfolgreichen Zusammenarbeit in einer Gruppe ist ein dynamischer, ansprechbarer Anführer. Und der Schlüssel, ein guter Anführer zu sein, ist genaue Beobachtung und subtile Manipulation - so subtil, dass niemand merkt, dass er manipuliert wird. Wenn man genauer darüber nachdenkt, ist das auch der Schlüssel für eine erfolgreiche Regierung."
Die Mitfühlende, das Nesthäkchen, der Nerd, die Draufgängerin und der Snob - die fünf Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch verbindet sie eines: sie werden vom Autorenduo Shusterman mit wenigen Worten als starke Teenager charakterisiert, die vor allem eines sind, Menschen. Menschen, die Angst haben, Rache wollen, lieben, hassen, zweifeln, trauern, hoffen und leben wollen. Auch wenn das Buch an einigen Stellen hart und kompromisslos erscheint, hat es mich doch tief berührt. Ich liebe Bücher, die mich zum Nachdenken anregen, egal in welchem Genre sie angesiedelt und dieses hat mich zu ausschweifenden Grübeleien verholfen. Allein an der Anzahl der Flaschen Wasser, die ich beim Lesen getrunken habe, merkt man vermutlich, wie nah mir die Geschehnisse gingen. Darüberhinaus ließ mich der Gedanke einfach nicht los, wie schlecht ich selbst auf eine derartige Krise vorbereitet wäre und ich konnte nicht aufhören mich zu fragen, wie weit ich bereit wäre für mein eigenes Überleben zu gehen...
Alyssa: “Entweder man öffnet die Türen weit oder man schließt sie ab”, sage ich wehmütig. “Die Menschen sind zu kompliziert, um auf irgendetwas dazwischen zu vertrauen.”
Auch einige wirklich berührende Szenen schmücken den Plot, der sonst vor allem auf Action, Gewissensfragen und die starken Charaktere baut. Es ist so unendlich schön und bitter mitzuerleben, wie die fünf sich zusammen durchkämpfen und alle Seiten der Not kennenlernen. Auch die Entwicklung der Figuren folgt einer psychologischen Theorie: ganz nach dem Motto "In drei Tagen vom Mensch zum Tier" offenbart die Katastrophe in jedem der Figuren neue Abgründe... Man merkt jedoch nicht nur an den jugendlichen Figuren, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Zwar wird hier nichts beschönigt, dennoch hätte man noch zu extremeren Mitteln greifen und wirkliches Elend zeigen können. So werden zwar ab und zu von Todesopfern berichtet, Leichensäcke genannt oder Totkranken wird der Tod prophezeit, die Menschen verdursten und sterben aber im Off und belasten die jugendlichen LeserInnen nicht zusätzlich. Da die Lage dank des meisterhaft direkten, schonungslosen Schreibstil, der uns einen gruseligen Gänsehautmoment nach dem anderen beschert ohne grausam oder blutig zu sein, schwer genug zu ertragen ist, würde ich das Buch aber erst ab 14 bis 16 Jahren empfehlen.
Kelton: "Wenn es ums Überleben geht, gibt es keine Preise für zweite und dritte Plätze, sondern nur Gold oder Grab. Und ich glaube, den anderen ist nicht klar, wie nah wir am Verlieren sind."
Der einzige Kritikpunkt, den ich bei diesem Meisterwerk vorzubringen habe, ist das Ende. Dieses war mir nach der sich langsam immer stärker aufbauenden Spannung hin zur Eskalation viel zu zahm und auch zu knapp abgehandelt. Vom absoluten Tiefpunkt, an dem ich mir sicher war "jetzt ist alles aus", bis zu "alles wieder normal" muss man leider nur dreimal umblättern. Hier hätte ich mir eine langsamere, ausführlichere Entwicklung gewünscht, die den Leser emotional zurück zur Normalität führt und auch die zwischen Beinahe-Tod und Happy-End vergangene Handlung (Zurückkehr der Eltern, Auflösung des Konflikts, Rückführung in den Normalzustand) genauer ausführt. Zwar kann ich schon verstehen, weshalb das Shusterman´sche Autorenduo diesen krassen Sprung gewagt hat - um auch den Lesern zu verdeutlichen, wie verloren sich die Figuren auch nach dem Ende der Krise noch fühlen und wie solche Extremsituationen nie so wirklich vorbei zu sein scheinen -, mir persönlich war das aber zu knapp und hat nicht ganz zum sich langsam aufbauenden Rest der Geschichte gepasst. Dass am Ende alle vergleichsweise glimpflich davonkommen kann ich dagegen unter dem Gesichtspunkt, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt, nachvollziehen.
Ich könnte hier noch viele Gründe mehr angeben, wieso mich dieses Buch so sehr fasziniert und so gefesselt hat, aber am besten du machst dir selbst ein Bild und liest diesen wirklich tollen Roman. Beenden möchte ich meine Rezension mit einem schönen Gedanken....
Alyssa: "Mir wird klar, dass dies der wahre Kern des menschlichen Wesens ist: Auch wenn wir die Energie verloren haben, uns selbst zu retten, finden wir noch irgendwie die Kraft, uns gegenseitig zu helfen."
Fazit:
Jarrod und Neal Shusterman haben in "Dry" den Klimawandel und dessen verheerenden Folgen zu einem hochspannenden Apokalypse-Jugendbuch verarbeitet. Der Kampf ums Überleben ist so erschreckend realistisch, die Figuren so berührend menschlich und die Dynamik so beeindruckend rasant, dass ich die Geschichte bis zum Ende nicht aus der Hand legen konnte.
Der Sommer in Kalifornien ist ungewöhnlich heiß und trocken und der Wasserverbrauch wird streng limitiert. Doch alles kein wirklicher Grund zur Sorge, bis... Plötzlich kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn ...
Der Sommer in Kalifornien ist ungewöhnlich heiß und trocken und der Wasserverbrauch wird streng limitiert. Doch alles kein wirklicher Grund zur Sorge, bis... Plötzlich kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn von Alyssa kommt. Und nicht nur bei ihr, in halb Kalifornien. Alyssas Familie ist wie die meisten Kalifornier völlig unvorbereitet und so beginnt schon bald ein tödlicher Kampf um Wasser.
Das Buch hat mich von der allerersten Seite an total gefesselt und in den Bann gezogen. Die Situation wurde so realistisch geschildert, dass ich oft selber ein sehr beklemmendes Gefühl hatte, obwohl ich zuhause mit einem Glass Wasser auf dem Sofa gesessen habe. Aber genau deshalb ist das Buch auch so spannend.
Der Schreibstil war absolut fesselnd und sehr einfach zu lesen, sodass praktisch durch das Buch geflogen bin. Man wollte immer wissen, wie es weiter geht. Das Buch aus der Hand zu legen war fast unmöglich. Besonders schön fand ich außerdem die Aufteilung der Kapitel, die immer mit dem jeweiligen Tag und der jeweiligen Uhrzeit nach dem Tap Out beschriftet waren.
Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt, hauptsächlich aber aus Alyssas. Jeder Protagonisten hatte dabei eine andere Geschichte, doch wollen sie alles das selbe: Wasser
Mir waren nicht alle Protagonisten sehr sympathisch, das ist glaube ich aber auch nicht der Sinn der Sache...
Fazit: Das Buch ist spannend und nervenaufreibend bis zum Schluss, allerdings auch nicht unbedingt eine leichte Kost, da es sehr beklemmend ist. Allerdings finde ich dies auch wirklich gut, da es die Kostbarkeit von Wasser zeigt und was es für verehrende Folgen haben könnte, wenn wir zu verschwenderisch damit oder mit der Umwelt umgehen. Von mir eine klare Leseempfehlung.
Ich hatte schon viel Gutes über das Buch gehört und war daher auch sehr gespannt darauf.
Die Geschichte geht gleich zu Beginn richtig los. Wir starten mit der Protagonistin Alyssa in die Story und zwar ...
Ich hatte schon viel Gutes über das Buch gehört und war daher auch sehr gespannt darauf.
Die Geschichte geht gleich zu Beginn richtig los. Wir starten mit der Protagonistin Alyssa in die Story und zwar zu dem Zeitpunkt, als ihre Familie begreift, dass das Wasser abgedreht wurde. Als sie im Supermarkt ankommen, gibt es schon nichts mehr zum Trinken. Ihr Nachbar Kelton lebt allerdings in einer Familie, die sich auf so einen Ausnahmezustand vorbereitet hat.
Ich mochte es direkt in die Geschichte hineingeworfen zu werden. Ich mochte Alyssa und Kelton. Vor allem Alyssa war sehr klug und blieb oft kühl im Kopf. Im Laufe des Buches lernen wir noch zwei weitere Hauptprotagonisten kennen.
Obwohl die Figuren meiner Ansicht nach ein wenig mehr Tiefe vertragen hätten können, hat das der Geschichte keinen Abbruch getan. Es war spannend und oft wurden Szenen, die unfassbar erschreckend waren. Die ganze Situation, die hier erschaffen wurde, ging einfach unter die Haut und hat schockiert. Vor allem das absolut spannende Ende hat mein Herz vor Aufregung sehr viel höher schlagen lassen.
Zwischendurch gibt es immer so genannte Snap Shots, bei denen man einen kurzen Einblick aus verschiedenen anderen Sichtweisen auf die Krise erhält.
Insgesamt ein wahnsinnig gut gelungenes Buch, dass ich jedem empfehlen kann!