Drei Jahre sind vergangen, seit sich alles verändert hat. Seit der Thunderhead verstummt ist und Scythe Goddard die Macht übernommen hat. Einzig Grayson Tolliver hat noch Kontakt zum Thunderhead, doch sein Weg ist beschwerlich.
Auch Scythe Michael Farraday begibt sich auf eine schwere Mission. Er fliegt mit seiner Begleiterin zum geheimnisvollen Atoll, welches als blinder Fleck für den Thunderhead deklariert wird.
Als Citra und Rowen die Augen aufschlagen, ist nichts mehr wie zu vor. Wie können sie es doch schaffen, dass sich alles zum Guten wenden wird?
Neil Shustermans Scythe-Trilogie findet nun sein großes Finale. In „Das Vermächtnis der Ältesten“ geht es nun um das große Ganze, was auf ein aufregendes Abenteuer hoffen lässt.
Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, sollte sich in der Grundgeschichte schnell wieder zu Hause fühlen können. Doch ohne Vorkenntnisse wird es problematisch, einen reibungslosen Einstieg zu erleben. Dafür wird in der Handlung zu wenig über ältere Ereignisse gesprochen. Selbst kundige Leser müssen sich konzentrieren und erleben womöglich einen etwas holprigen Start.
Genauso ist es mir selbst ergangen, denn die ersten Kapitel haben mich überhaupt noch nicht richtig begeistert. Zu wenig konnte ich mich in die ehemalige Geschichte hineinversetzen, denn die Basis hat sich innerhalb der Erzählung vollkommen verschoben.
Ging es in den ersten Teilen noch um Citra und Rowen, die ihren Weg der Ausbildung beschrieben und um Scythe Farraday und Scythe Curie, die den beiden zur Seite standen, hat sich hier das Hauptaugenmerk verändert. Hier geht es um die Zeit nach dem Versinken der Insel Endura. Nach dem der Thunderhead verstummt ist und die Menschen alle zu Widerlingen geworden sind. Es werden auch neue Charaktere in die Handlung integriert, die für neue Ideen und Zündstoff sorgen.
Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die eine erneute Entwicklung hinter sich haben. Es gibt neue Beziehungen, neue Bekanntschaften und alte Feindschaften. Doch von Bedeutung ist die immens weitgefasste Handlung, die über so zahlreiche Szenenbilder verfügt, dass es manchmal schwierig ist, ihnen komplett zu folgen. Glücklicherweise mündet alles in einem gut ausgeklügelten Finale, was für einen befriedigenden Abschluss sorgt.
Gutes Finale, trotz Höhen und Tiefen…
Mein persönliches Fazit:
Mich hat die Geschichte nicht mehr ganz erreicht, weshalb es mir schwerfällt, hierzu eine objektive Bewertung zu schreiben. Vielleicht liegt es an der langen Lesepause zwischen Band zwei und drei? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich die Werte der Geschichte verschoben haben. Jedenfalls ist es mir nicht leichtgefallen, in die Handlung zurück zu finden. Auch die neuen Charaktere konnten mich nicht so richtig begeistern, teilweise blieben sie mir etwas zu farblos. Die Handlung selbst war interessant, doch teilweise auch verwirrend. Regelmäßig habe ich mich gefragt, ob ich irgendetwas aus dem vorherigen Band nicht richtig verstanden habe. Oder ob ich es vielleicht in der Zwischenzeit einfach vergessen habe. Ich hätte mir ein paar Erinnerungen gewünscht, ein paar Anmerkungen, die mich leichter in die Geschichte hineinbringen würden. Doch stattdessen dauerte es sehr lange, bis die Erzählung endlich zu den alten bekannten Protagonisten gewechselt ist. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor ganz viele Dinge noch auf wenigen Seiten verpacken wollte. Dabei ist das Buch nicht kurz, doch viel zu vollgepackt. Schade, denn ich hatte mich auf das Ende sehr gefreut. Aber einen Lichtblick gibt es dennoch, denn ganz zum Schluss wurde ich dann doch wieder positiv überrascht, weshalb es rückblickend doch ganz gut war, der Erzählung zu folgen.
Insgesamt kann ich das Buch nur Lesern mit Vorkenntnissen empfehlen, denn es bildet den guten Abschluss zu einer interessanten und ideenreichen Geschichte.