Cover-Bild Der Ozean am Ende der Straße
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Spekulative Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 15.04.2016
  • ISBN: 9783404173853
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Neil Gaiman

Der Ozean am Ende der Straße

Roman
Hannes Riffel (Übersetzer)

Es war nur ein Ententeich, ein Stück weit unterhalb des Bauernhofs. Und er war nicht besonders groß. Lettie Hempstock behauptete, er sei ein Ozean, aber ich wusste, das war Quatsch. Sie behauptete, man könne durch ihn in eine andere Welt gelangen. Und was dann geschah, hätte sich eigentlich niemals ereignen dürfen ...


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2017

Ein Märchen für Erwachsene

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Aufgrund einer Beerdigung kehrt ein erwachsener Mann in seinen Heimatort zurück. Nach dem Gottesdienst soll er zu seiner Schwester fahren, doch stattdessen macht er sich aus einem Impuls heraus auf den ...

Aufgrund einer Beerdigung kehrt ein erwachsener Mann in seinen Heimatort zurück. Nach dem Gottesdienst soll er zu seiner Schwester fahren, doch stattdessen macht er sich aus einem Impuls heraus auf den Weg zum Gehöft der Hempstocks, wo früher seine Freundin Lettie wohnte. Auf dem Hof begegnet er einer alten Frau, die ihm den Weg zum Ententeich weist, an den er sich wieder erinnern kann. Doch kaum steht er vor diesem, kommt seine ganze Erinnerung zurück: An Lettie, ihren Ozean und die geradezu unglaublichen Ereignisse, die sich ereignet haben, als er sieben Jahre alt war.

Zu Beginn des Buches hatte ich überhaupt keine Ahnung, welche Richtung die Geschichte einschlagen wird. Zunächst erfährt man nur, dass ein Mann in seinen Heimatort zurückkehrt und sich an seine Kindheit erinnert. Gleich zu Beginn fällt auf, dass auf Namen weitestgehend verzichtet wird. Man erfährt weder den Namen des Protagonisten, noch den seiner Schwester oder seiner Eltern, nicht den Ort der Handlung und auch nicht wer an jenem Tag beerdigt wurde. So bleibt die Geschichte geheimnisvoll, dieser Mann könnte fast jeder sein.

Nach einigen unverfänglichen Kindheitserinnerungen wird die Geschichte aufgrund eines Todesfalles interessant. Dieser führt nämlich dazu, dass der Protagonist Lettie Hempstock kennenlernt, die erste Person mit einem Namen in diesem Buch – warum das so ist, wird man mit der Zeit herausfinden. Lettie wirkt gleich sympathisch, macht jedoch einige mysteriöse Andeutungen, bei denen ich mich begann zu fragen, wie viel davon sie erfindet und was sie ernst meint. Sie wohnt mit zwei weiteren Hempstock-Frauen auf einer Farm, die wahrlich wunderlich ist. Und so nehmen langsam Dinge ihren Lauf, die nicht ganz natürlich sind.

Allmählich kristallisiert sich in der Geschichte ein roter Faden heraus. Mit der Anstellung des neuen Kindermädchens Ursula Monkton wird ein Spannungsbogen geschaffen. Diese ist nämlich nicht das, was sie auf den ersten Blick zu sein scheint, und es kommt zu dramatischen Szenen. Der Autor lässt seiner Fantasie freien Lauf – wundert ich mich anfänglich noch über Letties rätselhafte Bemerkungen, wirken bald die unglaublichsten Dinge absolut plausibel. Erklärt wird dabei jedoch so gut wie nichts, hier ist eigene Kreativität gefragt. Das Ende lässt ebenfalls Raum, um die Geschichte weiterzuspinnen und erlaubt verschiedene Deutungen.

„Der Ozean am Ende der Straße“ besticht durch seine leicht lesbare und dennoch poetisch wirkende Sprache. Mit dem Charakter des Kindermädchens Ursula Monkton kommt auch Spannung in die Geschichte. Gut gefallen haben außerdem mir die Illustrationen im Buch. Ich würde das Buch am ehesten als Märchen für Erwachsene bezeichnen, nicht nur aufgrund der Brutalität einiger Ereignisse (das kommt in Märchen ja schon mal häufiger vor), sondern vor allem aufgrund des großen Interpretationsspielraums, der dem Leser gegeben wird. Ich fand das Buch interessant, stellenweise hat es mich aber auch verwirrt und nur bedingt fesseln können. Ich vergebe daher knappe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Fantasie oder Wahrheit

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Die Kindheit eines Jungen ändert sich gewaltig nach der Begegnung mit Lettie. Plötzlich ist sein Leben in Gefahr. Das Ganze erzählt er Jahre später als er mal wieder in seiner Heimat ist.

Ich hatte irgendwie ...

Die Kindheit eines Jungen ändert sich gewaltig nach der Begegnung mit Lettie. Plötzlich ist sein Leben in Gefahr. Das Ganze erzählt er Jahre später als er mal wieder in seiner Heimat ist.

Ich hatte irgendwie keine so märchenhafte Geschichte erwartet. Was wird da eigentlich erzählt? Ein Traum, die Wahrheit, die Vergangenheit? Man weiß es nicht. Ich habe auf jeden Fall nicht den Klappentext wieder gefunden. Der Erzählstil hat mir schon gut gefallen und ich werde nochmal ein Buch des Autors probieren. Aber so richtig glücklich hat mich die Geschichte nicht gemacht. Und dass es um Freundschaft geht, habe ich jetzt darin auch nicht gesehen. Die beiden erleben ein Abenteuer.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Ein schräges Märchen für Erwachsene

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Ein kleiner Junge der traumatische Kindheitserlebnisse in einer fantastischen Geschichte verarbeitet, oder eine wirklich verrückte Welt? Beide Szenarien wären in diesem Buch denkbar.

Normalerweise liebe ...

Ein kleiner Junge der traumatische Kindheitserlebnisse in einer fantastischen Geschichte verarbeitet, oder eine wirklich verrückte Welt? Beide Szenarien wären in diesem Buch denkbar.

Normalerweise liebe ich diese Art von Geschichten auch, aber dieses Buch war einfach viel zu kurz. Die Thematik lässt mich an Ghibli Filme denken, jedoch fehlt hier irgendwie die Liebe zum Detail. Natürlich kann man reine (Anime) Filme nicht mit einem Buch vergleichen, aber die Art der Ereignisse ist schon recht ähnlich.

Ich wollte dieses Buch wirklich mögen aber weder Charaktere noch Geschichte waren für mich rund. Alles kommt einem bekannt vor, nichts berührt mich auf einer tieferen Ebene und somit ist diese Geschichte für mich einfach stumpf.

Vielleicht hätten 200 Seiten mehr, dem Ozean am Ende der Straße gut getan. Schade, ich hatte mich dank vielversprechendem Namen, Klappentext und Cover sehr darauf gefreut.

Veröffentlicht am 18.01.2019

Ein Fragezeichen am Ende der Straße

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Die Hempstocks sind eine geheimnisvolle Sippe, die am Ende der Straße wohnen, in der auch der Ich-Erzähler dieses Schauermärchens gelebt hat. Nach Jahren kehrt er zurück auf das Gehöft und mit dem Leser ...

Die Hempstocks sind eine geheimnisvolle Sippe, die am Ende der Straße wohnen, in der auch der Ich-Erzähler dieses Schauermärchens gelebt hat. Nach Jahren kehrt er zurück auf das Gehöft und mit dem Leser in die Erinnerung an die Ereignisse, die hier stattgefunden haben, als der Erzähler noch ein junge von sieben und seine Begleiterin Lettie Hempstock ein Mädchen von elf Jahren gewesen ist, Damals geschahen rings um den Ententeich unheimliche Dinge, den Lettie als „Ozean“ bezeichnete und der auf magische Weise mit den Grundfesten des Universums verbunden zu sein schien. Der Junge sah rätselhafte Wesen, wurde von einem Wurm besessen, der in Gestalt der besitzergreifenden Haushälterin Ursula in Haus und Familie des Jungen eindrang, und musste mehr als einmal von Lettie und ihrer machtvollen Familie gerettet werden.

Alles, was geschah, ist in der Erinnerung des Jungen entweder ein fantastisches Märchen, die Einbildung überspannter Kindernerven oder die eskapistische Strategie eines Traumaopfers, das Selbstmord, Beinahe-Ertrinken und die Affäre des Vaters zu einer Geschichte gewandelt hat, die besser zu ertragen ist, weil sie nicht von dieser Welt ist.

Gaiman verzichtet darauf, konkretere Hinweise zu geben, weshalb „der Ozean am Ende der Straße“ seinen märchenhaften Zauber nie verliert – gleichzeitig aber auch nie sein Anliegen verrät. Das halbgare Gefühl, weder Fisch noch Fleisch vor sich zu haben, begleitet die ganze Lektüre, wobei die Ich-Perspektive als Lupe für die Handlung eigentlich meistens sehr gut funktioniert.

Das Buch ist kurz, man verschwendet nicht viel Zeit, es zu lesen. Gaimans „Keine Panik“ ist freilich die bessere Wahl, wenn man den Autor kennen lernen möchte.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Ein Buch zum Durchquälen...

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Der Name Neil Gaiman war mir schon lange ein Begriff. Immer wieder stolperte ich über seine Bestseller „American Gods“ und „Niemalsland“. Als mir „Der Ozean am Ende der Straße“ zum Schnäppchenpreis angeboten ...

Der Name Neil Gaiman war mir schon lange ein Begriff. Immer wieder stolperte ich über seine Bestseller „American Gods“ und „Niemalsland“. Als mir „Der Ozean am Ende der Straße“ zum Schnäppchenpreis angeboten wurde, schlug ich zu. Doch das hätte ich lieber lassen sollen…

„Es war nur ein Ententeich, ein Stück weit unterhalb des Bauernhofs. Und er war nicht besonders groß. Lettie Hempstock behauptete, er sei ein Ozean, aber ich wusste, das war Quatsch. Sie behauptete, man könne durch ihn in eine andere Welt gelangen. Und was dann geschah, hätte sich eigentlich niemals ereignen dürfen ...“ Dieser Klappentext klang vielversprechend und ich habe mich richtig drauf gefreut, das Buch zu starten. Diese Freude hat leider nicht lange gehalten. Ein erwachsener Mann kehrt an den Ort zurück, an dem er aufgewachsen ist und erinnert sich plötzlich an längst vergessene Begebenheiten. Diese klingen zu fantastisch, um wahr zu sein. Oder basieren seine Erinnerungen wirklich auf der Realität? Was hat er als Junge erlebt oder hat er einfach nur eine blühende Phantasie?

Die Grundidee des Buches finde ich nach wie vor verlockend. Doch was Neil Gaiman daraus gemacht hat, ist meiner Meinung nach einfach nur komplett verschenktes Potenzial. Die Geschichte ließ mich unzählige Male verständnislos den Kopf schütteln. Weder war die Story spannend, noch witzig, noch tiefsinnig. Bis zur letzten Seite versuchte ich, einen Sinn hinter all den plump geschriebenen Sätzen zu entdecken, jedoch ohne Erfolg. Ich mag skurrile Geschichten und Phantasy, aber dieses Werk konnte mich kein bißchen packen.

Für mich war dieses Buch verlorene Zeit. Schade drum, meines Erachtens hätte man viel mehr aus den Anfängen hervorzaubern können.