Eine Lebensreise
Was wäre, wenn wir unser Leben neu beginnen könnten? Wenn wir es rückwärts leben würden? Wie prägt uns unsere Vergangenheit?
All das sind Fragen, die Nestor T. Kolee in seinem neuen Buch „Der Junge im ...
Was wäre, wenn wir unser Leben neu beginnen könnten? Wenn wir es rückwärts leben würden? Wie prägt uns unsere Vergangenheit?
All das sind Fragen, die Nestor T. Kolee in seinem neuen Buch „Der Junge im Fluss“ aufgreift. Der Untertitel – „Über die Suche nach dem eigenen Ich“ – verrät, worum es Kolee geht: Der Leser soll sich Gedanken über sein eigenes Leben machen.
Entsprechend mythologisch ist „Der Junge im Fluss“ auch angelegt. Ben, der am liebsten hätte, dass nichts sich verändert, dass alles bleibt wie es ist, muss sich auf den Weg machen. Der Aufbruch ist nötig, denn die Insel, auf der er lebt, ist in Gefahr, komplett im Meer zu versinken. Und so macht er sich auf den Weg nach Damai, einem Ort ohne Zeit – einem Ort, wie er ihn sich wünscht. Ein Kompass und ein Kolibri weisen ihm den Weg. Ein Rätsel ist außerdem noch zu lösen.
Stillstand, Veränderung, Aufbruch – das sind die Themen, um die das Buch kreist. Erfahrungen müssen gemacht werden, Hindernisse überwunden werden. Auch für den Leser ist das Buch nicht ohne Hindernisse. Die verschiedenen Zeitebenen, die sich rückwärts bewegende Zeit, und schließlich die Unsicherheit, ob Bens Wahrnehmung überhaupt richtig ist und was die Ratgeber bewegt: all das verwirrt den Leser dieser Lebensreise zwischendurch.
Lässt man das Buch an die eigenen Grundfesten heran, so ist es eine lohnenswerte Lektüre, die einen darüber nachdenken lässt, wo und wie im Leben man sich verändert hat und wo man allzusehr auf der Stelle tritt.