Die Liebe zur Musik.
"Sie [die Musik] kann dich dort berühren, wo kein Medikament Wirkung zeigt, keine Umarmung je hingelangt. Sie ist wie ein magisches Wundermittel, das Wunden heilt und Halt gibt, wenn alles unter einem ...
"Sie [die Musik] kann dich dort berühren, wo kein Medikament Wirkung zeigt, keine Umarmung je hingelangt. Sie ist wie ein magisches Wundermittel, das Wunden heilt und Halt gibt, wenn alles unter einem wegbricht."
"One Last Song" lag lange auf meinem SuB und konnte im Rahmen der 22for22-Challenge endlich gelesen werden - es hat mir wirklich gut gefallen!
Die Musik und das Show-Business spielen eine große Rolle, sowohl im kleinen Newcomer- als auch im großen Bandtour-Rahmen. Rileys und Julians Liebe für die Musik bringt sie zwar zueinander, stellt aber auch das größte Hindernis in ihrer Beziehung dar. Fake-News, Gossip, Ausnutzung und Connections werden so realitätsnah beschrieben, dass ich als Leser noch einmal wahnsinnigen Respekt vor den Leuten bekommen habe, die sich im Musik-Business behaupten wollen und können. Das ist echt nicht ohne, und die Autorin weiß, wovon sie schreibt!
Die Chemie zwischen den Protagonisten, deren Perspektiven sich abwechseln, hat mich zwar mitgenommen, aber nicht umgerissen. Es war eine Wohlfühlliebe, in die ich mich gemütlich einkuscheln konnte, die mein Herz aber nicht aus dem Takt gebracht hat. Eigentlich gar nicht so schlecht, es braucht auch mal Entspannung.
Handlungstechnisch geht es hauptsächlich darum, dass Riley ihr Hobby Singen zum Beruf machen will, und Julian, der es bereits dahin geschafft hat, sie dabei unterstützt. Gespickt ist das Ganze mit einigen interessanten Nebencharakteren, zu denen es jeweils eigene Geschichten gibt, etwas Drama und einigen Rückschlägen, doch im Großen und Ganzen passiert nicht mehr viel. Dafür fand ich die fast 500 Seiten doch etwas viel, ein wenig Raffung hätte dem Buch stellenweise gut getan.
Die angeführten Kritikpunkte stoßen mir jedoch erst im Nachgang etwas auf und sind beim Lesen kaum ins Gewicht gefallen. Der Schreibstil war so flüssig und tragend, dass man doch immer wieder zum Weiterlesen motiviert wurde und in der Handlung gefesselt war. Durch die detaillierten Beschreibungen und nahtlose Szenenabläufe war man absolut DRIN in der Geschichte. Das hat man nur noch sehr selten in Büchern und hat mir sehr gefallen!
"One Last Song" ist zu großen Teilen ein tolles Wohlfühlbuch und erhält von mir 4/5 Sterne. Wer Musik, besonders das Singen, liebt und sich auch für selbstgeschriebene Songtexte begeistern kann, ist hier absolut richtig!