Cover-Bild Die Farben der Erinnerung
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 18.12.2017
  • ISBN: 9783442483945
Nicole C. Vosseler

Die Farben der Erinnerung

Roman
Als Kind verlor Gemma ihre Eltern bei einem Brand – ein tragisches Unglück, das sie auch als Erwachsene noch verfolgt. Ihr zurückgezogenes Leben in New York gerät jäh aus dem Gleichgewicht, als sie anonyme Post erhält: einen Umschlag mit Zeilen eines viktorianischen Gedichts und einem antiken Schmuckstück. Mit Hilfe des charismatischen Oxford-Professors Sisley Ryland-Bancroft begibt sich Gemma auf eine Spurensuche nach dem Absender, die sie über zwei Kontinente führt und großer Gefahr aussetzt. Denn ohne es zu ahnen, ist sie dabei, ein Geheimnis aufzudecken, das seit Jahrhunderten gehütet wird und der Schlüssel zu ihrer eigenen Vergangenheit sein könnte …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2018

Spannende Schnitzeljagd

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Als Gemma ein kleines Kind war, sind ihre Eltern bei einem Brand ums Leben gekommen. Der Vater, Professor mit Spezialgebiet für die italienische Renaissance, war einer kleinen historischen Sensation auf ...

Als Gemma ein kleines Kind war, sind ihre Eltern bei einem Brand ums Leben gekommen. Der Vater, Professor mit Spezialgebiet für die italienische Renaissance, war einer kleinen historischen Sensation auf der Spur. Jetzt, nach 30 Jahren, erhält Gemma seltsame E-Mails mit versteckten Hinweisen und sie beschließt, nach Europa zu reisen um Antwort auf all ihre Fragen zu finden. Ihre Suche beginnt in England, wo sie in dem jungen Oxford-Professor Sisley eine verwandte Seele findet, der sich kurzentschlossen anbietet, ihr zu helfen.

Überraschend musste ich feststellen, dass Nicole Vosselers neues Buch ein bisschen an Dan Browns Bücher erinnert, denn in „Die Farben der Erinnerung“ kommt es alsbald zu einer Schnitzeljagd, bei der vor allem kunsthistorische und literarische Werke die Hinweise liefern, die Sisley und Gemma über Italien zurück in die USA und einmal quer durchs Land führen. Sie landen schließlich in Hawaii zu einem spannenden Showdown und einer großen Auflösung aller Rätsel.

Passend zu den drei unterschiedlichen Zeitebenen und dem kulturellen Hintergrund der Protagonisten ist der Schreibstil anspruchsvoll und intensiv und besticht durch schöne Metaphern und stimmungsvolle Beschreibungen von Menschen und Gefühlen. Vor allem Gemma und Sisley sind es, die einem schnell ans Herz wachsen. Beide sind auf ihre Art ungewöhnlich, ja fast schrullig, und haben zur inneren Stabilität Rituale und Gewohnheiten angenommen, die es ihnen etwas schwermachen, sich aus dem routinierten Alltag hinaus in das Abenteuer einer ungeplanten Entdeckungsreise zu begeben. Herzerwärmend ist es zu lesen, wie die beiden sich gegenseitig stützen und ihre Phantasie befeuern. Das Wachsen einer zarten innigen Zuneigung zwischen den beiden zu beobachten macht mindestens so viel Spaß, wie der Jagd nach der Wahrheit zu folgen.

Im Nachhinein betrachtet ist das Cover dieses Buches für mich fast etwas irreführend, denn es handelt sich keineswegs um eine profane Liebesgeschichte sondern hat, ganz im Gegenteil, viel mehr von einem Thriller. Die gelegentlichen Sprünge in die Vergangenheit sind kurz und vor allem, um die Storyline in der Gegenwart zu untermauern.

Ein sehr gelungenes Buch, in welchem Nicole Vosseler ihr literarischen Talent ausspielen und mit einigen überraschenden Wendungen und starken Charakteren überzeugen kann.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Literarisches Vexierbild

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Gemma, die Hauptprotagonistin, durchlebt als kleines Mädchen den Brand ihres Elternhauses; der Vater, ein Wissenschaftler, der für ein Jahr in Italien lebte, rettete seine Tochter aus den Flammen - und ...

Gemma, die Hauptprotagonistin, durchlebt als kleines Mädchen den Brand ihres Elternhauses; der Vater, ein Wissenschaftler, der für ein Jahr in Italien lebte, rettete seine Tochter aus den Flammen - und kehrt nicht mehr zurück, als er die Mutter Gemmas ebenfalls retten will...

30 Jahre später: So verwundert es nicht, dass Gemma, die bei der Großmutter aufwuchs, ihren Job in der Map Division der Public Library in New York, einer der feuersichersten Orte der Welt, sehr mag. Eines Tages erhält sie eine E-Mail mit dem Namen ihres Vaters und Zeilen aus einem Gedicht von Robert Browning: Es folgen weitere: Was hat es mit diesen Zeilen auf sich und wer ist der Absender? Hilfesuchend wendet Gemma sich an Sisley, einen Professor für Geschichte mit dem Schwerpunkt italienische Renaissance. Sie macht sich, aus ihrer sicheren Komfortzone heraus, in der alles ihrer strengen Kontrolle unterliegt, auf den Weg nach Oxford...

Sisley, seinerseits ein hochbegabter, genialer Wissenschaftler, ist an der Enthüllung der Gedichtzeilen sehr interessiert - und auch an Gemma und ihrer Geschichte: Langsam öffnen sich zwei Menschen, die eher "Solitäre" sind und "nicht gut in Beziehungen" und reisen, sich in ihren Eigenheiten und Eigenwilligkeiten sehr gut ergänzend bzw. ausgleichend, nach Deutschland, um im Städel Museum das Bild der "Dame in Grün" in Augenschein zu nehmen; an den Ort des Brandes in Italien und an weitere Stationen dieser literarischen Schnitzeljagd, die immer wieder auf das Bildnis des unbekannten Malers der Dame in Grün hinweist - und schließlich am Ende des Romans schlüssige Informationen zu den Hintergründen liefert. Die sehr spannend zu lesende Reise der beiden Hauptprotagonisten liefert reichlich Spannung, die sich langsam zuspitzt: So führt ihr Weg auch in die USA, nach Texas und San Francisco sowie nach Hawaii. Doch auf derselben Fährte ist noch eine weitere Person, die sich seit Langem an Gemmas Fersen geheftet hat....

Der Roman ist anspruchsvoll, da hier drei verschiedene Erzählstränge miteinander verwoben sind und damit drei Zeitebenen: Es ist von der Serenissima zu lesen, die an einen machthungrigen Herzog zwangsverheiratet wurde und nicht nur unglücklich ist (16. Jhd.); von dem Dichterpaar Robert Browning und Elizabeth Barrett-Browning (19. Jhd.) und schließlich von Gemma und Sisley in der Gegenwart, die ein altes Familiengeheimnis aufdecken und eine lebensgefährliche Reise unternehmen. Bringt die Autorin schon durch die sich stets abwechselnden Erzählperspektiven dieser drei Ebenen viel Spannung in den Roman ein, dessen Hintergründe und Verflechtungen jedoch "erlesen" werden müssen und dem Leser etwas Geduld abverlangen, so ist der Showdown vor sturmumtoster, düsterer Kulisse schon einen Vergleich mit Dan Brown wert: Der über sich selbst hinauswachsende Sisley wird mir hier in sehr positiver Erinnerung bleiben, wie mir persönlich die literarische Schnitzeljagd mit Gemma und Sisley am meisten Lesevergnügen bereitete.

Nach der Reise der beiden in die Vergangenheit, ins Dichterleben von Robert Browning und die Spurensuche um die unglückliche Serenissima haben "die alten Landkarten des Lebens" keine Gültigkeit mehr für Gemma, sie müssen vergrößert und neu angelegt werden: Die Darstellung der Besonderheiten und Eigenwilligkeiten der beiden Charaktere (Gemma und Sisley) fand ich vollends gelungen und könnte mir durchaus vorstellen, dass die beiden noch mehr ungelöste Rätsel miteinander lösen. Ein Roman, der sehr spannend ist, teils mit historischen Fakten in die Zeit der Medicis und ins 19. Jhd. aufwartet und auf drei Zeitebenen spielt; daher den geneigten Leser wirklich herausfordert.
Mir hat er gut gefallen und ich vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Ist Grün die Farbe der Erinnerung?

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" Die Farben der Erinnerung" von Nicole C. Vosseler ist eine spannende Jagd in die Vergangenheit die ein wenig an Dan Browns Bücher erinnern. Also sehr vielversprechend in der Handlung.
Gemma hat vor fast ...

" Die Farben der Erinnerung" von Nicole C. Vosseler ist eine spannende Jagd in die Vergangenheit die ein wenig an Dan Browns Bücher erinnern. Also sehr vielversprechend in der Handlung.
Gemma hat vor fast dreißig Jahren ihre Eltern auf tragische Weise verloren. Seit dem ist ihr Leben von Zwängen geprägt. Nur durch einen durch strukturierten Tagesablauf schafft sie es ihren Alltag zu bewältigen.
Als sie von einem unbekannten Absender mehrere E-Mails bekommt, in denen es um versteckte Hinweise geht, gerät ihr Leben aus den Fugen.
Nachdem sie Dr. Sisley Ryland-Bancroftvon in Oxford kontaktiert hat und dieser sich bereit erklärt, ihr zu helfen, beginnt für beiden eine Cach-Tour. Es geht quer durch Europa und weiter bis nach Amerika. Stück für Stück versuchen sie das Puzzle zusammen zu fügen.
Durch drei unterschiedliche Zeitebenen kommen sie des Rätsels Lösung immer näher. Doch wer hat Gemma die Hinweise geschickt? Gemmas Vater, Clifford Bernstein, Professor für Geschichte am Vassar College mit Schwerpunkt auf der italienischen Renaissance, ist vor dreißig Jahren bei seinen Nachforschungen auf etwas gestoßen. Um was es sich handelt können Gemma und Sisley lange Zeit nur erahnen.
Erschwerend kommt hinzu, dass es noch jemanden gibt, der auf der Fährte nach dem Verlorenem ist und so bleibt es nicht aus, dass ihre Reise immer gefährlicher wird.

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Nicole C. Vosseler und ich bin sehr erstaunt über den anspruchsvollen Schreibstil gewesen. Es ist zu merken mit wieviel Leidenschaft die Autorin die Geschichte von Gemma und Sisley zu Papier gebracht hat. Die beiden Hauptprotagonisten sind zwei Aussenseiter, die gerade wegen ihres " anders sein", mehr und mehr zueinander finden. Jeder hat für den anderen mehr Verständnis als sie aus ihrem normalen Umfeld bekommen würden. Dadurch können sie sich in vielen Bereichen ergänzen. Und genau das hat sie mir so sympathisch gemacht.
Die eine, der anderen beiden Zeitebenen führt den Leser in die Zeit des Dichterehepaar Elizabeth Barrett und Robert Browning im 19. Jahrhunderts. Und in der anderen geht es um Lucrezia, die Dame in grün.
Für mich ein gelungener Roman mit vielen Überraschungen und sehr gut recherchierten historischen Hintergrundwissen, welches mich oft hat staunen lassen.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Die Farben der Erinnerung

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Gemma leidet bis heute unter dem tragischen Verlust ihrer Eltern. Ein anonymer Brief mit seltsamen Inhalt führt sie aus ihrer Zurückgezogenheit hinaus in die Welt.

Im Grunde ist diese Geschichte ganz ...

Gemma leidet bis heute unter dem tragischen Verlust ihrer Eltern. Ein anonymer Brief mit seltsamen Inhalt führt sie aus ihrer Zurückgezogenheit hinaus in die Welt.

Im Grunde ist diese Geschichte ganz gut, in meinen Augen jedoch noch ausbaufähig. Weder Gemma noch die vielen Ereignisse konnten mich emotional wirklich packen. Irgendwie blieben die Charaktere und Geschehnisse oberflächlich. Dabei ist der Schreibstil gut, und es hätte durchaus mehr Spannung geben können.

Es gibt drei Handlungsstränge aus verschiedenen Jahrhunderten. Der Wechsel zwischen diesen ist nur an einer kleinen Veränderung eines Symbols zu Beginn eines Kapitels zu erkennen, was bei dem einen oder anderen Leser zu Verwirrungen führen könnte. Sobald jedoch klar wird, bei welchem Zeichen man sich in welchem Jahrhundert befindet, zeigt sich, dass der Wechsel immer zum richtigen Zeitpunkt geschehen ist.

Stück für Stück klärt sich das große Geheimnis auf. Das Ende der Geschichte ist gelungen. Alles in allem ist „Die Farben der Erinnerung“ ein gutes Buch für „Zwischendurch“ und gute Lesestunden.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Mäßiger Dan-Brown-Abklatsch

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Dieser Roman spielt auf drei verschiedenen Zeitebenen:
Im New York der Gegenwart erhält Gemma seltsame Nachrichten, die auf das Gedicht „My Last Duchess“ von Robert Browning sowie auf ein geheimnisumwittertes ...

Dieser Roman spielt auf drei verschiedenen Zeitebenen:
Im New York der Gegenwart erhält Gemma seltsame Nachrichten, die auf das Gedicht „My Last Duchess“ von Robert Browning sowie auf ein geheimnisumwittertes Bildnis einer „Dame in Grün“ hinzuweisen scheinen. Als Vierjährige hatte Gemma ihre Eltern durch ein Feuer verloren, bei dem auch sie selbst fast umgekommen wäre, und immer noch leidet sie an den Folgen dieses traumatischen Ereignisses. Nun stellt sie gemeinsam mit dem Browning-Experten Sisley, der ebenfalls mit einigen psychischen Defiziten zu kämpfen hat, eigene Nachforschungen an, welche zu überraschenden Ergebnissen führen.
Im Florenz des Jahres 1854 sucht Robert Browning nach Inspiration für seine nächsten Werke, während seine Frau Elizabeth in ständiger Sorge um ihre Gesundheit ist.
Im 16. Jahrhundert ist eine junge Frau in einer lieblosen Ehe gefangen und leidet auch noch an einer schweren Krankheit. Einzig in dem Maler Sandro findet sie einen Vertrauten.

Diese Geschichten werden abwechselnd erzählt, wobei jene um Gemma aber den weitaus größten Anteil hat. Dies fand ich schade, läge doch auch in den anderen Handlungssträngen Potential für ausführlichere Schilderungen.

Generell konnte mich dieses Buch – im Gegensatz zu den anderen, welche ich von der Autorin bereits gelesen habe – leider nicht wirklich überzeugen.
Zwar sind die meisten der auftretenden Charaktere interessant gezeichnet; insbesondere die Interaktion zwischen Gemma und Sisley, die beide ihre eigenen Probleme haben und schließlich zu einer ganz eigenen Art von Beziehung finden, wird anschaulich und nachvollziehbar dargestellt. Auch werden diverse Orte und Situationen farbenfroh und lebendig beschrieben.
Die Handlung als solche wirkt allerdings wie ein wenig gelungener Abklatsch der Dan-Brown-Romane. Es ist eine teilweise verwirrende Schnitzeljagd, die von einem Hinweis bzw von einem Schauplatz zum nächsten führt, jedoch nicht zu fesseln vermag.
Die Auflösung enthält dann einige Ungereimtheiten und vor allem das Verhalten einer Person konnte ich überhaupt nicht verstehen.

Trotz einer vielversprechenden Grundidee bleibt so nur ein mäßiger Eindruck.