Wiedersehen mit Kommissar Benthien
Inhalt:
Auf Sylt werden in einer Düne, die zum Besitz der reichen Industriellenfamilie Melander gehört, zwei Leichen gefunden - ein Kind und eine junge Frau, Letztere der Kleidung nach seit Jahrzehnten ...
Inhalt:
Auf Sylt werden in einer Düne, die zum Besitz der reichen Industriellenfamilie Melander gehört, zwei Leichen gefunden - ein Kind und eine junge Frau, Letztere der Kleidung nach seit Jahrzehnten tot. Wenig später gibt es in der Familie einen weiteren Todesfall. Kommissar John Benthien glaubt nicht an einen Zufall und nimmt die Ermittlungen auf. Dabei stößt er auf ein uraltes Familiengeheimnis, von dem auch heute noch eine tödliche Gefahr auszugehen scheint ...
Meine Meinung:
Letztes Jahr im Urlaub habe ich „Eisige Flut“ der Autorin gelesen und als es das neue Buch von ihr in der Lesejury gegen Bonuspunkte einzulösen gab, habe ich die Chance genutzt. Da ich in letzter Zeit aber eher New Adult gelesen habe, stand das Buch ziemlich lange ungelesen herum.
Das Cover gefällt mir wieder wirklich gut. Durch den Titel ist klar, dass es etwas mit einer Düne zu tun hat und diese dann auf dem Cover anzudeuten, ist gut gelungen. Allerdings spielt der Krimi im Hochsommer, was von außen aber nicht erkennbar ist, da das Bild einen auf andere Gedanken bringen könnte. Das finde ich etwas schade.
Nina Ohlandt hat mit Kommissar Benthien keine neue Figur geschaffen, denn wir kennen ihn bereits aus den vorherigen Krimis. Ihrem Schreibstil ist sie treu geblieben, auch wenn das Buch für mich doch ein wenig anders gewesen ist. Es gibt unheimlich viele Personen, die zwar alle in einem Register und im Anhang aufgeführt werden, doch habe ich immer wieder den Überblick verloren, wer wer ist und wie mit wem in Verbindung steht. Das hat mich zwischenzeitlich wirklich gestört, sodass ich manches ehrlicherweise einfach nur überflogen habe.
John Benthien wird hier in einen äußerst mysteriösen Fall verwickelt. Es werden in einer Wanderdüne zwei Leichen gefunden. Allerdings sind diese schon Jahrzehnte alt, was die Aufklärung der Morde nicht unbedingt beschleunigt. Diese Idee gefällt mir, denn es ist nicht das typische Krimi-Muster, wie man es so häufig findet. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht die Familie Melander. Diese Familie ist groß und untereinander sind sich nicht immer alle gut Freund. Das führt natürlich zu einigen Problemen und Benthien und seine Kollegen stoßen immer wieder auf Mauern von Schweigen und Lügen... Die Aufklärung des ganzen fand ich allerdings nicht so gut gewählt. Meiner Meinung nach hätte es durchaus andere Personen gegeben, zu denen diese Handlungen wesentlich besser gepasst hätten.
Die Idee der Autorin, Agatha Christie und Poirot in die Geschichte einfließen zu lassen, finde ich sehr originell und hat mich an manchen Stellen schmunzeln lassen, da ich benannte Szenen kenne. Doch auf diese Tatsache bezogen habe ich auch einen Kritikpunkt: die Art, wie die Mordfälle aufgelöst werden, war mir dann doch zu abgekupfert. Es passt, aber ich hätte mir hier eine eigene Idee von Nina Ohlandt gewünscht.
Alles in allem ein spannender Krimi, der allerdings viele (zu viele?) Figuren beinhaltet.