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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2024

Weniger blutig als gewohnt, aber trotzdem mega

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Es ist mehr ein Zufall, dass bei dem vermeintlichen Unfallopfer entdeckt wird, dass einige Verletzungen des Toten nicht zu einem Verkehrsunfall passen. In ihrem 13. Fall werden die beiden Ermittler vom ...

Es ist mehr ein Zufall, dass bei dem vermeintlichen Unfallopfer entdeckt wird, dass einige Verletzungen des Toten nicht zu einem Verkehrsunfall passen. In ihrem 13. Fall werden die beiden Ermittler vom LAPD mit einem speziellen Täter konfrontiert. Mühsam nähern sich Hunter und Garcia ihm in kleinen Schritten und plötzlich geht es schnell.

Die Thriller mit diesem Ermittlerduo versprechen immer Hochspannung und Gänsehaut. Daher fieberte ich ihrem neuen Fall entgegen und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu Hunter und Garcia erfuhr ich wie der Täter seine Opfer in die Fänge bekam, aber nach welchen Kriterien hat er sie ausgesucht? Nach und nach ergibt sich ein Muster, aber die Hinweise auf den Täter sind marginal.

Chris Carter ist ein Meister seines Fachs, keine Frage. Sowohl sein Schreibstil als auch die permanenten Perspektivwechsel hielten mich bei der Stange. Es fiel mir schwer, das Buch zur Seite zu legen und ich bin förmlich durch die Seiten gesuchtet.

An ihren Interaktionen merkt man, dass Hunter und Garcia ein eingespieltes Team sind – keine Überraschung nach bisherigen zwölf Fällen. Sie benötigen nicht viele Worte, um sich auszutauschen. Mir fehlte es in diesem Thriller bei ihren Dialogen etwas am gewohnten Sarkasmus und Humor.

Wieder ein Thriller von Carter, der in die oberste Liga dieses Genre gehört. Auch wenn es dieses Mal weniger blutig zugeht, bleibt es von Beginn an spannend, zudem haben mich die Hinter- und Beweggründe emotional mitgenommen und ich möchte gar nicht wissen, inwieweit es sich hier um wahre Begebenheiten handelt.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Ohne Leiche kein Fall, oder?

Unheilvolles Lançon
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In seinem elften Fall wird Capitaine Blanc zum Weingut Chateau Richelme gerufen. Die dortige Winzerin hat bei einem Drohnenflug eine leblose Frau auf einem Kletterfelsen entdeckt. Als Blanc dort eintrifft, ...

In seinem elften Fall wird Capitaine Blanc zum Weingut Chateau Richelme gerufen. Die dortige Winzerin hat bei einem Drohnenflug eine leblose Frau auf einem Kletterfelsen entdeckt. Als Blanc dort eintrifft, fehlt von der Frau jede Spur.

Sowohl sein Chef als auch Madame le Juge sind der Meinung, dass es ohne Leiche auch keinen Fall gibt. Aber Blanc wäre nicht Blanc, wenn ihn das aufhalten würde. Ihm kommt die Familie Merlin auf dem Weingut nicht ganz koscher vor und daher ermittelt er quasi unter dem Radar – auch ohne Opfer, dabei kommen ihm seine Beziehungen zugute.

Cay Rademacher hat es wieder aufs vortrefflichste geschafft, mich zu verwirren. Ich musste auf meiner Liste der Verdächtigen ständig neue Personen hinzufügen und andere streichen, aber schon einige Seiten weiter gerieten sie wieder in meinen Fokus und auch die Rangliste änderte sich. Am Ende war ich erstaunt aus welchem Grund da jemand über Leichen ging.

Die Beschreibungen von Land und Leute der Provence waren wieder so anschaulich, dass ich den heißen Wind in der Garrigue auf der Haut zu spüren meinte und diese förmlich undurchdringliche Gegend genau wie die Weinreben vor meinem inneren Auge zu sehen glaubte. Fast ließen diese Beschreibungen mich den Fall vergessen.

Mir gefiel diese Mischung aus Ermittlungen, Spannung, Privatleben und französischem Flair sehr und nebenbei habe ich noch etwas über den Weinanbau gelernt. Es waren rundum angenehme Lesestunden mit einem Krimi, der auch ohne Brutalität auskam.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Schicksalsgemeinschaft

Das Licht in den Birken
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In ihrem neuesten Roman schreibt Romy Fölck über drei sehr unterschiedliche Menschen, die das Schicksal zusammengeführt hat. Aber eins haben alle drei gemeinsam: sie belastet eine schwierige bzw. abgebrochene ...

In ihrem neuesten Roman schreibt Romy Fölck über drei sehr unterschiedliche Menschen, die das Schicksal zusammengeführt hat. Aber eins haben alle drei gemeinsam: sie belastet eine schwierige bzw. abgebrochene Beziehung zu einer geliebten Person.

Da gibt es Benno, der nach einem Schicksalsschlag die Beziehung zu seinem Sohn gekappt hat und nun einsam auf seinem überschuldeten Gnadenhof am Rande eines Naturschutzgebietes lebt. Um zusätzliche Einnahmen zu generieren vermietet er eine Wohnung an Thea, die nach über 20 Jahren aus Portugal in ihre Heimat in der Heide zurückkehrt und auch noch zwei Ziegen aus ihrer Herde mitbringt. Die Dritte im Bunde ist die junge Juli, die auf ihrem Weg zu Fuß nach Amsterdam verletzt auf dem Hof strandet.

Zuerst gestaltet sich das Zusammenleben gar nicht so einfach, denn alle drei müssen sich erstmal daran gewöhnen und auch die Privatsphäre des jeweils anderen respektieren lernen. Die Autorin erzählt sehr anschaulich von den Problemen und wie sie sich langsam und allmählich den anderen gegenüber öffnen. Nur so ist es möglich, dass sie sich gegenseitig helfen und zu einem Neustart finden.

Ich mag den anschaulichen und bildhaften Schreibstil von Romy Fölck sehr, der mir dieses Mal wunderschöne Landschaften aus der Heide vor Augen geführt hat. Auch mit ihrem zweiten Roman zeigt sie, dass sie nicht nur hervorragende Krimis schreiben kann.

Für mich war es ein schöner und einfühlsamer Roman, der in einer wunderschönen Landschaft spielt und bei dem ich es verzeihlich finde, dass sich Probleme ohne größere Schwierigkeiten beseitigen ließen.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Schwächer als die Vorgänger

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
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Dies ist bereits der dritte Band aus der Reihe Akte Nordsee, kann aber unabhängig von seinen beiden Vorgängern gelesen werden. Fentje erhält mitten in der Nacht einen Anruf, mit der Bitte um anwaltliche ...

Dies ist bereits der dritte Band aus der Reihe Akte Nordsee, kann aber unabhängig von seinen beiden Vorgängern gelesen werden. Fentje erhält mitten in der Nacht einen Anruf, mit der Bitte um anwaltliche Hilfe. Mysteriös ist, dass der angebliche Anrufer am nächsten Tag tot aufgefunden wird und die Frage im Raum steht, ob es sich um einen Suizid handelt.

Natürlich kann Fentje es nicht lassen und stellt eigene Ermittlungen an, aber in dem Dorf trifft sie auf eine Mauer des Schweigens. Doch so schnell wirft sie die Flinte nicht ins Korn und mit der Unterstützung von Niklas John, der einen Draht zur Polizei hat, kommen sie der Aufklärung immer näher.

Ich mag die ungewöhnliche Konstellation der Ermittler mit Fentje Jacobsen, die ihre Anwaltskanzlei auf dem Schafhof ihrer Großeltern betreibt und dem Journalist Niklas John. Beide sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Für Humor und Authentizität sorgt Fentjes Großmutter Gretje mit ihrem eiderstedter Platt und ihren Verkupplungsbemühungen. Ich mag die Protagonisten wirklich sehr, aber dieses Mal fand ich sowohl Fentjes Vorgehensweise als auch Gretjes Verhalten etwas zu sehr drüber.

Eva Almstädt kann unbestritten mit Worten umgehen, schafft es Atmosphäre und Spannung zu erzeugen und ich bin ein großer Fan ihrer Krimis. Leider plätschert hier die Handlung lange Zeit so vor sich hin und richtige Spannung kam erst im letzten Drittel auf.

Für mich war dies bisher der schwächste Teil der Reihe. Trotz meiner Kritik freue ich mich auf den vierten Band, der dann hoffentlich wieder mehr Spannung enthält. Für diesen Krimi kann ich aber nicht mehr als 3,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Informativer Begleiter

Watt erleben
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Günter Pump stellt in diesem kleinen Büchlein nicht nur die Tiere und Pflanzen im und am Wattenmeer vor, sondern auch welche Herausforderungen dieser besondere Lebensraum an seine Bewohner stellt, die ...

Günter Pump stellt in diesem kleinen Büchlein nicht nur die Tiere und Pflanzen im und am Wattenmeer vor, sondern auch welche Herausforderungen dieser besondere Lebensraum an seine Bewohner stellt, die aber ebenso wichtig für die Funktionstüchtigkeit desselben sind.

Von Wattwürmern über Muscheln, Schnecken, Vögeln und Säugetieren bis hin zu den unterschiedlichsten Pflanzen gibt es kurze und verständliche Informationen. Die dazugehörigen Fotos lassen den Wattbesucher die Spezies besser bestimmen, es handelt sich hier aber nicht um ein Bestimmungsbuch im engeren Sinn.

Dieses Büchlein ist ein handlicher Informant, den man bei einem Ausflug im Watt leicht im Rucksack oder der Jackentasche mitnehmen kann. Als Nordsee-Fan gefiel mir dieses Büchlein ausgesprochen gut und ich empfehle es gerne weiter.

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