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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2023

Außergewöhnlich

Das vorläufige Ende der Zeit
1

„Das vorläufige Ende der Zeit“ ist ein außergewöhnlicher Roman des Autors und Journalisten Berni Mayer.

Horatio Beeltz ist Verleger mit enger Verbindung zum Friedhof Słubice in Frankfurt an der Oder. ...

„Das vorläufige Ende der Zeit“ ist ein außergewöhnlicher Roman des Autors und Journalisten Berni Mayer.

Horatio Beeltz ist Verleger mit enger Verbindung zum Friedhof Słubice in Frankfurt an der Oder. Durch das Setting kommt von Beginn an eine ganz besondere Atmosphäre auf. Der Friedhof liegt an der Grenze zu Polen, die auch immer wieder überschritten wird. Es wird aber nicht nur die Landesgrenze, sondern durch einen Zeitriss wird auch die Grenze der Zeit überschritten. Darum geht es für die Archäologin Mi-Ra und den Friedhofswärter Arthur. Für beide ergibt sich durch Horatio Beeltz die Möglichkeit in ihre Vergangenheit zu reisen, um ihrem Leben durch eine Veränderung in dieser eine neue Wendung zu geben.

Zeitreisen haben immer etwas Faszinierendes und oft erzeugen sie bei mir einen Knoten im Kopf. Das war hier zum Glück nicht der Fall, da durch Horatio Beeltz alles gut erklärt wird.

Der Schreibstil von Berni Mayer ist angenehm zu lesen, die Handlungen der Protagonisten und die Ereignisse sind nachvollziehbar. Die Charaktere und ihre Entwicklung werden glaubwürdig geschildert. Auf mich wirkte hier alles stimmig und mir hat insbesondere das gewählte Setting gut gefallen, da es einfach hervorragend zu der Story passt.

Wer Lust auf eine Zeitreise der anderen Art hat, liegt mit diesem Roman richtig und ich denke, dass das Buch sogar Lesern gefallen wird, die ansonsten nichts mit Zeitreisen anfangen können, da hier die Frage im Vordergrund steht, ob es sinnvoll ist im Nachhinein Dinge, die im Leben nicht wunschgemäß verlaufen sind, zu ändern.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Hier wird Geschichte lebendig

Die Kinder der Luftbrücke
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„Die Kinder der Luftbrücke“ ist ein gut recherchierter und dramatischer Roman der Autorin Juliana Weinberg.

Die Handlung wird chronologisch erzählt, beginnt im Juni 1948 und endet im Mai 1949. Damit ...

„Die Kinder der Luftbrücke“ ist ein gut recherchierter und dramatischer Roman der Autorin Juliana Weinberg.

Die Handlung wird chronologisch erzählt, beginnt im Juni 1948 und endet im Mai 1949. Damit wird die Zeit der Entstehung und des Bestehens der Berliner Luftbrücke bis kurz vor Ende umfasst. Nora lebt zu dieser Zeit mit ihren beiden Kindern, ihrer Schwester und ihrer Mutter beengt in einer Wohnung in Westberlin. Ihr Mann wird bereits seit fünf Jahren vermisst und Nora ist auf sich gestellt. Sie arbeitet als Übersetzerin am Berliner Flughafen Tempelhof, wo sie auch Matthew - einen amerikanischen Piloten - kennenlernt.

Noras Leben ist alles andere als leicht. Die Armut und der Hunger sind allgegenwärtig. Mit Matthew kommt die Liebe und ein kleiner Lichtblick in ihren Alltag, allerdings ist sie offiziell noch verheiratet, was die Situation für Nora erschwert.

Der Schreibstil von Juliana Weinberg liest sich trotz der schwierigen und bedrückenden Thematik leicht. Sie versteht es Emotionen nachvollziehbar zu beschreiben und lebendig werden zu lassen, so dass ich mit Nora gelitten habe. Gleichzeitig werden hier interessante historische Details mit Noras Geschichte verflochten.

Der Roman ist dramatisch, steckt voller Emotionen und macht ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte - die nicht vergessen werden sollte - lebendig. Ich habe das Buch gerne gelesen und mit dem Epilog aus dem Juni 1963 rundet die Autorin ihr Werk gelungen ab.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Selbstheilungskräfte aktivieren

Medizin zum Aufmalen: Heilen mit Zeichen und Symbolen. Das Basisbuch Neue Homöopathie
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„Medizin zum Aufmalen: Heilen mit Zeichen und Symbolen“ ist ein informatives Sachbuch über das Heilen mit Zeichen und Heilsymbolen der Autorin und Heilpraktikerin Roswitha Stark.

Wie Homöopathie funktioniert ...

„Medizin zum Aufmalen: Heilen mit Zeichen und Symbolen“ ist ein informatives Sachbuch über das Heilen mit Zeichen und Heilsymbolen der Autorin und Heilpraktikerin Roswitha Stark.

Wie Homöopathie funktioniert war mir im Grunde bekannt, aber von der Heilwirkung durch auf die Haut gemalte Symbole - der Neuen Homöopathie - hatte ich bisher noch nichts gehört. In ihrem Buch erklärt Roswitha Stark in verständlichen Worten worum es dabei geht und wie sie dazu gekommen ist.

Die Symbole sind einfach, bestehen aus Strichen oder Kurven und basieren auf denen von Erich Körbler, dem Begründer der Neuen Homöopathie.

Ich finde es nachvollziehbar, wenn jemand der Thematik kritisch gegenübersteht und kann nur empfehlen es einfach einmal auszuprobieren. Bei Kopfschmerzen sollen z.B. fünf Striche auf der Stirn und bei einem Schnitt in den Finger ein Kreis mit einem Punkt auf dem Pflaster helfen. Natürlich kann es Zufall gewesen sein, dass das bei mir zu einer Besserung geführt hat, aber ich denke, wenn die Tipps aus 20 Jahren Praxis so einfach umzusetzen sind und etwas bewirken, darf man durch aus glauben, das es funktioniert.

Das gesamte Buch ist mit Zeichnungen, Fotos, Tipps, Tricks, Anleitungen, Erfahrungsberichten und Selbsttests übersichtlich und optisch toll gestaltet wodurch es sich interessant und aufschlussreich liest. Ich kann durchaus empfehlen auch einmal über die Schulmedizin hinaus zu schauen und parallel die Zeichen auf sich wirken zu lassen.

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Inhaltlich und optisch ein Highlight

Auf Samtpfoten durch die Geschichte
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„Auf Samtpfoten durch die Geschichte“ ist ein ganz besonderes Buch und das Debüt der Katze Baba.

Baba ist eine Kurzhaar-Tabbykatze, die Geschichte und Abenteuer liebt. Aufgewachsen ist sie auf den Straßen ...

„Auf Samtpfoten durch die Geschichte“ ist ein ganz besonderes Buch und das Debüt der Katze Baba.

Baba ist eine Kurzhaar-Tabbykatze, die Geschichte und Abenteuer liebt. Aufgewachsen ist sie auf den Straßen von Los Angeles. Heute lebt sie bei dem promovierten Kunsthistoriker und Katzenliebhaber Paul Koudounaris, der ihr bei diesem Werk als Co-Autor zur Seite stand.

Bereits die Einführung von Baba ist so nett und humorvoll geschrieben, dass ich direkt Lust bekommen habe, mehr über die Welt der Katzen zu erfahren.

Thematisch geht es durch die ganze Welt von Ägypten über Asien, Europa bis nach Amerika und zeitlich von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Ich habe dabei unglaublich viel Neues erfahren. Aber das Buch bietet nicht nur Fakten, sondern auch alte Überlieferungen, Mythen und amüsante Anekdoten.

Jede einzelne Seite wurde hier liebevoll gestaltet. Es gibt Zeitungsartikel, Auszüge aus alten Büchern und Zeitschriften, Abbildungen von Ausgrabungsaufzeichnungen, nostalgische Weihnachtskarten und vieles mehr. Aber mit am besten gefallen mir die Porträtfotos von Baba, die man hier in den verschiedensten Outfits und an den unterschiedlichsten Orten findet.

Mit dem Nachwort von Paul Koudounaris - in dem die Zuneigung des Co-Autors zu seiner Katzendame zu spüren ist - rundet dieser sein gemeinsames Werk mit Baba gelungen ab.

Ich denke, dass dieses Buch nicht nur Katzenliebhaber begeistern wird, sondern auch Menschen, die sich allgemein für die Welt und die Geschichte interessieren. Ich habe mit Baba und ihrem Werk jedenfalls richtig viel Spaß gehabt, da es inhaltlich und optisch ein Highlight ist.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Interessante Einblicke in das Leben von Hedy Lamarr

Die einzige Frau im Raum
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„Die einzige Frau im Raum“ ist ein biografischer Roman über Hedy Lamarr von der Anwältin und Autorin Marie Benedict.

Die Handlung beginnt im Mai 1933 in Wien. Hedy Lamarr ist zu diesem Zeitpunkt Schauspielerin ...

„Die einzige Frau im Raum“ ist ein biografischer Roman über Hedy Lamarr von der Anwältin und Autorin Marie Benedict.

Die Handlung beginnt im Mai 1933 in Wien. Hedy Lamarr ist zu diesem Zeitpunkt Schauspielerin und steht unter ihrem bürgerlichem Namen Hedwig Maria Kiesler als Sissi auf der Bühne. Dort fällt sie durch ihr Talent und ihre Schönheit dem Wiener Waffenlieferanten Friedrich Mandl auf, den sie wenig später heiratet. Es dauert nicht lange, bis sie feststellt, dass Friedrich zu Gewalt neigt, herrsch- und eifersüchtig ist und sie um ihre Selbstbestimmung und ihre Freiheit bringt. Hedy flieht über Frankreich und England nach Amerika.

Geschrieben wurde der Roman aus der Ich-Perspektive von Hedy, wodurch die Gedanken und Gefühle der Protagonistin nachvollziehbar werden.

Der Schreibstil von Marie Benedict ist leicht und flüssig zu lesen. Die Autorin hat die beklemmende Atmosphäre des aufkommenden Nationalsozialismus in Österreich gut eingefangen. Das Leben von Hedy in dieser schwierigen politischen Zeit besteht aber aus weit mehr als nur ihrer Schauspielkarriere. Sie ist auch eine Erfinderin und machte sich ihre Fähigkeiten zu nutze, um sich gegen den Zweiten Krieg einzusetzen.

Mich hat die Protagonistin beeindruckt, die in einer schwierigen Zeit nicht ihre Schönheit nutzt, um sich ihren Weg zu ebenen, sondern ihren geistigen Fähigkeiten, um sich gegen den Krieg einzusetzen.

Für mich ist dies ein weiterer interessanter Band aus der Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" in der die Autorin das Leben einer interessanten Persönlichkeit geschickt mit dem Weltgeschehen verwoben hat. Ich bin schon gespannt über wen Marie Benedict als nächstes schreiben wird.

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