Profilbild von Anndlich

Anndlich

Lesejury Star
offline

Anndlich ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anndlich über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2024

Wer will schon normal sein?

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
0

Ottilie liebt ihre Bücher und doch wünscht sie sich, dass sie auch außerhalb dieser Welten Freunde findet. Eines Tages zieht in ihr Nachbarhaus mit der Nr. 13 die Familie Grauses und Ottilie schöpft die ...

Ottilie liebt ihre Bücher und doch wünscht sie sich, dass sie auch außerhalb dieser Welten Freunde findet. Eines Tages zieht in ihr Nachbarhaus mit der Nr. 13 die Familie Grauses und Ottilie schöpft die Hoffnung, endlich eine ganz normale Freundschaft mit den Nachbarskinder schließen zu können. Doch normal wirkt die neue Familie bei näher Betrachtung nicht mehr. Muh trägt kleine Hörner auf dem Kopf, die er mit seiner Mütze zu verdecken versucht, Wolfis Eckzähne blitzen beim Lächeln ganz besonders hervor und Husch ist nur zu sehen, wenn sie ihren Atem anhält. Frisch vom Institut für andersartige Wesen kommend, muss die sechsköpfige Familie ihr Normalsein beweisen, doch vor allem für den Schrat und Opa der Familie, stellt das eine besonders große Herausforderung dar und die spähende Krähe leitet alles an das Institut weiter.

Willkommen bei den Grauses: Wer ist schon normal? von Sabine Bohlmann ist der Auftakt einer Reihe, um die urkomische Familie Grauses. Familie Grause, das sind der Dilldapp Muh, die Werwölfen Wolfi, das Gespenst Husch, die Felfe Holger, der Dschinn Olga und der Schrat Fladimir. Alle sechs haben eins gemeinsam: sie kommen von Institut für andersartige Wesen und das Leben in der Sackgasse 13 macht ihnen Angst.

Die sechs Mitglieder der Familie Grause sind nicht nur sechs ganz unterschiedliche Charaktere, sondern auch sechs unterschiedliche Wesen. Diese Wesen lassen sich auch aufgrund ihres Auftretens, ihrer Handlungen und ihrer Sprechweise unterscheiden und jeder Charakter ist auf seine Weise eine tolle Figur. Nicht nur die mitlesenden Kinder, sondern auch ich mit Mitte 30 saß lachend vor dem Buch, weil die Geschichte urkomisch ist!

Die Familie Grause wird dabei durch Ottilie eingeführt, die bisher kaum Freunde im Leben hat und bisher nur durch ihr „anders sein“ auffällt.

Untermalt wird die Geschichte durch die wunderschönen Illustrationen von Daniel Steudtner, die das Buch zu einem perfekten Lesevergnügen machen!

Willkommen bei den Grauses: Wer ist schon normal? ist eine wunderschöne Geschichte, über Freundschaft, Familie, das anders, aber auch das selbst sein. Ich freue mich bereits jetzt, auf viele weitere Geschichte mit Ottilie und der Familie Grause.

Funfact: Als Gamerin fiel mir direkt das Kaninchenplüschtier in den Händen von Husch auf und weckte Assoziationen zu Tiny Tina von Borderlands, dieser verleiht die Autorin in den Videospielen ihre Stimme.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2024

Ein Abenteuer im alten Ägypten

Die Zeitdetektive, 1, Kleopatra und der Biss der Kobra
0

Die Zeitdetektive Kim, Leon, Julian und die Katze Kija können mithilfe ihres Tempus in die Vergangenheit reisen. Dabei bleibt die Welt in der Gegenwart stehen und keiner bemerkt, dass die vier auf Zeitreise ...

Die Zeitdetektive Kim, Leon, Julian und die Katze Kija können mithilfe ihres Tempus in die Vergangenheit reisen. Dabei bleibt die Welt in der Gegenwart stehen und keiner bemerkt, dass die vier auf Zeitreise sind. In diesem Fall verschlägt es die vier Freunde ins alte Ägypten, um den mysteriösen Tod von Kleopatra aufzuklären. Starb Kleopatra wirklich an einem Schlangenbiss oder hat jemand die Pharaonin auf dem Gewissen?

Die Zeitdetektive - Kleopatra und der Biss der Kobra von Fabian Lenk und wurde von Timo Grubing illustriert. Vorab sollte man wohl wissen, dass Komos eine Zweitauflage des Werks ist, das bereits im Jahre 2008 im Ravensburger Verlag erschien. Allein anhand der Namenswahl für die drei Protagonisten erkennt man, dass das Buch bereits 16 Jahre auf dem Buckel hat.

Die Idee der Zeitdetektive find ich unfassbar spannend, denn Kinder können auf diese Weise, durch ein Abenteuer die Geschichte entdecken. Ein im Unterricht eher stumpfes Thema, wird damit zum Leben erweckt. Doch die Umsetzung konnte dies nur bedingt erwirken, der Schreibstil lässt das Eintauchen nur bedingt zu, wirkt eher sachlich und konnte mich und meine kindlichen Mitlesen nur selten in das Abenteuer mitreißen.

Besonders gut gelungen ist jedoch das Glossar, welches sich am Ende der Geschichte befindet und die Wörter erläutert, die während des Lesens durch die festgedruckte Schreibweise auffielen. Dadurch bekommt die Geschichte noch einen höheren Background und fachliches Wissen wird übermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2024

Nostalgische Gefühlsbombe

The Fort
0

Ein Hurricane hat die kleine Stadt Canaan verwüstet und auch den Wald mächtig durcheinander gewirbelt. Die vier Freunde Evan, Jason, Mitchell, C.J. und der „Neue“ Ricky finden im Wald einen ganz besonderen ...

Ein Hurricane hat die kleine Stadt Canaan verwüstet und auch den Wald mächtig durcheinander gewirbelt. Die vier Freunde Evan, Jason, Mitchell, C.J. und der „Neue“ Ricky finden im Wald einen ganz besonderen Unterschlupf: einen Bunker. Der Bunker wird zu ihrem Rückzugsort und schon bald zu viel mehr. Das Fort wird zu einem Zufluchtsort für sie, das es zu beschützen gilt, doch auch sie müssen beschützt werden. C.J. nutzt den Fort, um sich vor seinem gewalttätigen Stiefvater Marcus zu verstecken, Evans Bruder Luke und sein krimineller Freund Jaeger wollen unbedingt wissen, wo sich die Fünf so häufig aufhalten und machen Jagd auf die Jungs.

The Fort von Gordon Korman ist eine unglaublich berührende Geschichte über den Zauber einer Freundschaft zwischen fünf Jungs! Wir erleben die Geschichte aus sechs Perspektiven, neben Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Ricky, lernen wir auch die Perspektive von Evans Bruder Luke kennen.

Die Charaktere der Freunde sind komplett unterschiedlich gestaltet, haben Ecken und Kanten und vor allem ihre eigene Probleme. Da wir ihre Perspektiven einnehmen, lernen wir ihre Gedanken, Bedürfnisse, Ängste und Wünsche kennen und leiden regelrecht mit ihnen mit. Eine herausragende Leistung, wenn ich bedenke, dass 250 Seiten nicht allzu viel sind und dennoch eine so tiefe Verbundenheit zu den jungen Charakteren hergestellt werden kann, die mich in ihrer Intensität an Werke von Stephen King erinnert.

Und obwohl die Probleme der Jungs teilweise schwerwiegende sind, gibt es auch schöne Gefühle die The Fort weckt. Denn es ist die Geschichte einer bedingungslosen Freundschaft und eines Unterschlupfs, das den Zauber der Jugend festhält.

The Fort ist nicht nur etwas für Teenager, sondern lädt auch Erwachsene auf eine nostalgische Reise ein, in Erinnerungen an die eigene Jugend, an das eigene Fort. Doch es erinnert auch daran, dass wir die Kleinsten von uns schützen müssen und sie und ihre Ängste nicht Kleinreden dürfen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2024

Die letzten Stunden eines Mörders

Notizen zu einer Hinrichtung
0

Der Serienmörder Ansel Packer wartet auf seine Hinrichtung, die in zwölf Stunden vollzogen werden soll. Sein Schicksal ist der Tod und damit das gleiche, das er seinen Opfern Jahre zuvor auferlegt hat. ...

Der Serienmörder Ansel Packer wartet auf seine Hinrichtung, die in zwölf Stunden vollzogen werden soll. Sein Schicksal ist der Tod und damit das gleiche, das er seinen Opfern Jahre zuvor auferlegt hat. Während Ansel Packer nicht sterben und stattdessen verstanden werden möchte, erleben wir die Geschichte der Frauen, die er zurücklässt. Die Geschichte einer Mutter, einer Schwester und einer Kommissarin.

Notizen zu einer Hinrichtung von Danya Kukafka ist ein atemraubendes Buch, das einem von der ersten bis zur letzten Seite eine beklemmende Atmosphäre bietet und das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Dabei erleben wir die Geschichte aus der Sicht von Ansel Packers Mutter, einer Schwester eines seiner Opfer und der Kommissarin. Die Ausschnitte aus dem Leben der drei Frauen reichen Jahre zurück, bis wir die Gegenwart erlangen. In Ansel Packers Perspektive werden wir mit der „Du-Form“ direkt von der Autorin angesprochen, diese Form ist unglaublich packend und zusammen wirken alle Perspektive wahnsinnig ergreifend.

Durch die drei Perspektiven lernen wir sowohl Ansel Packer aus deren Sicht kennen - drei Ansichten, die Parallelen, aber auch Divergenzen haben und im Verbund mit den teilweise philosophischen Gedanken des Serienmörders eine Komplexität ergeben, die mich zum Nachdenken angeregten. Zu einem Nachdenken, das weit über das Buch hinaus geht, bis heute anhält und vermutlich noch eine Weile andauern wird.

Die drei Perspektiven zeigen jedoch nicht nur unterschiedliche Ansichten auf den Serienmörder, sondern auch unterschiedliche Wege die daraus resultierten. Kleine Berührungspunkte im Leben, die das eigene nachhaltig veränderten und damit auch die Perspektive.

Notizen zu einer Hinrichtung ist ein ergreifendes Werk, das weit über das Leben nachdenken lässt und unabhängig von der Thematik der Hinrichtung an Ansel Packer eindringlich und packend ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2024

Heldin mit Handicap

Cosima und der Diamantenraub
0

Wir schreiben das Jahr 1899. Cosima lebt schon ihr ganzes Leben im Heim für beklagenswerte Mädchen in London, zusammen mit ihren drei Freundinnen Pearl, Mary und Diya. Ihren langweiligen Alltag versuchen ...

Wir schreiben das Jahr 1899. Cosima lebt schon ihr ganzes Leben im Heim für beklagenswerte Mädchen in London, zusammen mit ihren drei Freundinnen Pearl, Mary und Diya. Ihren langweiligen Alltag versuchen sie sich immer wieder bunter zu gestalten, u.a. indem sie die tollen Torten, die nicht für die Heimkinder vorgesehen sind, aus der Küche zu stehlen. Auf einem dieser Raubzüge geraten die Vier dabei in ein viel größeres Abenteuer, das einige Gefahren birgt. Denn der Entdecker von Raubgütern Lord Francis Fitzroy, möchte die Mädchen den gemeinen Heimleitern abkaufen und hat scheinbar auch keine guten Pläne mit ihnen.
Alles hängt davon ab, ob sie den Lord abhalten können.

Cosima und der Diamantenraub ist der Auftakt einer außergewöhnlichen Reihe von Laura Noakes, denn Cosima und Freundinnen sind ganz besondere Mädchen. Alle vier Mädchen haben ein körperliches Handicap, weswegen sie nicht bei ihrer Familie leben. Die Protagonistin Cosima kämpft mit Hypermobilität, die sie an manchen Tagen an den Rollstuhl fesselt, an anderen jedoch kann sie mit oder ohne Stützhilfen gehen. Ich finde es super, dass die Kinder chronischen Erkrankungen haben, denn sie bieten Kindern mit einem ähnlichen Background eine Identifikationsmöglichkeit und spenden dadurch Trost und Mut. Denn Cosima zeigt, dass das Leben dennoch lebenswert ist, das jeder Freunde im Leben findet und dass ein Handicap nichts über den Menschen aussagt!

Zu Beginn war das Bild auf die Mädchen und das Heim zwar negativer, weswegen ich mich dem Einstieg ein paar Probleme hatte und etwas gebraucht habe, um in die Geschichte reinzufinden. Dann zeigt sich jedoch eine positive Wendung und die Unterhaltung setzte ein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere