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Veröffentlicht am 20.11.2019

Die Kathedrale von Barcelona

Die Kathedrale des Himmels
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Der Klappentext: „Barcelona im 9. Jahrhundert: Die Stadt ist zerrissen. Ein skrupelloser Adel kämpft mit den Sarazenen um die Vorherrschaft in der Region. Der junge Bischof Frodoi wird in die entlegene ...

Der Klappentext: „Barcelona im 9. Jahrhundert: Die Stadt ist zerrissen. Ein skrupelloser Adel kämpft mit den Sarazenen um die Vorherrschaft in der Region. Der junge Bischof Frodoi wird in die entlegene Bastion an der äußersten Grenze des Frankenreiches geschickt. Er soll die ausgezehrte Stadt befrieden und als Sinnbild der Erneuerung eine Kathedrale bauen. In der entvölkerten Mark stößt er auf mächtige Gegner. Doch unerwartet findet er in der schönen und geheimnisvollen Adeligen Goda eine Verbündete. Gemeinsam kämpfen sie gegen alle Widerstände und prägen das Schicksal der Stadt für immer...“
Zum Inhalt: Hier werden verschiedene Handlungsstränge zu einem dichten historischen Roman rund um die Stadt Barcelona verknüpft. Er beleuchtet die zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts, genauer die zwei maßgebenden Jahrzehnte in der Geschichte Barcelonas und der Grafschaften der Spanischen Mark, die später als Altkatalonien bekannt wurden. Zum einen begleitet man beim Lesen den frisch ernannten Bischof Frodoi, zum anderen ein junges Geschwisterpaar mit einer interessanten Herkunft und als drittes ein junges Ehepaar, das hofft in Barcelona sein Glück zu finden. Alle Schicksalsstränge sind eng mir Barcelona und seinem Sinnbild der Erneuerung, der Kathedrale verknüpft. Alle stehen auf unterschiedlichen Weisen Machtkämpfen und Intrigen gegenüber und immer wieder tauchen neue und gefährliche Gegner auf.
Der Stil: Der spanische Autor Juan Francisco Ferrándiz hat einen sehr bildgewaltigen und doch leicht lesbaren Schreibstil, der einen richtig in die Geschichte hineinzieht. Erzählt wird in der auktorialen Erzählweise und man begleitet immer einen der Hauptprotagonisten. Die Charaktere entwickeln sich zu sehr greifbaren Persönlichkeiten, deren Wege und Entscheidungen gut nachvollziehbar sind. Unterteilt ist die Geschichte in fünf Abschnitte, die sich an wichtigen Daten orientieren, zu jedem dieser Abschnitte stellte der Autor die wichtigsten historischen Begebenheiten zusammen, die teilweise sehr wichtig sind für das Verständnis des Geschehens rund um die Protagonisten. Auf gekonnte Weise gelingt die Verknüpfung von Historie und Fiktion, von realen Ereignissen und dichterischer Freiheit, so sind die Intrigen und Verschwörungen ebenso real wie viele der Kämpfe. Natürlich gibt es viele Thesen zu den Geschehnissen und Juan Francisco Ferrándiz packte eine davon in einen spannenden mittelalterlichen Roman.
Mein Fazit: Ein interessanter und spannender Roman um einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte Barcelonas.

Ich danke dem HarperCollins Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Braucht man eine Gebrauchsanweisung fürs Museum?

Gebrauchsanweisung fürs Museum
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In seinem Buch „Gebrauchsanweisung fürs Museum“ erzählt der Kunstsammler und -händler Konrad O. Bernheimer von verschiedenen Museen weltweit, er berichtet von seinen Lieblingsstücken und von einigen Erlebnissen ...

In seinem Buch „Gebrauchsanweisung fürs Museum“ erzählt der Kunstsammler und -händler Konrad O. Bernheimer von verschiedenen Museen weltweit, er berichtet von seinen Lieblingsstücken und von einigen Erlebnissen rund ums Museum und den Ausstellungsstücken. Für einen Laien verständlich und für einen Kenner erfrischend, berichtet er von einigen beeindruckenden Kunstwerken und dem Museumsapparat, er konzentriert sich dabei auf Gemälde, sowohl Alte Meister als auch Moderne Künstler, bekannte, unbekanntere und auch falsch eingeschätzte, hat er zu einem bunten Potpourri zusammengestellt. Er rät dabei immer den Blick fürs Detail zu üben und mehr zu entdecken als auf den kurzen Beschreibungen steht oder im Audio-Guide berichtet wird – das Bild sollte im Mittelpunkt des Interesses stehen. Er öffnet so dem Museumsbesucher die Augen, und empfiehlt durchaus sich wirklich mit dem einzelnen Gemälde zu befassen, Bilder können so viel mehr erzählen. Eine Tatsache die der eifrige Museumsbesucher durchaus mal vergisst, wenn er nur bemüht ist so viele Werke wie möglich bei einem Besuch abzuhaken. Er verrät deswegen auch, wann man in weltbekannten Sammlungen, die sonst total überlaufen sind, fast allein ist. Natürlich hat Konrad O. Bernheimer als anerkannte Größe auf dem Kunstmarkt den ein oder anderen Vorteil gegenüber den „normalen“ Museumsbesucher, doch einige seiner Tricks kann man durchaus selbst auch umsetzen. Außerdem berichtet er von einigen seiner Anekdoten und Erlebnissen und verleiht den Kunstwerken, Museen und auch Sammlern zusätzlich Leben.
Noch einen Hinweis: Das Buch weist keine Fotos der Kunstwerke auf, liefert aber zu jedem Bild eine Internetadresse, so dass jeder das (richtige) Werk leicht finden kann. Darüber hinaus wird eine interessante Literaturzusammenstellung geliefert.
Mein Fazit: Ich selbst bin Kunsthistoriker und gerne und oft in Museen unterwegs, doch dieses Buch hat mir noch einmal in Erinnerung gerufen, warum man wirklich ins Museum gehen sollte.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Die Saga geht zu Ende

Die Australien-Töchter - Wo die Liebe dich erwartet
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Der Klappentext: „Australien im 19. Jahrhundert. In der Swan-River-Kolonie sind Cassandra und Maia sehr glücklich, ein neues Leben zu beginnen. Xanthe hingegen sehnt sich danach, die Welt zu entdecken. ...

Der Klappentext: „Australien im 19. Jahrhundert. In der Swan-River-Kolonie sind Cassandra und Maia sehr glücklich, ein neues Leben zu beginnen. Xanthe hingegen sehnt sich danach, die Welt zu entdecken. Aber selbst, wenn sie es sich leisten könnte zu reisen: Würde ihre geliebte Zwillingsschwester Maia sie gehenlassen?
Als ein gutaussehender Ire das Erbe der Schwestern aus England mitbringt, sieht Xanthe ihre Chance. Mithilfe des Geldes könnte sie ihren Traum wahr werden lassen und auf Entdeckungsreise gehen. Doch für Maia bringt derselbe Mann Schwierigkeiten mit sich. Er hat die Macht, ihr das Leben zur Hölle zu machen...“
Zum Inhalt: Bei „Wo die Liebe dich erwartet“ handelt es sich um den dritten und letzten Band der Swann-River Serie von Anna Jacobs rund um die vier Blake-Schwestern, hier wird nun das Schicksal der Zwillinge beschrieben. Obwohl die Schwestern und ihre Schicksale eng verknüpft sind, kann man die einzelnen Bände gut unabhängig voneinander lesen, natürlich macht es in der richtigen Reihenfolge mehr Spaß, aber gerade dieser Band ist von den vorangegangenen „unabhängiger“. Cassandra und Pandora haben ihr Glück gefunden, nun sind Maia und Xanthe an der Reihe. Sie haben es mit ihrem Dienstherren Conn und seiner Mutter nicht schlecht getroffen und vor allem Maia hat sich in Conn verliebt. Doch ihn hält mehr zurück als seine Vergangenheit als Sträfling und ob sie ihrer Liebe tatsächlich nachgeben können steht lange nicht fest. Xanthe hingegen träumt von Reisen und Abenteuern und das Geld aus der Erbschaft ermöglicht es ihr. Trotz aller Warnungen bricht sie zu einer Reise auf, obwohl sie ihre Schwester zurücklässt und auch ihr Herz bereits verloren hat.
Zum Stil: Erzählt wird dieser historische Roman wie bereits die Vorgängerbände in der 3. Person und man springt beim Lesen zwischen den einzelnen Handlungssträngen und somit zwischen Australien, England und Irland hin und her, somit wird auch eine gewisse Spannung aufrecht gehalten, man will einfach wissen wie es mit den anderen weiter geht. Bedingt auch durch den flüssigen Schreibstil konnte ich selbst das Buch kaum aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Und obwohl die wichtigsten Personen ja bereits eingeführt wurden, gewinnen sie auch hier durch ihre authentischen Beschreibungen schnell an Individualität und Leben. Hinzu kommt, dass sowohl die einzelnen Situationen als auch die Lage in Australien mit seiner schwierigen gesellschaftlichen Situation gut beschrieben und recherchiert sind, meist verarmte Adlige, aufstrebende Siedler und Sträflinge oder ehemalige Sträflinge sind gezwungen sich irgendwie zu arrangieren. Für eine weitere Spannung und auch eine gewisses Drama sorgt die Vergangenheit von Conn, die ihn ganz unverhofft einholt und das Leben aller Charaktere in Australien beeinflusst.
Mein Fazit: Ein unterhaltsamer und faszinierender Abschlussband rund um die Blake-Schwestern.
Ich danke dem Verlag beHEARTBEAT by Bastei Entertainment und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Dieser Palast birgt mehr als ein Geheimnis

Palast der Safranblüten
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Der Klappentext: „Kent 1910: Während die rebellische Della nach einem Skandal ins indische Shimla geschickt wird, verlobt sich ihre Schwester Perdita gehorsam mit dem Kandidaten ihres Vaters. Als Della ...

Der Klappentext: „Kent 1910: Während die rebellische Della nach einem Skandal ins indische Shimla geschickt wird, verlobt sich ihre Schwester Perdita gehorsam mit dem Kandidaten ihres Vaters. Als Della jedoch spurlos verschwindet, bricht auch Perdita aus der erstickenden Enge ihres privilegierten Lebens aus. Auf der Suche nach ihrer Schwester reist sie in die Berge des Himalaya und verfällt nicht nur dem exotischen Zauber von Shimla, sondern ebenso dem faszinierenden Mann, den Della in ihrem letzten Brief die Liebe ihres Lebens genannt hat. Doch der charismatische Fergus ist gefährlich, und seinen „Palast der Safranblüten“ umgibt ein dunkles Geheimnis …“
Zum Inhalt: Die Schwestern Perdita und Della könnten unterschiedlicher nicht sein, während sich Perdita streng an alle Regeln der Gesellschaft hält, ist die jüngere Della ein Freigeist. Nach einem Fehltritt wird Della zu Verwandte nach Indien geschickt, Perdita ist damit zwar nicht glücklich, aber sie fügt sich. Als die Nachricht von Dellas Verschwinden eintrifft, macht sich Perdita gegen den Willen ihres Vaters auf den Weg nach Shimla um ihre Schwester zu finden. Sie trifft dort auf eine Mauer des Schweigens und erkennt, dass mehr als ein Geheimnis auf die Lösung wartet.

Der Stil: Die Autorin Lydia Conradi hat einen flüssigen und modernen Stil. Die Geschichte wird überwiegend in der 3. Person erzählt und begleitet hauptsächlich Perdita auf ihrem Weg. Dellas Geschichte wird in Briefform und in Tagebucheinträgen, also als Ich-Erzähler eingeschoben. Die Charaktere, insbesondere der beiden Schwestern sind sehr lebendig gestaltet und gerade Perditas Entwicklung von der braven, gehorsamen Tochter aus gutem Haus zu einer selbstbewussten jungen Frau wird sehr überzeugend geschildert. Ein großer Schwerpunkt liegt in diesem historischen Roman in der gut recherchierten sozialen und gesellschaftlichen Situation, sowohl einer jungen Frau als auch im Konflikt der Briten und der Inder, hier werden die Missstände sehr schonungslos aufgezeigt. Mir persönlich fehlten ein wenig die bildliche Beschreibung der äußeren Eindrücke der Landschaft und auch der Kultur, die Charaktere und auch die Gesellschaft wird so realistisch geschildert, da fällt die exotische Landschaft etwas ab. Die verschiedenen Erzählstränge werden Stück für Stück verbunden und lösen sich erst zum Schluss auf, dort werden dann auch die Lösungen der Geheimnisse präsentiert, so werden eine gewisse Spannung und auch das Rätseln bis zum Schluss aufrecht gehalten.
Mein Fazit: ein gut recherchierter Roman, der eine sozialkritische Komponente mit einem spannenden Rätsel und dem „erwachsen“ werden einer jungen Frau gekonnt verbindet.

Ich danke Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Eine Liebe kann sehr kurz dauern

Dieser eine Augenblick
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Das Cover: Vor einem Hintergrund in sanften blau und rosa Tönen steht ein Glas mit brennenden Wunderkerzen - ein Sinnbild wie schnell alles Schöne vergehen kann?

Der Klappentext: Als Charlotte auf Adam ...

Das Cover: Vor einem Hintergrund in sanften blau und rosa Tönen steht ein Glas mit brennenden Wunderkerzen - ein Sinnbild wie schnell alles Schöne vergehen kann?

Der Klappentext: Als Charlotte auf Adam trifft, ist es, als würden sie sich schon ewig kennen. Sie verbringen eine wunderbare Nacht zusammen, am nächsten Morgen jedoch ist er wie verwandelt und zeigt ihr die kalte Schulter. Aber Charlotte kann den mysteriösen Fremden nicht vergessen, der ihr in nur einer Nacht das Herz gebrochen hat. Sie macht sich auf die Suche nach ihm, um endlich Klarheit zu bekommen. Doch sie ahnt nicht, dass Adam ein Geheimnis hat, das ihr Leben für immer verändern wird.

Zum Inhalt: Charlotte ist eine impulsive, unbeständige und flatterhafte junge Frau. Trotzdem ist es für sie nicht üblich sich auf einen One-Night-Stand einzulassen, doch der sensible und etwas hilflos wirkende Adam fasziniert sie vom ersten Augenblick an. Eine wunderbare Nacht verbringen die beiden zusammen, schmeißt Adam sie aus der Wohnung. Charlotte versteht die Welt nicht mehr und kann Adam nicht vergessen. Auch wenn ein eigentlich ein neuer Mann auf sie wartet. Da taucht Adam plötzlich wieder auf und für Charlotte verändert sich alles.

Zum Stil: Erzählt wird die Geschichte von Charlotte als Ich-Erzählerin, die sich immer wieder mal direkt an den Leser wendet - dass dieser dabei gesiezt wird, hat mich persönlich etwas irritiert. Ansonsten ist der Schreibstil sehr flüssig und die Sprache modern. Obwohl die Charaktere sicherlich gut beschrieben wurden, wurde ich vor allem mit Charlotte nicht recht warm. Auch die Geschichte schaffte es trotz aller Tragödien nicht, mich richtig mitzureißen. Dafür war der Plot in meinen Augen zu unrealistisch und übertrieben.

Schade ein interessantes Thema und viel Potential, aber leider nicht mein Geschmack.