Eine schräge Geschichte
Hotel Schräg
Ich muss gestehen, es war ein Versehen, als ich dieses Buch in der Bücherei griff. Es sah gut aus, war nicht so umfangreich (grade richtig, wenn man in Wartezimmern herumsitzt) und Martin Walker ...
Ich muss gestehen, es war ein Versehen, als ich dieses Buch in der Bücherei griff. Es sah gut aus, war nicht so umfangreich (grade richtig, wenn man in Wartezimmern herumsitzt) und Martin Walker kannte ich, also habe ich gar keinen Klappentext gelesen.
Es ist nicht vom "Bruno" Erfinder, aber das macht nichts. Das Buch ist witzig geschrieben, voller Seitenhiebe auf die Kunstszene.
Kurz zum Inhalt: Das Hotel ist schon seit 4 Generationen im Besitz der Familie Schräg, es war als Bergsteigerhotel für die Engländer gedacht, die damals in Scharen in die Schweiz einfielen. Nur das es in diesem Ort keine steilen Berge zu erklimmen gibt. So kümmert das Hotel vor sich hin, bietet seinen Gästen keinen Komfort, aber dafür Historie. Die Besitzer pflegten ihre Exzentrizität genauso wie ihre Gäste.
Dann es gab einmal eine Zeit, in der Künstler, die später Weltruhm erlangten, dort abstiegen. Mondrian, Malewitsch, Picasso und viele andere mehr. Das lockt Benoit und seine Freundin Lola her. Benoit möchte seine Doktorarbeit über den Künstler Valse schreiben und hofft auf unbekannte Werke, Erinnerungen oder Dokumente. Die findet Benoit auch, aber trotzdem kommt alles anders als geplant. Daran hat nicht zuletzt Alain Schräg, der Sohn des Besitzers einen großen Anteil.
Das ist ein wirklich unterhaltsames Buch, genau so schräg wie der Titel und die Figuren. Mir gefiel die Leichtigkeit des Stils, die unterschwellige Ironie, die ganze Art des Erzählens eben.
Die Ausflüge in die Kunstszene sind unterhaltsam und sogar ein wenig lehrreich.
Ich habe die - leider nur kurze Geschichte - sehr genossen.