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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2017

Eine tolle Sommerüberraschung

Zitrönchen
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Nachdem die Freunde beim großen Schneesturm so viel Einsatz für die Nachbarn gezeigt haben, wollen die Erwachsenen sie mit etwas ganz besonderem überraschen: ein Pferdesommer am Meer mit all ihren Lieblingen! ...

Nachdem die Freunde beim großen Schneesturm so viel Einsatz für die Nachbarn gezeigt haben, wollen die Erwachsenen sie mit etwas ganz besonderem überraschen: ein Pferdesommer am Meer mit all ihren Lieblingen! Alles könnte traumhaft werden, wenn nur Renée, die Tochter des Ferienhofbesitzers, nicht so viel Ärger machen würde.

Der fünfte Band überzeugt mit einem tollen Pferdesommerabenteuer. Neue Charaktere beleben die alteingeschworene Gemeinschaft. Wenn ich auch Renée nicht immer nachvollziehen konnte, hoffe ich, dass sie noch öfter dabei sein wird. Ihr Charakter bietet viel Potential für weitere Abenteuer und trotz aller Querelen habe ich Sympathie für sie entwickeln können. Ihre Schwester Yuki hat mich gleich völlig für sich vereinnahmt. Originell, witzig und liebevoll gestaltet, sodass ich sie nicht mehr missen möchte. Ich bin auf die nächsten Abenteuer gespannt, denn in diesem Buch wird auch deutlich, dass die Geschichte mit Zitrönchen noch lange nicht ausgestanden ist. Nicht nur die Freundschaften entwickeln sich weiter, so langsam wird der Fokus auch wieder auf die Pferde selbst gelenkt. Was wird Zitrönchen wohl noch alles anstellen bis Jo und er zusammenfinden?

Ich freue mich auf das nächste Buch! Die Reihe kann ich jedem, der Pferdebücher liebt, wärmstens ans Herz legen!

Veröffentlicht am 12.11.2017

Leben, Leiden und Lieben

Im Leiden beginnt mein Sterben - Das kurze Leben der Großherzogin Caroline von Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinzessin zu Reuß, ä. L., 1884-1905
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Caroline von Sachsen-Weimar-Eisenach hatte eine glückliche Kindheit, doch mit dem Tod ihres Vaters änderte sich alles. Ihr neuer Vormund suchte ihr den Ehemann, Großherzog Wilhelm Ernst, nicht nach ihrer ...

Caroline von Sachsen-Weimar-Eisenach hatte eine glückliche Kindheit, doch mit dem Tod ihres Vaters änderte sich alles. Ihr neuer Vormund suchte ihr den Ehemann, Großherzog Wilhelm Ernst, nicht nach ihrer Neigung aus und so fand sie sich in einer Ehe wieder, die sie todunglücklich machte. Schuldgefühle, ihren Mann nicht so lieben zu können wie er sie liebt, Aufbegehren gegen ihre neue Rolle und Gesellschaftszwänge und das Unvermögen sich in ihr Schicksal zu fügen, machen die wenigen Ehejahre zu einer Zerreißprobe für sie und ihn. In Tagebüchern und Briefen an ihre Schwestern finden sich Depression und Aufbegehren, Resignation und die leise Hoffnung auf Glück.

Die Romanbiografie zeichnet in den fiktiven Briefen und Tagebuchauszügen, illustriert mit historischen Fotografien, das Bild einer Adligen in einer Zeit des Umbruchs. Gefangen in alten Werten und gesellschaftlichen Zwängen mit Blick auf die neuen gesellschaftlichen Freiheiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Großherzogin Caroline von Sachsen-Weimar-Eisenach mag historisch eine unbedeutende Gestalt gewesen zu sein, doch ist ihr Schicksal stellvertretend für viele arrangierte Ehen.

Brillant recherchiert wird ein glaubwürdiges Bild einer eindrucksvollen Prinzessin gezeichnet. Gleichzeitig bekommt der Leser einen Einblick in die Zeit Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Bild des Adels, der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche, eines neuen Selbstverständnisses der Frau und des verkrusteten gesellschaftlichen Korsetts der adligen Welt.

Die Geschichte hat mich nicht losgelassen. Die Autorin fühlt sich behutsam in die Situation der Prinzessin ein, bringt dem Leser die Persönlichkeit nahe und zeichnet gleichzeitig ein großartiges Zeitporträt. Sie lässt auch den Großherzog selbst zu Wort kommen und eröffnet damit dem Leser auch einen völlig anderen Blickwinkel.

Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass hier eine Romanbiografie vorliegt und kein historisches Dokument, so echt ist alles gezeichnet. Manchmal wünschte ich, dass die Fotos eine bessere Qualität hätten, aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt. Ein tolles Buch, das ich jedem, der Biografien und historische Romane liebt ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 28.10.2017

"Ich will ein Küchenkater sein"

Gobbolino - Hexenkater haben es schwer
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Gobbolino kommt als Hexenkätzchen zur Welt, doch er wünscht sich nichts sehnlicher als ein Küchenkater zu sein. Da er mit der Einstellung den Hexen keinen Dienst erweisen kann, wird er ausgesetzt. Gobbolino ...

Gobbolino kommt als Hexenkätzchen zur Welt, doch er wünscht sich nichts sehnlicher als ein Küchenkater zu sein. Da er mit der Einstellung den Hexen keinen Dienst erweisen kann, wird er ausgesetzt. Gobbolino macht sich freudig auf den Weg seinen Lebenstraum zu leben, doch als Hexenkater ist das nicht so einfach.

Mit diesem Buch schließt sich endlich eine Lücke in der Kinderklassiker-Ecke. In England ist es seit langem ein begehrtes und geschätztes Kinderbuch, in Deutschland seit den „Erzähl mir was“-Heften aus den 80ern nie publiziert. Endlich ist dieses niedliche, witzige und phantasievolle Buch auch in deutscher Sprache erhältlich!

Gobbolino hat mein Herz sofort erobert. Man möchte weinen bei den vielen Versuchen, die er durchläuft, um seinen Platz im Leben zu finden und doch ist es herzerwärmend wie er nie aufgibt und auf jeder Position das Beste gibt. Als Schiffskater, Palastkater und Ausstellungskater – er ist immer dabei sich auf neue Situationen einzustellen. Das führt zu witzigen und turbulenten Ereignissen.

Mit der Lösung der Geschichte bin ich nicht ganz zufrieden, aber das ist eine persönliche Empfindung. Logisch und konsequent ist er.

Sprachlich sehr gut gelungen. Die Kapitel schließen jeweils eine Geschichte um Gobbolinos Suche ab. Die Illustrationen treffen nicht immer meinen Geschmack, aber sie ergänzen die Geschichte sehr schön.

Eine klare Leseempfehlung! Wer Gobbolino noch nicht kennt, hat was verpasst!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Ein neues Meisterwerk von meinem Lieblingsautor

Windjäger
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Freunde waren die unterschiedlichen Gemeinschaften der Türme nie, doch gute Handelspartner. Das ändert sich als die Truppen der Gipfelfestung Aurora in das Gebiet von Albion einfallen. Der Gipfelfürst ...

Freunde waren die unterschiedlichen Gemeinschaften der Türme nie, doch gute Handelspartner. Das ändert sich als die Truppen der Gipfelfestung Aurora in das Gebiet von Albion einfallen. Der Gipfelfürst von Albion ruft seine Verbündeten, um Schlimmeres zu verhüten und die Pläne der Auroraner zu erfahren. Doch statt gleich zu einer Kampftruppe zu greifen, schickt der Fürst den unehrenhaft aus der Flotte verstoßenen Kapitän Grimm mit seinem Luftschiff Raubtier. Mit an Bord das Halbblut Benedict und seine Cousine Gwen, beide aus einer der ersten Familien Albions, doch sehr jung, Bridget, eine junge Frau ohne Kampferfahrung, doch mit bester Beziehung zum Katzenvolk und die Ätheriker Meister Ferus und seine Schülerin Folly, beide etwas verrückt. Die ungleiche Truppe wird rasant in turbulente Ereignisse verwickelt, die alles übertreffen, was sie befürchtet haben. Was steckt wirklich hinter dem Überfall der Auroraner?

Jim Butcher entwickelt auch in seiner neuen Reihe um die Aeronauten seinen unübertrefflichen Charme: spannend, witzig mit unglaublich liebenswerten und vielseitigen Charakteren und einer Handlung, die trotz der hier vorliegenden 760 Seiten noch ungeheuer viele Möglichkeiten birgt. Von der ersten Seite an wird der Leser gefesselt, mitgerissen und verliebt sich augenblicklich in diese neue, wundervolle Serie. Alles, was ich an „Codex Alera“ geliebt und geschätzt habe finde ich hier wieder. Jim Butcher hat ein unglaubliches Talent komplexe, magische Welten zu erschaffen, mit vielfältigen, phantastisch gezeichneten Charakteren zu bevölkern und auf jeder Seite mit neuen Ideen zu überraschen.

Ich liebe diesen Autor! Der witzige, spannende Schreibstil und seine Phantasie fesseln mich immer wieder aufs Neue. Ein Stern am Fantasyhimmel, der es wert ist, dass man ihm in jede, absolut jede Welt folgt! Eine klare Leseempfehlung für alle High Fantasy-Fans! Wer Jim Butcher nicht kennt, dem ist etwas entgangen!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Sommerferien mit Pferd

Zitrönchen
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Die Sommerferien werden für die Schwestern Jo und Mücke sehr aufregend. Endlich dürfen sie Reitunterricht nehmen. Die Stunden beim spanischen Reitlehrer Joseba begeistern die beiden, da kann auch die zickige ...

Die Sommerferien werden für die Schwestern Jo und Mücke sehr aufregend. Endlich dürfen sie Reitunterricht nehmen. Die Stunden beim spanischen Reitlehrer Joseba begeistern die beiden, da kann auch die zickige Samantha nichts dran ändern. Allerdings bereitet das verwöhnte Mädchen auch dem Reitlehrer eine Menge Ärger, denn das wunderschöne, goldfarbene Palomino Zitrönchen, das jeden Reiter abwirft, hat auch Samantha in den Sand gesetzt. Jo, die das wilde Pferd auf den ersten Blick ins Herz geschlossen hat, ist todtraurig als Samantha ihren Kopf durchsetzt und Zitrönchen weggebracht wird. Stattdessen taucht Wölkchen auf und Luis, Josebas Sohn, soll es zureiten. Doch was ist wirklich mit Zitrönchen passiert?



Ein schönes Pferdebuch mit Sommerferienatmosphäre und Stallduft. Die Geschichte ist spannend und wunderschön geschrieben. Man begleitet die sehr gut ausgearbeiteten Charaktere gerne durch ihr Abenteuer. Originelle Ideen überraschen den Leser und lassen ihn das Buch nicht wieder aus der Hand legen.

Die Pferdegeschichte ist realistisch gezeichnet, unterschlägt nicht wie viel Verantwortung und Arbeit Pferde mit sich bringen. Trotzdem sind sie jede Anstrengung wert.

Die Geschichte bietet viel Potential für eine Fortsetzung. Nur ungern habe ich mich von den mir liebgewordenen Charakteren verabschiedet.