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Veröffentlicht am 05.07.2024

Deutsch-türkische Freundschaft

Paulas Plan
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Paula geht davon aus, dass sie heute von der Lehrerin die Aufgabe bekommt in der nächsten Zeit den Sitzplan für ihre Klasse zu erstellen, sie freut sich schon sehr darauf und sitzt ganz angespannt auf ...

Paula geht davon aus, dass sie heute von der Lehrerin die Aufgabe bekommt in der nächsten Zeit den Sitzplan für ihre Klasse zu erstellen, sie freut sich schon sehr darauf und sitzt ganz angespannt auf ihrem Stuhl. Doch dann wird ein neues Mädchen in die Klasse gebracht und die Lehrerin bestimmt, dass Münevver den Plan erstellen soll. Als dann das Mädchen noch neben Paula gesetzt wird, kann Paula nicht anders und muss ihren Unmut an ihr auslassen. So findet sie zunächst den Namen der Neuen komisch, dann findet sie ihr Pausenbrot, dass aus einen Fladenbrot mit Käse und Oliven besteht eklig und später ärgert sie sie noch beim Seilchen-Springen.
Das Buch hat einen deutschen und einen türkischen Text und es ist sehr spannend zu beobachten, wie die Kinder die fremde Sprache erleben. Einige Worte können sie heraushören und die Melodie des Vorlesens ist eine völlig andere. Kinder die türkisch verstehen, erleben auch mal ihre eigene Sprache bei einer Lesung in der Schule.
Ein Buch über Fremdsein, Sich kennenlernen und Freundschaften zu schließen. Die Illustrationen zeigen sehr gut die Gefühle der Mädchen.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Eine wundervolle Sprache

Hannas Regen
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Das Cover zeigt ein rotes Buch, dass wie ein Haus aufgestellt ist und auf das es regnet. Hanna, das Mädchen, das in Josefins Klasse kommt, hat immer ein Buch dabei „Gotische Kirchen bei Licht besehen“, ...

Das Cover zeigt ein rotes Buch, dass wie ein Haus aufgestellt ist und auf das es regnet. Hanna, das Mädchen, das in Josefins Klasse kommt, hat immer ein Buch dabei „Gotische Kirchen bei Licht besehen“, in der Schulstunde legt sie ihren Kopf darauf ab. Josefin, die Verlässliche, die die nicht gesehen wird und die zu Haues noch einen Festnetzanschluss hat, hofft, dass Hanna vielleicht eine Freundin für sie werden könnte. Doch Hanna spricht nicht mit ihr und scheint Josefin auch meist nicht zu sehen. Trotzdem gehen die beiden jeden Tag zusammen zur Schule und auch gemeinsam wieder zurück bis an die Ecke an der Hanna abbiegen muss. Aufgrund ihres eigenartigen Verhaltens findet Josefin, die uns die Geschichte in der Ich-Form erzählt, dass etwas mit Hanna nicht stimmt. Als ihre Mutter dann noch ihre detektivischen Fähigkeiten nutzt und eine Theorie zur Hannas Familie aufstellt, beobachtet Josefin Hanna und erwägt, dass ihre Mutter recht haben könnte.
Josefins Familie ist eigentlich ganz normal, aber der Vater liebt das Festnetz und wenn er sich dort meldet, gibt es oft viel Verwirrung, ihre Mutter ist berufstätig und kocht „international“, die Wochen in denen es entsprechende Gerichte eines Landes zu essen gibt, sind nicht immer ganz einfach für die Familie und deshalb hat Carlo, der jüngere Bruder, immer den Flyer der Pizzeria zur Hand.
„ich glaube Geschichten verändern sich, sobald sie ein schlagendes Herz bekommen.“ Ein beeindruckender Satz, an dem ich hängen geblieben bin, wie bei vielen anderen Sätzen. Denn diese Buch kann man nicht einfach schnell herunterlesen, bei diesem Buch muss man genüsslich von Seite zu Seite blättern und sich der schön gestalteten Sätze erfreuen. „ich bin höchstens eine Mitahnerin. Ich ahne mit meiner Mutter mit.“
Hannas ungewöhnliches Verhalten hat durchaus einen Sinn und ihr Schicksal ist auf ungewöhnliche Art tragisch. Ein leises Buch, dass trotzdem einschlägt.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Humorvoller Regionalkrimi

Totholz
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Ich bin in diese Serie erst mit dem 11. Band eingestiegen, werde aber sicher noch die Vorgängerbände lesen. Denn diese Art Humor, die in diesem Buch den Ton angab, liegt mir sehr. Das Cover ist ungewöhnlich ...

Ich bin in diese Serie erst mit dem 11. Band eingestiegen, werde aber sicher noch die Vorgängerbände lesen. Denn diese Art Humor, die in diesem Buch den Ton angab, liegt mir sehr. Das Cover ist ungewöhnlich und ich finde es sehr ansprechend.
Als der Polizist Leo Kreuthner feststellen muss, dass ihm jemand mit Schwarzgebranntem in sein Geschäft einmischt, überlegt er wie er die Konkurrenz ausschalten kann. Er kommt dann auf die verrückte Idee eine alte Kanone zu nutzen und mit dem Abschuss einer Kugel auf die Hütte der Konkurrentin Pippa, soweit Schaden anzurichten, dass sie nicht mehr brennen kann. Leider geht diese Aktion anders aus als geplant.
Kommissar Wallner erfährt von einer Leiche, die im vor einem Jahr im Wald vergraben wurde und findet mit seinem Team dort einen toten Mann, deren Identität ihm zunächst Rätsel aufgibt, da niemand vermisst wird. Da es an der Zufahrtstraße nur zwei Häuser gibt, werden die Bewohner dieser Häuser, die sich als sehr verschroben herausstellen, zunächst vernommen.
Leo Kreuthner ist ein schlitzohriger Bayer, der aber auch immer wieder Möglichkeiten findet auf unkonventionelle Art seinen Vorteil zu nutzen. Dabei ist er durchaus sympathisch und auf seinen eigene Art auch moralisch. Wallner lebt mit seinem 93-jährigen Opa Manfred zusammen, der durchaus eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.
Trotz der humorigen, bayrischen Art hat dieser Regionalkrimi Spannung und die Lösung des Falls liegt nicht sofort auf der Hand, wenn ich auch sehr schnell eine Vermutung hatte, die sich bestätigt hat.
Lesenswert, wenn man diese Art schwarzen Humor mag und die Ermittlungen, die zur Aufklärung des Leichenfundes genug Spannung bringen. Ich habe das Buch gerne gelesen und an manchen Stellen kaut gelacht. Der gut verständliche Dialekt und die genannten Orten machen dieses Buch zu einem tollen Regionalkrimi.


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Veröffentlicht am 28.06.2024

Selbstfindung

Der Schlüssel zu dir
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Wenn unser Ich ein Haus wäre mit vielen Zimmern, dann versucht dieses Buch uns einen Schlüssel zu bieten mit dem wir die Zimmer öffnen können. So finden wir unsere Identität, die sich aber auch im Laufe ...

Wenn unser Ich ein Haus wäre mit vielen Zimmern, dann versucht dieses Buch uns einen Schlüssel zu bieten mit dem wir die Zimmer öffnen können. So finden wir unsere Identität, die sich aber auch im Laufe des Lebens wieder verändern kann.
Der Grundriss unseres Ichs besteht aus vielen Räumen und hier im Buch sind es auch die Kapitel, in die das Buch eingeteilt ist. Begleitet werden wir in dem Buch durch ein Mädchen, das genau so neugierig ist wie wir.
Es beginnt mit der Frage „wie bin ich auf die Welt gekommen?“ und zeigt die Entwicklung eines Embryos. Etwas schwieriger ist die nächste Doppelseite, auf der es um die Spezies geht, zu der wir gehören. Um die Einteilung in Geschlechter geht es im weiteren Verlauf, danach um das Aussehen und den Namen. Die Frage nach der Position in der Gesellschaft hört sich schwierig an, ist aber leicht zu beantworten. Danach folgt die Aufforderung sich selbst zu beschreiben und dann zu überlegen, wie andere mich sehen. Sprache und Sternzeichen sind die nächsten Überschriften. „Wie sieht meine digitale Identität aus?“ eine Frage, die in unsere Zeit gehört. Persönlichkeit, wie man sich fühlt, eigene Erfahrungen, was Fantasie mir bringt und wie mein Geist funktioniert. Alles Fragen und Anregungen, die dazu führen werden, dass ich mich besser kennenlerne. „Ich bin die Gärtnerin meines Geistes“ sagt das Mädchen zu Ende des Buches. Die letzten Seiten sind mit „Und jetzt bist du dran!“ überschrieben, hier gibt es Vorlagen, in die man seine Daten eintragen kann.
Kinder im dritten Schuljahr erleben sich und ihre Umwelt und machen sich Gedanken darüber. Dieses Buch kann ihnen einiges erklären, aber sie auch zu Gedanken und Ideen anregen. Ein Buch, das man nicht einfach lesen kann, sondern ein Schlüssel, wie man die Türen öffnet, muss jede(r) selbst entscheiden.
Neben den erklärenden und anregenden Textes sind die Illustrationen sehr schön gelungen und erklärend.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Ein Erdbeerwunder

Albert und Ella
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Auf dem Cover sehen wir Albert und Ella inmitten von grauen Wolken, über ihnen wachsen schöne rote Erdbeeren. Dann folgt ein Blick auf eine graue Stadt ohne jede Pflanze. Zunächst wird uns Albert vorgestellt, ...

Auf dem Cover sehen wir Albert und Ella inmitten von grauen Wolken, über ihnen wachsen schöne rote Erdbeeren. Dann folgt ein Blick auf eine graue Stadt ohne jede Pflanze. Zunächst wird uns Albert vorgestellt, er ist „ein kleines bisschen anders als anders Erwachsenen“. Er schaut mit einer Art kindlicher Neugier auf seine Umgebung und wird so zum „Schätzefinder“. Eine ganze Seite seiner Schätze können wir uns auf einer Seite anschauen, da gibt es viel zu entdecken. Er arbeitet in einer Erdbeerfabrik, was mich zunächst sehr erstaunt hat. Aber in der Welt in der Albert lebt gibt es keinerlei Pflanzen oder Tiere, so werden die Erdbeeren in einer Fabrik gefertigt. Albert ist dafür zuständig die kleinen Samen als kleine gelbe Perlen auf die Früchte zu nähen. Das macht er sehr schnell und deshalb arbeitet er immer noch dort, obwohl er täglich zu spät kommt. An jedem Morgen beobachtet er Elle, die in einer Kirschmarmeladenfabrik arbeitet, wie sie zur Tram geht. Er ist nämlich in Elle verliebt, aber zu schüchtern sie anzusprechen.
Ein wirklich sehr schöne Liebesgeschichte wird in diesem Bilderbuch erzählt, die Bilder sind sehr schön gestaltet und aussagekräftig.
Der Text ist ziemlich lang und die erwachsenen Protagonisten sprechen kleine Kinder wohl nicht so sehr an. Deshalb würde ich das Lesealter frühester bei fünf Jahren festlegen, fast möchte ich sagen, es ist ein Buch für Erwachsene.
Am Ende erntet das Paar Erdbeeren, aber wenn man es realistisch betrachtet, werden keine Erdbeeren ohne die Bestäubung von Insekten wachsen und eine Bestäubung von Hand wird nicht erwähnt.
Ein Buch, das Hoffnung macht, dass auch aus grauen Städten wieder grüne Städte werden können. Aber auch in dieser Geschichte bedarf es dazu so etwas wie ein Wunder.

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