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Veröffentlicht am 20.03.2020

Für mich nicht ganz so gut, wie die anderen Bände der Reihe

Gilde der Jäger - Engelsgift
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Achtung: Band 10 einer Reihe!


Vor 4 Jahren war Holly von einem wahnsinnig gewordenen Erzengel entführt worden. Sie musste den grausamen Tod ihrer Freundinnen mit ansehen. Uram hat sie gegen ihren Willen ...

Achtung: Band 10 einer Reihe!


Vor 4 Jahren war Holly von einem wahnsinnig gewordenen Erzengel entführt worden. Sie musste den grausamen Tod ihrer Freundinnen mit ansehen. Uram hat sie gegen ihren Willen mit seinem vergifteten Blut infiziert und zu einem Wesen gemacht, dass noch nie da gewesen war. Holly ist weder ganz Vampir noch Mensch. Etwas wildes, gefährliches wohnt in ihr. Deswegen und weil niemand wissen kann, ob sie nicht doch wahnsinnig werden und Menschen angreifen wird, steht sie unter der Aufsicht des Turms. Sie ist eine Gefangene, erwirbt sich aber nach und nach mehr Freiheiten. Aber jetzt hat irgendjemand ein Kopfgeld auf Holly ausgesetzt und ist zu allem bereit, um sie zu bekommen.
Venom ist der jüngste von Rafaels Sieben. Bei seiner Verwandlung durch den Erzengel Neha waren Vipern beteiligt und Venom ist so zu etwas einzigartigen geworden. Seine Augen sind die einer Schlange, er ist giftig und bewegt sich anders, als alle anderen Vampire. Deswegen ist er neben anderen für Holly verantwortlich. Vor 4 Jahren war sie ein Kind, heute sieht er in ihr eine Frau. Doch er will sie nicht so sehen und schon gar nicht Begehren fühlen, wenn sie in seiner Nähe ist! Er versteckt sich hinter Neckereien und blöden Sprüchen.


Band 10 ist der erste Band der Reihe, der mir nicht mehr zu 100% gefällt. Ich weiß nicht, was es ist, aber irgendwie fehlt bei mir dieses bestimmte Gefühl, dass mir die anderen Bände vermitteln.

Ich finde es schade, dass Holly lange Zeit immer nur eins reingewürgt bekommt. Sie muss sich andauernd kontrollieren und beweisen, sonst wird sie wieder eingesperrt. Alle sehen in ihr eine Bedrohung. Zu recht, ja, sie kann gefährlich sein aber trotzdem! Holly tut mir schrecklich leid! Sie tat mir schon in Band 1 leid, als sie von Elena gefunden wurde. So oft ist sie dem Tod nur knapp entkommen. Ich finde es so schade, dass sie immer wieder wie ein kleines Kind behandelt wird: entweder du stimmst dem oder dem zu oder du wirst eingesperrt.

Venom kennt man schon aus den anderen Bänden der Reihe, aber man wusste nie wirklich woran man bei ihm ist. Er hat immer einen Spruch auf Lager und ist ein sehr guter Kämpfer. Er ärgert Holly fast pausenlos. Er nennt sie Kätzchen und spottet über ihre mini Vampirzähne oder ihre „Krallen“. Trotzdem ist er sich darüber im Klaren, dass sie stärker ist, als ihre äußere Erscheinung vermuten lässt. Irgendetwas an ihr fasziniert ihn. Er weiß nicht genau was es ist, schließlich ist sie noch so jung und fast noch ein Kind. Vielleicht liegt es daran, dass sie so furchtbares überlebt hat und nicht daran zerbrochen ist, oder daran, dass sie, wie er anders ist. Ihre Andersartigkeit ähnelt seiner. Auch Holly ist giftig, wenn auch nicht so giftig wie er und sie schafft es sich zu bewegen, als hätte sie keine Knochen im Leib, wie Venom auch. Er möchte Holly beschützen und hat doch Angst darum, sie an dieses Ding in ihrem Inneren, dass ihr von Uram verpasst worden ist, zu verlieren.

Man erfährt in diesem Buch endlich etwas über Venoms Vergangenheit. Er war Koch, als er ein Mensch war. Hättet ihr das gedacht? Und Neha war früher auch mal nett. Das kann man sich kaum noch vorstellen. Aber natürlich war sie das nicht immer. Auch Venoms Namen, als er noch ein Mensch war, erfährt man.

Die Suche nach dem Auftraggeber für das Kopfgeld ist interessant, man erfährt, was Holly in den letzten Jahren so getrieben hat. Ich finde es toll, dass sie mit Ashwini und Janvier zusammenarbeitet. Holly hat viele Kontakte zu Vampiren, die in den Schatten leben. Sie sind Drogensüchtige oder seelisch zerstörte Wesen. Holly fühlt sich ihnen zugehörig.

So weit ist das Buch schön, wenn auch nicht so packend romantisch wie die davorigen Bände, oder spannend und faszinierend, wie die Bände mit Elena und Rafael im Zentrum. Es dauert einfach sehr, sehr lange, bis die Gefühle zwischen Holly und Venom den Punkt erreicht haben, den die anderen Paare der Reihe viel früher erreicht hatten. Dieser Punkt, der einen dahinschmelzen lässt.
Was ich nicht so toll fand war die Handlung rund um das Ding in Holly und die Suche, die das auslöst.


Fazit: Für mich endet die Reihe vorläufig mit diesem Band. Band 11 hat ja einen fiesen Cliffhanger und ich warte daher mit dem Lesen bis Band 12 erschienen ist. Man schauen, ob ich die dann lesen werde, denn Band 10 fand ich schon nicht mehr ganz so toll, wie die Bände davor.

Ich fand Holly sehr sympathisch. Venom auch immer wieder, aber ich hatte sehr lange nicht das Gefühl an ihn so nah heranzukommen, wie z.B. an Dmitri oder Naasir. Die Story mit dem Kopfgeld war interessant, die rund um das Ding in Holly anfangs auch, aber später nicht mehr wirklich meins.

Die Liebesgeschichte ist deutlich weniger präsent, als in den vorherigen Bänden. Es hat bei mir deutlich länger gedauert, um da gefühlsmäßig voll einzusteigen. Allerdings wird das Buch am Schluss noch richtig spannend.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Wichtige Messages, aber ich hatte meine Probleme mit dem Buch - das Musical fand ich besser

Dear Evan Hansen
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Evan Hansen will so gern dazugehören! Nichts wünscht er sich mehr. Ein Brief, der nie für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen war, lässt Evan plötzlich als besten Freund eines kürzlich verstorbenen Mitschülers ...

Evan Hansen will so gern dazugehören! Nichts wünscht er sich mehr. Ein Brief, der nie für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen war, lässt Evan plötzlich als besten Freund eines kürzlich verstorbenen Mitschülers darstehen. Das ist nicht wahr, aber Evan klärt das Missverständnis nicht auf, im Gegenteil. Der einsame Junge nutzt seine Chance und plötzlich steht er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, auch der des Mädchens, dass er mehr als jedes andere in seinem Leben haben möchte: die Schwester des verstorbenen Jungen.


Dieses Buch ist eigentlich ein sehr erfolgreiches Musical, dass jetzt in Buchform erschienen ist. Es hat eine sehr wichtige Message und zeigt, was Einsamkeit einem jungen Menschen antun kann.
Aber leider war es nicht meins. Mir war es zu überdramatisch. Ich konnte Evans Verhalten oft nicht nachvollziehen. Ich verstehe, dass er unglaublich einsam ist und sich so sehr wünscht es nicht mehr zu sein. Aber trotzdem geht es in meinen Augen viel zu weit so zu tun, als ob man der beste Freund eines verstorbenen gewesen sei.
Ich kann verstehen, wie es am Anfang dazu kam, ich meine, wer schafft es schon den Eltern eines Jungen, der sich vor zwei Tagen umgebracht hat zu sagen, dass der Brief, an den sie sich da klammern nicht von Connor, sondern von Evan stammt? Dass Connor ihn ihm weggenommen hat und sie deswegen gestritten haben? Ich kann nachvollziehen, warum er da nichts sagt. Ein Missverständnis reiht sich ans andere und plötzlich meinen seine Eltern, er sei der einzige und beste Freund ihres verstorbenen Sohnes gewesen.
Was ich aber nicht nach vollziehen kann ist, dass Evan es allen anderen gegenüber nicht klarstellt. Er reitet sich immer tiefer rein. Er lügt immer mehr und geht in meinen Augen deutlich zu weit.

Immer wieder kommt auch Connor zu Wort, der jetzt ein Geist ist. Er erzählt über die Dinge, die ihn dazu getrieben haben und wie er es empfindet, dass er jetzt tot ist und was er von den Reaktionen der Leute hält.


Ich empfand das Buch als sehr deprimierend. Ich habe mir die Musical Songs angehört und sie gefallen mir sehr gut. Für mich funktioniert die Story als Musical, als Buch aber leider nicht.
Ich konnte Evans erste Reaktion verstehen, wirklich, aber danach nicht mehr. Ja, es geht alles schnell und türmt sich immer weiter auf, aber er versucht auch nicht, sich irgendwie aus der Sache herauszuhalten, er macht alles nur noch schlimmer, indem er zu Lügen greift. Ursprünglich meinte er es gut, aber später weiß ich nicht mehr, was ich dazu noch sagen soll, ich meine, anstatt sich zurückzuziehen, macht er das Gegenteil. Das treibt immer wildere Blüten und ich persönlich finde es echt traurig, dass sich erst kurz vor Schluss die Person offenbart, die den echten Connor kannte. Durch den Protagonisten und einige andere wird eine Version von Connor kreiert, die mit dem echten Jungen nichts mehr gemeinsam hatte.
Ja, das beleuchtet auch ein wichtiges Thema, dass Connor erst „interessant“ wurde, als er tot war und dass sich alle die in den Vordergrund drängen, die ihn eben nicht oder nur flüchtig kannten. Das ist wie nach einer Tragödie oder einem anderen Ereignis, dass Schlagzeilen macht, plötzlich tauchen all diese „guten Freunde“ im Fernsehen auf und erzählen über die Person, dabei fragt man sich natürlich auch oft, ob das wirklich Freunde waren, oder nur Menschen, die ins Rampenlicht wollen. Hier ist das ähnlich.

Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Ich fand die Idee nicht schlecht und die Messages wichtig, aber der Stil macht es einem nicht ganz leicht. Das Buch hat definitiv seine Längen und der Grundton ist ziemlich düster. Ich empfand es oft als deprimierend. Ich kann verstehen, wie Evan da hineingeraten ist, aber ich finde es falsch, wie er sich im weiteren Verlauf verhält. Er geht in meinen Augen mehrmals zu weit. Das Ende kam für mich zu abrupt und es war auch nicht meins.
Die Messages sind gut und wichtig, aber mit dem Buch selbst habe ich mich einfach sehr schwergetan – leider.

Ich finde man kann das Buch mit dem Musical nicht vergleichen. Durch die Songs dominiert die Schwere nicht so. Das Musical hat mir wirklich gut gefallen, aber dem Buch fehlt eben die Musik. Die Worte ohne die Untermalung packen mich nicht so. Ich glaube das liegt auch einfach daran, dass ich mich Musik nie entziehen kann.
Der Buch-Evan konnte mich nicht erreichen, der Musical-Evan schon, obwohl beide die gleichen Fehler machen. Vielleicht ist das ungerecht, aber so empfand ich das einfach. Das Musical konnte bei mir all das, was in dem Buch steckt so viel besser rüberbringen.

Von mir bekommt das Buch leider nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Kurz vor Schluss sehr spannend, aber für mich oft zu abrupt

Special Unit Serpent – Tödliches Verlangen
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Achtung: Band 1 einer Reihe! Ob oder wann weitere Bände erscheinen steht noch nicht fest, aber da so viel offen bleibt am Ende, gehe ich davon aus.


Riley ist zufrieden mit ihrem Leben. Naja abgesehen ...

Achtung: Band 1 einer Reihe! Ob oder wann weitere Bände erscheinen steht noch nicht fest, aber da so viel offen bleibt am Ende, gehe ich davon aus.


Riley ist zufrieden mit ihrem Leben. Naja abgesehen davon, dass es ihr einfach nicht gelingen will die unehrenhafte – und ungerechtfertigte – Entlassung ihres Vaters aus der Navy rückgängig machen zu lassen. Und dann ist da auch noch die Sache mit den Männern. Irgendwie endet das für sie immer mit Schmerz.
Eines Abends steht plötzlich Killian in ihrem Tattoo-Studio. Er will sich ein Cover-up machen lassen, doch Riley bringt es nicht übers Herz die wunderschöne Arbeit zu zerstören. Es funkt und einige Tage später landen sie im Bett. Doch Riley entdeckt, dass er ein Navy Tattoo hat und kann einfach nicht bei ihm bleiben. Zu viel Schmerz ist mit der Navy verbunden.
Ein anderer Kunde lässt sich Killians Tattoo stechen und als er die Zeichnung bei ihr findet schnürt ihm ein furchtbarer Verdacht die Luft ab. Wenn er recht hat, hat er Riley in schreckliche Gefahr gebracht.


Riley war anfangs eine richtig coole Frau, die scheinbar nichts aus der Ruhe brachte, doch das war nur eine Facette ihrer Persönlichkeit. Sie steht unter unheimlichem Druck. Ihr Vater lebt in einem Pflegeheim und die Kosten fressen beinahe ihren gesamten Verdienst. Ihre Anträge auf Annulierung der unehrenhaften Entlassung werden andauernd abgeblockt. Von allen Seiten bekommt sie immer nur Magenschwinger. Sie tat mir echt leid.
Gleichzeitig hat Riley aber auch so viele schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, dass sie sofort immer das Schlimmste annimmt. Sie beißt sich an diesen Vorverurteilungen total fest, bis sie irgendwann dann doch bereit ist nachzudenken und objektiver an die Sache heranzugehen. Man kann verstehen, wo das herkommt, immerhin wurde sie in ihrem Leben so oft verletzt und so oft war auch das Schlimmste genau das, was sie bekommen hat. Trotzdem ist es schade, weil sie das auch anstrengend macht.

Killian will Riley um jeden Preis beschützen, allerdings stellt er sich da in meinen Augen ziemlich dämlich an. Er will nicht, dass seine Feinde wissen, dass sie ihm etwas bedeutet, da ist es dann sicher die falsche Taktik in ihr Haus zu ziehen, sie zu stalken und sich in der Öffentlichkeit mit ihr blicken zu lassen! Das war für mich leider unlogisch, bzw. einfach doof von ihm. Es hätte nur noch gefehlt, dass er jede Menge Pärchen-Fotos mit ihr macht, die er dann in den Sozialen Medien zeigt. Ja, ich übertreibe, aber ehrlich mal, das ergibt einfach keinen Sinn!
Es war toll gemacht, wie man erfahren hat, was damals bei dem Einsatz passiert ist und wie das das Team verändert hat. Es ist schlimm, dass sie das durchmachen mussten. Das restliche Team ist sehr sympathisch, man wünscht ihnen ein Happy End.

Mir ging es immer wieder zu schnell. Für mich kommen die Wendungen zu plötzlich. Ich hätte mir gewünscht, dass der Crime-Anteil etwas höher gewesen wäre. Es dreht sich mehr um Riley und Killian, ob sie sich jetzt wollen oder nicht, bzw. ob Riley ihm vertrauen kann und ob er es schafft, sie zu überreden, als um die Story rund um Serpent. Ja, es ist eine Reihe und natürlich kann die Story nicht komplett abgeschlossen werden, aber es geht hier ja darum, dass eventuell Rileys Leben in Gefahr ist, davon spürt man aber erst kurz vor Schluss etwas. Davor gibt es ganz selten mal Szenen, bei denen man sich denkt: passiert jetzt was Spannendes? Nein. Die Bedrohung existiert mehr in Killians Kopf. Ich hätte es schöner gefunden, wenn sie entweder die ganze Zeit über spürbar gewesen wäre, z.B. durch irgendwelche Ungereimtheiten, die Riley Killian vielleicht nebenbei erzählt, die für ihn aber Sinn ergeben und für eine Bedrohung sprechen, oder offen in Erscheinung getreten wäre. So kamen mir die Szenen viel zu abrupt.

Ja, es gibt definitiv spannende Szenen in diesem Buch, aber eben erst kurz vor Schluss und dann sind sie auch ganz schnell wieder vorbei. Was mich dabei aber noch mehr gestört hat war, dass man eben noch mitten drin ist und ganz plötzlich ist das Kapitel vorbei und der Epilog beginnt und es wird nicht mehr erwähnt, wie es danach weitergegangen ist mit Serpent oder irgendetwas. Die Szene wird einfach abgeschnitten, bzw. der Ort gewechselt. Ich kann verstehen warum, aber mich hat es gestört.


Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht. Es hat definitiv seine schönen Szenen, aber mir ging es oft zu schnell. Nicht nur beim Crime-Anteil, der für mich deutlich höher hätte ausfallen dürfen, sondern auch zwischen Riley und Killian. Allgemein kommt für mich manches in diesem Buch zu abrupt. Das ist echt schade, denn mich wirft es dann immer aus der Handlung. Ich frage mich dann immer „huch, wann ist das denn passiert? Hab ich was verpasst?“.
Was gut dargestellt wird ist Rileys Situation. Wie sich alles über ihr auftürmt und niemand ihr hilft all die Last zu bewältigen. Sie tat mir echt leid.
Ich fand die Protagonisten nicht unsympathisch, aber ich habe Riley immer wieder an ihre Vorverurteilungen verloren. Sie ist darin untergegangen und ich musste warten, bis sie wieder auftaucht, bevor ich wieder bei ihr war.
Trotzdem ist dieses Buch kurz vor Schluss sehr spannend und ich konnte mitfiebern.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Bis zum letzten Viertel wirklich schön, aber dann doch zu viele Klischees

Das Licht von tausend Sternen
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Ashton und Harper lernen sich zufällig in der Uni Bibliothek kennen. Ashton, der sonst spielend leicht bei jeder landen kann, fällt aus allen Wolken, als Harper ihn abweist. Nicht nur deswegen ist er fest ...

Ashton und Harper lernen sich zufällig in der Uni Bibliothek kennen. Ashton, der sonst spielend leicht bei jeder landen kann, fällt aus allen Wolken, als Harper ihn abweist. Nicht nur deswegen ist er fest davon überzeugt, dass sie etwas ganz Besonderes ist und lässt nicht locker.
Harper ist anders, als andere College Studenten. In jeder freien Minute ist sie Zuhause und betreut ihren autistischen Bruder Ben. Sie hat keine Zeit für Dates oder gar einen Freund. Aber ihr Herz will davon nichts wissen, es fühlt sich zu Ashton hingezogen, obwohl so vieles dagegenspricht.


Liest man nur den Klappentext, dann könnte man meinen dieses Buch sei einfach eine College-Romanze. Zwei Studenten begegnen sich und kommen irgendwann nach vielen Dramen zusammen. Doch dass dieses Buch anders ist, fällt schon sehr bald auf.
Ashton baggert Harper nicht an, weil er einfach mit irgendeinem Mädchen rummachen will. Sie interessiert ihn, ja, und sie ist anders als andere Mädchen, aber er spürt, dass da noch mehr ist. Sie berührt ihn. Und als sie ihm dann noch ihren Namen nennt, Harper, bringt sie ihn endgültig aus dem Gleichgewicht. Harper, der Vorname von Harper Lee, der Lieblingsautorin seiner verstorbenen Schwester. Klar gibt es jede Menge Mädchen mit diesem Namen, aber vielleicht ist es doch ein Zeichen.
Harper will nicht ausgehen, sie hat auch keine Zeit. Wenn ihre Mutter arbeitet, kümmert sie sich um ihren autistischen Bruder Ben. Sie liebt ihn mit all ihrem Herzen und empfindet ihn, bis auf ganz wenige Ausnahme-Tage nicht als Last, obwohl ihr Leben durch ihn stark eingeschränkt ist.
Beide sind unglaublich sympathisch. Sie wirken bis kurz vor Schluss nicht überzeichnet, sondern „real“.

Genau das macht dieses Buch aus. Es ist so unglaublich einfühlsam! Es hat mich direkt gepackt, ich habe gleich gemerkt, dass es anders ist. Für mich fühlt es sich am Anfang an wie die Poetry-Reihe von Colleen Hoover. Unglaublich sensibel und einfühlsam, allerdings fühlt es sich weniger künstlich dramatisch an, leider hält es das aber nicht durch.

Ich hatte anfangs einen Verdacht, was da noch kommen könnte, aber ich lag falsch. Zum Glück für mich und zum Pech für das Buch, leider. Bis zum letzten Viertel hat es mir wirklich richtig gut gefallen. Ich fand das Buch so sensibel und einfühlsam und auch die Protagonisten wirkten auf mich so. Aber leider kam dann die erste Wendung. Ja, Harper hat sich da falsch verhalten, aber Ashton führt sich auf, als hätte sie aus purer Mordlust seinen Welpen erschossen oder so! (er hat keinen Welpen, das dient nur zur Illustration seiner Reaktion) Es ist ein heikles Thema, aber ab da wirkt er egoistisch auf mich und als würde er krampfhaft alles falsch interpretieren zu Harpers Ungunsten und um sich selbst als Opfer zu sehen. Ich kann auch verstehen, wo das bei ihm herkommt, seine Eltern haben ihm da wirklich ordentlich eins mitgegeben durch ihre Art mit ihm umzugehen. Leider machen viele Eltern in dieser Situation diese Art Fehler. Ja, ihr Verhalten war sehr, sehr falsch, aber sie befanden sich auch in einer schrecklichen Situation. Ich bin in der Sache auf Ashtons Seite, aber sie tun mir trotzdem auch leid.

Ich kann Harper verstehen, immerhin wurde sie ihr Leben lang von ihrer Mutter darauf gedrillt, sich aufzuopfern und ihren Bruder vor alles und vor allem sich selbst zu stellen. Die ändert zwar immer wieder kurzfristig ihre Meinung, schafft es aber dann auch genauso schnell wieder Harper das Gefühl zu geben ein schrecklicher Mensch zu sein, wenn sie einmal auch etwas für sich tun will. Auch sie hat es nicht leicht, ganz klar, aber in meinen Augen macht sie das gleiche, oder sogar schlimmeres, als Ashtons Eltern damals. Denn Harpers Mutter wirkt immer wieder so, als würde sie Harper für jedes Lächeln außer der Reihe nur Verachtung entgegenbringen. Das wird später um 180° gedreht, aber ich kann ihr ihr Verhalten von davor nicht einfach so vergeben.

Die Wendung hat mir das Buch verdorben. Davor war es total Anti-Klischee – obwohl ich es bescheuert fand, dass Harper immer so geheimnisvoll getan hat, statt einfach von ihrem Bruder zu erzählen, aber gut, das ist halt einfach so – aber durch die Wendung ist es für mich in die typische College-Romanzen-Ecke abgedriftet. Es war total klar, wie es weitergehen würde und das Buch verlor in meinen Augen seinen Zauber und wurde zu vorhersehbar.


Fazit: Das Buch beginnt für mich richtig, richtig gut. Die ersten ¾ sind auch top, aber im letzten Viertel ziehen doch noch die Klischees ein und es driftet in die vorhersehbare College-Romanzen-Schiene ab, die es zuvor so wacker umschifft hatte.
Ja, Harper hat Fehler gemacht, die beide zu Schwierigkeiten geführt haben, aber was mich da echt genervt hat war, dass Ashton sich selbst als Opfer inszeniert hat. Er reagiert total über, aber zieht sich die ganze Zeit daran hoch, dass Harper doch, durch ihren jeweiligen Fehler „angefangen“ habe. Total kindisch.
Ich fand es auch bescheuert von Harper geheimnisvoll zu tun, statt einfach die Wahrheit zu sagen, warum sie so oft Zuhause sein muss. Es wird dafür auch kein Grund geliefert. Man muss es als Leser einfach hinnehmen.
Die Wendung hat mich aus dem Buch geworfen und ich habe nur mit Mühe wieder hineingefunden. Für mich fiel das letzte Viertel massiv gegenüber dem Rest ab.

Ich hatte eine andere Vorstellung von diesem Buch. Ich dachte, es würde sich in eine komplett andere Richtung entwickeln. Ich fand es bis zum letzten Viertel wirklich schön, aber danach war es für mich nicht mehr das gleiche. Es ist mir zu sehr in die Klischee-Schiene abgerutscht und Ashton hat bei mir ordentlich verloren. Schade!

Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Mich haben die Protagonisten beinahe in den Wahnsinn getrieben!

Das Haus der verlorenen Träume
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1927: eine junge Bäuerin ist schwanger vom Sohn des Grafen. Selbstverständlich steht es außer Frage, dass sie heiraten! Die junge Frau ist schließlich kaum gut genug, um den Rocksaum der Gräfin küssen ...

1927: eine junge Bäuerin ist schwanger vom Sohn des Grafen. Selbstverständlich steht es außer Frage, dass sie heiraten! Die junge Frau ist schließlich kaum gut genug, um den Rocksaum der Gräfin küssen zu dürfen, nachdem diese ihr mitgeteilt hat, dass die alte Ordnung bestehen bleiben wird. Doch sie hat Glück, der Vater ihres Kindes hat dafür gesorgt, dass sie ein wunderschönes Haus erhält, ein bisschen Land und einen standesgemäßen Ehemann. All das wird ihr Kind erben. Sie hofft auf ein Mädchen, Ada.

2017: Für Isabel läuft gerade alles schief. Ihr Freund hat sie für eine Kollegin verlassen, die nicht so eine Spaßbremse ist, wie Isabel, seiner Meinung nach. Und sie sei auch nicht so neurotisch und langweilig. Das hat sie schwer getroffen. Zudem ist gerade ihre Tante Ada gestorben. Also reist sie wegen des Testaments nach Italien und um sich, wie ihre beste Freundin ihr rät „rar“ zu machen, damit ihr Ex Jack wieder angekrochen kommt.
Dann scheint sich alles zum Besseren zu wenden, als Isabel erfährt, dass sie das Haus ihrer Tante erbt, allerdings nur zu Hälfte, die andere Hälfte erbt Neri, der Sohn des Grafen und Isabels erste große Liebe. Eben. Es geht einfach alles schief im Moment...


Der Prolog mit dem Rückblick in die Vergangenheit hat mich schon direkt wütend gemacht. Ich weiß, dass die Hierarchien damals noch extremer waren – meine Oma hatte mir da schon so einiges erzählt und das war nur auf dem Dorf – aber das ist echt extrem. Gut, immerhin hat sie das Haus bekommen und schien einigermaßen glücklich.

Isabel hat mich auch wütend gemacht. Ich kann sie ganz ehrlich nicht verstehen. Ihr Freund knutscht mit einer anderen und statt sich zu entschuldigen wirft er ihr vor langweilig zu sein, eine Spaßbremse und neurotisch. Sie hat Flugangst und das macht sie langweilig. Idiot! Und den will sie zurück? Einen Kerl, der so wenig von ihr hält und sie so mies behandelt? Das kann ich echt nicht verstehen.

Die Idee, dass sich die Geschichte in gewisser Weise wiederholt, indem sich auch Isabel in den Sohn des Grafen verliebt, wie einst ihre Urgroßmutter, finde ich per se nicht schlecht. Heute ist ja alles anders und der Standesunterschied nicht mehr so gravierend wie damals. Obwohl die Beziehung damals genau daran zerbrochen ist und das Thema andauernd von seiner Verwandtschaft aufgewärmt wird.

Allerdings muss ich sagen, dass ich meine Probleme mit Isabel hatte. Immer wieder war sie mir sympathisch, vor allem dann, wenn man nach und nach erfuhr, was damals zwischen ihr und Neri vorgefallen ist. Ich bin echt sprachlos über sein Verhalten. Das war mein zweites Problem. Durch diese Szenen habe ich ihn gehasst. Ich mochte die Isabel aus der Vergangenheit lieber, als die in der Gegenwart und durch die Vergangenheit, habe ich Neri verachtet.

Mir sind beide so extrem auf die Nerven gefallen! Sie keifen sich an einer Tour an, benehmen sich schlimmer als kleine Kinder! Isabel zickt immer wieder rum, obwohl sie meiner Meinung nach das Recht hat stinkwütend auf Neri zu sein und er benimmt sich wie ein kleines Kind, will sie rausekeln, damit das Anwesen verkauft werden kann, einfach unmöglich. Er hat damals Mist gebaut und benimmt sich inmitten der ach so feinen Verwandtschaft immer noch wie der letzte A... und Isabel gegenüber abwechselnd als wäre sie ein unvernünftiges Kind oder total unvernünftig. Er ist ein A... und nur, weil er zu anderen nett sein kann, aber nicht zu ihr, heißt das noch lange nicht, dass er sich geändert hat. Mir gingen echt beiden total auf die Nerven. Dieses ständige Gekeife und kindische Benehmen! Statt sich einmal für sein Verhalten zu entschuldigen! Aber sie ist ja damals weggegangen, geht’s noch?! Nachdem er sie so behandelt hat wundert er sich auch noch?
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr nerven mich die beiden. Dann auch noch der Deal – wie 13-jährige Teenies. Ich hatte mich so auf einen schönen Liebesroman mit Toskana Atmosphäre gefreut, bekommen habe ich Kleinkinder, Teenies, Keifereien und jede Menge Augenrollen.

Die Erklärung, die man dann für sein Benehmen bekam, war für mich mehr als dürftig. Ja, es ist schlimm was da vorgefallen ist, aber noch lange kein Grund für sein Verhalten. Das war mehr als schäbig.


Fazit: Leider war das Buch absolut und überhaupt nicht meins. Mich haben beide Protagonisten unheimlich genervt. Isabel mit ihrem Gejammer und Gezicke und Neri, der einfach ein A... war. Die Erklärung für sein Verhalten war für mich zu dürftig. Das macht mich ehrlich gesagt sogar wütender, als ich es vorher war.
Entweder die beiden benehmen sich wie Kleinkinder und streiten auch auf dem Niveau, oder sie verhalten sich wie Teenies. Mich hat dieses Buch so aufgeregt, wie kaum ein anderes. Isabel hat durch ihr Verhalten meinen Respekt verloren. Ich empfand sie als kindisch und ihr Gejammer hat mich nicht nur genervt, ich konnte es auch überhaupt nicht nachvollziehen, was sie an beiden Kerlen fand.
Neri war ein A... als Kind und später als Teenie nochmal – da hat mir Isabel leidgetan, da war sie mir zumindest etwas sympathisch, aber die erwachsene Isabel hat das ganz schnell wieder kaputt gemacht. Als Erwachsener benimmt er sich wie ein Kleinkind und später auch wieder wie ein A... Er hat mich unheimlich wütend gemacht. Ich kann einfach nicht verstehen, warum ihm Isabel nicht mindestens eine Bratpfanne übergezogen hat.

Jetzt ist das Buch vorbei und ich bin genervt und wütend. Ich hatte mich so auf einen Liebesroman in der wunderschönen toskanischen Landschaft gefreut. Bekommen habe ich Kopfweh und Wut.

Von mir bekommt das Buch leider nur 1 Stern.

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