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Veröffentlicht am 27.10.2024

Zwei Alphatiere raufen sich zusammen

Gegenspieler
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Sehr rasant und spannend liest sich dieser Justizthriller. Ich bin sehr gut unterhalten worden. In diesem Fall müssen zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten plötzlich zusammenarbeiten. Ein Partner ...

Sehr rasant und spannend liest sich dieser Justizthriller. Ich bin sehr gut unterhalten worden. In diesem Fall müssen zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten plötzlich zusammenarbeiten. Ein Partner einer sehr bekannten Düsseldorfer Strafkanzlei wird tot aufgefunden. Sein Mitbegründer Ernst Mahler nimmt Kontakt zum sehr bekannten operativen Fallanalytiker Max Bischoff auf. Denn irgendwas ist faul an dem Tod seines Kollegen und Partners, auch wenn die Polizei im Anfangsverdacht von Selbstmord ausgeht. Bischoff nimmt sich des sonderbaren Falles an und lernt dabei auch Mahlers Tochter Sophie, eine Anwältin, sowie deren Kollegen Anton Pirlo kennen. Alsbald ist Teamwork angesagt, womit beide Alphatiere so ihre Schwierigkeiten haben. Die Ermittlungen tappen jedoch im Dunklen als der Fall plötzlich gewaltig an Fahrt aufnimmt. Bischoff und Pirlo müssen schnell handeln, denn die Gefahr lauert überall.

Schöner hatte ein Zusammenspiel zwischen zwei verschiedenen Charakteren nicht dargestellt werden können. Max Bischoff ist als Fallanalytiker stets auf Sorgsamkeit und Ak­ku­ra­tes­se bedacht. Er liebt die analytische und stringente Analyse und versucht sich stets in den Kopf der Täter “psychologisch hineinzuversetzen”. Anton Pirlo ist ein sehr guter Strafverteidiger, der hingegen das Chaos und die Anarchie liebt. Er ist sich dabei auch nicht zu schade, wenn es nötig ist, in der sogenannten “juristischen Grauzone” zu operieren. Außerdem neigt er zu impulsiven Verhalten. Der planerische Bischoff und er impulsive Pirlo sorgen für Sprengstoff beim Ermitteln und als Leser wird man dabei sehr gut unterhalten.

Sehr gut beschreibend und erzählend ist der Schreibstil der Autoren. Da ich bisher nur die Reihe um Max Bischoff gelesen habe konnte ich dennoch keinen wirklichen Abbruch der Schreibstile erkennen. Sehr spannend konstruiert ist dieser Justiz-Thriller. Dabei lassen die beiden Autoren einem beim Lesen kaum Luft zum Atmen, auch wenn sie es schaffen dabei immer wieder berühmte süffisante Anekdoten, meistens bei den Konversationen zwischen Bischoff und Pirlo einzubauen. Die Spannung entwickelt sich stetig und kommt zu einem interessanten Finale am Ende des Buches. Ein sehr gut geschriebenes Buch mit einem sehr interessanten Ermittlerduo. Bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Der Mythos vom Rhein

Loreley - Die Frau am Fluss
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Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück. Ich hatte glaube ich etwas anders erwartet und als ich mich auf das Buch eingelassen hab, endetet es auch noch anders als ich gedacht habe.

Ein Roman, ...

Dieses Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück. Ich hatte glaube ich etwas anders erwartet und als ich mich auf das Buch eingelassen hab, endetet es auch noch anders als ich gedacht habe.

Ein Roman, der am Rhein spielt, den ich so sehr mag und die Region schon mehrfach bereist habe. Interessante Lektüre dachte ich, doch leider war sie für mich nicht so perfekt. Es ist kein schlechtes Buch, aber es ist mir ein bisschen zu sehr von Rheinromantik angehaucht.

Julie und Johann sind zwei sympathische Protagonisten. Julie hat es nicht leicht muss sie doch hart als Magd arbeiten, um den eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Schwester zu bestreiten. Ihr Vormund nutzt sie aus und behandelt sie nicht gut.

Johann arbeitet bei einem Unternehmen, welches die Begradigung vom Rhein vorantreibt. Doch er wird Zeuge eines ungeheuerlichen Vorfalls und will den Ort des Geschehens so schnell wie möglich verlassen.

Es geht viel um die Mythen und Sagen vom Rhein, die für meinen Geschmack ein wenig zu viel auf das Leben von Julie abfärben. Sehr interessant fand ich den geschichtlichen Aspekt der Rheinbegradigung und die Einführung der Dampfschifffahrt auf dem Rhein.

Das Ende hatte ich mir anders vorgestellt und bin aber nun dennoch gespannt auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Spannender Showdown am Ende

Mord auf den Färöern - Der Kommissar und die Robbenfrau
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Eine neue Krimilandschaft wird erobert und wie! Ein spannender Krimi von einer Inselgruppe, die die meisten mit nicht so viel in Verbindung bringen werden. Auf den Faröer wird ein Toter grausam zugerichtet ...

Eine neue Krimilandschaft wird erobert und wie! Ein spannender Krimi von einer Inselgruppe, die die meisten mit nicht so viel in Verbindung bringen werden. Auf den Faröer wird ein Toter grausam zugerichtet an einer Statue aufgefunden. Für die lokalen Ermittler Kommissar Revur und seinem Team ist es ein Schock, da es sonst auf den Inseln mehr als nur beschaulich zugeht. Aufgrund der Schwere des Verbrechens wird extra aus Kopenhagen eine Kommissarin Namens Amalie Vinther nach Tórshavn geschickt. Schon bald muss das neu zusammengesetzte Team den nächsten Schock verkraften. Dabei hat das Grauen gerade erst angefangen.

Revur ist ein auf der Insel aufgewachsener Mann, der in seiner Vergangenheit so einiges zu verarbeiten hat. Er ist gut auf der Insel vernetzt und versucht den Angelegenheiten so professionell wie es nur geht entgegenzutreten. Seine Kollegin aus Dänemark Amalie ist eine auf den ersten Blick sehr kühle Person. Sie versucht sich nicht emotional in die Karten schauen zu lassen und kämpft gegen ihre Gefühlswelt bewusst an. Dabei scheint sie auch mit sich selbst nicht so im Reinen zu sein. Sehr gut ausgearbeitet sind die einzelnen Charaktere sowie die Nebencharaktere. Ich persönlich war auch sehr angetan von Sólja einer Polizistin aus Tórshavn. Hier kommt auch an der ein oder anderen Stelle das Lokalkolorit gut zu Geltung.

Sehr gut ist die schriftstellerische Beschreibung der Topografie der Umgebung. Ich fühlte mich auf den Faröer Inseln versetzt, obwohl ich diese noch nie betreten habe. Auch die sich plötzlich wendenden Wetterverhältnisse hat die Autorin sehr geschickt in die Handlung eingebaut. Die Spannung der Erzählung ist sehr gut. Gerade ab der Mitte des Buches nimmt das Buch gewaltig an Fahrt auf. Gerade am Schluss ist die Spannung auf dem Siedepunkt. Sehr gut ist auch das Setting des Finales. Durch die Mischung aus Insel-Feeling meets Krimi mit kleinen Thriller Effekten bin ich durch dieses Buch gejagt und war traurig als es zu Ende war. Ein spannender und fesselnder Krimi, Chapeau!

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Die Reise ins Ungewisse

Fractal Noise
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Mit viel zwischenmenschlicher Psychologie und dem Spiel mit der Angst vor dem Ungewissen sorgt dieser Science-Fiction Roman für gute Unterhaltung. Die Menschheit hat Teile des Alls kolonialisiert. Sie ...

Mit viel zwischenmenschlicher Psychologie und dem Spiel mit der Angst vor dem Ungewissen sorgt dieser Science-Fiction Roman für gute Unterhaltung. Die Menschheit hat Teile des Alls kolonialisiert. Sie hat sich im Laufe der Zeit ausgebreitet und kann mit Hilfe von neuen Technologien immer weiter in das All vorstoßen. Ein Wissenschaftsteam wird zu dem unbewohnten Planeten Talos VII gesendet. Dort gibt es eine riesige kreisförmige Grube die regelmäßig einen Impuls ausstößt. Dies lässt nur einen Schluss zu, dass eine sehr intelligente Spezies hinter so einem kolossalen Bau stecken kann.

Der Xenobiologe Alex Crichton wird mit einem Spezialteam auf den Planeten gesendet. Ab da sind sie sich selbst überlassen und die Gefahr nimmt bald ihren Lauf. Alex Crichton wirkt am Anfang sehr ängstlich und die Gründe für seine Angst liegen auch in seiner Vergangenheit. Doch bald muss er Entscheidungen treffen und als einziger Biologe auf der Mission wird sein Fachwissen schnellstmöglich gebraucht. Die handelnden Protagonistinnen und Protagonisten sorgen für Spannung, da ihre Persönlichkeiten doch sehr unterschiedlich sind. Gerade die oft fast schon philosophisch anmutenden Dialoge zwischen zwei von Ihnen haben mir dabei sehr gut gefallen. Die Brisanz in der “menschenfeindlichen Umgebung” sorgt dabei auch für Wertschätzung der “urnatürlichen” menschlichen Bedürfnisse.

Emotional, aber auch sachlich beschreibend mit einer guten Beschreibung der Umgebung ist der Schreibstil des Autors. Die Dialoge sind sehr abwechslungsreich und sorgen für kurzweile beim Lesen. Auch der Spannungsbogen in dem Roman wird sehr gut gestaltet. Das Ende hat mich sehr überrascht und ich bin nicht so ganz mit diesem D’accord gegangen. Trotz dieser kleinen Einschränkung bin ich aber mit dem Roman zufrieden und kann diesen gut empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Gute Unterhaltung

Mord im Nord-Ostsee-Express
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Ein Krimi mit kleinen Parallelen zu einem Krimiklassiker, der bei mir für gute Unterhaltung gesorgt hat. Polizeihauptmeister Thies Detlefsen wird von seiner Frau Heike genötigt an der Parisreise eines ...

Ein Krimi mit kleinen Parallelen zu einem Krimiklassiker, der bei mir für gute Unterhaltung gesorgt hat. Polizeihauptmeister Thies Detlefsen wird von seiner Frau Heike genötigt an der Parisreise eines Französischkurses teilzunehmen. Als die beiden mit anderen Bekannten im Zug sitzen, ist aufgrund eines starken Schneesturmes die Fahrt schnell unterbrochen. Kurze Zeit später wird die teilnehmende Lateinlehrerin Agathe Christiansen tot auf der Zugtoilette aufgefunden. Für Thies steht schnell fest, dass es sich um Mord handeln muss. Wird er es schaffen den Mörder oder die Mörderin zu fassen?

Thies Detlefsen ist diesmal ohne sein kongeniale Kollegin Nicole Stappenbek unterwegs und das merkt man ihm als Leser an. Irgendwie fehlt ihm an manchen Stellen die frische Auffassungsgabe seiner Kollegin und er wirkt an manchen Stellen etwas schwerfällig. Der Französisch-Lehrer Jean-Pierre Picon versucht Detlefsen zu helfen schafft dies logischerweise aber nur so semi-professionell. Er sorgt aber für einige humorvolle Momente, auch wenn er Thies an den Rand der Verzweiflung treibt mit seiner Darstellung eines “Poirot für Arme”. Die einzelnen Nebencharaktere sind gut konstruiert worden und die vielen humorvollen Passagen sorgen für ein sehr zeitloses Leseerlebnis. Oma Ahlbeck mit ihrem Kurschatten in der Nebengeschichte hatte ich dabei besonders ins Herz geschlossen.

Sehr gut erzählend und dialogorientiert ist der Schreibstil des Autors. Ich konnte der Erzählung sehr gut folgen und musste des Öfteren einmal schmunzeln. Die Spannung der Geschichte ist gut und sorgt für Kurzweile. Die Handlung wartet mit ein paar Wendungen auf. Auch die zweite Nebengeschichte außerhalb des Zuges sorgt für Fortune bei der Spannung. Trotzdem hätte ich mir einen stärkeren Turn in der Story gewünscht, diese hatte ich hier schmerzlich vermisst. Aber in Summe ist es ein guter Krimi mit viel lokalem Humor, den ich gerne weiterempfehlen kann.

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