Mackenzies Leben scheint perfekt, da sie auf einem hoch angesehen Weingut lebt und arbeitet. Wenn da nicht die Tücken ihrer Beziehung wären. Ihr Ehemann will die Scheidung und ihre Schwiegermutter ist ...
Mackenzies Leben scheint perfekt, da sie auf einem hoch angesehen Weingut lebt und arbeitet. Wenn da nicht die Tücken ihrer Beziehung wären. Ihr Ehemann will die Scheidung und ihre Schwiegermutter ist eine Ziege. Einzig ihre schwester hält noch zu ihr. Die Fassade bricht zusammen.
Anders als bei typischen Malery-Romanen ist hier vieles unstimmig erzählt. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, viele Unsympathen und nur wenig sympathisch. Aber der Schreibstil ist es, der so ganz und gar untypisch ist: sehr zäh werden endlose Beschreibungen von Nichtigkeiten von nur kurzen Lichtblicken unterbrochen. Die Handlung ist überhaupt nicht glaubwürdig und leider taugt es damit auch nicht mal als Bettlektüre zum Einschlafen. Es wirkt lieblos zusammengeklatscht. Sehr schade!
Lina bereitet sich darauf vor als Hotelmanagerin nach Arabien geschickt zu werden. Das würde ihr gut passen, denn sie hat Liebeskummer. Stattdessen landet sie an der Ostsee, in dem Ort, in dem ihre Tante ...
Lina bereitet sich darauf vor als Hotelmanagerin nach Arabien geschickt zu werden. Das würde ihr gut passen, denn sie hat Liebeskummer. Stattdessen landet sie an der Ostsee, in dem Ort, in dem ihre Tante eine kleine Pension führt. Sie soll dort ein Hotel wieder auf Vordermann bringen.
Bereits auf dem Weg dorthin nimmt sie einen Tramper auf, der sich später in ihr Leben schleicht. Und vor Ort ist auch alles anders als gedacht. Das betrifft ihren neuen Arbeitsplatz als auch das Leben ihrer Tante. Letztere braucht mehr Hilfe als geahnt und Linas Schwester kann ihre Hilfe gut gebrauchen. Dazu mischen noch die Jugendliebe und der nette Simon mit sowie etliche ansässige Hoteliers, die mit dem neuen Hotel und dem bisherigen Management unzufrieden sind. Viele Aufgaben warten auf Lina und damit eine wirklich amüsante Geschichte mit gut gesetzten Spannungsbögen, die oft auch zum Kichern einlädt. Ein wirklich gut geschriebener Wohlfühl-Liebesroman.
Anna Barbara Gignoux hat im 18. Jahrhundert tatsächlich gelebt und war die erste Frau Augsburgs, die ihre eigene Fabrik, eine Kattundruckerei, geleitet hat. Sie brachte sich selbst lesen und schreiben ...
Anna Barbara Gignoux hat im 18. Jahrhundert tatsächlich gelebt und war die erste Frau Augsburgs, die ihre eigene Fabrik, eine Kattundruckerei, geleitet hat. Sie brachte sich selbst lesen und schreiben bei, weil ihr Vater der Meinung war, das müssten nur Männer können. Ihre Mutter war der Meinung, das Frauen alles lernen können. Ein vielversprechender Auftakt:
Man lernt Anna zunächst als Mädchen kennen, die sich gerne beim Kattundrucker Gignoux herumtreibt und die sich dafür interessiert, wie Farben gemischt werden. Sie ist mit ihrem späteren Gatten Johann befreundet, der sie – typisch Junge – triezt, wo er nur kann. Was sie allerdings mit gleicher Münze zurück gibt. Später erstellt sie auf eigene Faust Modeln, deren Motive sie genau berechnet und die im Hause Gignoux für Erstaunen sorgen. Das ein Mädchen sowas kann…!
Als Johann von der Walz zurückkehrt, heiraten sie bald. Ab diesem Zeitpunkt wird der Roman schlaff und schafft es nur noch stellenweise zu unterhalten. Es folgt eine Art Aneinanderreihung dessen, was die aufkommende Fabrik und Annas Anteil daran ausmacht. Das Paar unterstützt sich gleichwertig und sie ruft einen Literatursalon ins Leben, den ersten Augsburgs. Aber die Geschichte dazu und die Art, wie sich die Augsburger Gesellschaft veränderte, inhaltlich wuchs und was Anna und dieses Ehepaar ausmachte – das plätschert vor sich hin. Man hätte mehr daraus machen können. Mit dem Tod Johanns und dem zweiten Gatten hätte die Geschichte Fahrt aufnehmen müssen, aber nein. Leider nicht. Dabei möchte man diesen von Georg Christoph Gleich am liebsten mit Besen aus dem Haus jagen. Anna wird im Roman immer blasser und es wirkt unglaubwürdig, dass sie am Ende die Fabrik doch alleine führt und wie. Dabei ist vieles davon historisch verbürgt. Nur bleibt die Hauptfigur in diesem Roman seltsam blass und das, was sie ausmachte, leider auch. Und auch der Titel passt nur am Anfang. Später spielen die Farben, ihre Zusammensetzungen oder Herkunft, keine Rolle mehr. Dabei wäre auch das hochinteressant gewesen.
Charlotte hat sich von ihrem egozentrischen Lebensgefährten getrennt und folgt dem Rat ihres finnischen Großvaters: Immer dem Nordstern folgen. Es treibt sie nach Finnland, in ein touristisches Weihnachtsdorf ...
Charlotte hat sich von ihrem egozentrischen Lebensgefährten getrennt und folgt dem Rat ihres finnischen Großvaters: Immer dem Nordstern folgen. Es treibt sie nach Finnland, in ein touristisches Weihnachtsdorf und in ein Arbeitsleben als Weihnachtselfe.
Das Leben in diesem Dorf bekommt man als Leserin hautnah mit. Denn die Elfe Charlotte steckt mittendrin. Sie ist quasi eine Art Wegweiserin und hilft Touristen das für sie richtige vor Ort zu finden. Eines Tages steckt ihr ein Mädchen einen Brief an den Weihnachtsmann zu und sie liest ihn. Dadurch bekommt sie auf Umwegen Zugang zum eigenbrötlerischen Rentierzüchter Eljas und wird mit ihm und seiner Tochter vertraut. Abgesehen davon hat Charlotte ein reges, eigenes Leben. Denn sie fühlt sich in ihrer neuen Umgebung pudelwohl. So erhält man Einblicke in das finnische Landleben und soziale Gefüge.
Es ist ein seichter, weihnachtlicher Liebesroman mit den typischen Höhen und Tiefen. Sehr herzlich erzählt Larsen, wie es Eljas und Charlotte ergeht, und lässt das winterliche Finnland vor dem inneren Auge aufleben. Man kann sich alle Figuren sehr gut vorstellen, wie sie denken, agieren und auch ungefähr, wie es dort wohl aussehen mag. Ein Roman, der einige Stunden die echte Welt vergessen lässt. Kurzweilig und amüsant.
Wer einen typischen „Heiratsmarkt-Regency-Roman“ sucht, liegt hiermit falsch. Dieser Roman ist weder seicht noch dreht er sich rund um die Vorzüge sich einen Lord zu angeln. Die Geschichte dreht sich um ...
Wer einen typischen „Heiratsmarkt-Regency-Roman“ sucht, liegt hiermit falsch. Dieser Roman ist weder seicht noch dreht er sich rund um die Vorzüge sich einen Lord zu angeln. Die Geschichte dreht sich um drei Freundinnen, von denen es eine tatsächlich nicht erwarten kann, obiges zu tun. Während die anderen beiden tiefgründiger sind und eine sogar eine skandalträchtige Schwester vorzuweisen hat.
Frances Schwester sollte vor einigen Jahren glorreich verheiratet werden, damit ihre Familie weiterhin im Familiensitz leben konnte. Aber dazu kam es nicht, denn diese brannte durch. Frances soll jetzt alles retten, daran setzt ihre Mutter alles und ihre Tochter gewaltig unter Druck und sie nimmt sich dafür allerhand heraus. Prudence will nichts lieber als einen reichen Gatten, der ihr die Welt zu Füßen legt. Rose ist pragmatischer und verfügt obendrein über einen charmanten Bruder – leider einen Soldaten und keineswegs in der richtigen Gehaltsklasse, die Frances Mutter vorschwebt.
Es ist beileibe nicht alles eitel Sonnenschein. Julie Marsh beschreibt die Welt hinter den „heilen“ Fassaden und das es auch – natürlich! – in diesem romantischen Zeitalter noch andere Szenarien gab, als die in den typischen Regency-Romanen beschriebenen. Sie nimmt die Befürchtungen des Majors auf, Frances um ihre Hand zu bitten, weil er ihr nur einen bescheidenen Lebensstil garantieren kann. Er lernt sie jedoch in verschiedenen Facetten kennen und macht auch Bekanntschaft mit der „Skandalschwester“. Rose ist ziemlich unscheinbar, hat aber eine nette Familie und ist klug. Eine der drei Freundinnen erhält einen Antrag zu einer Vernunftehe, die Hintergründe sind spannend – von Seiten der Dame wie des Herren. Dabei kommen auch Eifersüchteleien zutage. Nein, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber es ist endlich einmal ein wirklich gut verfasster, moderner Roman zu dieser Zeit, der auch noch über Tiefe verfügt und angenehm unterhält.