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Veröffentlicht am 19.06.2024

Sanft, malerisch: ein schöner New-Adult-Roman

Right Down to the Bottom
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Mit „𝐑𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐃𝐨𝐰𝐧 𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐁𝐨𝐭𝐭𝐨𝐦“ schrieb Ian Raine einen soften New-Adult-Roman, der uns nach Arizona führt. Zurück in Liams Heimat, die er vor Jahren verlassen hat. Hier will der 21-Jährige nicht nur seine ...

Mit „𝐑𝐢𝐠𝐡𝐭 𝐃𝐨𝐰𝐧 𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐁𝐨𝐭𝐭𝐨𝐦“ schrieb Ian Raine einen soften New-Adult-Roman, der uns nach Arizona führt. Zurück in Liams Heimat, die er vor Jahren verlassen hat. Hier will der 21-Jährige nicht nur seine gescheiterte, ungesunde Beziehung vergessen, sondern sich auch einen Platz für ein Kunststudium sichern.

Kaum angekommen werden wir Teil von alltäglicher Anfeindung, doch zum Glück sind Liams neue Mitbewohner aufgeschlossene, herzliche Menschen.
Schnell nimmt ihn die Sonora-Wüste samt der Kolibris wieder gefangen – und plötzlich ist da Noah.
Sein bester Freund.
Sein erster Schwarm.
Damals.
Und alte Wunden reißen auf, Erklärungen und zweite Chancen sind zum Greifen nah. Aber sie sind nicht mehr die Jungs von früher. Und Noah ... tief in ihm schlummert eine ungeahnte Traurigkeit.

„Right Down to the Bottom“ wird aus wechselnder Perspektive erzählt, wobei Liam den Hauptpart einnimmt. Durch den Künstler bekommen wir nicht nur Einblicke in die einstige Freundschaft und den Bruch, sondern auch einen Eindruck von der atmosphärischen Kulisse. Noahs Sicht und Gedanken, sein Leben – melancholisch, hoffnungslos – durchbrechen die Sanftheit, die der Geschichte auf gewisse Art inneliegt.

Storytechnisch geht es eher ruhig zu, wenn gleich sensible Themen – Abhängigkeit, Trauer/Verlust, toxische/manipulative Beziehungen (…) – zur Sprache kommen. Gegen Ende nahmen Tempo und Spannung zu und hier fanden sich auch für mich die größten Emotionen.

„Gesund lieben will gelernt sein.“

Der Stil, mit dem uns Ian durch seinen Roman trägt, ist locker und detailreich. Hin und wieder findet sich neben Längen auch Poesie und ausdrucksstarke Formulierungen. Manche Ereignisse waren vorhersehbar, doch es gab auch Entscheidungen, schwer und ergreifend, stark und bewundernswert, die vollkommen überraschend einschlagen und die charakterliche Entwicklung untermauern.

Zusätzlich zu der Annäherung von Liam und Noah, ihren Gedanken und Zweifeln – an sich, einander und dem Leben – brachte Raine interessante Nebenfiguren ins Spiel. Vielleicht haben wir eine Chance, Zuri und Matteo irgendwann genauer kennenzulernen?!

Stimmig, ohne den Fokus oder die Betonung darauf zu lenken, wurden die s*xuellen Neigungen eingebunden. Ganz nach dem Motto „Es ist einfach so!“ Nur auf diese Weise besteht m. M. n. auch die Möglichkeit, dass Queerness irgendwann wirklich zur Normalität wird. Zusätzlich ist nur wenig Raum für explizite Intimitäten, und dennoch waren Verlangen, Anziehung und die Gefühle, die Noah und Liam füreinander hegen, deutlich.

Obgleich mir ein paar Fehler ins Auge fielen, kann ich diesen einfühlsamen Roman, in dem Herz und Input schlummern, weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

2,5 Sterne - nette Idee, schönes Cover.

Aus Licht und Schatten
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„Aus Licht und Schatten“ klang nach einer aufregenden Urban-Fantasy-Story, in der Prudence endlich ihren Platz und ein wirkliches Zuhause findet.
Nicht wie angenommen in der Welt der Menschen. Sondern ...

„Aus Licht und Schatten“ klang nach einer aufregenden Urban-Fantasy-Story, in der Prudence endlich ihren Platz und ein wirkliches Zuhause findet.
Nicht wie angenommen in der Welt der Menschen. Sondern in einer, in der Geschöpfe und Wesen beheimatet sind, die die junge Verkäuferin sonst nur aus Film und Buch kennt.
Genau das bringt Julia Schyma auch aufs Papier – nur blieb die erwartete Spannung größtenteils aus. Was nicht heißt, dass gänzlich auf Action und Überraschungen verzichtet wird. Denn hier und da gab's Tempo und Kampf. Hintergründe, die Prudence Wurzeln ein Stück weit offenlegen und zeigen, was in ihr schlummert, aber auch, welche Bürde nun auf ihren Schultern lastet. Was ihr hier, in Magicis, eine Stütze ist: Blacky, der zutrauliche Kater, und Kate, ihre Freundin aus Jugendtagen.

Die Idee, der der Romantasy-Plot folgt, ist sicher nicht sonderlich neu, aber auch nicht uninteressant, ebenso wenig wie die magische Welt. Immerhin werden die einzelnen Länder von zahlreichen Wesen – MagierInnen, Greifen, Elfen, Zwergen, Orks (…) – beheimatet, die politisch unabhängig voneinander regieren. In Band eins der Trilogie kamen Worldbuilding und greifbare Gegebenheiten lediglich einer Vorstellung gleich, doch sicher ist, dass sich nicht alle Völker einig und wohlgesonnen sind.

Die im Klappentext erwähnte „stärker werdende Anziehungskraft“ zwischen der Protagonistin und Aiden, einem Assassinen, hier „Schurke“ genannt, blieb theoretisch aus. Denn diese „Verbindung“ war sofort da, und weder Aiden, süß und zuvorkommend, noch Prue konnten sich dieser verwehren. Heißt, von „Slow-Burn“ kann kaum eine Rede sein.

Ebenfalls wenig Authentizität versprühen Reaktionen und Verhalten des Neuankömmlings. Bemühtes Hinterfragen und Unglauben fehlten, eher scheint sie sich recht schnell ihres Platzes sicher zu sein. Nichtsdestotrotz warten einige Geheimnisse, viele, viele detailreiche Beschreibungen und Dialoge, die ich nicht als sonderlich „natürlich“ betrachtet habe. Mit all diesen Kritikpunkten, der einfachen Handlung und dem mangelnden Ausbau von Tiefe und Entwicklung hätte ich leben können. Doch wir haben einen einfallslosen, schlichten Stil, der uns durch einen Text trägt, in dem sich (Wort)Wiederholungen an (Wort)Wiederholungen reihen, sich Interpunktionsfehler angehäuft haben und ich vermeintliche Emotionen nicht von Informationen unterscheiden konnte.

So traurig und mysteriös Prudence Schicksal objektiv betrachtet ist, so fad fand ich die Darstellung. Mir ist ehrlich gesagt unbegreiflich, wie das im Buch vermerkte Lektorat die Fülle der Aneinanderreihungen von identischen Formulierungen und Worten nicht bemerken konnte?! Und wer hat hier bitte die Kommas gesetzt?

Fazit: „Aus Licht und Schatten“ ist zwar der Beginn einer Reihe, aber ich bin sicher, dass Prudence ihren Weg auch ohne mich gehen wird.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Netter Mystik-Jugendroman.

Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall
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Ob in dieser Geschichte wirklich relevante Parallelen zu dem Klassiker „Jane Eyre“ bestehen, mag ich nicht beurteilen, jedoch empfand ich die Einbringung und Darstellung der bekannten Sagen um das „Kleine ...

Ob in dieser Geschichte wirklich relevante Parallelen zu dem Klassiker „Jane Eyre“ bestehen, mag ich nicht beurteilen, jedoch empfand ich die Einbringung und Darstellung der bekannten Sagen um das „Kleine Volk“ als gelungen.
Der Aufbau selbst konnte mich nicht gänzlich überzeugen: Halten sich in der ersten Hälfte des Romans, der im Gesamten einen schmalen Umfang aufweist, Ereignisse und signifikantes Vorankommen in Grenzen, zieht die Autorin das Tempo dann deutlich an, bis sich dieses regelrecht überschlägt und somit die – durchaus spannenden – Geschehnisse kaum zur Geltung kommen und sich nur schwer greifen lassen.
Der Stil war zwar gut lesbar, doch auch recht schlicht. Statt den Verlauf mit mehr Mysterien, Informationen oder charakterlicher und zwischenmenschlicher Tiefe zu bestücken, wurden etliche Abschnitte für die detailreiche Beschreibung von Räumen oder Monologen, die in Fragen enden, aufgewendet.
Die romantische Entwicklung zwischen dem Au-pair und dem aktuellen Schlossherren, wie auch dessen plötzlicher Verhaltensumschwung, ging einfach und rasch vonstatten, sodass mir jegliche Authentizität, jedes Gefühl bzgl. der Verbindung verwehrt blieb.
Dafür gab es Geheimnisse über Janes Großmutter und die Familie der Branwells, die das Interesse an den Zusammenhängen kaum abflachen lassen. Wirklich niedlich waren Audrey und der Umgang von Jane und Liam mit der Kleinen.

Letztendlich lässt sich sagen, dass „Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall“ einige überraschende und spannende Momente bereithält und die Frage stellt: Was Du bereit wärst, für die Erfüllung eines Wunsches zu bezahlen?
Insgesamt eine nette Story mit Mystik-Vibes, die darauf hinweist, immer auch das Kleingedruckte zu lesen. 

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Ein gelungener New Adult Roman.

The Truth in your Lies
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In ihrem New Adult Roman „The Truth in your Lies“ lässt Julia Pauss gegensätzliche Welten aufeinander prallen und riskiert eine Kollision, die nicht nur die High-Society aufschreckt, sondern auch die Herzen ...

In ihrem New Adult Roman „The Truth in your Lies“ lässt Julia Pauss gegensätzliche Welten aufeinander prallen und riskiert eine Kollision, die nicht nur die High-Society aufschreckt, sondern auch die Herzen zweier Menschen dazu bringt, im Gleichklang zu schlagen …

Die erste Begegnung von Memphis und Noelle könnte einem Märchen entspringen: auf einer angesehen Wohltätigkeitsgala verlieben sich die beiden während eines zärtlichen Tanzes auf den ersten Blick. Leider ist die wahre Ausgangssituation eine andere und so sind es lediglich Fotos der Presse, die die Hotelerbin dazu verleiten, den fremden Kleinkriminellen vor ihrem herrischen Vater als ihren Verlobten auszugeben.

Fake-Dating, poor-x-rich und Probleme, die nicht realistischer aufgegriffen werden können, viel Spaß und Gefühl finden sich in dieser Romance.

„The Truth in your Lies“ wird aus wechselnder Perspektive erzählt, sodass die unterschiedlichen Leben der Protagonisten freigelegt, ihr Innerstes greifbar wurde. Es war so leicht, sich in Frust, Motivation und Gedanken zu verlieren, mitzufühlen und zu verstehen.
Während es Noelle gewohnt ist, sich inmitten der Elite des Landes zu bewegen, umgeben von Prunk und Eleganz, hält sich Memphis – ein Bad Boy mit Charme und einer gewissen Art Anstand – nicht nur mit einem Nebenjob über Wasser, sondern vorrangig durch illegale Aktivitäten.
Obwohl der erste Eindruck vermuten lässt, dass die junge Frau alles hat, was man sich wünschen kann, fehlen ihr jene Dinge, die wirklich zählen: Freiheit. Selbstbestimmung.
Menschen, die sie lieben und stützen. Denn das Leben – unterdrückt, bevormundet – der 24-jährigen gleicht einer seelischen Tortur. Gefangen in einem Käfig, der angefüllt ist mit Erwartungen, Druck und Zweifeln, die vor allem ihr Vater und die Gesellschaft, in der sich die Dunhills bewegen, stetig schüren. … Ein Dasein, das trotz Reichtum und zahlreichen offenen Türen nicht glänzt. Und so wurde sie auch als Charakter dargestellt, oft melancholisch und hart, mit bedenklichen Verhaltensweisen, die kompensieren, was sie nicht offen fühlen, zeigen darf. Verstrickt in Unzufriedenheit und Pflichten.
Unerwartet also, dass gerade Memphis Erzählung, dem seine Herkunft hauptsächlich Steine vor die Füße wirft, Leichtigkeit und Humor versprüht. Seine persönliche Geschichte kommt erst nach und nach völlig zur Geltung, aber, auch wenn er hier und da moralisch fragwürdig agiert, ist er ein empathischer und verständnisvoller Mann.

Pauss schafft es, innerhalb der Geschichte ihren Stil den Figuren anzupassen, was nicht selbstverständlich ist. Dadurch gewannen die Protagonisten an deutlich mehr Authentizität und Tiefe, die Storyline selbst an Abwechslung und der Verlauf stetig an neuen Eindrücken. Die Dynamik entwickelt sich auf wunderbar spritzige Art, die Handlungsorte kamen detailreich zur Geltung und die Atmosphäre war, wie auch die Emotionen, ein Wechselbad.

Fazit: Wenn man vom Cover absieht, ist „The Truth in your Lies“ ein sehr gelungener Roman, der aufzeigt, dass Liebe wertvoller ist als es Reichtum je sein könnte.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Ein spannender Auftakt, der mit viel Humor daherkommt.

Die Erben von Camelot
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»𝘌𝘴 𝘴𝘱𝘪𝘦𝘭𝘵 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘙𝘰𝘭𝘭𝘦, 𝘸𝘢𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘨𝘭𝘢𝘶𝘣𝘦 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵, 𝘴𝘰𝘭𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘦𝘯𝘪𝘨𝘴𝘵𝘦𝘯𝘴 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘶𝘤𝘩𝘦.«
»𝘜𝘯𝘥 𝘸𝘢𝘴, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘦𝘴 𝘥𝘪𝘤𝘩 𝘥𝘢𝘴 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘬𝘰𝘴𝘵𝘦𝘵?«
»𝘋𝘢𝘯𝘯 𝘴𝘵𝘦𝘳𝘣𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘧𝘶𝘦𝘳 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘭𝘪𝘦𝘣𝘦«

„𝐃𝐢𝐞 𝐄𝐫𝐛𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐂𝐚𝐦𝐞𝐥𝐨𝐭“ ...

»𝘌𝘴 𝘴𝘱𝘪𝘦𝘭𝘵 𝘬𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘙𝘰𝘭𝘭𝘦, 𝘸𝘢𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘨𝘭𝘢𝘶𝘣𝘦 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵, 𝘴𝘰𝘭𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘦𝘯𝘪𝘨𝘴𝘵𝘦𝘯𝘴 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘶𝘤𝘩𝘦.«
»𝘜𝘯𝘥 𝘸𝘢𝘴, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘦𝘴 𝘥𝘪𝘤𝘩 𝘥𝘢𝘴 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘬𝘰𝘴𝘵𝘦𝘵?«
»𝘋𝘢𝘯𝘯 𝘴𝘵𝘦𝘳𝘣𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘧𝘶𝘦𝘳 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘭𝘪𝘦𝘣𝘦«

„𝐃𝐢𝐞 𝐄𝐫𝐛𝐞𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐂𝐚𝐦𝐞𝐥𝐨𝐭“ ist Band eins einer Fantasy-Reihe, die sich an der – bisweilen häufig neu interpretierten – Artus-Sage orientiert und 100 Jahre nach der legendären Schlacht von Camlann spielt, in der der glorreiche König mithilfe von Excalibur den „falschen Zauberer“ Mordred bezwang, jedoch auch sein Leben verlor.

Evelyne Aschwanden bringt frischen Wind, Moderne und Humor in die Geschichte. Aber auch intensive Recherche ist zu vernehmen, treffen wir doch auf bekannte Figuren und Erwähnungen.
Im Fokus stehen Caelia Evergreen – eine taffe Diebin mit besonderen Kräften –, ihr Ziehvater und gleichsam Schwerenöter Hector sowie die pflichtbewusste Ritterin Anallyn Benedict. Als Camelot – als uneinnehmbar geltend – während des Thronjubiläums von König Gawain fällt, retten sich die drei einander aus den Überresten der Stadt. Auf den Fersen ausgestorbene Geschöpfe und dunkle Ritter eines unbekannten Wappens …
Schock und Unglauben in den Knochen, Trauer im Herzen beschließt die ungleiche Gemeinschaft, das Unmögliche zu wagen: Excalibur zu suchen, Mordreds Anhänger zu vernichten und Camelot zurückzuerobern.
Doch wie ein Schwert finden, das seit Jahrzehnten verschwunden ist? Wie eine Macht besiegen, die längst verwest sein sollte? Und wieso zur Hölle ist es gerade Hector, der auf vieles eine Antwort weiß?

Aschwanden schrieb einen abenteuerlichen Roman, der nicht nur Fans der Sage viel Freude bereiten wird. Neben allerhand Geheimnissen, die den Weg Richtung Artefakt säumen, verschweigen auch die Hauptcharaktere so einiges voreinander. So manch Offenbarung war unvorhersehbar, fügte sich jedoch perfekt ein und weckte die Neugier, was Caelia, Hector und Lynn noch verstecken. Zusätzlich empfand ich die Protagonisten als sehr authentisch, ihre individuellen Motivationen, die Stadt zu retten, Reaktionen und Gedanken waren nachvollziehbar, die innere Verletzlichkeit echt und der Verlauf im Gesamten tempo- und ereignisreich. Sowohl Magierin wie Ritterin sind nicht gewillt, ihr Leben und die Entscheidungen, die sie trafen und treffen, dem Schicksal zuzuschreiben, sich von Angst und Erwartungen unterdrücken zu lassen. Evelyne schuf detailreiche Orte und Wesen, spielte gekonnt mit magischen Elementen, Mythen und Spannung. Schafft es, zu fesseln, zu faszinieren.
Die Gegebenheiten der Welten waren durchdacht, Anspannung und eine Schwere, die mit Hoffnungslosigkeit und Verdrängung einhergeht, dicht, doch nie allumfassend, denn der Ton war leicht, locker und etliche Situationen trotz der ernsten Lage urkomisch.
Obgleich zwischen Lynn und Cae, abseits des trockenen Humors und des spritzigen Schlagabtausches, auch eine leichte Anziehung, eine vertrauensvolle Verbindung zu spüren war, blieb die große Romantik aus. Aber nicht die Gefühle: Denn neben ihrem Zuhause, ihren Aufgaben und zahlreichen Existenzen verloren FreundInnen ihr Leben, traten Wahrheiten ans Licht, die alles änderten.
Band eins der Jugend-Fantasy-Trilogie endet mit einem Spektakel und dem tristen Gedanken, dass die nervenaufreibende, gefährliche Reise, der aufgebrachte Mut vergebens war und alles verloren ist.

Ihr sucht nach Witz und starken Frauen, einem fantastischen Setting und Action? Dann lasst euch „Die Erben von Camelot“ nicht entgehen!

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