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Veröffentlicht am 24.12.2019

Das Herz vergisst nicht

Echo Lake - Zweimal heißt für immer
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Nie hätte Josie gedacht, dass sie eines Tages freiwillig nach Vermont, an den Ort ihrer Kindheit, zurückkehren würde. Einst war sie Hals über Kopf von dort geflüchtet, hatte ihre Eltern, den familiär geführten ...

Nie hätte Josie gedacht, dass sie eines Tages freiwillig nach Vermont, an den Ort ihrer Kindheit, zurückkehren würde. Einst war sie Hals über Kopf von dort geflüchtet, hatte ihre Eltern, den familiär geführten weihnachtlichen Themenpark "Snowflake Village" sowie ihre beste Freundin Molly verlassen und sich in Boston ein neues Leben aufgebaut. Auch Ethan, ihren Verlobten, hatte sie - quasi vor dem Altar - zurückgelassen. Nun, nach 10 Jahren Funkstille, hat Josie keine andere Wahl: sie muss zurück nach Echo Lake, da ihr Vater einen Schlaganfall erlitten hat und im Krankenhaus ums Überleben kämpft. Ihre einst alkoholsüchtige Mutter ist so nüchtern wie noch nie, Molly hat nur Abweisung für Josie übrig und Ethan, der mittlerweile beruflich die rechte Hand von Josies Vater geworden ist, behandelt sie mit frostiger Höflichkeit. Warum sieht er immer noch so verdammt gut aus? Wieso bringt ein Blick in seine Augen Josie nach all den Jahren noch immer aus dem Konzept? Sie hatte sich so fest geschworen, dass dies nicht passieren dürfe. Ohne ihren Vater ist das Arbeitspensum im Weihnachtspark nicht zu schaffen und widerwillig erklärt Josie sich bereit, Ethan für ein paar Tage unter die Arme zu greifen. Bald schon wird sie von einer Welle trauriger Erinnerungen überrollt und muss sich gleichzeitig die Frage stellen, ob sie damals nicht die falsche Entscheidung getroffen hat.

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass der Weihnachtspark, den Josie als Teenager genervt das 'Ho-Ho-Camp' genannt hatte, ganz nach meinem Geschmack wäre – ein Park, in dem rund ums Jahr Weihnachtsfeeling herrscht, herrlich! Aber auch am scheinbar glücklichsten Ort kann man nicht dauerhaft die Augen vor der Realität verschließen und feststeht: Josie hatte keine schöne Kindheit. Die wenigen Erinnerungen an gewisse Momente mit ihrer damals unzuverlässigen und volltrunkenen Mutter haben gereicht, um zu erkennen, dass Josie früh erwachsen werden musste. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen auf den Auslöser, der sie letztlich dazu bewogen hatte, Echo Lake zu verlassen. Diese Erklärung wird gekonnt immer wieder angedeutet, aber erst gegen Ende der Geschichte lüftet die Autorin das Geheimnis. Hinsichtlich dessen hätte ich mir eine etwas kreativere, weniger vorhersehbare Wendung gewünscht. Die Ereignisse waren rückblickend zwar stimmig und Josies Beweggründe waren auch nicht total aus der Luft gegriffen, doch es erschien mir einfach ein wenig zu simpel gelöst. Bei all dem Aufbau und dem konstant aufrechterhaltenen Spannungsbogen hätte ich eben etwas anderes erwartet.

Besonders lobend erwähnen möchte ich den angenehm einladenden Schreibstil, mit dem Maggie McGinnis die Leser direkt nach Echo Lake und mitten hinein in das Gefühlschaos der Protagonisten entführt. Über den ganzen Roman hinweg habe ich mich wunderbar in Josie hineinversetzen können. Auch die Beschreibungen der umliegenden Natur und die wohlige Kleinstadt-Atmosphäre sind herrlich eingefangen worden. Ethan erschien mir teilweise ein wenig wie ein Blättchen im Wind. Seine große Liebe hatte ihn furchtbar verletzt – bei ihrer Rückkehr schmollt er, provoziert sie, weist sie ab und schmachtet ihr nach…und zwar alles zur selben Zeit! Eine tiefgründige Aussprache hätte mir besser gefallen; so blieb man trotz einiger humorvoller Elemente stets ein wenig außen vor.
Gerne hätte ich noch mehr darüber gelesen, wie sich Josie und ihre Mutter annähern. Die neue Umgangsweise miteinander, ihre Gespräche und die zaghafte Annäherung haben mir ausnehmend gut gefallen. Auch der Parkmitarbeiter Ben, die gute Seele von Snowflake Village, hat mich mit seinem gütigen Wesen und seinen schelmischen Sprüchen immer wieder schmunzeln lassen. Eine Figur allerdings, die ich zu Beginn der Story sogar in der Favoritenrolle gesehen habe, hat mich ziemlich enttäuscht: Josies ehemals beste Freundin Molly. Verbittert, biestig, selbstgefällig und egoistisch – getarnt unter einem Mantel oberflächlichen Humors. Mit solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr. Ich habe Mollys Enttäuschung über Josies damalige Abreise voll und ganz nachvollziehen können – ihr übergriffiges, beinahe schon peinlich-aufdringliches Verhalten gegenüber Ethan allerdings nicht.

Mit dem Avery House, einem Ferienheim für schwerkranke Kinder und deren Familien, ist ein ernstes Thema angesprochen worden. Einst hatten Ethan und Josie einen schweren Verlust erlitten, über den sie beide nie ganz hinweggekommen sind. Dieser Aspekt des Pflegeheims wurde leider nur ein wenig angekratzt und hätte für meinen Geschmack sehr gerne weiter ausgebaut werden können. Dafür lag der Fokus auf dem Miteinander von Josie und Ethan, was auch völlig in Ordnung war; das zauberhaft schöne Cover lässt schließlich bereits erahnen, dass viel Romantik zwischen den Zeilen mitschwingen wird.

Fazit: Ein netter Roman über die Irrungen und Wirrungen einer Kleinstadt-Liebe, der aufgrund vieler emotionaler Aspekte das Potential gehabt hätte, sehr ergreifend und mitreißend zu werden. Viele thematische 'Baustellen', die dem Werk noch mehr Tiefe verliehen hätten, bleiben unangetastet. So ist es zwar kein Buch geworden, das dauerhaft nachwirken wird, aber eine angenehme kurzweilige Lektüre für ein paar entspannte Lesestunden ist es allemal.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Die Schatten der Vergangenheit

Die Zeit der vergessenen Kinder
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Martin und Claudia haben gleich zwei Dinge gemeinsam: sie sind alleinstehend mit Kindern und haben beide mit den traumatischen Folgen ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Für Martin ist es Liebe auf den ersten ...

Martin und Claudia haben gleich zwei Dinge gemeinsam: sie sind alleinstehend mit Kindern und haben beide mit den traumatischen Folgen ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Für Martin ist es Liebe auf den ersten Blick, als er Claudia aus der Ferne sieht. Dennoch werden zwei Jahre vergehen, ehe sie das erste Mal persönlich miteinander kommunizieren und feststellen, wieviel sie verbindet. Sowohl Martin als auch Claudia hadern mit der Gegenwart, fühlen sich unvollkommen und ausgegrenzt – unabhängig von ihren beruflichen Erfolgen. Eine glückliche Zukunft scheint ausgeschlossen, ehe man keinen Frieden mit der Vergangenheit geschlossen hat und seine seelischen Wunden hat heilen lassen.

Dies war der erste Roman, in welchem ich mehr über die Verfolgung der Roma und Sinti zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs gelesen habe und ich war erschüttert über die Gewalt und Diskriminierung, die völlig grundlos über die Roma hineingebrochen ist. Familien wurden auseinandergerissen, Menschen willkürlich ermordet, Kinder misshandelt…einfach schrecklich. Speziell bei einer Szene, in der einem kleinen Jungen die Finger abgehackt werden, habe ich nur begrenzt weiterlesen können, weil die Intensität der Schilderung mich beinahe das Buch hätte abbrechen lassen.

Den Schreibstil würde ich als bemüht poetisch und tiefgründig beschreiben. Oftmals habe ich über Ausdrücke in den Gedanken der Figuren irritiert den Kopf geschüttelt, da die Wortwahl einfach nicht authentisch wirkte. Künstlerisch, ja – aber eben nicht realistisch.

Erzählt wird in mehreren Zeitebenen. Ich habe höllisch aufpassen müssen, da diese Erzählzeiten sich nicht einfach zwischen Vergangenheit (Martins Mutter Rubina) und Gegenwart (aus Martins Perspektive) abwechseln, sondern wild durcheinanderwirbeln: 2008, 1957, 2008, 1939, 1976, 2008, 1939-41, ... Mir war dieses Hin und Her zu viel.

Das gesamte Werk wirkte auf mich enorm melancholisch und schwermütig – nun könnte man sagen: 'Logisch, es geht ja auch um ein ernstes Thema.' Trotzdem finde ich, dass auch bei ernsten Themen kein Schleier der Negativität nach dem Lesen zurückbleiben sollte.

Mit der männlichen Hauptfigur (Martin) bin ich leider überhaupt nicht warmgeworden, im Gegenteil. Er hat mich fürchterlich genervt. Seine Kinder verzieht er und erlaubt ihnen allerlei Dinge, die seine Ex-Frau (aus gutem Grund) verbietet und untergräbt damit die elterliche Autorität, anstatt sich wie ein verantwortlicher Vater zu benehmen. Claudia schenkt er aus heiterem Himmel ungefragt ein Haustier (!) – was als nette Geste gemeint sein soll, aber nur einmal mehr zeigt, wie unreif er ist. Tiere sind doch keine Gegenstände, die man mal eben spontan übergibt. Je mehr ich von Martin gelesen habe, desto eher habe ich hinsichtlich seiner Ex-Frau gedacht: 'Gott sei Dank ist sie den Typ los, der ist ja nicht zum Aushalten!‘' Ja, er hat in der Kindheit Traumatisches erlebt - aber das entschuldigt nicht sein gesamtes Verhalten. Die weibliche Hauptfigur der Gegenwart (Claudia) war mir sympathisch; ihre Gedanken, speziell im Hinblick auf ihre Mutter, waren nachvollziehbar und logisch geschildert. Insgesamt sind die Figuren mir fremd geblieben; am meisten nahegegangen sind mir noch die in der Vergangenheit angesiedelten Erlebnisse, die aus Sicht von Rubina erzählt worden sind. Die farbenfrohen Eindrücke der Indien-Reise waren ebenfalls ein Lichtblick.

Fazit: Eine interessante Romanidee zu einem bisher wenig beleuchteten historischen Aspekt. Aufgrund der Umsetzung (wirre Zeitsprünge, teilweise unsympathische Figuren, offene Fragen) hat mich das Werk insgesamt leider nicht überzeugen können.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Nette Mensch-Tier-Geschichte zum Schmunzeln

Du hast meine Leere gefüllt
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Als Hundemami von zwei entzückenden Fellbabies war ich natürlich enorm gespannt auf diese Satire und fragte mich im Vorfeld, ob a) die Hundehalterin in der Geschichte (Sophie) wohl extrem überspitzt ausgearbeitet ...

Als Hundemami von zwei entzückenden Fellbabies war ich natürlich enorm gespannt auf diese Satire und fragte mich im Vorfeld, ob a) die Hundehalterin in der Geschichte (Sophie) wohl extrem überspitzt ausgearbeitet worden sei, b) ob ich mich in ihr wiedererkennen würde und c) ob dies dann witzig oder tragisch wäre. Letztlich habe ich während der Lektüre oft schmunzeln können.

Der Alltag mit einem Hund wird größtenteils witzig und mit einem Augenzwinkern beschrieben, von dem Üblichen (ideale Nahrung, artgerechte Pflege, Gassigänge, Hundeschule, usw.) bis hin zum Kuriosen (Gurkendiät, Schnarchproblem, Überlegungen zu verliebten Hunden) ist alles dabei. In vielerlei Gedankengängen der Hauptfigur Sophie habe ich mich tatsächlich wiedererkannt und kann nur allzu gut nachvollziehen, wie wichtig ihr die Bindung zu 'ihrem' Hund Chicco ist. Sophie wirkte manchmal zwar ein wenig naiv auf mich, allerdings nie auf eine unsympathische Weise. Den Vierbeiner hatte ich natürlich sofort ins Herz geschlossen – Volker hingegen blieb mir dauerhaft suspekt; mit ihm wurde ich nicht warm.

Der Schreibstil der Autorin war angenehm locker gehalten, hätte an einigen Stellen aber gerne etwas weniger ernst sein können; dafür ist die Story gespickt mit georgischen Sprichwörtern (- nun weiß ich beispielsweise, was "die Tante eines Hundes" bedeutet: Schnee -) und allerlei Hintergrundinformationen zum Thema Hund bzw. zu 'berühmten' Hunden (wie z.B. Laika oder Hashikō). Diese Anmerkungen erscheinen als Fußnoten auf den betreffenden Seiten und waren aus Platzgründen oftmals auf mehrere Seiten verteilt, was teilweise etwas den Lesefluss ausgebremst hat. - Ein Glossar im Anhang oder ein abschließendes Extra-Kapitel zu den Fußnoten hätte ich praktischer gefunden, aber das ist reine Geschmackssache im Hinblick auf Optik und Layout. Und: Die niedliche Abbildung auf dem Cover hätte mir als Vollbild sogar noch besser gefallen.

Fazit: Nicht nur für Hundeliebhaber und -besitzer (bzw. Hundemamas und -papas) eine leichte Lektüre.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Mit Abstand der bisher wundervollste Band der Redwood-Reihe – zum Dahinschmelzen!

Redwood Dreams – Es beginnt mit einem Lächeln
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Nicht vielen Autoren/innen gelingt es, nach einem Mega-Erfolg mühelos daran anzuknüpfen. Die international gefeierte und hochgelobte Redwood Love-Reihe von Kelly Moran hatte auch mich schwer begeistert ...

Nicht vielen Autoren/innen gelingt es, nach einem Mega-Erfolg mühelos daran anzuknüpfen. Die international gefeierte und hochgelobte Redwood Love-Reihe von Kelly Moran hatte auch mich schwer begeistert und ich war gespannt wie ein Flitzebogen auf die Fortsetzung bzw. auf das Spin-off gewesen. Das lange Warten hat sich definitiv gelohnt, denn die Autorin hat es geschafft, mit diesem Werk sogar die Bände 1-3 in den Schatten zu stellen. Wahnsinn! 'Redwood Dreams' ist nun mit Abstand mein Lieblingsbuch dieser Reihe und das hätte ich zuvor kaum für möglich gehalten. Die Geschichten um die drei O'Grady Brüder Cade, Flynn und Drake hatten mich bereits dermaßen gefesselt und von einem Umzug in das idyllische kleine Städtchen zwischen Bergen und Meer an der Küste Oregons träumen lassen, dass ich eine Steigerung meiner Euphorie als beinahe unmöglich abgetan hatte. Selten habe ich mich so gefreut, mich geirrt zu haben.

Ella Sinclair ist nach langer Zeit wieder in ihr Heimatstädtchen zurückgekehrt, wo sie als Grundschullehrerin arbeitet. Es hatte sie viel Kraft gekostet, nach einer persönlichen Tragödie zurück ins Leben zu finden, doch sie meistert ihren Alltag erfolgreich und erfreut sich an den kleinen Dingen, die anderen Menschen ganz selbstverständlich erscheinen. Wenn nur ihre Schüchternheit nicht wäre! Nie hätte sie geahnt, dass ausgerechnet sie, die sich quasi unsichtbar fühlt, in das Visier des berühmt-berüchtigten Drachen-Trios geraten würde: drei ältere Damen, die im ganzen Ort für ihre resoluten Kuppel-Aktionen bekannt sind. Böse Zungen würden behaupten, sie mischen sich penetrant in das Leben ihrer Mitmenschen ein. Andere würden schmunzelnd auf die hohe Erfolgsrate der O'Grady-Damen verweisen – immerhin waren sie erheblich am Glück etlicher Paare beteiligt. Aber nun wollen sie Ella mit dem heißesten Mann von ganz Redwood verkuppeln, ihrem Nachbarn Jason - Feuerwehrmann, überzeugter Single und Serien-Dater, der mit seinem Selbstbewusstsein und Charme jede Frau um den Finger wickeln kann…wenn er denn will. Und Ella ist überzeugt davon, dass sie garantiert nicht die Art Frau ist, nach der sich solch ein Traummann verzehrt. – Mit ihrer nervösen Plapperei hat sie bisher jeden Kerl nach wenigen Minuten in die Flucht geschlagen. Aber sowohl Jason als auch Ella haben nicht mit der Hartnäckigkeit des Drachen-Trios gerechnet…

Der humorvolle und gleichzeitig auch tiefgründige, emotionale Schreibstil der Autorin hat mich wieder einmal komplett überzeugt. Mehr noch: die Witze waren nicht überzogen, die Dialoge unheimlich authentisch und das sensible Thema von Verlust ist mit sehr viel Feingefühl behandelt worden. Dieses Buch ist so viel mehr als nur ein romantischer, neckischer Liebesroman; auch Familie, Freundschaft, (fehlendes) Selbstwertgefühl und Umgang mit Trauer sind zentrale Elemente der Handlung.

Ich habe mich sowohl in Ella als auch in Jason, aus deren beider Perspektiven erzählt wird, wunderbar hineinversetzen und hineinfühlen können. Mit diesen Figuren möchte man gerne im echten Leben befreundet sein, da sie so viele liebenswerte Eigenschaften besitzen. Vor allem ihrer beider Aufrichtigkeit und Güte hat mein Herz erwärmt. Sie sind von allen Charakteren aus allen Bänden der Reihe meine erklärten Lieblinge geworden. Ellas Stärke und positive Lebenseinstellung sind einfach nur bewundernswert; davon könnten sich viele Menschen eine Scheibe abschneiden. Apropos "Scheibe": über Ellas niedliche Schimpfworte ("Heiliger Bim Bam und Butzemann") habe ich mich immer wieder gekringelt!

Das wunderschöne Cover bildet die perfekte Ergänzung zu den Vorgängerwerken, da das für die Redwood-Reihe typische Layout (Holzdesign und eine Collage von Polaroid-Fotos) beibehalten worden ist.

Fazit: Ergreifend, spannend, sexy und voller Wortwitz - eine Achterbahnfahrt der Gefühle! Ich habe geschmunzelt, laut gelacht und Tränen des Mitgefühls und der Rührung vergossen. Nach Abschluss der Lektüre habe ich meinem Ehemann aufgeregt mit dem Buch vor der Nase herumgewedelt und selig schluchzend nur noch: "So schön!!" herausbringen können.

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Ein wahrhaftig hinreißender Regency-Roman!

Die hinreißende Lady Charlotte
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Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass…Jane Austens zeitlos sensationeller Schreibstil bisher oftmals imitiert worden ist, diese Versuche mich jedoch nie begeistern konnten. Folglich rief die ...

Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass…Jane Austens zeitlos sensationeller Schreibstil bisher oftmals imitiert worden ist, diese Versuche mich jedoch nie begeistern konnten. Folglich rief die Tatsache, dass die Autorin Carolyn Miller (ebenso wie ich) eine bekennende Janeite ist, eine kribbelnde Neugier und hohe Erwartungshaltung in mir hervor. Und tatsächlich: Endlich mal ein Regency-Roman, der diese Bezeichnung verdient! Das zauberhafte Cover hält, was es verspricht. Ich war selig!

Zunächst muss ich erwähnen, dass es sich bei diesem Werk um den zweiten Teil einer Roman-Reihe ("Regency Brides") handelt. Der Vorgängerband war mir nicht bekannt gewesen, dies war allerdings zu keiner Zeit spürbar. Alle relevanten Informationen (- welche Figur in welchem Verhältnis zu anderen Charakteren steht, welche Ereignisse zuvor stattgefunden hatten, etc. -) sind angenehm dezent in die Geschichte eingeflochten worden. Immer mal wieder lässt die Autorin diesbezüglich in passenden Szenen ein Detail einfließen, was einen absolut stimmigen Eindruck erweckt. (Oftmals werden Rückblicke in Romanen zu Beginn der Handlung lediglich oberflächlich in den Gedankengang einer einzigen Person hineingepresst, z.B. in Form einer Erinnerung oder im Rahmen einer Gesprächsäußerung; hier ist dies zum Glück nicht der Fall.) Die Geschichte hat eine in sich geschlossene Handlung und eignet sich hervorragend zum Hineinschnuppern in die Buchreihe.

Ganz in Austen-Manier ist das Streben nach einer vorteilhaften Verbindung ein zentrales Element der Handlung. Die junge Lady Charlotte Featherington ist zwar noch ein wenig naiv und anfällig für Schmeicheleien, hat aber das Herz am rechten Fleck. Sie träumt von einer Liebesehe, möchte eines Tages so glücklich werden wie ihre Cousine (und beste Freundin) Lavinia es mit dem Grafen Stamford ist; ihre Mutter Constance hingegen hat vor allem die finanzielle Absicherung der Tochter im Sinn. Niemand Geringerer als der wohlbetuchte Herzog von Hartington ist ihr Wunschkandidat für Charlotte – und sie setzt alles daran, die beiden miteinander zu verkuppeln. Natürlich geht sie dabei äußerst subtil vor…meint Lady Exeter zumindest. Die Parallelen zu Mrs. Bennet in Austens Klassiker 'Stolz und Vorurteil' waren frappierend, einfach köstlich! Tatsächlich sind ihre Kuppel-Manöver den Beteiligten – bzw. den 'Betroffenen' – mehr als peinlich. Insbesondere Charlotte ist unglücklich darüber, schwärmt sie doch längst für einen anderen jungen Mann. Außerdem kursieren allerlei unschickliche Gerüchte über den Herzog.

Erzählt wird aus Charlottes sowie aus Williams Perspektive. Letzterer hat in den vergangenen Jahren viel Unglück ertragen müssen und konnte sich dennoch sein Gottvertrauen und seine Aufrichtigkeit bewahren. Es hat mir enorm gefallen, dass dem christlichen Aspekt in diesem spannenden historischen Roman eine bedeutungsschwere Rolle zukommt, ohne das dies jemals moralisierend oder belehrend wirkt. Die unermessliche Geduld und Güte des Herzogs habe ich immer wieder bewundert.

Carolyn Miller hat sich durchgehend authentischer Wortwahl und treffender Beschreibungen bedient; man fühlt sich direkt in den Handlungszeitraum, das Jahr 1814, hineinversetzt. Auch die Kapitellänge habe ich als äußerst adäquat empfunden.

Fazit: Ein vortrefflicher Regency-Roman, der mich sowohl inhaltlich als auch sprachlich restlos begeistert hat. Ideal für Fans von Jane Austen!

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