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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2017

Eine Geschichte über die Unvergänglichkeit der Liebe

Solange am Himmel Sterne stehen
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Klappentext: Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich – an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem ...

Klappentext: Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich – an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose weiß, dass es bald zu spät sein wird, denn sie hat Alzheimer. Bald wird niemand mehr an das junge Paar denken, das sich einst die Liebe versprach … 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird – von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe …

Nach dem Klappentext habe ich einen Roman über ein altes Familiengeheimnis erwartet, dass der Roman so in die Tiefe gehen würde, hat mich dann sehr positiv überrascht. Die Thematik des Romans, die Vereinbarkeit von Religionen, Opfer, die durch Glauben gebracht werden müssen, sowie Folgen von Hass und Rassismus. Ich finde es wirklich erschreckend, dass dieses Thema heute leider noch genauso aktuell ist und von seiner Aktualität nicht eingebüßt hat.
Mehr Informationen im Nachgang, dass Tausende von jüdischen Menschen in Paris während des 2. Weltkrieges gerettet wurden durch den Algerier Si Kaddour Benghabrit und Abdul Hussain Sardani, der behauptet hat, dass iranische Juden Arier sind, hätten den Roman perfekt abgerundet.
Der Schreibstil ist flüssig und wird ab der Mitte des Romans bis zum Ende immer emotionaler, spannender und fesselnder. Wenn ich zu Beginn des Romans mit Hope ein paar Probleme hatte, so wurden diese mit der Reise nach Paris relativiert.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, die Geschichte über eine große Liebe, den Verlust, die Verfolgung durch die Nationalsozialisten und am Ende die emotionale Auflösung.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Heiterer Roman mit Situationskomik und Suchtpotential

Ziemlich unverbesserlich
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Klappentext: Nikola Petersen steht mit beiden Beinen im Leben und ist genau das, was Großmütter so gern als »patent« bezeichnen. Die Anwältin und Mutter von zwei Kindern betreibt gemeinsam mit ihrem Kollegen ...

Klappentext: Nikola Petersen steht mit beiden Beinen im Leben und ist genau das, was Großmütter so gern als »patent« bezeichnen. Die Anwältin und Mutter von zwei Kindern betreibt gemeinsam mit ihrem Kollegen Alexander Warnke eine kleine Kanzlei im quirligen Hamburger Karolinenviertel. Ihr Privatleben allerdings ist höchstens deshalb quirlig, weil sie versucht, ihren Alltag zwischen Büro und Elternabend irgendwie in den Griff zu bekommen. Schon früh verwitwet, kann sie dabei auf tatkräftige Unterstützung durch ihre Schwiegermutter Gisela zählen. Arbeit ist aber nicht alles! Und so würde Nikola zu gern mal wieder einen romantischen Abend verbringen - wenn sie nur wüsste, wo sie a) die Zeit und b) den Mann dafür hernehmen soll. Dass Gisela dabei stets mit Argusaugen über das Familienwohl wacht, macht die Sache nicht einfacher. Doch als ihr neuer Nachbar Tiziano ein klitzekleines rechtliches Problem hat und Nikola die Verteidigung des smarten Italieners übernimmt, bekommt ihr beschauliches Leben eine rasante Wendung!

Humorvoller Roman, leicht und flüssig geschrieben und dabei so spannend, das man ihn nicht mehr aus der Hand legen möchte. Manchmal zum Schmunzeln, manchmal habe ich laut losgelacht. Die Charaktere wirken authentisch, nicht aufgesetzt und sind allesamt sehr sympathisch, wenn auch ein wenig klischeebehaftet, was aber überhaupt nicht stört. Der Roman nimmt den Leser ebenso mit in das bunte Treiben einer Familie, den ganz normalen Alltagswahnsinn, die Höhen und Tiefen, wie auch in verständlich geschriebene Ausflüge als Anwältin.
Heiterer Roman mit Situationskomik und Suchtpotential.

Veröffentlicht am 18.08.2017

spannend bis zum Schluß, toller historischer Roman

Weit hinterm Horizont
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Klappentext: Bremerhaven, 1891: Die junge Kaufmannstochter Clara Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages die Zuckerrohrplantage ihres Onkels auf Hawaii zu besuchen. Doch ihr Vater hat andere Pläne. ...

Klappentext: Bremerhaven, 1891: Die junge Kaufmannstochter Clara Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages die Zuckerrohrplantage ihres Onkels auf Hawaii zu besuchen. Doch ihr Vater hat andere Pläne. Als er sie mit einem preußischen Offizier verheiraten will, flieht Clara aus ihrem Elternhaus und nimmt die strapaziöse Reise nach Hawaii auf sich. Bei ihrer Ankunft in Honolulu erfährt sie jedoch, dass ihr Onkel vor Kurzem gestorben und sie seine Alleinerbin ist. Mithilfe des faszinierenden Hawaiianers Komo gelingt es ihr, die Plantage zu neuer Blüte zu führen. Doch das Inselkönigreich droht an politischen Konflikten zu zerbrechen, und bald schon gerät Clara zwischen die Fronten eines lange schwelenden Konflikts, der sie alles kosten könnte, was sie sich am anderen Ende der Welt aufgebaut hat…
Tara Haigh schreibt als Tessa Hennig erfolgreiche Komödien und ich war gespannt auf einen historischen Roman unter dem Pseudonym Tara Haigh, der auf Hawaii spielt und wurde nicht enttäuscht.
Clara, die Protagonistin des Romans, lässt sich mit dem Verlassen ihrer Heimat und ihres Vaters in Bremerhaven auf ein Abenteuer ein, nachdem der preußische Offizier, mit dem sie verheiratet werden soll, sie noch vor der Ehe brutal vergewaltigt. Sie flieht auf einem Frachtdampfer nach Hawaii, zu ihrem Onkel, mit dem sie seit Jahren engen Briefkontakt pflegt, doch der wird kurz vor ihrer Ankunft auf Hawaii erschossen. Mithilfe von Komo, einem Hawaiianer, versucht sie die Plantage zu retten, aber die politisch und menschlich schwelenden Konflikte legen ihnen nicht nur Steine in den Weg, es kommt noch schlimmer….
Der Schreibstil ist flüssig und die Beschreibungen sehr farbenfroh, so dass der Leser schnell vom Fernweh gepackt wird und sich von der Geschichte fesseln lässt. Die Beschreibungen der Landschaft sind einmalig, die Charaktere facettenreich und gelungen, wirken authentisch und die fesselnde Handlung zieht den Leser in ihren Bann.
Clara, zu Beginn der Reise noch ein wenig zurückhaltend, entpuppt sich als eine starke Frau, die nicht bereit ist, sich niederringen zu lassen, die ihren Weg trotz massiver Hemmnisse geht und an den Herausforderungen wächst. Sie ist empathisch und setzt sich für Menschen ein, die ihr nahe stehen. Komo, der Hawaiianer an ihrer Seite, ist ein Mann, der in sich ruht, eine sehr gute Schulbildung genossen hat, bereit sich, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzten und beide Kulturen zu vereinen.
Historisches Wissen über Hawaii ist sehr gut eingebunden und am Ende des Romans bleiben dann noch so einige Fragen offen, die der hoffentlich folgende Fortsetzungsroman lösen wird.
Liebhaber historischer Romane kommen mit diesem Roman auf ihre Kosten. Ein emotionaler fesselnder und zu gleich spannender Roman.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Freiheit - unbezahlbar

Underground Railroad
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Undergroundrailroad ist eine zu tiefst beeindruckende Geschichte über die Sklaven zu Zeiten der Nord- und Südstaaten Amerikas. Eine Geschichte, die den Leser tief bewegt, manchmal auch fassungslos macht, ...

Undergroundrailroad ist eine zu tiefst beeindruckende Geschichte über die Sklaven zu Zeiten der Nord- und Südstaaten Amerikas. Eine Geschichte, die den Leser tief bewegt, manchmal auch fassungslos macht, angesichts der Brutalität und Menschenverachtung, mit der man damals die Sklaven behandelte, sie schon für geringste Vergehen zu Tode prügelte oder misshandelte, wenn der Plantagenbesitzer dies aus Gutdünken befahl.
Der Roman beschreibt sehr eindrucksvoll die Geschichte von Cora, der Protagonistin des Romans, die als Sklavin in dritter Generation auf einer Baumwollplantage in Georgia lebt und Caesar, dem Sklaven, der lesen und schreiben gelernt hat. Die Zeit zur Flucht ist gekommen, als der nicht ganz so brutale Bruder James, der die Plantage zusammen mit seinem brutalen Bruder Terrance führt, verstirbt. Caesar flieht mit Cora, denn er weiß um das Netzwerk, dem auch Weiße angehörten und eine Flucht auf Leben und Tod beginnt…
Underground Railroad war ein Netzwerk aus vielen Menschen, Gegner der Sklaverei die es sich zum Ziel gesetzt hatten, den flüchtigen Sklaven zu helfen, um ein Leben in Freiheit zu führen. Schutzhütten, geheime Routen und Geldspenden und eine verschlüsselte Art der Kommunikation aus Metaphern der Eisenbahn bildeten die Grundlage der Verständigung zwischen Sklaven und Fluchthelfern.
Die Sklaverei ist nicht nur ein Kapitel amerikanischer Geschichte, Sklaven gab und gibt heute immer noch auf dieser Welt, auch wenn die Sklaverei offiziell abgeschafft ist.
Der Roman von Colson Whitehead ist eine außergewöhnlich gelungene Mischung aus Fiktion und amerikanischer Geschichte, flüssig geschrieben und die Protagonistin Cora ist eine starke und sympathische Frau, deren Geschichte sich in das Herz des Leser gräbt und um dort haften zu bleiben.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Spannender Serienauftakt

Harte Landung
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Klappentext: Patsy Logan, 38, deutsch-irische Kommissarin beim Münchner Kripo, ermittelt in einem angesagten Online-Unternehmen: Eine Managerin wurde tot aufgefunden. Mord? Der interne Druck, den Fall ...

Klappentext: Patsy Logan, 38, deutsch-irische Kommissarin beim Münchner Kripo, ermittelt in einem angesagten Online-Unternehmen: Eine Managerin wurde tot aufgefunden. Mord? Der interne Druck, den Fall vom Tisch zu schaffen, ist enorm. Für die auch privat angeschlagene Patsy keine ideale Situation. Schon gar nicht, als man sie in die Firmenzentrale nach Dublin schickt, die Stadt, um die sie seit dem Tod ihres Vaters einen großen Bogen macht…..


Patsy Logan, Kommissarin bei der Münchener Kripo, verheiratet, kinderlos mit deutsch-irischen Wurzeln ermittelt im Fall eines mysteriösen Fenstersturzes einer Managerin eines hippen Online-Tausch-Unternehmens, das erst kürzlich seine Münchener Niederlassung eröffnet hat und kurz vor dem Börsengang steht. Selbstmord oder Mord? Zusammen mit ihrer neuen Kollegin Kris soll sie schnellstmöglich die Ermittlungen zum Abschluss bringen, damit die Akte geschlossen werden kann. Patsy erkennt, dass hinter dem Fenstersturz viel mehr steckt als gedacht, ein als Selbstmord getarnter Mord. Ihre Ermittlungen führen sie dabei auch nach Dublin in die Firmenzentrale des Unternehmens, denn sie vermutet dort die Hintergründe, die den Fall klären können.
Die Protagonistin Patsy ist eine sympathische Kommissarin mit einem nicht ganz einfachen Privatleben und einer schwierigen Vergangenheit, in Irland aufgewachsen, ungewollt kinderlos, aber mit einem untrüglichen Instinkt, eigensinnig in ihren Ermittlungen und nicht auf den Mund gefallen.
Ellen Dunne`s Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, das Gerüst um den Fall sehr gut und logisch aufgebaut. Spannend geschrieben, fesselt der Krimi von der ersten Seite bis zum Ende, ohne Blutvergießen, feinsinnig und gut kombiniert. Die Charaktere wirken sehr authentisch und lebendig, Nebenschauplätze bleiben was sie sind und geben dem wichtigen Geschehen Raum.
Ein Kriminalfall, der in die heutige Realität passt, ein Unternehmen, dass seine Wertevollstellungen manifestiert, die aber nur auf dem Papier existent sind, denn hinter den Kulissen ist die harte Gangart von Macht angesagt, Lügen, Vertuschen sind an der Tagesordnung.
Ein in sich sehr stimmiger Krimi, den ich sehr gerne weiterempfehle und schon gespannt bin auf den nächsten Fall für Patsy Logan.