Cover gefällt mir sehr. Verträumt, romantisch, ein bisschen kitschig,
wie auch der Inhalt.
Handlung: Elise, Studentin, Bestseller Autorin der Reihe Viking Moon.
Doch leider weiß keiner davon. Denn Elise hat einen schrecklichen Unfall überlebt, ist jedoch gezeichnet. Tiefe Narben zeichnen sich auf ihrem Körper, hinzu kommt noch ihre Taubheit. Sie versteckt sich daher unter einem Pseudonym. Als ihre Bücher verfilmt werden sollen, auch noch mit ihrem Lieblingsschauspieler, heckt sie einen
Plan aus: Sie engagiert einfach das Mädchen von ihrem „Autorenfoto“ die allen vorspielen soll, sie sei die Autorin, während Elise die Assistentin spielt und sich somit im Hintergrund versteckt. Blöd nur, dass ihr Lieblingsschauspieler ein Auge auf die Autorin geworfen hat. Aber auf welche? Die echte oder den Fake?
Meinung: Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Der Plot klang einfach zu perfekt, idealer Filmstoff für einen neuen Teenie Liebesfilm. Es war wirklich schön einfach zu lesen. Die Seiten blätterten praktisch von allein weiter. Das Buch nimmt einen gleich gefangen und fühlt sich wieder zurück in die Schulzeit versetzt.
Die Autorin hat zwar keine schockierenden Wendungen eingebaut, außer am Ende, schaffte es trotzdem den Leser bei Laune zu halten. Sie hat den Spannungsbogen konstant gehalten, bis der Fake aufflog, dann kam ein bisschen Trubel in die Story.
Neben Elise haben wir eine stereotypische Palette an Nebencharakteren. Wir haben den schwulen besten Freund,
der kaum eine Rolle spielt. Dann die süße pummelige Mitbewohnerin mit der sich Elise auf Anhieb super versteht und die natürlich auch ein riesen Fan von Viking Moon ist. Clint, der nette junge von Nebenan, der auf unsere Elise steht, aber natürlich nicht gut genug für sie ist, da sie ja ihren Traummann schon gefunden hat. Damit Clint aber nicht einfach nur der langweilige, nette Kerl ist, denn das sind ja alle netten Männer, hat er einen kleinen Cowboy Tick, der so mega aufgesetzt ist, dass es einfach nur idiotisch und furchtbar wirklich furchtbar anstrengend ist ihn zu ertragen. Das ständige „Schätzchen“ hätte eher zu dem schwulen BFF gepasst.
Dann Veronica, die beliebte Schönheit, die wie soll es denn auch anders sein, die größte B.I.T.C.H ist, da sie ja nur die „Fake“ Autorin
ist und alle hübschen Menschen ja totale hochnäsigen Oberzicken sind. Außerdem musste Veronica einfach eine blöde Kuh sein, damit keiner bei der Enthüllung, dass Elise, die schüchterne graue Maus die Autorin ist, enttäuscht ist.
Gavin. Oh man..DAS Klischee. Gavin, der heißeste Schauspieler des Jahrhunderts spielt natürlich die Hauptrolle von Viking Moon. Und wie das immer so ist bei den berühmten und süßen Typen, hat er etwas schlimmes in der Vergangenheit erlebt, hat einen total
weichen Kern und interessiert sich Null für Ruhm, denn die große Liebe ist ihm natürlich wichtiger. Der perfekte Mann also. Und in wen
verguckt er sich? Der den alle haben wollen, will natürlich die graue unscheinbare Maus, denn er sieht ihr schönes inneres. Oberflächlichkeit interessieren ich nicht.
Die Reaktionen und das Verhalten der Personen war manchmal wirklich nicht nachvollziehbar, wie die Reaktion auf die Enthüllung der wahren Autorin von Reggie. Das ist doch kein Weltuntergang! Völlig übertrieben! Die Sache mit Clint am Ende.. da wollte ich an die Decke springen! Ich dachte, die Autorin will mich jetzt veräppeln! Unnötig! Hinterhältig. Nein! Das war wirklich drüber!
Tut mir Leid, aber der Sarkasmus musste sein. Ich konnte beim Lesen nur den Kopf schütteln. Samantha Joyce hat so eine coole Idee wirklich sehr platt, oberflächlich und stereotypisch gelöst. Man hätte so viel mit der Vielfalt der Charaktere, der dramatischen
Vergangenheit der Protagonistin und der unglaublichen Hollywood Kulisse machen können! Man hätte der Geschichte so viel Tiefe verleihen können! Das Thema Gebärden und die Taubheit von Elise waren nicht mal annähernd an der Oberfläche gekratzt, sehr schade! Ein so wichtiger Aspekt, der einfach ignoriert wurde. Das mit der Taubheit hätte man sich wirklich sparen können, da es kaum behandelt und bemerkt wurde. Das hat unserer Protagonistin gar nicht zu schaffen gemacht. Alles easy.
Aber nicht nur die Charaktere haben mich aufgeregt, sondern auch die einzelnen Szenen. Alles war wirklich 0815! Ich hab nichts gegen vorhersehbare und auch ein wenig klischeehafte Storys, aber das war einfach zu konstruiert.. Bei den Liebesszenen, vor allem bei der erotischen kam es mir vor als ob es einen Kurs gegeben hätte, wie man solche Szenen schreibt, welche Worte man verwendet und was man nach und nach schreibt, denn genauso ließ es sich lesen! Von solchen Szenen, als hätte man sie nach einem „schreiben- für Dummys“ geschrieben oder gar kopiert, gab es leider reichlich.
Es war gefühlslos, platt und oberflächlich.
Und trotzdem muss ich sagen, die Idee hat mich unterhalten und bis zum Ende durchhalten lassen. Es hatte wirklich schöne Ansätze, einige lustige Szenen und ließ sich schnell lesen.
Leider kein Monatshighlight wie erwartet. 2,5 Sterne. Bin sehr traurig darüber!