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Veröffentlicht am 10.03.2021

Packender, romantischer, prickelnder historischer Liebesroman mit starken, erwachsenen Charakteren!

Ein feuriger Gentleman
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Lady Clarice, die seit einem Jahre zurückliegenden Skandal von ihrer Familie aufs Land abgeschoben wurde, weil sie den Mann, der sie kompromittiert hatte, nicht heiraten wollte, beobachtet eines Tages ...

Lady Clarice, die seit einem Jahre zurückliegenden Skandal von ihrer Familie aufs Land abgeschoben wurde, weil sie den Mann, der sie kompromittiert hatte, nicht heiraten wollte, beobachtet eines Tages einen Mordanschlag. Ein ihr unbekannter Mann steuert seine Kutsche absichtlich in die Fahrspur der ihm entgegenkommenden Kalesche und drängt diese dabei so ab, dass der Fahrer schwer verletzt wird. Nur Clarice ist es zu verdanken, dass nicht mehr geschieht und der mutmaßliche Mörder sein Vorhaben nicht doch noch in die Tat umsetzen kann- denn als er sie bemerkt, lässt er vom schwer verletzten Opfer ab und sucht das Weite.

Wenig später kreuzen sich dann die Wege zwischen Lady Clarice und Jack Warnfleet das erste Mal, der gerade zum richtigen Zeitpunkt auftaucht. Beide bringen den Verletzten zunächst einmal in Sicherheit, dabei schildert Clarice Jack was geschehen ist. Jack, der nach jahrelanger Arbeit für die Regierung als Spion, endlich zurückgekehrt ist, um Land und Anwesen seines verstorbenen Vaters zu verwalten, ist überrascht so eine attraktive und intelligente Frau auf dem Land anzutreffen. Trotz Lady Clarice spitzer Kommentare, die keinen Hehl daran lassen, wie sehr sie Aristokraten verachtet, die ihr Erbe, Land und Leute so lange vernachlässigt haben, weckt sie Jacks Interesse. Innerlich ist er über alle Maßen amüsiert darüber, was für einen falschen ersten Eindruck sie von ihm hat, lässt sie jedoch zunächst einmal weiter im Dunklen tappen. Als Jack jedoch Clarice Cousin James aufsucht, bei dem sie lebt und der als Geistlicher tätig ist, kommt sie zum ersten Mal ins Grübeln, denn Jack und James kennen sich nicht nur; sie muss zudem erfahren, dass ihr Cousin im Gegensatz zu ihr von Anfang an wusste, dass Jack als Spion für die Regierung arbeitete, was sie beschämt.

Beide beginnen nochmals von vorn, und stellen dabei fest, dass sie sich sehr voneinander angezogen fühlen. „Boudicca“, so nennt Jack Clarice heimlich, weil sie sich stark und unerschrocken zu behaupten weiß und Jack beginnen schließlich sich neben der Frage wer dem unbekannten Verletzten ermorden wollte und warum, eine Affäre miteinander- wobei Clarice Jack zu verstehen gibt, dass sie keinerlei tiefere Bindung wünscht oder gar erwartet. Doch Jack entwickelt plötzlich großes Interesse daran, Clarice für sich zu gewinnen. Wird ihn seine Kriegerkönigin doch noch erhören? Und werden sich auch der versuchte Mord und eine böse Intrige, die um James gesponnen wurde, aufklären lassen?

Als ich den aktuellen Roman von Stephanie Laurens, der zur Bastion Club Reihe gehört, das erste Mal in Händen hielt, befürchtete ich, ob der Tatsache, dass er 542 Seiten lang ist, zunächst, dass sich die Autorin erneut allzu schwelgerisch in Sachen Liebeszenen ausgelassen hat, denn es gibt durchaus einige Romane der Autorin, in denen man als Leser deswegen mit einigen Längen zu kämpfen hat. Diesmal ist es jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil, ich fand jede Seite dieses wunderschönen, spannenden und tiefgründigen Historicals gelungen und auch die Ausdrucksweise der Autorin spricht dabei einfach für sich.

Lady Clarice ist eine Heldin wie ich sie mag. Sie hat einen eigenen Kopf, lässt sich nicht von der Gesellschaft gängeln und ist trotzdem ein intelligenter Vernunftmensch. Sie hat sich, obwohl sie ihre Familie insgeheim vermisst, in ihrer neuen Heimat eingerichtet- mehr noch sie lebt lieber auf dem Land, als sich den Geschöpfen des tons ausliefern zu müssen und genießt ihre Freiheit. Wegen ihrer bodenständigen Art und ihrer Klugheit wird sich in vielen Belangen um Rat gefragt und ist ein geschätztes Mitglied des Dorfes.
Als sie Jack kennen lernt, bringt er eine Seite in ihr zum Klingen, wie noch niemals ein Mann zuvor. Beide entdecken wie sehr sie den anderen respektieren und schätzen und geben sich erst dann einer gemeinsamen Affäre hin. Dennoch knistert es von Beginn an zwischen Clarice und Jack, was etwas später durch einige sehr prickelnde Liebeszenen untermauert wird.

Das Heldenpaar in Stephanie Laurens Roman bekriegt sich nicht, sondern unterstützt sich in allen Belangen, was mir sehr gut gefallen hat und sowohl Clarice als auch Jack sind dabei sehr interessante und vielschichtige Charaktere.
Der Kriminalfall beginnt erst ein wenig gemächlich- als man jedoch erfährt, wer der Verletzte ist und in welche Richtung sich dieser Fall entwickelt, wird es zunehmend spannender. Außerdem wechselt die Autorin zu diesem Zeitpunkt dann auch das Setting- fort von der ländlichen Idylle zur pulsierenden Metropole des Landes, wo sich Clarice nebenbei auch ihrer Familie erneut stellen muss. Mir haben beide Teile der Geschichte gefallen, weil sie jede für sich ihren Reiz haben, doch fortlegen konnte ich das Buch erst, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Das Einzige was mich ein wenig unbefriedigt zurückgelassen hat, war, dass man in diesem Teil immer noch nicht erfährt, wer der Bösewicht ist, den Dalziel und die Mitglieder des Bastion Clubs suchen.

Kurz gefasst: Packender, romantischer, prickelnder historischer Liebesroman mit starken, erwachsenen Charakteren!

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Der Jäger und die Gejagte- Viele Längen und eine unspektakuläre Nebenhandlung, lassen die Story trotz sympathischer Heldin und gutem Schreibstil leider etwas in die Durchschnittlichkeit abdriften

Ein widerspenstiges Herz
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Viscount Paignton gehört, wie ein paar seiner ehemaligen Wegbegleiter aus alten Spionagezeiten, zum berüchtigten Bastion-Club. Allesamt haben sich die aristokratischen Junggesellen geschworen, nicht in ...

Viscount Paignton gehört, wie ein paar seiner ehemaligen Wegbegleiter aus alten Spionagezeiten, zum berüchtigten Bastion-Club. Allesamt haben sich die aristokratischen Junggesellen geschworen, nicht in die Fänge heiratswütiger, kichernder Debütantinnen zu geraten, sondern sich selbst passende Damen auszusuchen, die für eine Heirat in Frage kommen. Doch Viscount Paignton hat Glück: Eine seiner liebsten Tanten zaubert eine angeblich passende Frau für ihn „aus dem Ärmel“. Neugierig geworden, wen seine Tante für ihn als Ehefrau in Betracht zieht, macht sich Deverell auf zu einer Hausgesellschaft auf dem Land, denn dort ist die schöne Unbekannte zu finden. Statt jedoch im Fokus des Geschehens zu stehen, hält sich Phoebe Malleson lieber in der Bibliothek auf. Sie hat nämlich ganz und gar nicht vor sich einen Ehemann zu angeln und reagiert dementsprechend genervt, als Deverell sie in Augenschein nimmt und von nun an keinen Hehl daraus macht, dass er an ihr äußerst interessiert ist.

Aber Deverell bleibt hartnäckig und folgt Phoebe, trotz all ihrer Listen, auf Schritt und Tritt. So beobachtet er eines Tages auch eine merkwürdige Begebenheit. Phoebe und einige ihm unbekannte Personen, schaffen eine junge Dienstbotin aus dem Haus. Als er Phoebe jedoch zur Rede stellt, reagiert Phoebe verärgert. Sie weigert sich vehement über den Vorfall zu reden und schürt damit Deverells Neugierde umso mehr, denn er hat sich bereits Hals über Kopf in die junge Frau verliebt. Phoebe zeigt ebenfalls eindeutiges Interesse an Deverell, doch will sie keine Heirat in Betracht ziehen. Wird Deverell Phoebe umstimmen können?

Der 5. Teil der „Bastion Club“ Reihe von Stephanie Laurens spielt diesmal zu großen Teilen auf dem Land und ist diesmal, trotz eines eingeschobenen Kriminalfalles in der zweiten Hälfte, sehr fokussiert auf das Heldenpaar Deverell und Phoebe. Deverell ist nicht umsonst ein Mitglied des Bastion Clubs, denn bislang ist er einer Heirat lieber aus dem Wege gegangen, umso mehr hat es sich gewundert, dass er sich so schnell auf den Vorschlag einer seiner Tanten (auch wenn es seine Lieblingstante ist) einlässt bzw. sich in Sachen Ehe so schnell umstimmen lässt. Ebenfalls seltsam fand ich es, dass er Phoebe nur einmal ansieht und ihm sogleich klar ist, dass sie die Einzige für ihn ist. Seine darauf folgende Hartnäckigkeit in Bezug auf sie, hat schon echte Stalkerqualitäten, die mich, wäre ich die Romanheldin, wohl eher abgeschreckt hätten.

Natürlich weiß man, als treuer Leser von Laurens Romanen bereits, dass alle ihre Romanhelden recht ähnlich gestrickt sind, doch dieses Mal ist mir dieser typische Jagdinstinkt des Helden leider ziemlich auf die Nerven gegangen, weil er Phoebe, (die nebenbei eine sympathische Heldin ist) eine Spur zu sehr in die Enge treibt und auch nicht viel Nebenhandlung von dieser Tatsache ablenkt.
Hier ist dann auch schon das größte Manko von „Ein widerspenstiges Herz“. Ebenfalls weiß man, dass Stephanie Laurens beim Schreiben ihrer Romane nicht unbedingt zu wenigen Seitenzahlen neigt.
Doch bei einer auf 543 Seiten angelegten Geschichte erwarte ich einfach ein wenig mehr Spannung und Handlung, als es hier leider der Fall ist. Stattdessen wird hier ein sehr ungleiches Paar zusammengeführt, dass nur eigentlich eines gemeinsam hat: Beide wollen nicht heiraten und ändern plötzlich, so mir nichts dir nichts, dann doch ihre Meinung allein aufgrund der gegenseitigen, sexuellen Anziehungskraft.

Denn trotz der Tatsache, dass die Autorin ihren Figuren sehr viele gemeinsame Dialoge auf den Leib geschrieben hat, fühlt man leider zu keinem Zeitpunkt, dass das Paar Sympathie und Wärme für den jeweils anderen aufbringt, meiner Meinung nach. Dafür lässt es das Paar, wieder einmal nach Laurens’scher Manier, ordentlich krachen im Bett, Rollenspiele inklusive.
Doch die sehr ausufernden Liebesszenen, die zugegeben sehr prickelnd geschrieben sind, können am Ende auch nicht verbergen, dass die Nebenhandlung hier viel zu dünn und unspektakulär geraten ist, finde ich.
Phoebes und Deverells Story ist an sich nicht schlecht und Stephanie Laurens Schreibstil gehört einfach zu den besten aller Historical Romanceautorinnen, doch ich denke, langsam müsste jemand der Autorin vielleicht mal näher bringen, dass sie ihre Geschichten lieber auf höchstens 300- 350 Seiten erzählen sollte, weil auch in der Kürze manchmal ausreichend Würze liegen kann.

Kurz gefasst: Der Jäger und die Gejagte- Viele Längen und eine unspektakuläre Nebenhandlung, lassen die Story trotz sympathischer Heldin und gutem Schreibstil leider etwas in die Durchschnittlichkeit abdriften.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Eine auf 573 Seiten aufgeblähte Historical Romance, die meiner Meinung nach, leider weder echte Spannungselemente, noch große Unterhaltungsmomente zu bieten hat, da die Story viele Längen aufzuweisen hat

Stürmische Versuchung
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Gervase Tregarth, dem Earl of Crowhurst wird ausgerechnet von seinen Halbschwestern ein Ultimatum gestellt. Er soll heiraten! Allerdings keine affektierte Dame aus London, die lediglich ihr Wohl im Auge ...

Gervase Tregarth, dem Earl of Crowhurst wird ausgerechnet von seinen Halbschwestern ein Ultimatum gestellt. Er soll heiraten! Allerdings keine affektierte Dame aus London, die lediglich ihr Wohl im Auge hat und Gervase Schwestern kein Debüt gönnt, sondern eine zupackende Frau vom Land. Landadelige sind jedoch dünn gesät. Dennoch, Madeline Gascoigne ist eines zweiten und auch dritten Blickes würdig. Die schöne Nachbarin zieht ihre jüngeren, unternehmungslustigen Brüder auf und bereitet den ältesten, Harry, den Titelträger, bereits auf die Übernahme des Besitzes vor. Ihre Intelligenz und ihr offenes Ohr in Gutsangelegenheiten imponieren Gervase und so beschließt er kurzerhand Madeline zu umwerben.

Doch diese will Gervase nicht ehelichen, weil das Wohl ihrer Brüder ihr über alles geht. So kommt Plan B zum Tragen. Gervase umgarnt Madeline so lange, bis sie einwilligt, mit ihm eine heimliche Affäre zu beginnen. Natürlich erhofft er sich am Ende Madelines Hand, doch diese zeigt sich äußerst widerstrebend. Doch dann wird ausgerechnet Madelines jüngster Bruder entführt, der kurz zuvor mit seinen Brüdern eine edle Brosche am Strand fand. War es einfach nur angetriebenes Schmugglergut oder steckt mehr dahinter? Wer ist der große Unbekannte, der den Jungen entführt hat? Gervase und die übrigen, befreundeten Mitglieder des Bastion Club beginnen damit zu ermitteln. Besonders Dalziel möchte den großen Unbekannten in flagranti erwischen, denn er glaubt, dass dieser ein ganz spezieller Feind des Bastion Clubs und der britischen Krone ist…

Der bereits 6. Teil der „Bastion Club“ Reihe von Stephanie Laurens, erzählt nun die Geschichte über Gervase, der genau wie auch die Heldin dieses Romans Madeline ein sympathischer Zeitgenosse ist, der weder Leichen im Keller hat, noch seelische Altlasten mit sich herum trägt, was ich eigentlich zur Abwechslung ganz erfrischend fand. Allerdings sorgt die Einfachheit der Charaktere auch dazu, dass in Verbindung mit einer Liebesgeschichte, die kein Konfliktpotential zu bieten hat, der Roman viele Längen aufzuweisen hat. Im Grunde hatte ich beim Lesen das Gefühl, als hätte man die Love Story zwischen Gervase und Madeline auch bereits nach 150 Seiten zum Ende bringen können, denn beide sind sich sogleich sympathisch und auch stimmt die Chemie zwischen ihnen. Selbst der Krimiplot weist diesmal leider für meinen Geschmack keine echten Spannungselemente auf, denn zum einen wird ein Betrüger, der es auf die Minen in der Umgebung abgesehen hat, die dieser durch eine Gaunerei an sich bringen möchte, viel zu unspektakulär aufgeschreckt und zum anderen entpuppt sich auch die Entführung von Madelines Bruder und Dalziels Jagd nach dem großen Unbekannten wieder einmal als schmückendes, aber unbefriedigendes Beiwerk/Mogelpackung, dass mich auch nicht großartig überzeugen konnte. Und erneut hat die Autorin ihrem Heldenpaar wieder einmal unzählige, ausufernde Liebesszenen auf den Leib geschrieben, die zwar gewohnt prickelnd aber auch viel zu lang erscheinen.

Überhaupt hatte ich gerade bei dem Lesen von „Stürmische Versuchung“ das Gefühl, als ob die Autorin einfach nur möglichst viele Seiten füllen wollte. Sicherlich legt die Autorin dabei einen sehr guten Schreibstil an den Tag, doch was nutzt das, wenn man das Paar lediglich von Veranstaltung zu Veranstaltung begleiten darf, bei dem es allgemeine Nettigkeiten und anzügliche Anspielungen austeilt und einem ansonsten kaum Inhalte, die einen ans Buch fesseln, begegnen. Ich hätte mir gerade bei diesem Band eine fesselnde Nebenhandlung gewünscht und dass sich das Heldenpaar schneller findet, denn einen echten Grund für Madelines Zögern gibt es hier streng genommen nicht. Positiv fand ich jedoch Madelines und Gervases Geschwister, die dagegen leider viel zu wenig Auftritte in diesem Roman hatten und die mit ihrem Humor und ihrer Abenteuerlust sicherlich für mehr unterhaltsame Szenen gesorgt hätten.

Kurz gefasst: Eine auf 573 Seiten aufgeblähte Historical Romance, die meiner Meinung nach, leider weder echte Spannungselemente, noch große Unterhaltungsmomente zu bieten hat, da die Story viele Längen aufzuweisen hat. Lediglich Stephanie Laurens guter Schreibstil und ihre zeitgemäße Ausdrucksweise haben mich davon absehen lassen, diesen Roman schlechter zu bewerten.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Der siebte Teil der Bastion- Club Reihe- Spannender Kriminalplot und sexy Liebesgeschichte, aber die Heldin polarisiert

Ein sinnliches Geheimnis
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Christian Allardyce, einer der Mitglieder des berühmt berüchtigten „Bastion-Clubs“, fällt aus allen Wolken, als ihn eine Nachricht, mit der Bitte um Hilfe, von Lady Letitia Randall erreicht. Letitia und ...

Christian Allardyce, einer der Mitglieder des berühmt berüchtigten „Bastion-Clubs“, fällt aus allen Wolken, als ihn eine Nachricht, mit der Bitte um Hilfe, von Lady Letitia Randall erreicht. Letitia und er waren einst ein Paar, bevor Christian seinen Dienst für das britische Militär aufnahm und obwohl Letitia ihm einst versprach, auf ihn zu warten, heiratete sie schließlich doch einen anderen. Dieser andere, nämlich George Randall, wurde ermordet und nun soll Christian den möglichen Tatverdächtigen, Letitias Bruder Justin, der seit dem Mord verschwunden ist, aufspüren und herausfinden, ob wirklich Justin der Mörder ist, oder womöglich jemand anderes.
Christians Ermittlungen machen es nötig, dass er viel Zeit mit Letitia verbringen muss, was nicht nur alte Wunden aufreißt, sondern auch die immer noch schwelende Leidenschaft zwischen ihnen beiden aufflammen lässt.
Trotz des stetigen Knisterns zwischen ihnen, möchte Letitia nicht über damalige Zeiten sprechen und so tappt Christian bezüglich Letitias überstürzter Heirat vor Jahren, immer noch im Dunklen…

Der bereits siebte Band der „Bastion Club“ Reihe erzählt nun die Geschichte eines Paares, das sich bereits seit vielen Jahren kennt und trotz ihrer Liebe zueinander nicht zusammen fand. Den Grund für Letitias überstürzte Heirat, erfährt man als Leser erst nach knapp 200 Seiten, so dass man genau wie der Held des Romans zunächst rätselt, wieso Letitia sich Christian gegenüber so unterkühlt verhält.
Abgesehen davon hat die Autorin für ihren Roman „Ein sinnliches Geheimnis“ diesmal ein sehr ungleiches Paar zusammengebracht. Während Letitia eine sehr aufbrausende, impulsive junge Witwe ist, hat Christian den Part des zurückhaltenden, abwartenden und coolen Heldens in dieser Geschichte. Beide ergänzen sich im Grunde sehr gut und ich fand auch, dass es Stephanie Laurens diesmal sehr gut gelingt, auch für den Leser rüberzubringen, dass beide viel mehr verbindet, als nur sexuelle Anziehungskraft und eine (eigentlich abgeschlossene) Vergangenheit.

Die Liebesszenen sind wie man es bei der Autorin gewohnt ist, sehr explizit und prickelnd beschrieben. Leider aber auch zu reichlich für meinen Geschmack vorhanden.

Aber, zumindest war die Rahmenhandlung bzw. den Kriminalplot diesmal sehr spannend und undurchsichtig konzipiert, so dass ich fand, dass der Roman diesmal trotz der über 600 Seiten, recht kurzweilig geraten ist. Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte, die mich davon abgehalten haben, dem Roman eine bessere Bewertung zu geben. Zum einen fand ich Letitias Wesen sehr anstrengend und auch fand ich es albern, dass beide so schnell miteinander schlafen, obwohl das Missverständnis zwischen ihnen noch nicht ausgeräumt wurde. Überhaupt habe ich mich mehrfach beim Lesen dabei ertappt, wie ich das Paar imaginär geschüttelt habe, weil sie einfach nicht miteinander reden. Beide sind verletzt, doch keiner ist in der Lage auszupacken und so schmollen sie so lange, bis des Rätsels Lösung irgendwann von dritter Seite an Christian herangetragen wird. Andererseits hätte es ansonsten kein Konfliktpotential zwischen dem Paar mehr gegeben.

Die Suche nach dem Mörder ist diesmal mehr als nur schmückendes Beiwerk und auch die übrigen Bastion Club Mitglieder haben hier in diesem Band erneut kleine Auftritte was mir gut gefallen hat. Stephanie Laurens Schreibstil ist wie immer gelungen zu nennen, doch ein wenig habe ich mich diesmal zwischendurch an gewissen modernen Formulierungen gestoßen, die womöglich auch der Übersetzung geschuldet sein mögen.
Übrigens, im nächsten Teil der Serie wird endlich Dalziels Geheimnis gelüftet. Seinen wahren Namen erfährt man aber bereits in diesem Band im Epilog…

Kurz gefasst: Der siebte Teil der Bastion- Club Reihe- Spannender Kriminalplot und sexy Liebesgeschichte, aber die Heldin polarisiert.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Leider sehr enttäuschender, langatmiger und spannungsloser Abschlussband der „Bastion Club“ Reihe, obwohl das Heldenpaar überzeugen kann

Triumph des Begehrens
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Nachdem Royce Varisey, von allen Bastion Club Mitgliedern nur kurz Dalziel genannt, seinen Dienst für die Krone quittiert und noch bevor er seine Heimkehr angetreten hat, stirbt überraschend sein Vater. ...

Nachdem Royce Varisey, von allen Bastion Club Mitgliedern nur kurz Dalziel genannt, seinen Dienst für die Krone quittiert und noch bevor er seine Heimkehr angetreten hat, stirbt überraschend sein Vater. Nun ist Royce das Familienoberhaupt und Titelträger, doch das Einzige, was ihm wichtig gewesen wäre, eine Aussprache mit seinem Vater, mit dem er sich viele Jahre zuvor überworfen hatte, bleibt ihm nun für immer verwehrt.
Tief getroffen macht er sich auf die Heimreise nach Coquetdale, Northumbria, wo sich der Familienbesitz der Variseys, Wolverstone Castle, befindet.
Dort in Empfang genommen wird er von Minerva Chesterton, einer Waise, die seine Eltern bereits vor vielen Jahren aufgenommen hatten und die nun die verwalterischen Tätigkeiten auf Wolverstone Castle verrichtet.

Minerva hat sich im Laufe der Zeit von einem niedlichen Kind zu einer attraktiven Frau gemausert, doch vor allem ist es ihr Intellekt, der Royce anspricht und ihre Einfühlsamkeit, mit der sie ihm in dieser schwierigen Zeit begegnet. Royce ist froh Minerva als Stütze an seiner Seite zu haben und sucht in der nächsten Zeit immer wieder ihre Nähe und ihren Rat, wenn es um Dinge geht, die Wolverstone Castle betreffen.
Als jedoch alles was Rang und Namen hat im Hochadel zur Beerdigung anreist, überrascht es Royce, dass auch Minerva ins gleiche Horn bläst, wie einflussreiche Matronen des tons. Diese nämlich beschwören ihn, so bald wie möglich zu heiraten, da der finanziell überaus klamme Prinny, bereits Informationen darüber eingeholt hat, ob es möglich wäre, sich Wolverstone Castle nebst Einkünften, einzuverleiben. Das wäre jedoch nur möglich, sollte Royce sterben und zwar ohne vorher geheiratet und womöglich ein Kind gezeugt zu haben.

Die Liste mit möglichen Heiratskandidatinnen ist lang und dennoch widerstrebt es Royce zutiefst, eine Wahl zu treffen. Denn im Gegensatz zu seinen Eltern und Großeltern möchte er eine Liebesheirat eingehen und hat da schon eine ganz besondere Frau im Auge. Doch die ahnt noch nichts von seinen Plänen…

Nach so vielen Jahren war es nun so weit und ich konnte endlich den Abschlussband der „Bastion Club“ Reihe in Händen halten. Endlich würde ich erfahren, wer der sich noch auf freien Fuß befindliche Verräter, denn nun sein würde und vor allem, würde ich nun die Geschichte über den, wie ich stets fand, interessantesten Charakter der Romanreihe, lesen dürfen. So weit, so gut.

Die ersten zweihundert Seiten des Romans ließen sich dann auch sehr vielversprechend an und mit Royce und Minerva hatte die Autorin dann auch ein Heldenpaar ins Rennen geschickt, das gleichsam sympathisch und liebeswert geraten ist.
Zudem mag ich Romances mit der „1000 Mal berührt…“ Thematik sehr. Auch fand ich die Beschreibungen, in denen die Autorin das dörfliche Leben in all seinen Facetten in den Fokus rückt, sehr atmosphärisch und unterhaltsam geschildert; etwa wenn es darum geht, dass Royce Entscheidungen bezüglich der Pächterhütten treffen muss etc.
Selbst die Art wie Minerva versucht Royce „auf den richtigen Weg“ zu bringen, hat mich amüsiert, aber auch berührt und nachdem ich erfuhr, dass sich Royce erbitterster Feind auf seinem Landgut aufhält, war ich sehr gespannt auf den Ausgang der Geschichte.

Doch leider hat mich die Autorin dann sehr enttäuscht. Ab dem Zeitpunkt, als Royce und Minerva zum ersten Mal auf Tuchfühlung miteinander gingen, erging sich Stephanie Laurens, wie man es bereits von ihr gewohnt ist, fast nur noch in zahlreichen, ausufernden Liebesszenen. Sicher, diese mögen zugegebenermaßen sehr erotisch und prickelnd daherkommen, doch blieb die Handlung dafür fast gänzlich auf der Strecke. Royces Werben um Minerva wurde zu einem langwierigen Hin und Her; zwischenzeitlich sollte eine abgelegte Geliebte, die Royce Schwester „anschleppte“ für Überraschungsmomente sorgen und auch dem Bösewicht der Romanreihe wurden ein paar Sätze zugedacht.

Obgleich man seinen Namen erst zum Schluss erfährt, kann der aufmerksame Leser sich relativ schnell zusammenreimen, wer es ist und so schlich sich dann schnell Langeweile beim Lesen bei mir ein. Zwar hatten auch die übrigen Bastion Club Mitglieder ihre Auftritte im Abschlussband der Reihe, doch blieb es bei ihren Gesprächen miteinander, leider nur bei einem oberflächlichen Geplänkel. Und der Krimiplot wirkte dann für meinen Geschmack so dürftig und an den Haaren herbeigezogen, dass ich sehr enttäuscht ob des Verlaufs war. Ich hätte mir da einfach eine rundere, verzwicktere Story rund um den Verräter gewünscht und auch Laurens Einfall, dass Royce ausgerechnet von Prinny Gefahr droht, wenn er nicht in Bälde heiratet, fand ich ehrlich gesagt total unglaubwürdig.

Wenn man sich für „Triumph des Begehrens“ entscheidet, sollte man sehr viel Durchhaltevermögen an den Tag legen, da Stephanie Laurens ihre Story auf sage und schreibe 607 Seiten künstlich aufgebläht hat. Ich fand das sehr schade, vor allem, weil Dalziel in den Vorgängerbänden als solch interessanter, umtriebiger Romancharakter beschrieben wurde, der einfach eine spannendere, ausgeklügeltere und komplexere Story verdient gehabt hätte. Immerhin hat die Autorin ihm mit Minerva eine Heldin zur Seite gestellt, die ihm ebenbürtig ist.

Kurz gefasst: Leider sehr enttäuschender, langatmiger und spannungsloser Abschlussband der „Bastion Club“ Reihe, obwohl das Heldenpaar überzeugen kann.

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