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Veröffentlicht am 13.04.2018

Bezaubernder Roman, der mich berührt und bereichert hat

Die Fäden des Glücks
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Der neue Roman von Julia Fischer spielt in Turin und dreht sich um das Schneiderhandwerk, schöne Stoffe und noch viel mehr.

Carlotta und ihre beiden kleinen Schwestern betreiben eine kleine individuelle ...

Der neue Roman von Julia Fischer spielt in Turin und dreht sich um das Schneiderhandwerk, schöne Stoffe und noch viel mehr.

Carlotta und ihre beiden kleinen Schwestern betreiben eine kleine individuelle Schneiderei, mit der sie es schaffen, vielen Menschen eine ganz andere Ausstrahlung zu schenken, weil sie für sie passende Kleidung schneidern.
Daniele, Carlottas Jugendfreund, kommt zurück in die Stadt, um die Firma seines Vaters, die schöne Stoffe herstellt, zu übernehmen.
Wird es zwischen den beiden wieder funken?
Wie passt es damit zusammen, dass Daniele den Firmensitz nach Mailand verlagern will.


Meine Meinung:
Der Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Erzählweise ist flüssig, aber nicht flach. Man nimmt bei der anspruchsvollen Lektüre sehr viel Informationen auf und kann gleichzeitig in Formulierungen, Bildern und Gefühlen schwelgen.
Das ganze Buch hat etwas Märchenhaftes: Dies liegt sowohl in den Motiven des Romans, der auf Märchen oder auch die Aufnahme in Opern anspielt, als auch in den tollen Schauplätzen in Turin, an denen die Handlung spielt.

Die handelnden Figuren werden - wie auch in "Die Galerie der Düfte" der Autorin - wieder sehr behutsam und entwicklungsfähig beschrieben, dabei doch immer authentisch und glaubwürdig.

Besonders Carlotta und ihre aufkeimende Liebe haben mich sehr berührt und dabei habe ich auch die eine oder andere Träne der Rührung geweint.

Ganz besonders gut gefallen hat mir, dass man zwischen jeder Zeile merkt, wie genau und detailliert Julia Fischer für den Roman recherchiert hat. Die Schauplätze oder auch die Beschreibung der Stoffe, des Schneiderhandwerks und der Umgebung von Oper / Theater atmen mit jedem Wort so viel mehr Details, die noch hinter der Romanhandlung stecken.
Dabei bringt der Roman dies nicht trocken an die Leserin, sondern so gefühlvoll, dass man an den Seiten klebt und die Lektüre von vorne bis hinten einfach nur genießt.


Fazit:
"Die Fäden des Glücks" ist ein wunderschönes Buch, das mir unheimlich viel gegeben hat - für den Kopf und für das Herz! <3

Veröffentlicht am 13.04.2018

Wunderschönes behutsam erzähltes Jugendbuch

Herzmuschelsommer
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Kim ist 16 Jahre alt, als sie erfährt, dass sie als Baby kurz nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht wurde und ihre leiblichen Eltern in Frankreich leben.
Nach einem Streit mit ihrer Mutter, bei der ...

Kim ist 16 Jahre alt, als sie erfährt, dass sie als Baby kurz nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht wurde und ihre leiblichen Eltern in Frankreich leben.
Nach einem Streit mit ihrer Mutter, bei der sie 16 Jahre lang gelebt hat, macht sie sich auf dem Weg, um die Sommerferien bei der anderen Familie in der Bretagne zu verbringen.
Ihrem Freund Titus aus Deutschland vermisst sie in Frankreich komischerweise nicht, dafür läuft ihr ständig der junge Padrig über den Weg....


Meine Meinung:
Ich liebe die tolle Erzählweise von Julie Leuze, und auch dieses Jugendbuch hat mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht.
Es ist unglaublich flüssig und spannend geschrieben, dabei wird die - doch teilweise schwierige und komplexe - Thematik sehr behutsam erzählt.
Die 16jährige Kim und die handelnden Personen sind sehr differenziert beschrieben und so, dass man sowohl die Entwicklung als auch manch dunkle Seite der Personen mitbekommt.

Besonders gut gefallen haben mir die Schilderungen zu Kims Gefühlswelt und wie sie zwischen ihren beiden Familien, zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen ihren Freunden und Padrig... hin- und hergerissen ist.

Zum Ende hin bekommt die Geschichte nochmal so richtig Dramatik, so dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen.
Da mich die Erzählung richtig berührt hat, habe ich auch die eine oder andere Träne verdrückt.


Fazit:
"Herzmuschelsommer" ist ein wunderschönes Jugendbuch, das für mich alles gehalten hat, was der Titel verspricht.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Wunderschönes Buch über Orte auf Mallorca, die glücklich machen

Glücksorte auf Mallorca
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Martina Vogt und Katharina Richter stellen in ihrem Buch „Glücksorte auf Mallorca“ 80 Tipps vor, die über die gesamte Insel verstreut sind.
Jedem Ort ist eine ganze Seite für die Beschreibung und zusätzlich ...

Martina Vogt und Katharina Richter stellen in ihrem Buch „Glücksorte auf Mallorca“ 80 Tipps vor, die über die gesamte Insel verstreut sind.
Jedem Ort ist eine ganze Seite für die Beschreibung und zusätzlich ein ganzseitiges Foto gewidmet. Die Tipps sind nach Lage angeordnet, beginnend in Palma, über den Südwesten, die Inselmitte, den Westen/Nordwesten bis in den Süden/Südosten und Norden/Nordosten.

Meine Meinung:
Wie die anderen Bücher aus dieser Reihe ist das frisch erschienene „Glücksorte auf Mallorca“ wieder hochwertig gestaltet, was sich in der Haptik, den tollen großformatigen Fotos und sehr ansprechenden Gestaltung der Schrift widerspiegelt.
Die Tipps umfassen ganz unterschiedliche Kategorien – von Kultur über nette Ortschaften, Berge und andere Landschaften bis hin zu Restaurants, Bäckereien, Märkten und anderen Shopping-Highlights. Vieles wird dem Mallorca-Kenner schon wohlbekannt sein, z.B. die Kathedrale in Palma oder der Aussichtspunkt Talaia de ses Animes, aber es wird auch für jeden Besucher unter den 80 vorgeschlagenen Sehnsuchtsorten etwas sein, was er oder sie neu für sich entdecken kann.
Dabei sind die Beschreibungen genau richtig von der Detailtiefe her, so dass man sich inspirieren lassen kann.
Mir hat besonders die vorgeschlagene Wanderung von der Cala Fornells zum Cap Andritxol gefallen.
Das Buch macht richtig Lust auf den Urlaub auf Mallorca und hilft dabei, die Vorfreude zu steigern und auch nach den Ferien noch darin zu schwelgen.

Fazit:
Ein Muss für den genussvollen Mallorca-Urlauber!

Veröffentlicht am 07.04.2018

Ganz nettes Jugendbuch mit einer anderen Heldin

DUMPLIN'
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Willowdean (16) ist ein Teenager aus Texas mit Übergewicht. Ihre Mutter (die Willowdean nur „Dumplin“ = Knödel nennt) hat vor vielen Jahren den Schönheitswettbewerb in dem kleinen Ort, in dem sie immer ...

Willowdean (16) ist ein Teenager aus Texas mit Übergewicht. Ihre Mutter (die Willowdean nur „Dumplin“ = Knödel nennt) hat vor vielen Jahren den Schönheitswettbewerb in dem kleinen Ort, in dem sie immer noch wohnen, gewonnen und richtet ihn auch immer noch aus. Ihre Tante Lucy, die ebenso eine Dolly-Parton-Verehrerin war wie Willowdean, ist im Alter von 36 Jahren und mit einem Gewicht von 250 kg an Herzinfarkt gestorben.
Da entschließt Willowdean sich zu einer Anmeldung am alljährlichen Schönheitswettbewerb, ebenso wie einige Freundinnen, die sich ihr anschließen.

Meine Meinung:
Die Erzählung kommt mit einem sehr trockenen, witzigen Humor daher, der sich vor allem zu Beginn in der direkten Sprache Willowdeans, die sich ihres Übergewichts sehr bewusst ist, widerspiegelt. Aufgrund dieser humorvollen, aber auch insgesamt flüssigen Erzählweise, die dieses Jugendbuch auszeichnet, kommt man schnell in das Setting hinein und erlebt die Handlung wie einen amerikanischen Highschool-Film. In der Tat sind viele der Themen, auch die erste Liebe Willowdeans, klassische Teenager-Themen, ebenso wie die Hauptperson als Teenager von widersprüchlichen Gefühlen und Verhaltensweisen geprägt ist.
Vieles in der Handlung dreht sich – natürlich – um den Schönheitswettbewerb und das Übergewicht des Mädchens, aber das war nach dem Cover, dem Klappentext und der Beschreibung auch vollkommen klar.
Gut gefallen hat mir, dass Willowdean im Laufe der Handlung eine Entwicklung durchmacht und insbesondere in ihren Beziehungen zu anderen Mitmenschen viel reifer und weniger ich-bezogen wirkt.
Das Ende war ebenfalls versöhnlich und nicht überzogen, so dass der Roman, auch wenn er ggf. zwischendurch ein paar wenige eintönige Abschnitte hatte, insgesamt sehr gelungen war.

Fazit:
„Dumplin‘“ ist ein nettes Jugendbuch, das wie ein Highschool-Film auf eine unaufdringliche Art und Weise unterhält.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Trauriges Thema - ungewöhnlich und unterhaltsam aufgegriffen und erzählt

Für immer ist die längste Zeit
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Maddy ist tot. Sie hinterlässt ihren Mann Brady und ihre 16jährige Tochter Eve. Wir erleben den Fortgang der Geschichte aus drei Perspektiven: aus Maddys, Eves und Bradys.
Nach ihrem Tod hat sich Maddy ...

Maddy ist tot. Sie hinterlässt ihren Mann Brady und ihre 16jährige Tochter Eve. Wir erleben den Fortgang der Geschichte aus drei Perspektiven: aus Maddys, Eves und Bradys.
Nach ihrem Tod hat sich Maddy zum Ziel gesetzt, eine neue Frau für ihren Mann Brady zu finden, damit er und ihre Tochter Eve nicht so allein sind. Zu Lebzeiten hat sie sich nämlich immer um alles gekümmert, während Brady und Eve eher genommen als gegeben haben.
Die Situation für die Hinterbliebenen Eve und Brady ist nicht einfach; sie hadern sehr mit dem Tod von Maddy, beschäftigen sich aber auch rückblickend mit ihrem eigenen Verhalten und ihrer Beziehung untereinander.


Meine Meinung:
In diesem Roman wird ein sehr trauriges Thema auf ungewöhnliche Art und Weise aufgegriffen. Besonders eindringlich ist die Erzählweise: Jedes einzelne Kapitel enthält drei verschiedene Abschnitte, die zunächst aus Maddys, dann aus Eves und schließlich aus Bradys Perspektive erzählt werden. Durch diesen besonderen Kniff (vor allem, dass der Anfang direkt aus Sicht der toten Maddy erzählt wird!) kommt der besondere Humor der Erzählung sofort rüber.
Daher bin ich am Anfang sehr gut in die Erzählung gekommen, was sich allerdings zur Mitte des Buches hin etwas relativiert hat, weil es dann auch langweiligere Abschnitte und am Schluss noch einen meiner Meinung nach überflüssigen Handlungsstrang gab.

Die Figuren lernt man durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven recht gut kennen, da man immer wieder neue Details aus einem anderen Blickwinkel erfährt. Insgesamt hat mir auch gut gefallen, dass Eve und Brady nach Maddys Tod stark über ihre eigene Rolle und ihr Verhalten reflektieren und sich deutlich weiterentwickeln. Nichtsdestotrotz bleiben manche Aspekte bei den Protagonisten im Vergleich zu anderen ähnlichen Romanen eher blass.

Nicht zuletzt merkt man an einigen Stellen deutlich, dass es sich um einen amerikanischen Roman handelt. Dass man Besonderheiten rund um Highschool, College etc. beim Lesen mitbekommt, gefällt mir gut, an einigen wenigen Stellen ist jedoch die deutsche Übersetzung nicht ganz glücklich, da sie zu nah am Amerikanischen bleibt und z.B. feststehende deutsche Ausdrücke nicht ganz korrekt trifft.

Grundsätzlich habe ich mich bei der Lektüre wohl gefühlt und ich musste immer weiter lesen über die verschiedenen Abschnitte und Erzählperspektiven hinweg, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Somit hat der Roman für mich genau das richtige Maß an Spannung vermittelt.


Fazit:
Ich habe den Roman "Für immer ist die längste Zeit" grundsätzlich gern gelesen und fand vor allem die ungewöhnliche Erzählperspektive bereichernd und berührend.