Profilbild von Jecke

Jecke

Lesejury Star
offline

Jecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2024

✎ Tessa Bickers - Wir treffen uns im nächsten Kapitel

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
0

Ich war so, so gespannt auf diesen Roman! Ich wollte Schmalz, ich wollte Herzschmerz, ich wollte Liebe - ich wollte einfach das volle Programm!

Was ich bekam, war leider nicht so meins …

„PS: Ich liebe ...

Ich war so, so gespannt auf diesen Roman! Ich wollte Schmalz, ich wollte Herzschmerz, ich wollte Liebe - ich wollte einfach das volle Programm!

Was ich bekam, war leider nicht so meins …

„PS: Ich liebe dich“ habe ich sehr, sehr gut in Erinnerung. Es ist einer meiner Lieblingsliebesromane. Seit Jahren bin ich auf der Suche nach ähnlicher Literatur und habe sie bisher nicht wirklich gefunden.
Dass „Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ da mithalten kann, habe ich gar nicht erst angenommen. Dennoch fand ich die Idee mit den Anmerkungen an den Buchrändern interessant.

Das ist dann auch so das Einzige, was mich am Lesen gehalten hat.
Alles andere war so vorhersehbar, dass ich dachte, ich hätte das Buch selbst geschrieben. Es gab nicht eine überraschende Wendung, bei der ich dachte: „Wow!“
Die Liebesgeschichte zwischen Erin und James läuft dermaßen langsam an - vor allem von ihrer Seite aus -, dass ich vermutete, dass das nie etwas wird. Je näher der Schluss kam, desto mehr wollte ich eigentlich, dass es im Endeffekt zwischen den beiden doch nichts wird.

Da die Geschichte aus zwei Perspektiven geschrieben wurde, bekommen wir sowohl Erins als aus James‘ Leben hautnah mit.
James tat mir richtig leid. Was er durchmachen musste, kann man nicht in Worte fassen. Seine familiäre Situation, sein seelischer Zustand, seine Erfahrungen im Kindes-/Jugendalter. Ich bewundere ihn für seine Stärke.
Erin hingegen ist ein extrem nerviger Charakter in meinen Augen gewesen. Doch auch sie hat zum Ende hin Stärke bewiesen.

Diese RomCom wird als „perfekte Wohlfühl-Unterhaltung“ angepriesen. Aufgrund der zahlreichen, negativen Aspekte kann ich dies jedoch nicht bestätigen. Der Humor kam mir ebenfalls zu kurz. Ich hatte mit einer deutlich lockeren Lektüre gerechnet.

Was ich mir - mal wieder - fleißig notiert habe, sind die Klassiker, die erwähnt werden und die ich noch nicht gelesen habe. Da ich keins der ausgewählten Bücher kenne, kann ich auch nicht viel zu den Anmerkungen sagen und ob sie gut ausgesucht wurden. Oft habe ich daher einfach keinen Mehrwert darin gesehen, da man lediglich die Notizen, jedoch nicht die entsprechende Textstelle präsentiert bekommt.

Tessa Bickers Debüt konnte mich leider nicht überzeugen, auch wenn die Grundidee vielversprechend klang.

©2024 Mademoiselle Cake

Zitate:

»Ich schreibe auf die Ränder, um das Buch im Gedächtnis zu behalten. Und die Worte im Herzen.« (S. 113)

»Leuten Hoffnung zu geben ist, als schenke man ihnen Flügel, mit denen sie durchs Leben fliegen können.« (S. 159)

Veröffentlicht am 06.08.2024

✎ Mario Hartmann - Anna und die roten Schuhe

Anna und die roten Schuhe
0

„Anna und die roten Schuhe“ ist ein Wälzer. Anders kann ich die 270 Seiten dicke Geschichte nicht bezeichnen. Ich hätte sie gerne mit meinem Kind entdeckt, doch für meine 6-Jährige war es zu viel und zu ...

„Anna und die roten Schuhe“ ist ein Wälzer. Anders kann ich die 270 Seiten dicke Geschichte nicht bezeichnen. Ich hätte sie gerne mit meinem Kind entdeckt, doch für meine 6-Jährige war es zu viel und zu lang.

Wir haben versucht, das Buch in unseren Ferien zu lesen. Ich wollte etwas haben, was uns durch die gemeinsame Zeit begleitet, etwas, was uns vielleicht innehalten lässt und worüber wir am Ende oder zwischendurch immer mal reden können.
Zeitgleich muss ein Buch jedoch auch mein Kind unterhalten. Sie liebt noch sehr ihre Bilderbücher und daher war der vorliegende Kinderroman, der manchmal 12 Doppelseiten lang keine Illustrationen beinhaltet, nur schwer auszuhalten …

Mich als Erwachsene hat die Erzählung an manchen Stellen unterbrechen lassen. Mario Hartmann gibt mit seinen Zeilen einige Denkanstöße und deutet auf Missstände hin. Dies geschieht jedoch nicht durch den berühmten Fingerzeig, sondern ist wunderbar in die Geschichte integriert.

Die Gedanken hinter dem Buch sind toll. Ich denke jedoch, dass sie als Fortsetzungsgeschichte - aufgeteilt in 5 Bücher zum Beispiel - mehr einladen, danach zu greifen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 06.08.2024

✎ Callan Wink - Der letzte beste Ort

Der letzte beste Ort
0

Bei meiner Aktion „vergessene Schätze“ hatte Jana damals „Der letzte beste Ort“ vorgestellt. Nun bin ich dazu gekommen, die Kurzgeschichten zu lesen.

Ich bin ehrlich: Hätte ich dieses Buch alleine entdeckt, ...

Bei meiner Aktion „vergessene Schätze“ hatte Jana damals „Der letzte beste Ort“ vorgestellt. Nun bin ich dazu gekommen, die Kurzgeschichten zu lesen.

Ich bin ehrlich: Hätte ich dieses Buch alleine entdeckt, hätte ich niemals zugegriffen. Kurzgeschichten sind schon nicht meins, denn ich erlebe gerne, wie die Figuren wachsen. Doch Wink hat es geschafft, mich bis zur letzten Seite bei der Stange zu halten.
Hinzu kommt, dass der Klappentext nach Gewalt klingt - etwas, was ich nicht gut lesen kann. Aber auch hier hat mich der Autor teilweise überrascht.

Bei 9 Kurzgeschichten auf 280 Seiten kann man nicht sehr viel Tiefe erwarten. Und doch nahm das Geschriebene mich mit. Callan Wink schreibt intensiv, unbeschönigt. Er hat sich Ausschnitte aus den Leben der Personen genommen, die er punktgenau dargestellt hat - ohne Umschweife, ohne lange Reden.

Manch eine Geschichte war ziemlich heftig. Da musste ich schlucken, innehalten, das Werk kurz zur Seite legen. Die Brutalität, die auch noch sehr nüchtern beschrieben wurde, traf nicht meinen Geschmack.

Für mich war „Der letzte beste Ort“ ein Überraschungstreffer, mit dem ich so nicht gerechnet hätte, obwohl ich ihn nicht uneingeschränkt empfehlen kann.

Meine Recherchen haben ergeben, dass Wink scheinbar einem seiner Protagonisten aus dieser Anthologie bereits einen Roman gewidmet hat. Leider ist es genau die Szene, die ich mit am schwersten verdauen konnte und so strebt sich in mir einiges, seine Zeilen zur Hand zu nehmen, obwohl mich sein Schreibstil hier überzeugen konnte …

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 05.08.2024

✎ Jennifer Waschke - Du und ich gegen den Rest der Welt

Du und ich gegen den Rest der Welt
0

2018 habe ich bereits #loveyourself der Autorin gelesen und fand das Jugendbuch für zwischendurch ganz gut. Daher hatte ich mir damals „Du und ich gegen den Rest der Welt“ besorgt und es nun von meinem ...

2018 habe ich bereits #loveyourself der Autorin gelesen und fand das Jugendbuch für zwischendurch ganz gut. Daher hatte ich mir damals „Du und ich gegen den Rest der Welt“ besorgt und es nun von meinem SuB befreit.

Jennifer Waschke hat einen einfachen Schreibstil. Er ist schnörkellos, doch nicht langweilig.

Das Meiste bekommt man von Lina mit. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt und so erhalten Lesende einen großen Einblick in ihr Privat- und Seelenleben.
Auch Micky wird gut beschrieben, doch von ihm erfährt man oft nur Oberflächliches.

In solchen Erzählungen erhoffe ich mir oft ein paar Sätze, die ich mir als Zitate herausschreiben kann. Hier jedoch habe ich mir lediglich die Bands und Lieder angehört und bin an ihnen hängen geblieben.

Da ich eine Zeitlang in Düsseldorf und Umgebung gewohnt habe, war es für mich toll, gedanklich mal wieder dorthin reisen zu können. Das „Pink“, welches erwähnt wird, kenne ich nicht, da ich mich früher nicht in diesen Kreisen bewegt habe, doch es klang sehr authentisch. Den Straßen, die erwähnt wurden, konnte ich ebenso wenig folgen. Düsseldorf ist eben sehr groß.

Das Geschehen rund im Lina hat mich auf der einen Seite sehr berührt. Wenn man in eine Erwachsenenrolle schlüpfen muss, obwohl man selbst noch ein Kind ist, macht man sich eigentlich nur selbst kaputt. Umso trauriger macht es mich, dass die Teenagerin niemanden gefunden hat, dem sie sich vollends anvertrauen konnte.
Doch auch hier sehe ich - wie in vielen solchen Romanen - das Versäumnis der anderen. Ich weiß, dass das leider die Realität ist. Dass dort draußen Menschen rumlaufen, die nur bitte manchmal ihre Augen öffnen müssten. Da die Verfasserin selbst in einem Jugendamt arbeitet, hätte ich mir einfach die Rolle der helfenden Erwachsenen präsenter gewünscht.
Umso toller fand ich, welchen Weg Lina am Ende wirklich geht. Und ich hoffe, dass solch eine Geschichte die richtigen Menschen lesen. Menschen, die helfen könnten, wenn sie sich ein bisschen mehr öffnen würden. Aber vor allem Menschen, die Hilfe benötigen und aus den Zeilen Kraft schöpfen können für ihren eigenen Weg.

Nicht viele haben den Mut, solche Missstände in der Gesellschaft aufzuschreiben. Jennifer Waschke hat ihren Job gemacht. Und obwohl mich das Gesamtkonzept nicht von vorne bis hinten überzeugen konnte, gebe ich dem Buch ein Daumen hoch und bin trostlos, dass es nicht mehr im Buchhandel ist.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 02.08.2024

✎ Bastian Ludwig - Des Teufels Mörder

Des Teufels Mörder
0

Bei meiner Aktion „vergessene Schätze“ hatte Celine damals „Des Teufels Mörder“ vorgestellt. Nun bin ich dazu gekommen, den historischen Krimi zu lesen.

Mich hat er nicht nachhaltig überzeugt.

Es gibt ...

Bei meiner Aktion „vergessene Schätze“ hatte Celine damals „Des Teufels Mörder“ vorgestellt. Nun bin ich dazu gekommen, den historischen Krimi zu lesen.

Mich hat er nicht nachhaltig überzeugt.

Es gibt zum Beispiel sehr viele Bezüge zu „früher“ in der Geschichte. Doch wenn meine Recherchen richtig sind, ist dies der einzige Roman, den Bastian Ludwig rund um Everd Edinger geschrieben hat. Viele Andeutungen waren in meinen Augen für den Fortgang der Geschichte nicht nötig, wodurch ich es teilweise ein bisschen langatmig fand.

Zudem waren die Wendungen oft vorhersehbar. Am Schluss wird dann alles noch wortreich aufgedröselt. Ich hätte mir gewünscht, den Täter länger im Verborgenen zu wissen und miträtseln zu können, doch der Autor gibt explizite Hinweise, die man einfach nicht übersehen kann.

Dadurch, dass ständig neue Personen auftauchen, wird wiederholt das Tempo aus der Erzählung genommen.

Was genau jetzt der im Titel erwähnte Teufel mit der sehr interessanten Thematik zu tun hat, hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen.

Für mich ist es daher kein Krimi, den ich weiterempfehlen würde. Zu unausgereift und zu langatmig, auch wenn die Idee des Riesenwolfs und dessen Aufklärung außergewöhnlich war und ich die Beschreibung der Umgebung mochte.

©2024 Mademoiselle Cake