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Veröffentlicht am 18.03.2023

Gemischte Gefühle

Es war einmal in Brooklyn
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"Erst wenn wir vom Weg abgekommen sind, fangen wir an, uns selbst zu verstehen."

Syd Atlas ruft mit ihrem Roman "Es war einmal in Brooklyn" gemischte Gefühle bei mir hervor, was an vielerlei Dingen liegt.
Zum ...

"Erst wenn wir vom Weg abgekommen sind, fangen wir an, uns selbst zu verstehen."

Syd Atlas ruft mit ihrem Roman "Es war einmal in Brooklyn" gemischte Gefühle bei mir hervor, was an vielerlei Dingen liegt.
Zum einen wurde ich über den gesamten Roman hinweg nicht wirklich warm mit den verschiedenen Protagonisten und manche waren mir sehr unsympathisch.
Zum anderen wurden viele Handlungen sehr schnell über die Bühne gebracht.
Erst befindet man sich hier und dann auf einmal in einer ganz anderen Handlung. Für mich war das Ganze einfach viel zu sprunghaft, sodass man kaum die Zeit hatte sich genauer mit einer Situation auseinanderzusetzen.

Nichtsdestotrotz hat mir der Schreibstil ganz gut gefallen und kaum Schwierigkeiten bereitet.
Auch der Blackout wurde, obwohl er nur kurz zum tragen kam, im richtigen Moment eingesetzt, sodass man Veränderungen der Protagonisten und der Geschichte deutlich wahrgenommen hat.
Auch der emotionale Faktor kam durch Davids Krankheit und die Freundschaft zu Juliette nicht zu kurz.

Alles in allem ein Roman, der mehr Potenzial hat und eher etwas für zwischendurch ist.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Wunderschön und tragisch

Das Leuchten der Rentiere
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„Die Rentiere waren Biekka Oapmi, Eigentum des Windes.“

Ann – Helén – Laestadius nimmt uns in ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“, mit in die schneebedeckten Weiten nördlich des Polarkreises. Sie ...

„Die Rentiere waren Biekka Oapmi, Eigentum des Windes.“

Ann – Helén – Laestadius nimmt uns in ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“, mit in die schneebedeckten Weiten nördlich des Polarkreises. Sie lässt uns einen Blick in das Leben der Samen werfen. Genauer gesagt in das Leben von der Sámi Elsa.

Als Elsa im Alter von gerade mal neun Jahren miterlebt, wie ihr Rentier ermordet wird, ist sie gezwungen zu Schweigen. Bis zu einem bestimmten Punkt, an dem ihr klar wird, dass sich etwas ändern muss. Wir begleiten sie in ihrer Kindheit und erleben mit, wie sie zu einer starken jungen Frau wird, die sich für ihre Kultur und die Menschen, die ihr wichtig sind, einsetzt.
In diesem Buch geht es um mehr als nur Gerechtigkeit. Es geht um die Natur, die so schön und doch verletzlich ist. Es geht darum, was passiert, wenn Menschen vernachlässigt werden.

Dieser Roman ist keine Lektüre für zwischendurch, da viele wichtige Themen behandelt werden, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind.
Mich hat „Das Leuchten der Rentiere“ zum Nachdenken gebracht, auch durch die Nähe der Charaktere, die man während des Lesens erfährt.
Die Längen, die sich in der Mitte des Romans ergeben haben, wurden durch das mitreißende Ende wieder ausgeglichen.
Zu dem ermöglicht der bildliche Schreibstil, dass man sich mit der Natur und den Charakteren verbunden fühlt. Es hat sich so angefühlt, als würde man neben Elsa auf Skiern stehen und zum Rentiergehege fahren oder die Polarlichter beobachten.
Deshalb passt das Cover perfekt, es spiegelt die Weite und die Schönheit der Natur wider.

Insgesamt ein gelungener Roman, der Wunderschön und zugleich Tragisch ist und dem Leser die Kultur der Samen näherbringt.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Magische Malerei

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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„Und du bist so unerträglich viel Hoffnung, dass ich deine Nähe kaum aushalte.“

Jennifer Benkau entführt uns in ihrem neuen Roman „The Lost Crown“ erneut in die Welt von Lyaskye. Genauer gesagt nach Amisa ...

„Und du bist so unerträglich viel Hoffnung, dass ich deine Nähe kaum aushalte.“

Jennifer Benkau entführt uns in ihrem neuen Roman „The Lost Crown“ erneut in die Welt von Lyaskye. Genauer gesagt nach Amisa und Eshrian. Zusammen mit Kaya und Mirulay bereisen wir Eshrian und erfahren von Kayas magischer Gabe.
Sie malt Magie.
Eine interessante Idee, der Hauptprotagonisten die Fähigkeit zu geben, durch Malen Magie auf die Haut anderer zu bringen, finde ich, denn so entsteht automatisch Nähe zu den anderen Protagonisten.

Kaya war mir durch ihre skeptische Art von Beginn an sympathisch. Allerdings hat mir im Laufe der Geschichte ihre Charakterliche Weiterentwicklung ein wenig gefehlt.
Dieses Fehlen wurde zum Teil durch die detaillierte Schreibweise und das Worldbuilding wieder ausgeglichen.
Beim Worldbuilding hat mir insbesondere der magische Wald sehr gefallen, in dem wir viel Zeit verbracht haben.
Ich hatte immer wieder das Gefühl selbst in dem Wald zu stehen, da ich ihn mir sehr bildlich vorstellen konnte.

Alles in allem ist es ein gelungener Auftakt, der am Ende noch viele Fragen offenlässt und somit viel Potential für Band 2 hergibt, den ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls lesen werde.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Rasant und ehrlich

Dein Taxi ist da
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"Wenn die Sterne günstig standen, war das Fahren für Ride-Share, als betriebe ich einen mobilen Beichtstuhl. Ich war eine gesalbte Schwester, die auf zerschlissenen Polstern saß."

"Dein Taxi ist da" von ...

"Wenn die Sterne günstig standen, war das Fahren für Ride-Share, als betriebe ich einen mobilen Beichtstuhl. Ich war eine gesalbte Schwester, die auf zerschlissenen Polstern saß."

"Dein Taxi ist da" von Priya Guns ist ein rasanter und ehrlicher Debütroman über Damani, die jeden Tag aufs neue darum kämpft, genug Geld zu verdienen, um zu überleben.
Durch die deutliche Sprache die verwendet wird, wird schnell klar, dass hier nichts verborgen bleibt und alles so dargestellt wird, wie es wirklich ist. Die kurzen Kapitel ermöglichen außerdem einen schnellen Lesefluss und lassen viele verschiedene Eindrücke zu.
Nichtsdestotrotz hat mir an manchen Stellen eine weitere Ausführung gefehlt, so wurden manche Sachen häufiger erwähnt, was mich ziemlich gestört hat, denn dieser Roman hat sein Potenzial nicht vollständig ausgereizt.
Die Beziehung zwischen Damani und Jolene wurde zum Teil gut erleuchtet, ging aber am Ende zu schnell über die Bühne. Zu dem Zeitpunkt hätte ich gerne gewusst wie es weiter geht.
Die Nebenprotagonisten, wie Mrs. Patrice, haben mir dafür sehr viel Freude bereitet und den Roman etwas aufgelockert.

Alles in allem ein Debütroman dessen Potenzial nicht ganz genutzt wurde und der ein paar Schwächen aufweist.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Solider Thriller

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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“Er spürt nichts mehr außer diesem einen Gefühl: kalten, grenzenlosen Hass.“

Max Bischoff ist wieder da. Und wie.
Eslem Keskin, Leiterin des KK11 in Düsseldorf, braucht ausgerechnet seine Hilfe in einem ...

“Er spürt nichts mehr außer diesem einen Gefühl: kalten, grenzenlosen Hass.“

Max Bischoff ist wieder da. Und wie.
Eslem Keskin, Leiterin des KK11 in Düsseldorf, braucht ausgerechnet seine Hilfe in einem Vermisstenfall, der sich vor über 20 Jahren ereignet hat.
Doch braucht sie wirklich seine Hilfe oder will sie sich selbst etwas beweisen?

Arno Strobel hat mit dem dritten Teil von Mörderfinder einen soliden Thriller geschrieben, der mich nicht komplett überzeugen konnte.
Ich habe mich sehr darüber gefreut endlich wieder mit Max Bischoff ermitteln zu können, da mir die vorherigen Teile schon sehr gut gefallen haben.
Und auch hier konnte ich den Thriller kaum aus der Hand legen, obwohl es immer mal wieder zu ein paar Längen kam und sich gewisse Dinge wiederholt haben. Doch der Schreibstil hat dafür gesorgt, dass man Freude am Lesen hatte und wissen musste wie es weitergeht.

Des weiteren fand ich das Wiedersehen mit Marvin Wagner sehr gut, da ich ihn im zweiten Teil schon sehr gerne mochte. Mit seiner Art hat er dem Ganzen noch etwas lockeres eingehaucht ohne das Ernste aus den Augen zu verlieren.

Die Auflösung des Falles und das Ende fand ich okay, kam für mich zum Teil aber nicht überraschend.

Alles in allem ein solider Thriller, dem, meiner Meinung nach, das gewisse Extra gefehlt hat.
Nichtsdestotrotz freue ich mich auf weitere Fälle mit Max Bischoff.

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