Polarisierendes Thema spannend umgesetzt, wertvolle Denkanstöße inklusive
Der Tag der EngelEs werden erschreckend realistische Erkenntnisse zur Genforschung geboten sowie eindringliche Botschaften, die hängenbleiben. Gleichzeitig ein fesselnder Thriller mit vielschichtigen Charakteren, gut verständlich ...
Es werden erschreckend realistische Erkenntnisse zur Genforschung geboten sowie eindringliche Botschaften, die hängenbleiben. Gleichzeitig ein fesselnder Thriller mit vielschichtigen Charakteren, gut verständlich und flüssig lesbar.
Der Prolog ist packend, erschütternd und erzeugt Neugier auf die Zusammenhänge.
Im Folgenden lernt man John und Anna als Figuren mit Ecken und Kanten kennen und bekommt Einblick in weitere reizvolle und mysteriöse Innenansichten. Der verwendete personale Erzählstil ist gut durchstrukturiert und sorgt für Abwechslung. Bestimmte Aussagen ließen mich hellhörig und argwöhnisch werden und animierten mich zum Rätseln, was es mit den Protagonisten und ihren Beziehungen untereinander auf sich hat. Erfreulicherweise bleibt ein Schwarz-Weiß-Schema aus. Für meinen Geschmack hätte der Beginn noch spannender ausfallen können, wenn der Klappentext weniger vorwegnehmen würde.
Besonderes Lob verdient Kapitel 11, in dem Grundlagen zur Altersforschung sehr anschaulich dargestellt werden.
Während sich die erste Hälfte viel den Figuren widmet, steigt die Spannungskurve in der zweiten Hälfte kräftig an. Es treten diverse Wow-Effekte auf, die erschreckend realistisch sind. Kontroverse ethische und sozialpolitische Fragen werden aufgeworfen und dann teils beantwortet und teils der Einschätzung des Lesers überlassen. Obendrein eindrucksvoll, wie der Autor zwei auf den ersten Blick nicht zusammenpassende Themen, nämlich Gentechnik und Religion, miteinander verbindet.
Ich freue mich, gut unterhalten und um einige Kenntnisse und Denkanstöße reicher zu sein.
Dieses Werk hat Beachtung verdient und ist für einen großen Adressatenkreis geeignet.