Everything counts
Markus Kavka über Depeche ModeDie kleine KiWi-Musikbibliothek ist mir schon häufiger über den Weg gelaufen. Nachdem ich aber wusste, dass es darin genauso viel über den Autor/ die Autorin geht wie über den/die Musiker, habe ich mich ...
Die kleine KiWi-Musikbibliothek ist mir schon häufiger über den Weg gelaufen. Nachdem ich aber wusste, dass es darin genauso viel über den Autor/ die Autorin geht wie über den/die Musiker, habe ich mich bisher zurückgehalten - meist aus mangelndem Interesse an ersterem.
Bei der Kombination aus Markus Kavka und Depeche Mode war aber endlich auch für mich was passendes dabei. Der Musikjournalist war mir mit seiner unaufgeregten und seriös wirkenden Art schon immer sympathisch. Und Depeche Mode begleitet mich seit meiner Kindheit. Mein Bruder war großer Fan von ihnen, und da wir uns das Zimmer teilten kam ich unweigerlich auch mit ihrer Musik in Kontakt. Die gefiel mir in den meisten Fällen sogar ausgesprochen gut. Und davon gab es ja auch reichlich, von "The Cure" hingegen - der zweiten Lieblingsband von Markus Kavka zu dieser Zeit - kannte ich damals gerade mal 3 Songs und ein Musikvideo, das etwas creepy und genau deswegen auch so cool war.
Aber zurück zum Buch. Es handelt sich hierbei keineswegs um eine Biografie über die Band, dazu ist es auch viel zu kurz geraten. Es ist vielmehr eine sehr grobe Werkschau, verknüpft mit Anekdoten von persönlichen Treffen zwischen Kavka und Depeche Mode. Das ganze ist dann nochmal eingebettet in Erinnerungen von Markus Kavka an seine Goth-Jugend im ländlichen Oberbayern.
Das alles ist sehr angenehm zu lesen (vor allem wenn man im Kopf die Stimme und die ganz eigene Intonation des Autors förmlich hören kann) und man schwelgt ein bisschen in Erinnerungen an die eigene Jugend. Den typisch Kavka-esken Ausspruch "Hamma wieder was gelernt" kann ich hier am Ende aber nicht bringen, denn Neues habe ich nicht erfahren. Das ist aber sicherlich auch gar nicht der Anspruch, den dieses Buch stellt, insofern alles gut.