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Veröffentlicht am 25.03.2022

Spannender Pageturner!

Bis in den Tod hinein
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Hauptkommissar Severin Boesherz stammt aus dem Rheingau und hat eine neue Stelle in Berlin angetreten. Sein erster Fall hat es wirklich in sich. Denn ein Serienkiller scheint umzugehen. Jede Leiche ist ...

Hauptkommissar Severin Boesherz stammt aus dem Rheingau und hat eine neue Stelle in Berlin angetreten. Sein erster Fall hat es wirklich in sich. Denn ein Serienkiller scheint umzugehen. Jede Leiche ist mit einer Zahl versehen, deren Logik nicht erkennbar ist. Offenbar straft der Täter seine Opfer für Verfehlungen. Denn einem Lügner wird die Zunge abgetrennt und ein Brandstifter stirbt in einem Feuer. Der Täter mordet immer schneller. Kann Severin Boesherz das Muster erkennen und den Killer stoppen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt....

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, da man mitten ins spannende Geschehen geworfen wird. Man beobachtet den Täter bei seinem gnadenlosen und perfekt organisierten Treiben und stellt sich sofort die Frage, was es damit auf sich hat. Die Polizei steht ebenfalls vor einem Rätsel. Gemeinsam mit Severin Boesherz und seinem Team versucht man dem Täter und seinem Motiv auf die Schliche zu kommen. Dabei ist man den Ermittlern recht früh einen entscheidenden Schritt voraus, denn der Täter lässt sich schnell erahnen.

Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet dabei nicht nur die Ermittlungen, sondern auch den Täter. Auch wenn man früh ahnt, wer hinter allem steckt, hat man dennoch das Gefühl, dass einem entscheidende Puzzlestückchen fehlen, um ein stimmiges Ganzes zu bilden. Das macht, neben den spannenden Ermittlungen, einen großen Reiz der Handlung aus. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Das Tempo ist recht hoch, da die Perspektiven oft an entscheidenden Stellen wechseln, wodurch man in den Sog der Ereignisse gerät.

Severin Boesherz ist ein ganz besonders intelligenter Ermittler. Er ist sich dieser Tatsache stets bewusst und vermittelt das auch gerne seinem Umfeld. Dadurch ist er zwar etwas gewöhnungsbedürftig, wirkt aber dennoch sympathisch. Die anderen Charaktere wirken ebenfalls authentisch, sodass man sich gerne auf diesen Thriller einlässt. Die Spannung ist durchgehend spürbar und kann sich im Verlauf der Handlung konstant steigern. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das noch einige Überraschungen zu bieten hat.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Spannender Krimi

Kalter Trost
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Nach "In eisigem Wasser" ist dieser Krimi der zweite Fall für Gunnhildur Gísladóttir. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Das Buch beginnt ...

Nach "In eisigem Wasser" ist dieser Krimi der zweite Fall für Gunnhildur Gísladóttir. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Das Buch beginnt mit einem kurzen Vorwort und ist in zwanzig Kapitel unterteilt, die mit dem Datum der Handlung versehen sind. Dadurch fällt es leicht, die Zeit, die während der Ermittlungen vergeht, richtig einzuordnen.

Die Atmosphäre in skandinavischen Romanen wirkt beim Lesen oft recht schwermütig und düster. Das braucht man bei Quentin Bates Erzählung allerdings nicht zu befürchten. Man merkt sofort, dass der Autor viele Jahre in Island gelebt hat, denn es gelingt ihm mühelos, die jeweiligen Handlungsorte und die isländischen Gepflogenheiten glaubhaft in die Handlung einfließen zu lassen. Zunächst wirkt es etwas befremdlich, dass die Protagonisten sich alle mit "Du" ansprechen und dabei keine Rücksicht auf den Rang der jeweiligen Person nehmen. Da dies in Island allerdings so üblich ist, lässt diese Eigenart den Handlungsort noch lebendiger erscheinen.

Die isländischen Namen der verschiedenen Akteure sind zunächst eine große Herausforderung, denn es fällt nicht immer leicht, die fremdartigen Namen den jeweiligen Personen zuzuordnen. Da auch noch Abkürzungen und Spitznamen ins Spiel kommen, ist deshalb eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Lesen erforderlich. Die isländische Finanzkrise und ihre Auswirkungen sind in der Handlung allgegenwärtig, sodass der Hintergrund der Kriminalermittlungen authentisch wirkt.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt ihm, Land und Leute zum Leben zu erwecken und die Handlung durch eingestreuten Witz aufzulockern. Die Protagonisten wirken authentisch und es fällt leicht, sich mit der Hauptprotagonistin Gunnhildur Gísladóttir zu identifizieren. Der private Hintergrund der Ermittlerin fließt ebenfalls in die Handlung ein, sodass man sich ein gutes Bild von ihr machen kann. Die Krimihandlung ist von Anfang an interessant. Es gelingt dem Autor mühelos Spannung aufzubauen und diese durchgehend zu erhalten. Denn er legt Spuren aus, denen man bei den eigenen gedanklichen Ermittlungen nur allzu bereitwillig folgt, um dann aber festzustellen, dass sich der Zusammenhang doch nicht so einfach ergründen lässt. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind nicht so einfach zu entwirren, sodass die Auflösung kaum vorhersehbar ist. Das Ende kommt dann allerdings einen Tick zu abrupt und lässt einige Fragen zurück. Das wirkt im ersten Moment zwar etwas störend, doch im Nachhinein passt es doch zur Handlung.

Insgesamt gesehen hat mir dieser Island-Krimi sehr gut gefallen. Die isländische Hintergrundkulisse war allgegenwärtig und die Kriminalhandlung durchgehend spannend. Auf mich wirkte der Krimi keinen Moment vorhersehbar, da ich bis zur Auflösung nicht geahnt habe, wie sich wohl alles zusammenfügen wird. Das hebt ihn sehr positiv aus der Masse heraus, da man bis zum Schluss mitfiebern kann.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Man fühlt sich direkt angesprochen

F.A.C.E. the Challenge
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Wladimir Klitschko hat mit seinem Team die F.A.C.E.-Methode entwickelt. Diese Methode kann jeden dabei unterstützen, die eigene Willenskraft zu entdecken und zu fördern. F.A.C.E. steht für die vier Kernfähigkeiten ...

Wladimir Klitschko hat mit seinem Team die F.A.C.E.-Methode entwickelt. Diese Methode kann jeden dabei unterstützen, die eigene Willenskraft zu entdecken und zu fördern. F.A.C.E. steht für die vier Kernfähigkeiten Focus, Agility, Coordination und Endurance. Es geht darum, eigene Wünsche und Ziele zu erkennen und sich der Herausforderung zu stellen, die ganz individuellen Ziele zu erreichen.

Dieser Ratgeber startet mit einem Vorwort, das von Wladimir Klitschko so verfasst wurde, dass man sich direkt angesprochen fühlt und bereits damit beginnt, Parallelen zu ziehen und über sich selbst und die eigenen Wünsche nachzudenken.

Die Grundlagen sind die vier Kernfähigkeiten, deshalb ist das Buch entsprechend unterteilt. Die Kapitel sind strukturiert aufgebaut und übersichtlich gestaltet. Wenn man für die eigene Umsetzung noch einmal etwas nachlesen möchte, sind die Hinweise einfach zu finden, da das Buch klar aufgebaut ist. Da nicht jeder Leser ein Wladimir Klitschko ist, der sich den starken Herausforderungen eines gefeierten Box-Champions stellen will, gibt es vier Beispielpersonen, die unterschiedliche Hintergründe und Ziele haben. An diesen Personen wird die Methode verdeutlicht. Hier sollte es jedem gelingen, Parallelen zu ziehen und diese auf die eigenen Wünsche und Ziele zu übertragen.

Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Allerdings sind die Ratschläge nicht wirklich neu. Denn das, was beschrieben wird, hat man wahrscheinlich schon mal irgendwo gelesen oder gehört. Dennoch gelingt es Wladimir Klitschko, diese Ratschläge so zu formulieren, dass man sich direkt angesprochen fühlt.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Emotionaler Liebesroman

Als wir Tanzen lernten
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Evie hat das Vertrauen in die Liebe verloren. Als sie völlig unerwartet die Gabe erhält, die Liebesgeschichten der Paare vorherzusehen, denen sie beim Küssen zuschaut, bestätigt sich ihr Misstrauen der ...

Evie hat das Vertrauen in die Liebe verloren. Als sie völlig unerwartet die Gabe erhält, die Liebesgeschichten der Paare vorherzusehen, denen sie beim Küssen zuschaut, bestätigt sich ihr Misstrauen der Liebe gegenüber. Denn das, was Evie sieht, geht selten gut aus. Deshalb beschließt sie, die Liebe aus ihrem Leben zu streichen. Doch dann trifft sie in einer Tanzschule den attraktiven X, mit dem sie an einem Tanzturnier teilnehmen soll. X scheint genau ihr Typ zu sein, doch Evie will auf keinen Fall das Risiko eingehen, sich zu verlieben....

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Evie, erzählt. Evie wirkt vom ersten Moment an sympathisch, deshalb kann man sich sofort auf das Geschehen einlassen. Denn Evie ist eine grandiose Erzählerin. Es ist beinahe so, als ob man ihr direkt gegenüber sitzen und ihrer Geschichte lauschen würde. Es gelingt ihr hervorragend, ihre Gefühle zu vermitteln. Man versteht, was sie bewegt und kann es nachvollziehen. Außerdem besitzt sie einen herrlichen Humor, der oft zwischen den Zeilen aufblitzt, wodurch man einige Male unverhofft schmunzeln muss. Doch Evie kann auch tiefsinnig sein und zum Nachdenken anregen.

Einmal angefangen, mag man das Buch kaum aus der Hand legen, da Evies Erzählung fesselt. Man findet es schade, dass sie, in ihren jungen Jahren, schon der Liebe abgeschworen hat. Doch ihre Beweggründe kann man einfach nachvollziehen. Und deshalb beobachtet man gespannt, wie es X nach und nach gelingt, Evies Schutzmauern zu durchbrechen. Bei den Szenen, in denen die beiden das Tanzen üben, ist man hautnah dabei. Das Feuer, das der Tango bei beiden entfacht, wird so lebendig beschrieben, dass man es beinahe selber spürt. Man fiebert mit den beiden mit und wird sich am Ende seine eigenen Gedanken über die Unvorhersehbarkeit der Liebe machen.

Ein emotionaler Liebesroman, der lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Spannendes Katz- und Mausspiel

Null gleich eins
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Kommissarin Desiré Rosenkvist, genannt Deer, muss sich seit ihrer Rückkehr zum Dienst mit lästiger Schreibtischarbeit beschäftigen. Das ist ihr allerdings nicht genug, denn sie ist mit Leib und Seele Ermittlerin. ...

Kommissarin Desiré Rosenkvist, genannt Deer, muss sich seit ihrer Rückkehr zum Dienst mit lästiger Schreibtischarbeit beschäftigen. Das ist ihr allerdings nicht genug, denn sie ist mit Leib und Seele Ermittlerin. Deshalb fällt ihr ein Zusammenhang zwischen den Morden, die immer am 5. eines Monats geschehen, auf. Als Deer ihren Vorgesetzten darauf anspricht, bremst er sie aus und teilt ihr andere Ermittlungen zu. Deer lässt die Sache allerdings keine Ruhe und deshalb bittet sie Sam Berger und Molly Blom um Hilfe. Die beiden stellen Nachforschungen an. Sie ahnen nicht einmal im Ansatz, in welche Richtung sich diese Ermittlungen entwickeln werden...

"Null gleich eins" ist bereits der fünfte Teil der Reihe um das Ermittlerteam Sam Berger und Molly Blom. Auch wenn man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen kann, wenn man noch keine Vorkenntnisse hat, ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. Denn diese Serie ist sehr komplex aufgebaut. Es gibt Handlungen die aufeinander aufbauen und die sich durch die gesamte Reihe ziehen. Diese werden zwar im aktuellen Fall kurz angeschnitten, können aber natürlich nicht in allen Einzelheiten beschrieben werden. Da man in diesem Band einiges erfährt, könnte man sich außerdem die Spannung verderben, wenn man die vorherigen Teile erst danach liest. 

Durch die kurzen Rückblicke gelingt der erneute Einstieg in die Reihe mühelos. Man freut sich über das Wiedersehen mit den altbekannten Charakteren und verfolgt gespannt, wie es ihnen mittlerweile geht. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit befindet man sich mitten im Geschehen und kann nachvollziehen, warum Deer einen Zusammenhang zwischen den Morden sieht. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Deers Nachforschungen und die von Sam Berger und Molly Blom. Außerdem gibt es immer wieder kurze Kapitel, in denen man einem unbekannten Mann über die Schulter schaut. Hier wird allerdings nicht zu viel verraten, wodurch man kaum mehr weiß, als Deer, Molly und Sam. Alle Handlungsstränge sind durchgehend interessant und regen dazu an, eigene Ermittlungen anzustellen. Doch, genau wie die Hauptprotagonisten, tappt man lange Zeit im Dunkeln. Denn die Fall ist äußerst rätselhaft und der Täter scheint alles genau geplant zu haben. Er ist den Ermittlern nicht nur immer einen Schritt voraus, sondern scheint es zu genießen, gejagt zu werden. Dadurch stellt sich die Spannung früh ein und kann durchgehend gehalten werden. Man gerät in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. Hier laufen alle Handlungsfäden schlüssig zusammen. 

Ein spannendes Katz- und Mausspiel, das man bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen kann! 

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