Profilbild von Klusi

Klusi

Lesejury Star
offline

Klusi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Klusi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2024

Kurz und knackig erklärt

Zimmerpflanzenliebe
0

In ihrem Buch stellt Antonia Hartwich mehr als 90 Zimmerpflanzen vor, meist bekannte Arten, die man in jeder Gärtnerei mit Zimmerpflanzenecke bekommt. Das Buch zieht einen schon durch seine schöne Aufmachung ...

In ihrem Buch stellt Antonia Hartwich mehr als 90 Zimmerpflanzen vor, meist bekannte Arten, die man in jeder Gärtnerei mit Zimmerpflanzenecke bekommt. Das Buch zieht einen schon durch seine schöne Aufmachung magisch an, denn es enthält zahlreiche brillante Fotos, auf denen man die jeweiligen Pflanzen gut erkennen kann.

Zuerst erklärt die Autorin die Basics, was man beim Halten und Pflegen von Zimmerpflanzen unbedingt wissen sollte. Hier findet man zahlreiche Tipps und Tricks, wie die Pflanzenpflege noch erfolgreicher ist und was man unbedingt beachten sollte.

Es folgen die Steckbriefe zahlreicher Pflanzen, schön in Kategorien eingeteilt. So sind Grünpflanzen und Blütenpflanzen in separaten Kapiteln zusammengefasst, ebenso Kakteen und Sukkulenten, und es gibt sogar ein Kapitel über fleischfressende Pflanzen. Letztere lassen sich m. e. schwer halten, und ich hatte mal eine Venus Fliegenfalle geschenkt bekommen, die mir aber nach kurzer Zeit jämmerlich eingegangen ist, weil die klimatischen Verhältnisse nicht gepasst haben. Vermutlich hat aber auch diese Pflanzengattung ihre Fans, so dass das entsprechende Kapitel im Buch nicht fehlen darf. Die Steckbriefe aller Pflanzen sind recht kurz gefasst. Ja, man kann grundlegende Pflegemaßnahmen entnehmen und umsetzen. Ich hätte mir aber noch mehr zusätzliche Informationen gewünscht, beispielsweise wie man Krankheiten bei einzelnen Pflanzengattungen erkennt und behandelt. Es gibt zwar ein Kapitel über Schädlingsbefall und auch Krankheiten, aber das Thema wird doch auf recht wenigen Seiten abgehandelt. Trotzdem konnte ich auch hier den einen oder anderen Rat umsetzen.

Bei den Steckbriefen sind alle Pflanzen fotografiert und sehr schön in Szene gesetzt. Die Steckbriefe selbst sind recht kurz gefasst, enthalten aber die nötigsten Informationen.

Wenn man das Buch durchstöbert, gewinnt man den Eindruck, dass die Autorin nicht nur einen grünen Daumen, sondern schon ein grasgrünes Händchen hat, allerdings gibt sie zu, dass sie auch nicht mit allen Pflanzen gleich gut kann. So gibt es auch ein Kapitel, wo sie von ihren Misserfolgen erzählt und die Pflanzen erwähnt, die man vielleicht weiter vorne bei den Steckbriefen vermisst hat. Ich finde es tröstlich zu wissen, dass es wohl für jede(n) von uns auch Pflanzen gibt, mit denen wir nicht so gut zurecht kommen. Andere wiederum gedeihen fast von selbst. Vieles kann man lernen, da gebe ich der Autorin recht, und wenn man Pflanzen liebt, wird man vermutlich immer wieder erneut Versuche starten, sich sein Heim zu begrünen. Dieses Buch ist für Einsteiger und auch Fortgeschrittene eine Bereicherung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 23.09.2024

Gelungener Abschluss der Köchinnen-Trilogie

Süße Tage, bittere Stunden
0

Der Einstieg in diesen dritten Band der Köchinnen-Reihe fällt leicht, denn die Autorin gibt im Vorwort eine gute Zusammenfassung, so dass alles Wichtige aus den beiden vorherigen Bänden schnell wieder ...

Der Einstieg in diesen dritten Band der Köchinnen-Reihe fällt leicht, denn die Autorin gibt im Vorwort eine gute Zusammenfassung, so dass alles Wichtige aus den beiden vorherigen Bänden schnell wieder in Erinnerung kommt. So gesehen kann man also durchaus auch bei diesem Band einsteigen, ohne die Vorgeschichte zu kennen. Mehr Lesespaß hat man natürlich, wenn man die drei Bände der Reihe nach liest, denn dadurch erfährt man mehr über die verschiedenen Charaktere und über das, was sich zwischenmenschlich in den vergangenen elf Jahren abgespielt hat. In erster Linie dreht sich auch diesmal die Handlung hauptsächlich um Fabienne. Sie hat ihren Traum vom eigenen Restaurant immer noch nicht aufgegeben, auch wenn sie zu Beginn des Buches auf der Obstfarm ihrer Schwiegereltern lebt und sich mit ihrer Familie dort wohl und heimisch fühlt. An langen Winterabenden kommt ihr dann eine zündende Idee, denn sie muss immer wieder feststellen, dass viele Frauen nicht kochen können, und da möchte Fabienne etwas tun. Obwohl es ihr gut geht und sie sich auf der Obstfarm wohlfühlt, zieht es sie in den Süden, in ihre alte Heimat. In Gruissan, einem kleinen Ort am Meer, ergibt sich die Gelegenheit, günstig ein Haus zu kaufen und ihr eigenes Restaurant zu eröffnen. Das macht sie glücklich, aber dann holen sie die Schatten der Vergangenheit ein. Es gibt eine unschöne Begegnung mit ihrem Sohn, der als kleines Kind entführt wurde und nach dem sie all die Jahre gesucht hat. Der junge Mann hat aber eine ganz andere Sicht der Dinge. Seine Ablehnung stürzt Fabienne in ein tiefes Loch, aber Yves ist immer verlässlich an ihrer Seite, egal was geschieht.
Es war wieder sehr spannend, in Fabiennes Welt einzutauchen. Sie und Yves sind zwei liebenswerte Charaktere, wenn auch Fabienne ein recht unruhiger Geist ist. Da ergänzt sich das Paar sehr gut, denn Yves ist der vernünftige und bedächtige Part. Auch wenn ihre Ehe nur auf dem Papier besteht und sie quasi nur Freunde sind, kommen sie sich, gerade durch die Probleme, die sie gemeinsam lösen müssen, wieder näher. Auch mit Stéphanie gibt es wieder einige Begegnungen. Sie hat sich überhaupt nicht verändert und ist nach wie vor eine sehr egoistische Person, die nur auf ihren Vorteil schaut und der die Gefühle der anderen Menschen ziemlich egal sind. Dabei merkt sie meist gar nicht, wie sie andere mit ihrem Verhalten verletzt.
Gut gefallen hat mir auch, dass wir ein paar Protagonisten aus der Jahrhundertwind-Trilogie hier wieder treffen. Solche übergreifenden Szenen finde ich immer äußerst interessant.
Einen sehr wichtigen und großen Part im Roman nimmt, wie könnte es bei einer Köchin auch anders sein, das Essen bzw. die Zubereitung von Speisen ein. Bei den appetitanregenden Beschreibungen ist mir häufig das Wasser im Mund zusammengelaufen. So kann ich nur empfehlen, den Roman und damit das Finale dieser schönen Trilogie bei einem Glas Wein zu genießen oder sich auch sonst die eine oder andere Gaumenfreude zu gönnen. Am besten mixt man sich den südfranzösischen Rosé-Cocktail, für den es hinten im Buch ein Rezept gibt. Neben diesem Cocktail findet man auch noch Rezepte für einen Eintopf, überbackene Austern und für die Zubereitung von Senf im Buch. Vor allem das Senfrezept interessiert mich sehr, und ich werde es ganz sicher ausprobieren.
Dieser dritte Band hat mir von allen dreien am besten gefallen, denn hier findet alles einen gelungenen Abschluss, und Fabiennes Geschichte wird perfekt abgerundet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.09.2024

Wahrlich eine merkwürdige Begebenheit!

Das Haus hinter Midnight - Eine merkwürdige Begebenheit
0

Bisher kannte ich nur die historischen Romane der Autorin und fand sie großartig. Als ich erfuhr, dass sie nun eine Mystery Novel geschrieben hat, war ich natürlich gleich sehr neugierig. Schon das Cover ...

Bisher kannte ich nur die historischen Romane der Autorin und fand sie großartig. Als ich erfuhr, dass sie nun eine Mystery Novel geschrieben hat, war ich natürlich gleich sehr neugierig. Schon das Cover ist wunderschön und hat einige wichtige Bezugspunkte zur Handlung. Wir lernen Hope kennen, eine junge Studentin, die gerade ziemlich überfordert wirkt und einen Therapeuten aufsucht, weil sie ständig von wirren Träumen heimgesucht wird, in denen ein altes Haus vorkommt. Aber immer wenn sie kurz davor ist, zu erkennen, was es mit dem Haus auf sich hat, erwacht sie. Aber auch tagsüber hat sie rätselhafte Begegnungen, und es passieren mysteriöse Dinge. Obwohl Hope mental etwas angeschlagen ist, hat sie doch ihre festen Vorsätze und Prinzipien, und ich hatte den Eindruck, sie folgt ihren Gefühlen unbeirrt. Das bringt sie immer wieder in seltsame Situationen, und es war für mich sehr spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Allzu viel möchte ich jedoch nicht darüber verraten, nur so viel: es geht um ein altes Haus, um eine Stellenanzeige, und immer wieder begegnet Hope einer Straßenmusikantin, deren Musik sie in ihren Bann schlägt und mit der sie sich in irgendeiner Weise verbunden fühlt.
Die Handlung bewegt sich auf der Schwelle zwischen Realität und Traum. Aber viele Erlebnisse, die Hope für einen Traum hält, hinterlassen reale Spuren in ihrem Alltag. Oft war ich mir nicht sicher, wie ich gewisse Ereignisse einordnen soll, aber das hat die Autorin vermutlich beabsichtigt. Man muss bei dieser Geschichte manchmal etwas "um die Ecke denken". Insgesamt hat es mir viel Freude gemacht, Hope bei ihren Erlebnissen zu begleiten, und am Ende fügt sich alles sehr überraschend...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2024

Ein wundervolles Jahrbuch mit vielen tollen Inspirationen und guten Gedanken

Grounded
0

Auf Instagram folge ich der Autorin schon sehr lange, denn dort teilt sie auf dem Account "Elfenkindberlin" immer wieder interessante Vorschläge und Tipps mit ihren Followern. Ich habe mich schon öfter ...

Auf Instagram folge ich der Autorin schon sehr lange, denn dort teilt sie auf dem Account "Elfenkindberlin" immer wieder interessante Vorschläge und Tipps mit ihren Followern. Ich habe mich schon öfter von ihr inspirieren lassen. Nun hat sie ein wundervolles Jahrbuch veröffentlicht, in dem sie nicht nur zahlreiche Naturrezepte preisgibt, sondern auch für jeden Monat besondere Rituale, kleine Meditationen, Achtsamkeitsübungen und vieles mehr zusammengestellt hat. Wie schon der Titel verrät, ist dies ein Leitfaden für ein geerdetes Leben im Rhythmus der Jahreszeiten. Der Jahreskreis beginnt im Frühling, mit dem Monat März und endet entsprechend mit dem Winter im Februar. Momentan haben wir September, und ich liebe es, das jeweilige Monatskapitel auf mich wirken zu lassen und die vielen schönen Ideen umzusetzen. Ich möchte hier auch den September näher beleuchten, als Beispiel für den gesamten Aufbau des Buches. Es ist der Monat der Herbst-Tagundnachtgleiche, eine Zeit der Ernte aber auch des Loslassens,denn wir verabschieden uns vom Sommer. Hier bietet die Autorin eine poetische Gedankenreise an, ein kleines Waldritual und eine Erdmeditation sowie Gedanken zu Achtsamkeitsmomenten, also jede Menge Balsam für die Seele. Man kann mit Kindern oder auch für sich selbst ein Erntedank-Mandala legen und die Schönheit des Herbstes mit allen Sinnen genießen. Daneben gibt es viele praktische Tipps, beispielsweise zur Verwendung von Goldruten, von Holunder und Kräutern. Auch wie man die reiche Apfelernte verarbeiten kann, wird hier sehr schön und ausführlich beschrieben. Da findet man zum Beispiel eine einfache Anleitung zur Herstellung von eigenem Apfelessig und ein schönes Rezept für Apfel-Zwiebel-Brot. Für herbstliche Licht- und Schattenspiele kann man sich ein Windlicht-Glas selbst gestalten oder sich mit selbst gegossenen Muschelkerzen an vergangene Sommertage erinnern.
So findet man in jedem Kapitel eine Fülle wunderbarer Informationen. Da wird gekocht und gebacken,gebastelt, gesammelt und geräuchert, alles im Einklang mit der Natur und der Jahreszeit. Gut gefällt mir auch, dass es alle monatlichen Meditationen als Audio-Download über einen QR-Code im Buch gibt. So kann man die Augen schließen, der sanften Stimme der Autorin lauschen und entspannen. Rebecca Lina hat hier einen großen Erfahrungs-Schatz gesammelt, den sie uns nun in Buchform zur Verfügung stellt. Die wunderschönen, stimmungsvollen Fotos runden das Haus- und Jahrbuch perfekt ab. Dieses schöne Buch liegt bei mir immer griffbereit, und ich nehme es gerne und oft zur Hand. Die positiven Affirmationen, die Meditationen und Achtsamkeitsgedanken, die Rituale und die schönen Rezepte und Tipps, all das ist sehr wohltuend in unserer schnelllebigen, stressigen Zeit. Hiermit kann man wunderbar abschalten, innehalten und genießen.
Noch ein kleiner Wunsch meinerseits: Da mir das Buch so gut gefällt und ich es oft zur Hand nehme, wird es entsprechend "strapaziert", und ich würde es mir als stabile, gebundene Ausgabe wünschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2024

Sehr guter Abschluss einer schönen Familiensaga

Das Haus Kölln. Wahres Glück
0

Der dritte und letzte Teil um die Familie Kölln spielt zwischen den Jahren 1937 und 1945. Inzwischen ist schon die nächste Generation im Hause Kölln herangewachsen, und wir lernen die Kinder von Claus ...

Der dritte und letzte Teil um die Familie Kölln spielt zwischen den Jahren 1937 und 1945. Inzwischen ist schon die nächste Generation im Hause Kölln herangewachsen, und wir lernen die Kinder von Claus und Else kennen. Da es nicht allzu viele Rückblicke auf frühere Ereignisse gibt, empfehle ich dringend, alle drei Bände der Reihe nach zu lesen, sonst wird einiges aus dem Zusammenhang gerissen, und das Lesevergnügen wird arg geschmälert.
Es kommen in dieser Zeit kurz vor dem Krieg und während des Krieges einige große Schicksalsschläge auf die Familie zu. Das Haferflockenimperium gerät stark ins Wanken, und wieder einmal sind die Frauen der Familie gefragt, alles am Laufen zu halten. Einige Menschen, die den Köllns nahe stehen bzw. zur Familie gehören, sind Juden und müssen fliehen. Andererseits hat Claus' Schwester einen eingefleischten Nationalsozialisten geheiratet. Nur langsam erkennt sie dessen wahres Gesicht.
Wie sich die einzelnen Mitglieder der Familie Kölln durch die Kriegsjahre schlagen, erzählt die Autorin hier sehr eindrucksvoll und lebendig. Der Roman liest sich nicht nur kurzweilig und fesselnd, ich habe auch viel Neues erfahren. So war mir bisher nichts über die Swing-Jugend bekannt. Diese Jugendkultur, die sich gerade in Hamburg stark entwickelte und der einige der Protagonisten angehören, war eine Protestbewegung gegen Hitler und den Krieg, und ich fand es faszinierend, darüber zu lesen. Eine weitere Sache, die mir bisher nicht bekannt war, ist das Schicksal der Juden, die vor und während des Krieges nach Dänemark geflüchtet waren und auch dort in Gefahr gerieten. Ich mag es ja sehr, wenn ich beim Lesen, neben guter Unterhaltung, auch mein Wissen erweitern kann. Elke Becker hat die einzelnen Schicksale hier gut ausgearbeitet und die historischen Tatsachen sehr gekonnt mit der fiktiven Handlung verknüpft. Ich fand es auch sehr interessant, wie sich die verschiedenen Charaktere entwickelt haben. Am Ende laufen alle Handlungsfäden zusammen, und es bleibt keine Frage offen. Der Roman zeigt auch, dass damals, in dieser dunkelsten Zeit deutscher Geschichte, eigentlich niemand wirklich sicher war, denn selbst wer sich nicht politisch engagierte, machte sich verdächtig.
Ich finde die komplette Trilogie sehr gut, aber dieser dritte Band hat mir von allen dreien am besten gefallen, und er schließt die Familiensaga sehr zufriedenstellend ab.
Die beliebten und leckeren Köllnflocken begleiten mich schon mein Leben lang, umso mehr haben mich die Hintergründe der Firmenentwicklung und die Familiengeschichte interessiert. Zwar ist vieles davon erfunden, aber ein Körnchen Wahrheit steckt ja bekanntlich in jeder Geschichte, wobei man hier wohl nicht von Körnchen sondern lieber von (Hafer-)Flöckchen sprechen sollte. Von mir bekommt nicht nur dieser Band sondern die komplette Trilogie eine herzliche Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere