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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2022

2,5 neutrale Sterne

Das große Möbel-Makeover
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Klappentext:

„Aus alt mach neu: Möbel-Upcycling leicht gemacht



Neuer Look für alte Möbel! Eine geerbte Kommode, ein Vintage-Schrank oder der preisgünstige Flohmarktfund – Daggi Dethlefsen von @daggi_gonepaintin ...

Klappentext:

„Aus alt mach neu: Möbel-Upcycling leicht gemacht



Neuer Look für alte Möbel! Eine geerbte Kommode, ein Vintage-Schrank oder der preisgünstige Flohmarktfund – Daggi Dethlefsen von @daggi_gonepaintin zeigt einfach, nachvollziehbar und detailliert verschiedenste Techniken des Möbel-Upcyclings. Angefangen bei der Materialkunde über Streich- und Färbetechniken bis hin zu möglichen Verzierungen ist alles dabei. Passend dazu zeigt sie stilvolle Anwendungsbeispiele. Möbel restaurieren leicht gemacht!



Umfassendes Standardwerk zum Möbel-Upcycling (Vintage Möbel, Shabby chic)



Einzigartige Unikate für zuhause ganz einfach selber machen



Alle DIY Projekte für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet“



Gleich vorab: das Buch ist wirklich gut und übersichtlich aufgemacht. Die Autorin erklärt fundiert Materialien wie Farben, Pinsel und Techniken. Dieses Grundwissen braucht man schon bevor man munter darauf los pinselt. Zumal es wichtig ist zu wissen was man eigentlich bepinseln oder verzieren will. Verschandelt man ein wirklich historisch-wertvolles Stück oder wertete man es so für sich, dass es einem dann erst recht gefällt? Das sind Fragen die hier zumindest bis zu einem gewissen Teil beantwortet werden. Die Thematik mit wertvollen und antiken Möbeln wird angerissen - für wirklich genaue und fachlich fundierte Auskünfte lohnt wirklich eine Expertise bei renommierten und namenhaften Auktionshäusern. Da sollte man nicht am Geld sparen! Nur weil etwas „alt“ aussieht, ist es nicht gleich alt und wertvoll. Das Thema sollte definitiv etwas besser beleuchtet werden um teure Fehler zu vermeiden.

Die Verarbeitungstechniken an sich werden, wie bereits gesagt, von der Autorin sehr gut erklärt. Aber, und nun das große ABER: hier findet man nichts, was man nicht sowieso in irgendwelchen Tutorials/Blogger-Portalen oder einschlägigen Online-Pinnwänden findet. Da Dethlefsen ebenfalls einen Blog hat, lohnt das Buch eher für Leser ohne Internet-Zugang oder für die Leser die mit diesen Medien nichts anfangen können oder wollen. Als Webeplattform für die Autorin und Bloggerin ist diese Form sicherlich eine lohnenswerte Werbung.

2,5 neutrale von 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.10.2022

Der letzte gemeinsame Weg

Jeder Tag ein neues Wunder
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Klappentext:

„Während Simon bei der kleinsten Welle seekrank wird, hat seine Frau Anja das Meer immer geliebt. Nur ihm und den Kindern zuliebe gab sie ihren Traum, Meeresbiologin zu werden, einst auf. ...

Klappentext:

„Während Simon bei der kleinsten Welle seekrank wird, hat seine Frau Anja das Meer immer geliebt. Nur ihm und den Kindern zuliebe gab sie ihren Traum, Meeresbiologin zu werden, einst auf. Nun ist Anja tot und Simon am Boden zerstört. Ein Jahr braucht er, bis er sich aufraffen kann, Anjas letzten Wunsch zu erfüllen, sie "nach Hause" zu bringen. Ohne seiner allzeit besorgten Tochter etwas zu verraten, reist Simon mit seiner resoluten Haushaltshilfe Milena nach Helgoland. Dort, wo er und Anja sich vor Jahrzehnten ineinander verliebten, soll seine Frau ihre letzte Ruhe finden. Doch irgendetwas sagt Simon, dass es noch nicht der richtige Ort ist, um sich endgültig von ihr zu verabschieden. Auf der Suche nach dem Warum reisen er und Milena weiter ...“



Autorin Jona Sommer hat den Roman „Jeden Tag ein neues Wunder“ verfasst. Zugegeben der Titel und auch das Cover wirken etwas kitschig aber der Inhalt kann sich wirklich sehen lassen! Die Geschichte rund um Simon und seine verstorbene Frau Anja geht einem wirklich ans Herz, denn es kann bzw. wird eines Tages jeden von uns treffen - einer wird zuerst sterben. Anjas Tot ist wahrlich eindringlich und emotional beschrieben. Tränen darüber bleiben hier beim Leser nicht aus. Simons Trauer ist realistisch beschrieben und man fragt sich als Leser „Warum tut man sich so eine Lektüre an?“. Aber genau da trifft die Autorin ins Schwarze und ich wiederhole es nochmal: es wird jeden von uns treffen und man muss den Mut und die Kraft dazu haben auch darüber zu sprechen. Was sind die letzten Wünsche? Welche Wege möchte man zum Schluss gehen? Wo soll die letzte Ruhestätte sein? Vom Erbe mal ganz zu schweigen. Es geht einfach darum sich um seine eigene letzte Reise Gedanken zu machen und dieses wichtige Thema nimmt sich Autorin Jona Sommer an. Anjas letzter Reise soll also Helgoland sein. Simon muss sich auf Grund vieler Punkte dazu überwinden diese Reise anzutreten aber auch das gehört zum Lebensprozess dazu: lernen damit umzugehen und selbst dadurch eine gewisse Stärke und Mut aufzubringen. Begleitet wird er von Milena, seiner polnischen Haushalthilfe (deren Geschichte wir hier auch wirklich gekonnt erzählt bekommen ohne dabei den roten Faden zu verlieren). In gewisser Weise war sie wie ein Familienmitglied und als Leser vermutet man dann ein gewisses Klischee zwischen den beiden welches aber Gott sei Dank sich nicht bestätigt und ich rede hier nicht von einer neuen Beziehung. Simon lernt sich bei Anjas letzter Reise nochmal ganz anders kennen und im letzten Drittel des Buches wird es dann recht philosophisch und nachdenklich. Helgoland ist schlussendlich nämlich nicht das letzte Reiseziel von Anja. Dafür müssen wir noch ein bisschen weiter reisen mit Simon und Milena.



Jona Sommer hat einen feinsinnigen und wichtigen Roman hiermit verfasst, der viele Punkte anspricht die in unsere Gesellschaft gern etwas stiefmütterlich behandelt werden: der Tot als solches und die Planung der letzten Reise, die Trauer der Hinterbliebenen, ausländische Pflegekräfte und ihre ganz persönlichen Geschichten hinter ihren arbeitenden Seelen.

Für dieses Buch vergebe ich sehr gern 5 von 5 Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 15.10.2022

2,5 neutrale Sterne

Schön ist die Nacht
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Klappentext:

„Das Dröhnen und die Herrlichkeit, die Bürde und die Notwendigkeit des Lebens der „einfachen Leute“



Willy sehnt sich nach nichts so sehr wie nach einem normalen Leben. Er will seine Arbeit ...

Klappentext:

„Das Dröhnen und die Herrlichkeit, die Bürde und die Notwendigkeit des Lebens der „einfachen Leute“



Willy sehnt sich nach nichts so sehr wie nach einem normalen Leben. Er will seine Arbeit als Zimmerer gut machen, er will für seine Familie sorgen, er träumt vom eigenen Häuschen. Mit seiner ehrlichen Art stößt er immer wieder an Grenzen, was nichts an seinem Entschluss ändert, anständig zu bleiben.



Horst, ein ungelernter Hilfsarbeiter, glaubt schon lange nicht mehr daran, auf ehrliche Weise nach oben zu kommen. Er greift zu halbseidenen Mitteln, und seine Existenz entgleitet ihm in dem Maße, in dem er seine Aggressionen nicht im Griff hat. In die Spirale des Abstiegs zieht er seinen Freund Willy hinein – mit katastrophalen Folgen für beide.



Schön ist die Nacht ist ein Roman über die westdeutschen Siebzigerjahre, der Roman einer ganzen sozialen Klasse. Zwischen ihren nach Emanzipation strebenden Frauen und streikwilligen „Gastarbeitern“, zwischen ihnen entgleitenden Kindern und sie unter Druck setzenden Chefs, zwischen Spekulantenträumen und Baustellenwirklichkeit führen Willy und Horst aussichtslose Kämpfe um ihren Anteil am Wohlstand. Müssen wir sie uns als glückliche Menschen vorstellen?“



Autor Christian Baron versucht in seinem Buch „Schön ist die Nacht“ die schonungslose Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg anhand von Willy und Horst aufzuzeigen. Die beiden schließen nach dem Krieg Freundschaft und man hofft als Leser darauf, an dieser in gewisser Weise teilhaben zu können - haben sie beide doch so viel erleben müssen. Leider verliert sich diese Freundschaft, aber wir Leser erfahren dennoch wie Willy und Horst sich ihr Leben aufbauen. Hier gehören starke Nerven beim lesen als Voraussetzung dazu, denn beide Männer zeigen ihre wahren Gesichter. Es ist nicht wirklich ersichtlich warum sie ihre Kinder schlagen oder ihre Frauen so mies behandeln, warum der Alkohol plötzlich der beste Freund wird und ihre komplette Art so abstoßend ist. Sie sind es einfach und hier stellt sich mir die Frage, wollte uns Baron damit die gewisse Schonungslosigkeit aufzeigen, oder das es verletzte Seelen sind? Erklärt dies diese Verhalten? Kann man sie damit rechtfertigen? In meinen Augen überhaupt nicht und es wäre sinnvoll gewesen mehr darüber zu erfahren. Vieles bleibt hier für meine Begriffe im Dunkeln und leider ungeklärt. Die Siebzigerjahre werden recht eindringlich von Baron beschrieben aber dennoch erleben wir immer nur die Sicht der beiden Männer und weniger das Große und Ganze drumherum. Beide wirken komplett verloren und genau das wird Baron uns wohl aufzeigen wollen: der Kampf um Anerkennung, um ein kleines bisschen Wohlstand und Geld.

Mich konnte der Roman zu keiner Zeit erreichen. Barons Sprache ist der Zeit entsprechend und er versucht hier und da den roten Faden zu halten aber dieser geht auch oft verloren. Eine rechte Sinnhaftigkeit hinter dem Geschriebenen blieb mir bis zum Schluss verborgen. Ich suchte nach dem Kern, nach dem Tenor der Geschichte auch wenn ich die beiden Protagonisten nie mochte. Zurück bleibt nur ein neutrales Gefühl und die Frage nach dem Sinn dieser Geschichte.

Veröffentlicht am 12.10.2022

Die andere Seite der Macht

Die Kriegerin
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie einen Körper wollen, der nicht ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie einen Körper wollen, der nicht verwundbar ist – als ließe sich der Welt nur mit einem Herzen begegnen, das zur Faust geballt ist. Dabei ist Lisbeth sehr empfindsam: ihre Haut reagiert auf Gefühle und Träume anderer Menschen; schützen kann sie sich nur, indem sie die Distanz wahrt. Als sich ein Feldwebel brutal von Lisbeth nimmt, was er will, schwindet auch diese Sicherheit.

»Die Kriegerin« ist ein Roman über zwei Frauen, deren oberstes Gebot ist, sich nicht verletzlich zu machen. Helene Bukowski erzählt von den daraus entstehenden Wunden, der Gewalt, ihren Spuren und den Traumata – den erlebten, als auch den vererbten.“



Autorin Helene Bukowski hat „Die Kriegerin“ verfasst. Es war mein erstes Buch von ihr. Hier und da las ich bereits in den höchsten Tönen von diesem Werk und nun konnte ich mich selbst davon überzeugen. Die beiden Protagonisten führen uns in diese Geschichte und es scheint wie ein Puzzle welches sich nach und nach vervollständigt wird und zum Schluss ein Bild ergibt. Wir steigen erst zum Ende des Buches wirklich hinter diese beiden Seelen und alles hat seine Bedeutung. Lisbeth und die Kriegerin sind zwar sensible Menschen aber sind wir das nicht alle? Wie gehen wir mit seelischen Verletzungen um? Gerade mit denen, mit denen man nicht rechnet, die einem so um die Ohren gehauen werden. Es muss nicht immer etwas großes sein was dazu führt verletzt zu werden. Bei Lisbeth sind es auch kleine Dinge und deshalb ist sie noch lange kein Mimöschen. Zumal die beiden Protagonisten genau eines versuchen: ihre innere Schutzmauer zu halten. Die Frage ist dabei nur: Wir lange hält man das aus und auch stand?

Bukowski führt uns durch verschiedene Briefe, Träume und auch Dialoge an die beiden Darstellerinnen heran. Durch diese Art bleibt immer eine gewisse Distanz zwischen uns Lesern und den beiden Damen und das finde ich sehr gelungen. Durch diese Distanz ist es auch uns möglich genügend eigene Gedanken walten zu lassen und ja, die Geschichte hallt nach jedem Beenden der Kapitel nach. Diese angesprochene Distanz zeigt aber eben auch diesen Schutzwall der beiden auf und es stellt sich die Frage: Wollen wir Leser durch diese hindurchdringen oder reichen uns die Geschehnisse um die beiden zu verstehen mit all ihrem Handeln? Die Freundschaft zwischen Lisbeth und Florentine (die Kriegerin) bleibt auch nach längerem fehlenden Kontakt bestehen. Beide teilen ihre Emotionen und ihre Ängste - auch die, die der Krieg oder gewisse Auslandseinsätze den Beiden beschert haben. Diese Erfahrungen schärfen auch ihre Sinne und manchesmal nicht gerade zum besten.

Die Autorin hat es in meinen Augen bestens geschafft Realität, Wissen rund um das Soldatenleben inkl. Traumata, Gefühle und Emotionen jeglicher Art und eben auch die andere Seite der „Macht“ klar und deutlich auf den Punkt zu bringen. Ich schloss das Buch mit wahrlich großem Nachhall. Das Ende war für meine Begriffe gewaltig und auch hart und so musste es auch sein. Ihre Sprache ist klar und deutlich im wahrsten Sinne. Bukowski schwurbelt nicht herum oder redet um den heißen Brei. Sie benennt alles direkt und nüchtern. Ihre Geschichte hier ist wirklich besonders und verdient deshalb 5 von 5 Sterne. Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 09.10.2022

Sehr zu empfehlen!

Allgäuer Hausberge
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Klappentext:

„Mit diesem Wanderbuch von Heinrich Bauregger geht es hoch hinaus auf die 70 attraktivsten Gipfel der Allgäuer Alpen – ein Muss für jeden Bergfreund.

Die Allgäuer Alpen: ein Gebirge voller ...

Klappentext:

„Mit diesem Wanderbuch von Heinrich Bauregger geht es hoch hinaus auf die 70 attraktivsten Gipfel der Allgäuer Alpen – ein Muss für jeden Bergfreund.

Die Allgäuer Alpen: ein Gebirge voller Gegensätze! Zwischen Füssen und Bodensee erstrecken sich sanfte Grasberge und schroffe Felsgipfel. Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten, vom Genusswanderer bis zum Klettersteig-Freund. Ob der mächtige Hochvogel oder die bizarre Graspyramide der Höfats, ob Mindelheimer Klettersteig oder die Gipfel der Nagelfluhkette – erkunden Sie die Vielfalt der Allgäuer Berge!



Für alle Bergfreunde eine passende Route: von leicht bis herausfordernd
Mit detaillierten Wegbeschreibungen, Tourensteckbriefen, Karten
Mit GPS-Tracks zum Download“


Das Allgäu hat wunderschöne Berge zu bieten und diese wollen erklommen werden! In diesem übersichtlichen und sehr informativen Wanderführer zeigt uns Autor Heinrich Bauregger welche Berge sich lohnen und wo man hingucken sollte bei diesen Touren.

Bauregger zeigt uns Berge im Gebiet Tannheim, die Vilsalpseeberge, den Allgäuer Hauptkamm, die Walsertaler Berge, die Nagelfluhkette und zum Schluss noch die Allgäuer Voralpen nicht zu vergessen. Die Routen sind alle sehr gut mit Zeiten Schwierigkeitsgraden, GPS-Daten und entsprechenden Einkehrmöglichkeiten beschrieben. Hier findet jeder seine Strecke für seinen Anspruch und seine Leistung. Wer längere und zusammenhängende Touren plant, erhält auf den letzten Seiten sogar noch Überblick über verschiedene Hütten zum übernachten. Was zudem noch erwähnenswert ist, sind die traumhaften und idyllischen Bilder - da geht einem das Herz wahrlich auf!

Alles in allem ein äußerst gelungener Wanderführer mit allen wichtigen und notwendigen Informationen die man so braucht! Besser geht es nicht! 5 Sterne hierfür!