Profilbild von Lesereien

Lesereien

Lesejury Star
offline

Lesereien ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesereien über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Augenöffnend

3 – Ein Leben außerhalb
0

“Hier möchte ich die Frage nach den Lebensformen stellen - nach dem, was wir sind und was wir sein könnten, nach dem Auseinanderklaffen zwischen dem, was wir werden, und den vielen Versionen von uns selbst, ...

“Hier möchte ich die Frage nach den Lebensformen stellen - nach dem, was wir sind und was wir sein könnten, nach dem Auseinanderklaffen zwischen dem, was wir werden, und den vielen Versionen von uns selbst, die wir hätten ausbilden können.”

In “3 - Ein Leben außerhalb” entwirft Geoffrey de Lagasnerie ein Leben, in dessen Mittelpunkt die Freundschaft steht. Gemeinsam mit den französischen Intellektuellen Didier Eribon und Édouard Louis bildet er ein Trio, das in der Öffentlichkeit oft gemeinsam auftritt, das sich gegenseitig unterstützt und das, wie das Buch darlegt, auch privat füreinander da ist.

Diese intensive Freundschaft, das Leben-zu-dritt, versteht Lagasnerie als einen Gegenentwurf zur Familie. Das gemeinsame Arbeiten, Lesen, Schreiben, Reisen und Feiern der drei Freunde empfindet er als “ein langes Gespräch, das nie ende[t]”. Es erlaubt ihnen, sich selbst zu entfalten. Doch natürlich ist es auch mit einer ständigen Erneuerung der Beziehungen verbunden, mit dem Willen, die Freundschaft zu beleben und sie aufrecht zu erhalten.

Das Buch war in vielerlei Hinsicht augenöffnend, zum Beispiel in seiner Darstellung davon, wie tief verankert der Familialismus in unseren Gesellschaften ist und wie dadurch nicht-familiäre Beziehungen als zweitrangig wahrgenommen werden, insbesondere auf staatlicher und institutioneller Ebene.

“3” ist alleine schon deshalb lesenswert, weil es zeigt, dass ein Ausbrechen möglich ist: Ein Ausbrechen aus starren Rahmen und Rollen, die nicht unsere eigenen sind und aus der Norm, die uns vorschreibt, dass wir mit einem bestimmten Alter eine Familie gründen müssen und dadurch bewusst und unbewusst “einen äußerst starken psychischen Einfluss aus[übt]”. Dass das Buch in dieser Hinsicht neue Richtungen einschlägt, halte ich ihm sehr zugute.

Eine Lektüre also für all diejenigen, die keine Angst davor haben, out of the box zu denken, mit oder ohne Familie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2024

Macht Spaß

Love, theoretically
0

Die Romane von Ali Hazlewood machen einfach Spaß und eignen sich hervorragend dazu, um sich in einen Sog zu lesen.

Die Romane von Ali Hazlewood machen einfach Spaß und eignen sich hervorragend dazu, um sich in einen Sog zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere