Unterhaltsam, aber am Ende nicht meins
No Hard FeelingsNo Hard Feelings erzählt von Penny, die sich in einer Mischung aus Selbstzweifeln, On-Off-Beziehung und beruflicher Stagnation gefangen fühlt. Sie will ihr Leben in den Griff bekommen – doch statt konsequenter ...
No Hard Feelings erzählt von Penny, die sich in einer Mischung aus Selbstzweifeln, On-Off-Beziehung und beruflicher Stagnation gefangen fühlt. Sie will ihr Leben in den Griff bekommen – doch statt konsequenter Veränderungen verliert sie sich zwischen Instagram-Scrollen, durchzechten Nächten und verzweifelten Versuchen, Max endlich für sich zu gewinnen.
Der Roman liest sich unglaublich leicht und flüssig. Penny ist eine nahbare, realistische Protagonistin, mit der sich viele Leser:innen sicherlich identifizieren können. Ihr innerer Monolog ist oft witzig und trifft den Nerv der modernen Quarter-Life-Crisis: der Druck, alles im Griff zu haben, während man sich eigentlich ständig überfordert fühlt. Das hat mir wirklich richtig gut gefallen.
Was mich jedoch nach und nach irgendwie gestört hat, ist der Umgang mit Alkohol im Roman. Penny trinkt durchgehend – nach der Arbeit, aus Frust, zur Entspannung, mit Freunden, allein. Es ist offensichtlich, dass sie ein ungesundes Trinkverhalten hat, das viele ihrer Freunde auch haben, doch der Roman hinterfragt das nie wirklich. Dadurch entsteht eine Normalisierung, die aus meiner Sicht problematisch ist. Auch das Ende des Romans konnte mich nicht überzeugen: Es wirkte zu glatt, zu klischeehaft, das wurde dem Prozess der Selbstfindung, den Penny durchgemacht hatte, aus meiner Sicht nicht gerecht.
Trotzdem ist No Hard Feelings ein unterhaltsamer Roman mit scharfem Blick auf die Ängste und Unsicherheiten junger Erwachsener – aber mit einem Nachgeschmack, der mich nicht ganz loslässt.