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Veröffentlicht am 02.06.2020

Aperitif, Vorspeise, Hauptgericht und viele Desserts

Paincakes und andere Kuriositäten
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Das Buch erzählt von den Wanderungen und Erlebnissen des Autors Elyseo da Silva. Es gibt Häppchen und eine ausgedehnte Vorspeise. Zudem kann man sich die Bilder auf der Webseite von Elyseo da Silva ansehen, ...

Das Buch erzählt von den Wanderungen und Erlebnissen des Autors Elyseo da Silva. Es gibt Häppchen und eine ausgedehnte Vorspeise. Zudem kann man sich die Bilder auf der Webseite von Elyseo da Silva ansehen, was ich super finde. Der Autor hat das gemacht, weil so die Buchkosten für uns nicht so hoch sind. Sein Buch: Mosaik der verlorenen Zeit hat er in Kanada zu Ende geschrieben. Diesem Buch liegen wohl seine Tagebucheinträge und wohl ein Indienblog zugrunde. Er erzählt von den Jahren 2010, wo er das zweite Mal den Jakobsweg bereiste. Der Rest ist aus dem Jahr 2014, wo er sehr viel erlebt hat.

Das Cover fand ich gleich sehr schön, dieses blau, ein paar Bilder und der kuriose Titel, der sich dann auch im Buch auflöst.

Camino de Santiago = Aperitif

Einige Eindrücke vom Camino 2010 gab es hier. Nicht sehr ausführlich und einige Vergleiche zur ersten Pilgerwanderung von 2000. Allerdings konnte man dann doch einiges über Übernachtungen und Essen erfahren. Und Überraschung: Mir gefiel sogar das wenige besser als bei Hape. Weil hier wirklich Rucksacktouristen beschrieben wurden. Es wurde nicht mit dem Bus gefahren und es gab immer sehr preiswerte Unterkünfte. Zu diesem Kapitel hätte ich mir viel mehr gewünscht. Aber es war ja nur ein Reinschmecken ins Buch und in die Erlebnisse. Mir gefielen vor allem die kulinarischen Essen abends sehr gut, wenn jemand der Pilger selbst gekocht hatte. Irgendwie hatte ich dann Gelüste auf Linsen und hab einen Linsensalat gegessen.

Vancouver Island = Vorspeise

Dieses Kapitel ist ziemlich kurz beschrieben, weil er bei seinen Freunden vom Camino sein Buch geschrieben hat. Am meisten gefiel mir Wale-Watching und natürlich dass er viel draußen war und gelaufen/gewandert ist. Dazu die vielen schönen Bilder auf seiner Homepage sind sehr aussagekräftig. Jedenfalls ist es dort sehr schön und ich könnte mir vorstellen, wenn ich so lang fliegen wollte, dass ich dieses Land besuche.

Indien = Hauptgericht

Dieses Kaptitel gefällt mir am allerbesten, denn es ist sehr ausführlich beschrieben. Ich hab noch viel mehr über Indien erfahren, als ich schon wusste. Das ganze war sehr bildhaft beschrieben und auch etwas spannend, so dass ich mich oft – per Kopfkino – vor Ort wähnte. Allerdings ist Indien jetzt nicht das, was ich mir vorstelle. Mir sind es einfach schlichtweg zu viele Menschen und zu viel Abfall überall, womit ich nicht klar komme. So lange ich nur darüber lese, ist alles ok, aber das selber erleben wollte ich keinesfalls.

Georgien, Armenien, Türkei und Iran = viele Desserts

Alle Länder waren sehr interessant und ich fand es teilweise sehr spannend. Der Iran wird ausführlicher behandelt und das wäre doch tatsächlich mal ein Land, das mich überzeugt hätte, dahin zu reisen. Ich fand auch die Auflistung über den Iran sehr interessant.


Mein Gesamteindruck:

Das Cover gefiel mir sehr gut und ich fand es auch sehr passend.
Dieses Buch ist auch wieder eins meiner persönlichen Highlights und Behaltis. Den Autor werde ich ganz sicher im Auge behalten. Mir gefielen die vielen Erzählungen und es wurde mir nie langweilig. Der Schreibstil ist sehr schön, blumig und per Kopfkino war ich bei vielen seiner Unternehmungen dabei. Der „authentische“ Lokalkolorit der einzelnen Länder/Städte wurde sehr gut eingefangen. Ich fand es sehr schade, als das Buch ausgelesen war.

Dass der Autor immer wieder gefragt wurde, woher er komme, fand ich interessant. Aber dass er immer nach Hitler gefragt wird, das wäre nicht meins gewesen, aber er geht „locker“ aber „nachdrücklich“ damit um und sagt seine Meinung. Das gefällt mir.

Man muss jetzt nicht die Länder bereisen, kann sich aber schon mal ein Bild davon machen, ob es was für einen wäre. Einiges fand ich wirklich sehr interessant und bereisenswert, aber manches, da würden mich keine 10 Pferde dahin bringen.

Die Leserunde mit dem Autor bei Lovelybooks, wo ich das Buch gewonnen habe, gefiel mir sehr gut. Trotzdem hat mich das in meiner Bewertung nicht beeinflusst. Ich mag allgemein Reiseerlebnisse und freue mich immer, wenn ich Neues erfahre über ferne oder nahe Länder.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Super interessante, teilweise spannende authentische Erlebnisse des Autors habe ich gelesen. Ein sehr empfehlenswertes Buch. 8 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Endlich versteh ich das auch!

Laborwerte verstehen. Kompakt-Ratgeber
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Maria Lohmann Laborwerte verstehen mankau 2020

Zunächst zitiere ich vom Buchtitel, was alles im Buch vorkommt:
Blut-, Urin- und Stuhlanalysten
Normalwerte im Überblick
Fachbegriffe und wichtige Abkürzungen

Bis ...

Maria Lohmann Laborwerte verstehen mankau 2020

Zunächst zitiere ich vom Buchtitel, was alles im Buch vorkommt:
Blut-, Urin- und Stuhlanalysten
Normalwerte im Überblick
Fachbegriffe und wichtige Abkürzungen

Bis ich dieses Werk bekam, hatte ich sehr, sehr wenig Ahnung davon. Bei meinem Arzt bekommt man meist nicht mal die neuesten Laborberichte. Manchmal verwechselt er mich auch, mit einer anderen, die denselben Namen hat. Nun hab ich auch noch Nahrungsmittelintoleranzen (die in dem Buch sehr gut erklärt wurden), so dass ich nun mehr Kenntnisse habe. Ich werde mir nun einen Ausdruck von der neuesten Untersuchung geben lassen, damit ich mich selbst damit befassen kann. (Die ältere hab ich schon mal für mich ausgewertet und da ich das – mit dem Buch – relativ einfach fand, war ich natürlich sehr begeistert.) Mein Arzt hat sich nämlich immer sehr schwammig ausgedrückt. Z.B. „er sieht da keine Veränderung oder so“. Für Erklärungen hat er ja nicht wirklich Zeit.

Jetzt hab ich auf jeden Fall sehr viel gelernt. Es wird auch sehr gut erklärt, wie hoch die einzelnen Werte sein dürfen, was sie bedeuten und woher sie kommen könnten. Auch wenn man eine Krankheit hat, was dann da untersucht wird und werden kann. Das finde ich sehr gut. Das Buch ist sehr übersichtlich. Die Tabellen, Aufzählungen und auch farblich finde ich sehr gut gestaltet. Ich hab alles durchgelesen und konnte – vor allem bei meinen Problemen – sehr viel Interessantes und Neues daraus entnehmen. Auch als Nachschlagewerk, oder wer sich mit seinen Blutwerten und der Veränderung von derer befassen möchte, ist hier sehr gut bedient.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Jeder der sich für seine Gesundheit interessiert und öfter Blut abnehmen lassen darf, der findet hier auf jeden Fall viele Antworten, vor denen man sonst steht, wie vor einem böhmischen Dorf. Von daher, das ist ein Behalti und ich kann dem Buch 5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

sauguat !!!

Nur tote Schwaben schweigen
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Kripo Kommissar Eugen Querlinger hat es mit einem Serienmörder zu tun. Die schwarze Henne spielt mit der Polizei und kündigt die Morde vorher an.

Das Cover:
Lange wusste ich nicht, warum der Titel und ...

Kripo Kommissar Eugen Querlinger hat es mit einem Serienmörder zu tun. Die schwarze Henne spielt mit der Polizei und kündigt die Morde vorher an.

Das Cover:
Lange wusste ich nicht, warum der Titel und der Vogel auf dem Bild sind. Auf Seite 377 wird die Frage des Titels geklärt. Und Vögel gab es ja viele im Krimi. Warum da aber auf dem Bild ein schwarzer Vogel, vermutlich ein Rabe rumstolziert und keine schwarze Henne, weiß ich nicht, aber sonst passt das alles wunderbar und auch der Rückentext. Das einzige was ich kritisieren könnte, wäre, dass da nur Krimimalroman steht. Emons hat auch den Titel „der badische Krimi“. Warum dann nicht: “Der schwäbische Krimi?“ Mögen die Leser keine schwäbischen Krimis? Ich mag die saumässig.

Der Schreibstil
war sehr ausschmückend. Die Dialoge waren manchmal sehr witzig, da wurde alles aufs Korn genommen, was ging. Ich hab selten so viel Witz in die Dialoge verbaut gesehen, wie hier. Das ging nicht einfach so ab, das war alles liebevoll ausgeschmückt, bis auf ein Mal. Auf Seite 325 kam nur: …Vor-, Haupt- und Nachspeise ein einziges Gedicht… Ja, also das ist das Einzige, was ich hier rumkritteln kann. lachweg Denn sonst war alles sehr, sehr ausführlich.

Die Charaktere:
Mein Lieblingsprota waren eindeutlich der Kommissar Querlinger, der deutliche Ähnlichkeit mit Kluftinger aufwies, und natürlich die Gastwirtsfrau, die nun eine Bäckerei betreibt. Als Querlinger und seine Frau das erste Mal auf den Weißeneggers trafen, da sah ich Klufti vor mir. Und jedes Mal wenn er auf dieses Paar stieß, dachte ich an Klufti, genauso hätte der auch reagiert. Am Besten war, als er zum Essen eingeladen wurde und er dann ausführlich bestellt hat. Dazu sagte er, wenn was übrig bleibt, dann lässt er es einpacken. Zu lustig. Kapitel 26 mit Witwe Bolte äh, Frau Müller war dann ähnlich lustig und es kam gefühlt 30 Mal … sau … drin vor. Als Steigerung. Ich fand das sauwitzig.

Lokalkolorit:
Gibt’s eine Steigerung dazu? Also in dem Buch gibt es wohl die höchste Steigerung zu Lokalkolorit. Da ist soviel Schwäbisches drin. Landschaft, Orte, Leute die in Dialekt sprechen, Schwäbische Charaktere, dass es einfach ein gefundenes Fressen für mich war. Ich fand’s genial. Aber nicht zu viel, es gab auch nicht zu viele Leute, die schwäbisch sprachen und ich bin sicher, man konnte alles verstehen. Ich sowieso.

Highlights, Spannung, der Krimi:
Also es war natürlich sehr spannend. Teilweise an Dramatik nicht zu überbieten. Es gab auch mehrere Highlights. Mir gefiel am allerbesten die Szene am Blautopf. Das war total genial und sehr spannend. Sogar die einzelnen Aufklärungsfitzelchen, bis alles aufgeklärt war, fand ich total interessant. Ein super Krimi.

Humor:
Der Humor war schwarz, skurril, verrückt, schwäbisch, witzig und einfach genial. Sehr oft saß ich da und lachte… Daher ist es nicht empfehlenswert das Buch zu lesen, wenn jemand in der Wohnung schläft. Und als mein Mann wach war, hab ich ihm Dialoge vorgelesen, die er dann auch witzig fand. Die Dialoge waren sowieso saugeile hammerdialoge!

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein sauguader schwäbischer Krimi, mit massig Highlights, viel Spannung, sauluschdig, skurriler, schwarzen Humor, einfach genial. 10 Sterne für diesen vor Dialog strotzenden schwäbischen Krimi.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Moosglöckchen

Stumm vor Angst
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Ingrid Zellner Stumm vor Angst Silberburg 2020

Surendra Sinha ist immer noch vom Dienst suspendiert. Daher fängt die Geschichte damit an, dass er seine Eltern und Malte Jacobsen besucht. Später fährt ...

Ingrid Zellner Stumm vor Angst Silberburg 2020

Surendra Sinha ist immer noch vom Dienst suspendiert. Daher fängt die Geschichte damit an, dass er seine Eltern und Malte Jacobsen besucht. Später fährt er zu seinem ehemaligen Kollegen Frank Hasemann auf die schwäbische Alb. Bei einem Ausflug lernt er Linnea kennen. Sie spricht seit 3 Jahren nicht mehr. Ihre Mutter Natalia Gruber ist ganz begeistert von Sinha und daher darf Linnea ihn besuchen. Linnea taut sichtlich auf. Doch dann entdeckt Sinha wieder eine Leiche und zudem wird er als „Kinderschänder“ angezeigt, was nicht gut kommt, da gegen ihn immer noch ermittelt wird.

Fees Meinung:
Nach Adlerschanze und dem gemeinsamen Werk Mordshass mit Simone Dorra, folgt nun Stumm vor Angst mit dem beurlaubten Kommissar Sinha, der immer über Leichen stolpert. Die Einleitung ist schön, da gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Malte Jacobsen. Simone Dorra hat Ingrid mal eben für eine kurze Szene den Kommissar geliehen. Was mir sehr gut gefallen hat, da ich ja Malte Jacobsen seit Römermaske kenne.

Protagonisten:
Die Charaktere sind mal wieder sehr gut getroffen und so kann man sich sie gut vorstellen. Am Besten fand ich natürlich Sinha und seine Mutter. Die Beiden sind irgendwie herrlich. Aber auch sein ehemaliger Kollege, seine süße Katze „das Monster“, Linnea und die nette Schwedin.

Humor, Fremdenhass, Highlights und Lokalkolorit:
Es gibt sehr viele humorvolle Szenen in diesem Buch. Des Öfteren konnte ich schmunzeln. Vor allem Linnea und die Katze sorgen für Schmunzeleffekt.

Leider wird Sinha, der in Deutschland geboren ist, aber indisch aussieht, sehr oft angefeindet. Diese „Sozialkritik“ tritt sehr offen zu tage. Und es ist so gut geschildert, dass man sich das Ganze fassbar vorstellen kann. Daher finde ich das sehr gut, dass Ingrid Zellner, dies immer wieder hervorhebt. Ein Highlight ist Sinhas Mutter, die auf dem Weihnachtsmarkt, der auf der Burg Hohenzollern stattfindet, ihren Sohn lautstark verteidigt. Sie ist total empört, als sie das erfährt und es dann noch Leute gibt, die Sinha mit Worten verletzen. Trotzdem ist die Szene irgendwie schön, weil seine Mutter ihn wie ein „Löwenjunges“ verteidigt.

Es gibt mehrere Highlights, schöne, traurige, schreckliche und alles ist mit viel Lokalkolorit ausgestattet. Es gibt schöne Wanderungen und Orte, die mir alle bekannt vorkommen, die ich aber leider schon lange nicht mehr besucht habe. Das Schwabenländle ist doch echt herrlich und auch die schwäbische Alb.

Natürlich gibt es auch wieder einen Showdown, der zu gnadenlos ist. Dieses Mal war mir dann auch schon vorher klar, wer der Mörder ist. Das fand ich – in dem Fall – sehr traurig. Trotzdem wurde nichts von der Spannung eingebüßt.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist locker und flüssig, so dass ich wieder sofort „im Buch“ war. Durch die geschickt gewählte Einleitung hatte man sowieso das Gefühl wieder „zuhause“ zu sein. Trotzdem wurde alles angenehm und mit wenigen Worten skizziert, so dass man „Mordshass“ nicht kennen musste, um im Buch mitzukommen.

Jedenfalls wechselte auch meine Stimmung oft beim Buch: Amüsement bei der süßen Katze und Linnea, aber auch Traurigkeit im Bezug auf Linnea und teilweise Entsetzen und viel Mitleid, bei einigen Szenen. Dazu war ich von ärgerlichem Mitleid durchdrungen, als Sinha verprügelt wurde und so viel ertragen müsste. Der Showdown erfüllte mich mit Entsetzen und Traurigkeit. Etwas von Heimweh war meine Stimmung als die Ausflüge auf die schwäbische Alb und die Wanderungen beschrieben wurden. Als Leser „weilt“ man bisweilen so richtig mit im Buch per Kopfkino und ist wirklich gefangen von diesem Krimi.

Ich hab keinerlei Schwachpunkte in diesem Krimi gefunden, wenn ich auch sagen muss, dass er so ganz anders ausging, als ich mir das vorgestellt hatte. Aber das ist ja das überraschend spannende an einem Krimi, wenn man nicht vorher schon alles weiß, wie es denn wohl ausgeht.

Das Cover:
Ist mit der schwäbischen Alb, dem Nebel und dem – für mich – Abendrot sehr gut gewählt. Die Stimmung wurde sehr gut hervorgehoben. Auch sonst gefällt mir der Rückentext, der Buchtitel wunderbar.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Der Krimi war sehr dramatisch-spannend und hatte viele Facetten, so dass ich viel Zerstreuung hatte beim Lesen. Auch rief er viele Gemütszustände bei mir als Leserin hervor. Nun erwarte ich mit viiiiiiiiiel Spannung die Fortsetzung des Buches. 10 Sterne für diesen spannend-dramatischen Urlaubskrimi.

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Veröffentlicht am 10.05.2020

Ich hatte so viel Spaß beim Lesen

Sterben auf Portugiesisch
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An der Alentejo Küste ist es herrlich. Es könnte noch schöner sein, würde da nicht ein Entfesselungskünstler ertrinken. Hochkant eingebuddelt im Sand. Danach sterben noch zwei junge Männer. Als dann noch ...

An der Alentejo Küste ist es herrlich. Es könnte noch schöner sein, würde da nicht ein Entfesselungskünstler ertrinken. Hochkant eingebuddelt im Sand. Danach sterben noch zwei junge Männer. Als dann noch herauskommt, dass sie sich kannten, wird klar, dass da etwas nicht stimmt. Raquel, die den Winterspeck ablegen soll, entdeckt nette Menschen am Strand und prompt hat sie eine neue Schwimmtrainerin. Fernando verliebt sich in letztere.

Das Cover
Ist wunderschön, wie für einen Urlaub und es ist leicht wiederzuerkennen, weil es so ähnlich ist, wie das des ersten Buches, was mir sehr gut gefällt. Und auch vom Fühlen her ist es schön, denn Raquel ist quasi eingestanzt, wie ein Stempel. Schade, dass da nicht Cosy Crime steh, denn das Buch ist so humorvoll, dass es „hardcore“ Krimifans nicht gefallen wird. Es ist ein light Krimi, was ich selber wundervoll finde.

Die Charaktere:
Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Sie sind authentisch und sie könnten tatsächlich so existieren. Die meisten sind sehr liebenswert.
Inspektor Fernando Valente ist der sympathische Hautprotagonist, der die Fälle mit Raquel löst. Und sich nicht wie ein typischer Inspektor verhält, vor allem sein Liebesleben ist ein bisschen kompliziert.
Raquel ist das offizielle Polizeischwein und sehr beliebt. Sie macht Sachen, die verrückt sind und lädt zum schmunzeln ein. Sie hat in dieser Geschichte gleich zwei Tiertrainerinnen Anabella und Samira.
Anabella ist die heimliche Freundin von Fernando, blöde nur, dass sie verheiratet ist.
Samira ist eine neue Figur, sie schwimmt gern, oft und lange und Raquel und Fernando mögen sie.
Mafalda ist ein weiterer Star dieses Buches, weil sie eigensinnig ist und offensichtlich nie schläft (auch in diesem Band?! ) und Teresa das Leben ein wenig schwer macht. Sie ist Fernandos Großmutter, väterlicherseits.
Teresa ist Fernandos Mutter. Sie lebt alleine, weil Fernandos Vater nicht mehr da ist. Sie ist ein wenig grummelig und setzt auf die falsche Schwiegertochter, aber sie schmeißt den ganzen Haushalt und den Hof.
Lucia wäre die Traumschwiegertochter für Teresa. Fernando mag sie nicht und Lucia mag Raquel nicht wirklich.
Patricia ist Fernandos Chefin und Schwester. Sie ist eigentlich nicht sonderlich begeistert von Raquel. Nimmt sie aber so hin, weil sie keine andere Wahl hat.
Pedro, der immer wieder bei Fernandos Familie auftaucht.

Lokalkolorit, Schreibstil und Humor:
Es gibt sehr viel Lokalkolorit und ich wäre doch schon sehr geneigt, meinen Urlaub dort zu verbringen. Die Autorin hat ein sehr liebevolles Bild von der Gegend in Portugal beschrieben, wo die Geschichte spielt: Alentejo Küste. Die Autorin sagt allerdings, dass es nicht als Reiseführer „taugt“, weil sie sich einige Freiheiten herausgenommen hat. Nun ja, da bin ich mir sicher, dass dann doch noch irgendwann ein Reiseführer rauskommt.

Der Schreibstil und Cosy Crime:
Da ich Teil eins schon kannte, war er nicht gewöhnungsbedürftig und ich hab mich so gefreut, dass ich wieder Neues über die Protagonisten erfahren durfte, an deren Leben man als Leser ausführlich teilnehmen darf. Ich fand den Schreibstil sehr ausschweifend, was mir gefällt, denn bis die Stränge zusammenfinden, erfahre ich viel, was nicht zum Krimi gehört und meiner Meinung nach sehr lesenswert ist.

Highlights:
Es gibt einige herausragende lustige, witzige und spannende Szenen.
Mateo wie er Fernando küsst.
Patricia, die erklärt, sie hätten sich mit Raquel hier verabredet.
Patricia, die Fernando vor Teresa verteidigt.
Die Frau, die die Süßigkeiten abpackt und den neuen Kollegen von Fernando schon kennt.
Die Samira-Szenen!!! Samira war selbst ein Highlight und Anabella muss echt um ihren First-Status bei Fernando bangen.
Raquel, wie sie schnell schwimmen lernt. Raquel wie sie mit Abkürzungen die Leute beim Training findet.
Raquel im Swimming-Pool.
Der Zauberer, der „einfach so im Rauch“ verschwindet.
Die Szene mit den Stöckelschuhen.
Pedro flechtet Mafaldas Haare und warum er das tut.
Teresa Benehmen verleitet mich ein paar Mal zum Schmunzeln.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Es gibt viele Highlights in dem Buch. Mehr lustige, wie spannende, aber gerade, das macht diesen Cosy Crime aus. Die Geschichte ist aber auch ständig auf hohem, gleichwertigem, teilweise spannendem, super zu lesenden, unterhaltsamem Niveau. Heidi Van Elderen ist mit
Sterben auf Portugiesisch wieder mal ein super tolles Buch gelungen. Ich hoffe, dass ich nicht soooooooooo lange auf den nächsten Band warten muss. 10 Sterne für meine Lieblingsserie vom Polizeischwein Raquel.

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