Wenn wir es nicht haben, brauchen sies nicht.
Was wir nicht haben, brauchen Sie nichtVon 2014
Fee erzählt die Geschichte
Dieter Moor und seine Frau Sonja ziehen von einem idyllischen schweizer Bauernhof nach Brandenburg, in die Nähe von Berlin. Beide scheinen dort zu arbeiten. Herr Moor ...
Von 2014
Fee erzählt die Geschichte
Dieter Moor und seine Frau Sonja ziehen von einem idyllischen schweizer Bauernhof nach Brandenburg, in die Nähe von Berlin. Beide scheinen dort zu arbeiten. Herr Moor hat auch in Wien gearbeitet. Er hat eine Sendung im Fernsehen,TTT. Dieter Moor erzählt von den Begebenheiten, die es so mit sich bringen, wenn man wo ganz anders hinzieht. Er lässt auch immer wieder den Schweizer in ihm zu Wort kommen.
Fees Meinung
Auf der Suche, wie ich meine Meinung zu dem Buch am besten beschreiben kann, stieß ich auf Amazon-Rezensionen. 182 Leute haben rezensiert und durchschnittlich 5 Sterne gegeben. Klar, dass ich nur die gelesen habe, die 3, 2 oder 1 Stern gegeben haben. Ich war erstaunt, habe es mir allerdings schon gedacht, dass Familie Moor ihr Bio-Gemüse verkauft (scheinbar im Internet). Daher unterstellen viele, dass dieses Buch nur zu Werbezwecken geschrieben wurde. Ich muss dazu sagen, ich kann mich nicht erinnern, dass ich Herrn Moor je im Fernsehen gesehen hätte oder dass er mir sonst bekannt vorkommen würde. Auch von seinen Bio-Sachen habe ich noch nie zuvor was gehört.
Wie findet Lesezeichenfee das Buch?
Es ist schwierig, meine Eindrücke zu beschreiben. Ich finde, es ist viel „heile“ Welt, der dann auch noch mit der Geschichte von rechtsradikalen einen unglaubwürdigen Stempel aufgedrückt wird. Auch ist es für mich unvorstellbar, aus der Schweiz auszuwandern ins Brandenburgische. Eher umgekehrt (daher hab ich mir jetzt das Buch Grüezi Gummihälse, warum uns Deutsche manchmal auf die Nerven gehen ertauscht).
Dazu lässt er dann immer den „kleinen Schweizer“ in sich zu Wort kommen. Das jedoch klingt sehr plausibel und passend und das ist für mich glaubwürdig. Irgendwie springt er aber über seinen Schatten, weil er genau deshalb aus der Schweiz ausgewandert ist. Und nun fängt das mit der heilen Welt wieder an. Es gibt kaum Probleme, außer am Anfang, wo alles schlecht aussieht. Wie glaubwürdig ist das, dass seine Frau einfach so einen Bauernhof kauft und er nicht mal kommt und ihn sich ansieht. Danach stellen sie fest, dass dieses Grundstück direkt an eine Landebahn vom Flughafen grenzt, wo übers Wochenende laute Konzerte abgehalten werden. Von der Straße, die gesperrt werden soll, damit der Verkehr dann durch das „heile“ Dorf geht und direkt vor der Haustüre von Herrn Moor hört man nichts mehr. DAS wäre dann aber auch schlechte Werbung für die Bio-Produkte.
Wie finde ich, die liebe Lesezeichenfee, denn nun das Buch?
Erst mal muss ich sagen, dass ich dieses Buch seit Monaten lesen möchte und es erst jetzt wieder aus meinem SUB vorgezogen habe. Ich habe das Buch innerhalb von ca. 2,3 Tagen ausgelesen gehabt. So gesehen ist das Thema spannend und die Geschichten nicht langweilig. Leider hat sich der Humor vom Anfang verflüchtigt. Irgendwann ist alles glatt gegangen und das war irgendwie unglaubwürdig. Es wird alles gut. Es ist plötzlich alles gut. Nach 2 Jahren dort wohnen, die perfekte Idylle. Schön auch, dass Herr Moor, anders als andere Leute jedes Mal einen Kredit bekommt…
Ich mag das Buch irgendwie nicht, daher hab ich die Rezensionen gelesen. Manchmal kann man Gefühle nicht gut in Worte fassen. Mein Gefühl sagt mir, ich habe das Buch gelesen und am Anfang hätte ich auch noch 5 Sterne gegeben, dann waren es 4, dann 3 und teilweise wollte ich nur noch 2 oder 1 Stern geben. Das Buch kann man lesen, muss man aber nicht. Wenn mir sein Folgewerk 2012: Lieber einmal mehr als mehrmals weniger. Frisches aus der arschlochfreien Zone. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, ISBN 978-3-499-62762-0 ihn die Finger kommt, werde ich es lesen, aber kaufen oder tauschen werde ich es mir nicht unbedingt.
Da ich neugierig geworden bin, habe ich recherchiert, Dieter Moor heißt nun Max Moor. Er mochte seinen Vornamen nicht, daher hat er sich umbenannt.
Was soll man sagen, wenn man Leute nicht kennt und nicht beleidigen möchte? Lesezeichenfee ist ratlos.
Befremdlich wirkt auch auf mich, dass man überall im Internet seine Adresse herausfindet, er das Dorf aber Amerika nennt. In Wirklichkeit ist es Hirschfelde nordöstlich von Berlin. Auch der Flughafen und die Landebahn ist eingezeichnet. Er hat das Gelände für die Schafzucht gekauft. Wenn der Flughafen noch in Betrieb ist, ist das aber sicher negativ für seine Bio-Produkte. Das ganze Buch finde ich irritierend.
Fees Fazit
Am Anfang fand ich es noch gut und humorvoll, dann wurde es immer langweiliger, denn es wurde ein Friede-Freude-Eierkuchenbuch. Das finde ich sehr schade. Das Buch ist irritierend und es könnte durchaus sein, dass es als Werbung für seine Bio-Produkte gedacht ist. Das allerdings ist nicht penetrant gemacht, denn es gibt keine richtige Werbung, nur halt die Erzählung, dass das gemacht wird. Vielleicht wäre das ganze authentischer gewesen, wenn erzählt worden wäre, wie man ein Bio-Hof wurde und mehr von der Bauernhofarbeit. Das aber wird nur am Rande gestreift, was ich schade finde. Seine Frau betreibt den Hof, sicher mit einigen Festangestellten, denn Herr Moor scheint selten zu hause zu sein, wie man seiner Biografie entnehmen kann. Ich entscheide mich für 2 Sterne oder doch 3? 2,5 geht leider nicht. Man kann das Buch lesen oder auch nicht. Wenn Sie das Buch nicht haben, brauchen Sie es sich nicht unbedingt zu kaufen.
PS: Was wir nicht haben, brauchen sie nicht. Der Titel bezieht sich darauf, was früher auf dem Balken oben im Tante-Emma-Laden stand. Nur für alle, die bei Amazon die Rezensionen lesen und sich wundern, auf was für Ideen die Leute kommen, die das Buch nicht ausgelesen haben.
PS: Vielleicht hätte Sonja Moor das Buch schreiben sollen. Ich glaube, das hätte mir dann besser gefallen. Im übrigen ist Frau Moor Österreicherin und ihr Mann Schweizer. Nur zur Info, wegen den seltsamen Ama-Rezis.