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Veröffentlicht am 23.12.2024

Wichtiges Thema, aber mit Längen

Das Erwachen der Morgenröte
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Ein Leben im Jahr 2042: Darum geht es in dem Roman „Das Erwachen der Morgenröte“ von Benita Michael. Aurora ist Mutter von zwei Kindern, lebt getrennt von ihrem Mann und hat keinen Job. Durch immer häufigeren ...

Ein Leben im Jahr 2042: Darum geht es in dem Roman „Das Erwachen der Morgenröte“ von Benita Michael. Aurora ist Mutter von zwei Kindern, lebt getrennt von ihrem Mann und hat keinen Job. Durch immer häufigeren Einsatz von KI wird ihr Job als Grafikdesignerin nicht mehr gebraucht und es ist gar nicht so leicht einen neuen Job zu finden, der für Aurora passt. Immer mehr wird danach geschaut, wie glücklich und entspannt die Menschen sind, die einen Job bekommen sollen, denn der Regierung geht es vor allem darum: Sicherheit und Gück. Das sind natürlich ersteinmal tolle Ziele, aber sind es auch die Mittel, die dazu genutzt werden, das Ziel zu erreichen? So gibt es Moodys, die die Menschen einnehmen, um negative Emotionen zu unterdrücken. Aurora ist skeptisch dem gegenüber und beginnt nach und nach das System weiter zu hinterfragen.

Aurora ist als Charakter ersteinmal sehr sympathisch. Sie versucht immer alles auf natürliche Weise zu machen. So nimmt sie zum Beispiel keine Moodys, obwohl es viel Druck von außen gibt, diese zu nehmen. Auch kümmert sie sich darum, dass ihr Kinder immer mal wieder draußen sind, auch wenn das inzwischen ungewöhnlich ist und die meisten Kinder mithilfe von VR-Brillen viel Zeit in Paralleluniversen verbringen. Es ist auch total schön, wie sehr sich Aurora für ihre Kinder ins Zeug legt. Für Aurora sind soziale Kontakte auch sehr wichtig, so trifft sie sich immer wieder mit Nachbarn, die zum Teil auch gerade keinen Job haben, auch da kann man sich schnell in Aurora hineinversetzen. Trotzdem hatte ich auch gewisse Probleme mit ihr. So liest sie immer wieder irgendwelche Bücher zum Thema Selbstfindung und kann daraus sofort Konsequenzen für ihr Leben ziehen. Zum Beispiel hat sie am Anfang vor allem Möglichen Angst, liest dann etwas zum Thema Meditationen und schafft es dann sofort, sich von diesen Ängsten zu lösen. Das halte ich einfach für unrealistisch, weil es schon unwahrscheinlich ist, dass man alles, was man liest, sofort versteht und es auch nicht stimmig ist, dass es sofort funktioniert, dies anzuwenden. Außerdem interpretiert Aurora auch immer das Verhalten anderer Menschen, um Konsequenzen für ihr Leben daraus zu ziehen. Das ist natürlich total bemerkenswert, aber ich kenne niemanden, der als erstes, wenn er jemanden sieht, sich damit befasst, wie er durch das Verhalten der anderen Person etwas in seinem Leben ändern kann.

Die meisten anderen Charaktere fand ich dabei aber schon realistischer. So verlieben sich auch immer wieder Menschen und Aurora findet mal Leute, die ähnliche Ansichten haben wie sie und mal welche, die nicht dieselben Ansichten haben. Gerade diese Vielfältigkeit hat mir sehr gut gefallen. Trotzdem muss ich sagen, sind schon sehr viele Personen aufgetreten, die sich mit dem Thema Selbstfindung und Meditation auseinandergesetzt haben, was ich jetzt sagen würde, was im realen Leben meist nicht das Gesprächsthema Nummer 1 ist, und so entstand für mich zum Teil das Gefühl, dass ich einen Ratgeber lese und keinen Roman.

Den Schreibstil fand ich insgesamt sehr angenehm zu lesen. Besonders die Welt im Jahr 2042 konnte man sich gut vorstellen. Es wird sehr genau beschrieben, wie die Welt aussieht, und was alles Maschinen für Arbeit übernommen haben, die normalerweise Menschen machen. Das war zum Teil auch echt erschreckend, weil erst dieses Buch einem so richtig vor Augen führt, wie unsere Zukunft aussehen könnte und ich halte dieses Zukunftswelt auch nicht für wirklich unrealistisch, weil ja jetzt schon immer mehr durch KI ersetzt wird.

Die Geschichte fand ich so mittel. Die Welt fand ich wirklich gut beschrieben und auch, wie Aurora nach und nach mehr Anschluss findet, trotzdem ist nicht sonderlich viel passiert. Es geht einfach sehr viel darum, wie diese Welt ist und dass Aurora immer wieder versucht ein Individuum zu sein und sich selbst zu finden. Am Anfang ist das auch noch recht nett zu lesen, aber irgendwann wiederholt sich das die ganze Zeit, wodurch das Buch sehr langatmig wird. Deshalb war es gerade im Mittelteil schwer für mich, dranzubleiben, das Buch zu lesen und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es so eine richtige Handlung gibt. Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, dass Aurora und die Charaktere vielleicht irgendetwas gegen dieses System unternehmen, aber es geht sehr viel darum, für sich selbst Lösungen zu finden. Das ist schön, ändert an der allgemeinen Lage ja aber nichts. Trotzdem wird es am Ende etwas besser und es beginnt auch nach und nach eine Liebesgeschichte, was ich sehr schön fand. Außerdem endet das Buch hoffnungsvoll, was für mich auch nochmal ein Pluspunkt war, weil die Welt ja insgesamt sehr negativ ist.

Insgesamt muss ich sagen, finde ich, dass das Buch ein wirklich wichtiges Thema betrachtet und auch realistisch in die Zukunft schaut, trotzdem fand ich persönlich, dass sich das Buch zum Teil schon sehr in die Länge gez

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Direkt ins Herz

Eichhörnchenbrüder
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In dem Kinderbuch „Eichhörnchenbrüder“ von Stefanie Steenken geht es um das Eichhörnchen Anto und seinen besten Freund Mika. Die beiden machen alles gemeinsam, doch dann stirbt Mika plötzlich, Anto ist ...

In dem Kinderbuch „Eichhörnchenbrüder“ von Stefanie Steenken geht es um das Eichhörnchen Anto und seinen besten Freund Mika. Die beiden machen alles gemeinsam, doch dann stirbt Mika plötzlich, Anto ist am Boden zerstört und muss erstmal lernen, wie er so jetzt weiterleben soll.

Anto ist super süß und echt nett. Er würde alles für seinen besten Freund tun. Als sie mit der Klasse zum Beispiel auf einen Ausflug fahren, möchte Anto zuerst nicht mit, weil Mika ein gebrochenes Bein hat und deshalb nicht mitkommen kann. Außerdem probiert er immer wieder seinem Freund zu Liebe neue Dinge aus und die beiden haben zusammen echt viel Spaß. So einen Freund wie Anto wünscht sich eigentlich jeder.
Aber auch Mika steht ihm in nichts nach. Auch er
möchte immer nur das Beste für Anto und möchte, dass dieser Spaß hat, auch wenn die beiden gerade nicht gemeinsam Zeit verbringen. Die beiden kennen sich wirklich in und auswendig und das ist so schön zu sehen, umso stärker berührt es einen, als Mika stirbt und man merkt, wie schwer es Anto fällt, mit dessen Tod zurechtzukommen.

Die Bilder waren für mich ein weiteres Highlight. Die Eichhörnchen sind so süß, aber auch die Hintergründe und anderen Details sind so liebevoll gezeichnet, dass man auch bei Anto in seiner Welt sein möchte.

Der Schreibstil ist umwerfend. Steenken kreiert eine Welt, die man gar nicht mehr verlassen möchte. Auch finde ich die Ansätze mit denen sie an das Thema Tod heranführt sehr bemerkenswert und berührend. Natürlich ist es ein trauriges Buch, trotzdem schafft die Autorin es, dass es gleichzeitig irgendwie hoffungsvoll wirkt.

Die Handlung ist nicht spektakulär, aber sehr berührend. Bei jeder Wendung in der Geschichte fühlt man mit den Charakteren mit. Als Mika stirbt, zieht sich einem wirklich das Herz zusammen, trotzdem finde ich, dass es auch für Kinder eine wirklich tolle Heranführung an das Thema Tod ist und mit den Eichhörnchen natürlich unglaublich süß.

Insgesamt ein sehr berührendes Buch, dass einem echt ins Herz geht und ich jedem empfehlen würde, zu lesen, egal welches Alter, denn aus diesem Buch kann wirklich jeder etwas mitnehmen.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Ein Muss für alle Buchliebhaber!

Eichhörnchenversprechen
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Das Kinderbuch „Eichhörnchenversprechen“ von Stefanie Steenken ist der Nachfolgeband des Buches „Eichhörnchenbrüder“, ist aber unabhängig von diesem lesbar. Trotzdem greift es thematisch auch auf Band ...

Das Kinderbuch „Eichhörnchenversprechen“ von Stefanie Steenken ist der Nachfolgeband des Buches „Eichhörnchenbrüder“, ist aber unabhängig von diesem lesbar. Trotzdem greift es thematisch auch auf Band 1 zurück.

In dem Buch möchte das kleine Eichhörnchen Anto wissen, was Liebe eigentlich ist. Als seine Mama ihm es erklärt, möchte auch er unbedingt mal erfahren, wie es ist, verliebt zu sein. Als dann eine neue Mitschülerin namens Lili in seine Klasse kommt, scheint sein Wunsch in Erfüllung zu gehen.

Die Charaktere sind echt süß. Besonders in Anto, wie er so neugierig ist und alles wissen möchte, konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Ich finde schön, wie in einem so kurzen Buch, trotzdem so viele Charakterzüge von ihm deutlich werden und er, wie jeder Mensch Stärken und Schwächen besitzt. Ich finde toll, dass er zum Beispiel erstmal aufgeregt ist, als er Lili kennenlernt und noch nicht direkt weiß, wie er auf sie zu gehen soll.

Aus diesem Grund ist es auch so toll, wie Lili und er sich ergänzen, weil Lili diejenige ist, die etwas mutiger ist und auf ihn als erstes zugeht. Auch sie ist total freundlich und die beiden teilen zum Beispiel sofort ihr Essen miteinander. Auch ist es schön, was für eine gute Zuhörerin Lili ist, die sich mit Antos Problemen auseinandersetzt und sie zusammen versuchen, eine Lösung dafür zu finden.

Besonders süß sind auch die Bilder, die das ganze Buch untermalen. Ich finde schön, wie detailreich sie sind, das sieht man ja auch schon alleine am Cover und die beiden Eichhörnchen sehen echt zum Knuddeln aus! Die Bilder zeigen so genau, was passiert, dass man sich direkt fühlt, als wäre man auch ein Teil vom Buch. Als Kind hätte ich dieses Buch auf jeden Fall sehr oft vorgelesen bekommen, alleine der Bilder wegen.

Auch der Schreibstil ist einfach fantastisch. Wie die Charaktere vorgestellt werden und die ganze Welt beschrieben wird, wirkt es echt so, als wäre man selbst ein Teil davon. Zudem wird so wie die Liebe am Anfang beschreiben wird, das auch immer wieder genauso im Laufe der Geschichte aufgegriffen, sodass sich diese Erklärung als roter Faden durch das Buch zieht und man immer etwas hat, an dem man sich festhalten kann.

Die Handlung ist natürlich jetzt nicht so spektakulär überraschend, aber darum geht es ja gar nicht. Ich finde schön, was für eine kindgerechte und süße Heranführung es an das Thema Liebe ist. Aber es ist echt schön zu sehen, wie sich die Beziehung zwischen den beiden Eichhörnchen entwickelt. Auch die Beziehung zu den Eltern ist echt schön. Im Prinzip geht einem einfach die ganze Zeit das Herz auf, wenn man dieses Buch liest.

Insgesamt bin ich total begeistert von diesem Buch und kann es wirklich nur jedem empfehlen, es ist ein bisschen traurig an einer Stelle, aber vor allem echt schön, süß und man schließt sofort das ganze Buch mit allen seinen Charakteren und dem ganzen Setting etc. in sein Herz und möchte die Geschichte gar nicht mehr loslassen. Es ist nicht nur ein Kinderbuch, sondern ein Muss für alle Buchliebhaber jeden Alters!

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Zu 100% ein Wohlfühlroman

Alaska Ocean Rescue - Für immer mit dir
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Der Liebesroman „Alaska Ocean Rescue- Für immer mit dir“ von Josy Greifenberg ist der zweite Band der Coastguard-Reihe in Alaska, allerdings ist er unabhängig von Band 1 lesbar. Auch für mich war es das ...

Der Liebesroman „Alaska Ocean Rescue- Für immer mit dir“ von Josy Greifenberg ist der zweite Band der Coastguard-Reihe in Alaska, allerdings ist er unabhängig von Band 1 lesbar. Auch für mich war es das erste Buch, was ich von Josy Greifenberg gelesen habe und es war gar kein Problem. In dem Buch geht es um Penny, die auf einer Insel namens Kodiak wohnt. Sie träumt davon, irgendwann die Insel verlassen zu können und wegzuziehen. Allerdings möchten ihre Eltern, dass sie irgendwann den Laden ihres Onkels übernimmt. Da ihre Eltern auch nicht besonders viel Geld besitzen, konnte Penny die Insel nicht für ein Studium verlassen und versucht nun, gleichzeitig im Laden zu arbeiten und ein Fernstudium zu absolvieren. Plötzlich taucht Liam, ihre Jugendliebe wieder auf Kodiak auf und die Beiden beginnen sich wieder näher zu kommen.

In die Charaktere muss man sich sofort verlieben. Penny ist so eine tolle junge Frau, die ihre Ziele immer vor Augen hat und dafür kämpft. Obwohl ihre Familie sie nicht bei ihrem Studium unterstützt und nicht daran glaubt, dass sie es schaffen wird, das Studium zu absolvieren, hält sie daran fest und versucht es immer weiter. Ich finde toll, wie eigenständig sie ist und sich von niemandem etwas sagen lässt, trotzdem ist ihr ihre Familie sehr wichtig und sie würde sie nie im Stich lassen. Es ist sehr leicht, sich in Penny hineinzuversetzen, da sie wie jeder Mensch Stärken und Schwächen besitzt, es tut einem sehr weh, wenn man mitbekommt, wie sie hadert, wenn sie sieht, dass andere es in der gleichen Zeit schon viel weiter als sie gebracht haben und man möchte sie am liebsten umarmen und ihr Mut zusprechen.

Auch Liam ist ein echt sympathischer Charakter. Man merkt sofort, dass ihm immer noch etwas an Penny liegt und er ist immer für sie da, auch wenn sie ihn zu Anfang immer wieder wegstößt. Er hat seine Träume bereits erreicht und hadert nun ein bisschen damit, was er nun für ein Ziel hat. Auch hier merkt man seine menschliche Seite und man bekommt das Gefühl, dass er, obwohl er so einen besonderen Job hat (er ist Coastguard) auch nur ein ganz normaler Mensch ist.

Aber auch die anderen Charaktere sind super beschrieben. Pennys Freundinnen sind immer für sie da, auch wenn sie zum Teil ihre eigenen Probleme haben oder sich in der Umgebung, wo sie sich treffen, eigentlich nicht so wohl fühlen. Solche Freundinnen möchte man auch haben! Aber natürlich gibt es nicht nur super nette Charaktere. Zum Beispiel die Mutter von Liam versteht sich gar nicht gut mit Penny und versucht sogar Liam mit einer anderen Frau zu verkuppeln, aber ich denke das gehört immer dazu. Es kann nicht nur sympathische Menschen geben und gerade durch die Vielfalt an Charakteren wird die Geschichte erst so richtig interessant.

Der Schreibstil hat mir wirklich super gefallen. Man hat sich sofort willkommen auf Kodiak und wie ein Teil der Geschichte gefühlt. Es war so ein richtiger Wohlfühlschreibstil, durch den man einfach grinsen muss, wenn man das Buch liest und einem ganz warm im Bauch wird.

Die Handlung hat mir auch echt gut gefallen. Natürlich war sie nicht super originell und zum Teil echt vorhersehbar. Trotzdem habe ich jede Sekunde mitgefiebert, was passiert. Ich denke auch einfach das Setting in dem die Geschichte spielt und die Charaktere machen die Geschichte so besonders. Außerdem habe ich noch nicht so viele Geschichten gelesen, die den Beruf des Coastguards in den Vordergrund stellen, was ich echt interessant fand.

Insgesamt ein sehr schönes Buch, dass ein verzaubert, super zum Abschalten ist, einen ab der ersten Seite in den Bann zieht und einen in die einzigartige Welt Kodiaks entführt. Es macht total Spaß zu lesen und man kann definitiv nicht wieder aufhören damit. Für mich zu 100% ein Glücksgriff und ich muss jetzt auf jeden Fall noch Band 1 lesen.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Sehr einfühlsam

Die Narben, die wir fühlen
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In dem Liebesroman „Die Narben, die wir fühlen“ von Josefine Weiss, geht es um Elena, die nach 11 Jahren zurück in ihre Heimatstadt Harringen kommt. Sie hat früh ihr Elternhaus verlassen und den Kontakt ...

In dem Liebesroman „Die Narben, die wir fühlen“ von Josefine Weiss, geht es um Elena, die nach 11 Jahren zurück in ihre Heimatstadt Harringen kommt. Sie hat früh ihr Elternhaus verlassen und den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen, da diese ihr immer das Gefühl entgegengebracht haben, unerwünscht zu sein. Auf Wunsch ihrer Tante hin, die ihren 70. Geburtstag feiern möchte, kommt sie nun aber wieder, doch sofort fängt ihre Vergangenheit an, sie einzuholen, denn es gibt noch einen anderen Grund, weshalb sie Harringen unbedingt verlassen wollte…

In ihrer Heimatstadt trifft sie zufälligerweise auch auf Nathan, den sie bei einer ihrer Reisen in Amsterdam kennengelernt hat, da sie Songwriterin ist und es liebt, die Welt zu erkunden. Sofort beginnen die Funken zwischen den beiden zu sprühen, doch durch bestimmte Erlebnisse in der Vergangenheit schafft Elena es nicht, Nathan zu vertrauen. Schaffen die beiden es, die Hindernisse zu überwinden und zueinanderzufinden?

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Aus Elli wird man zu Anfang nicht ganz schlau, weil man ihre Hintergründe noch nicht kennt und nicht direkt nachvollziehen kann, weshalb sie sich bei niemandem ganz fallen lassen kann. Trotzdem wirkt sie direkt authentisch und man fühlt mit ihr mit, wie schlimm es für sie ist, von ihren Eltern wie der letzte Dreck behandelt zu werden. Trotzdem ist schön, wie unverfangen sie zum Beispiel mit ihrer Tante Maria ist. Besonders bedrückend ist auch, als Elli zurück nach Harringen kommt und alle über sie zu tratschen beginnen. Überall scheint sie von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden und leider sind ihr die wenigsten wohlgesonnen.

Besonders Nathan hat es aber direkt auch geschafft, einen Platz in meinem Herzen zu finden. Er ist offen, nett, hilfsbereit und weiß, was er will. Obwohl Elli ihn immer wieder von sich stößt, gibt er nicht auf und kämpft dafür, dass sie beide eine gemeinsame Zukunft haben. Ich finde bewundernswert, wie geduldig er auch ist und Elli versucht den Freiraum zu bieten, den sie braucht, damit sie es nach und nach schaffen kann, aus ihrem Schneckenhaus auszubrechen.

Bemerkenswert finde ich auch, wie genau die Nebencharaktere beschrieben sind, sodass man sich auch in sie richtig verliebt, obwohl sie eigentlich keine große Rolle spielen. So zum Beispiel Ellis Tante, die immer für Elena da ist, sie unterstützt und sozusagen eine Art Mutter für Elena ist, die sie nie hatte. Auch Sarah, Ellis WG-Mitwohnerin ist super. So versucht sie auch Elli dazu zu bewegen, endlich mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und neu anzufangen.

Der Schreibstil war sehr angenehm. Man hat sich super wohl gefühlt und wirklich das Gefühl erhalten, Teil der Geschichte zu sein. Besonders interessant fand ich auch, dass es immer wieder Rückblenden gab, sodass man nach und nach zusammenpuzzeln konnte, was damals alles vorgefallen ist.

Ehrlich gesagt muss ich aber sagen, dass ich am Anfang etwas Zeit gebraucht habe, um wirklich in die Geschichte zu kommen. Auch weil es halt ein Roman ist und jetzt zum Beispiel kein Krimi, passiert am Anfang nicht so viel, weshalb ich das Gefühl hatte, dass es irgendwie nicht so richtig voran geht. Als dann aber Nathan aufgetaucht ist, fing das ganze an, aufregender zu werden und ich habe es wirklich genossen, das Buch zu lesen. Wie gesagt, es gab jetzt keinen riesigen Spannungsbogen, trotzdem hat man mitgefiebert, wie sich die Beziehung zwischen Nathan und Elli entwickelt und ob Elli es schafft, endlich ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Auch die Grundidee, dass jemand eine dunkle Vergangenheit hat und jemand anders ihr hilft, sie aufzuarbeiten ist jetzt vielleicht nicht super originell, aber trotzdem sehr schön und einfühlsam umgesetzt. Gleichzeitig sind die Themen auch so universell, dass sie wirklich jeden betreffen können, was ich gut finde, weil man sich selber so auch in dem Buch wiederfinden kann und etwas für sein eigenes Leben mitnehmen kann.

Insgesamt würde ich sagen, dass es jetzt nicht mein Lieblingsbuch ist, ich es aber jedem empfehlen würde, der einfach mal ein gutes Buch für zwischendurch braucht, und etwas sucht, was leicht zu lesen, aber gleichzeitig sehr einfühlsam und tiefgehend ist.

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