Ein 2 in 1-Roman
AfterworldsGebundene Ausgabe: 704 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737352222
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Afterworlds
Preis: ...
Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (20. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3737352222
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Afterworlds
Preis: 22,99 €
Ein 2 in 1-Roman
Zugegeben, der Preis klingt erst mal happig, aber man bekommt dafür auch gleich zwei Bücher auf einen Schlag. Denn der Aufbau dieses Buches ist ganz besonders.
Die Rahmenhandlung bildet die Geschichte von Darcy Patel. Darcy ist gerade mal 18 Jahre jung, als sie ihren ersten Roman schreibt. Er trägt den Titel „Afterworlds“. Ihr Traum ist es, als Autorin von ihrer Arbeit leben zu können. Für ihren Debütroman bekommt sie einen Riesenvorschuss vom Verlag. So beschließt sie, vorerst nicht zu studieren, sondern zum Schreiben nach New York zu ziehen. Hier verliebt sie sich und überarbeitet ihren Roman für die Veröffentlichung. Beides ist nicht ganz komplikationslos, sonst wäre dieses Buch ja auch langweilig.
Abwechselnd mit Darcys Geschichte bekommen wir Leser immer ein Kapitel aus „Afterworlds“ zu lesen, sodass wir Stück für Stück das ganze Buch, das Darcy geschrieben hat, lesen können. Theoretisch ergeben beide Perspektiven jeweils eine vollständige Geschichte, die man auch getrennt lesen könnte, aber natürlich hängen sie auch irgendwie zusammen. Immer wieder bespricht Darcy Passagen ihres Romanes mit befreundeten Autoren. Leider wird hierbei an zwei Stellen Handlung des Romans verraten, die erst im Kapitel danach kommt. Aber das ist nicht sehr tragisch.
Die zwei verschiedenen Perspektiven sind durch verschiedene Schriftarten leicht zu erkennen. Außerdem ist die Darcy-Handlung in der 3. Person, die ihres Romans in der 1. Person aus der Sicht der Protagonistin Lizzie Scofield (wollte der Autor Scott Westerfeld sich hier verewigen?) geschrieben.
Lizzie hat eine Art Nahtoderlebnis und erlangt dadurch die Fähigkeit, in die Anderwelt zu gehen, wo sie sich in den Jungen Yamaraj verliebt. Außerdem kann sie danach auch Geister sehen, und zwar auch in der Oberwelt. Ihr Leben wird dadurch zunehmend komplizierter, vor allem, als sie auch noch ein Jahrzehnte altes Verbrechen aufklären will.
In gewisser Weise fand ich dieses Buch schon faszinierend, hauptsächlich wegen des ungewöhnlichen Aufbaus. Beide Geschichten haben auch durchaus ihren Reiz, sind interessant und bis zu einem gewissen Maß spannend, besonders zum Schluss hin. Doch fehlte mir bei beiden Geschichten auch das gewisse Etwas, die Tiefe. Lizzies Geschichte wirkte zuweilen etwas unausgegoren, so als hätte eine 18-Jährige sie geschrieben (was ja auch so ist, da es ja Darcys Roman ist). Aber auch Darcys Geschichte schien mir an einigen Stellen etwas oberflächlich und unrealistisch. Zum Beispiel braucht Darcy ihre kleine Mathegenie-Schwester, um sich ausrechnen zu lassen, wie weit 150.000 Dollar reichen, wenn sie 3000 Dollar Miete bezahlen muss. Hier konnte ich nur mit den Augen rollen.
Die Liebesgeschichten in beiden Perspektiven konnten mich auch nicht ganz überzeugen. Sie waren plötzlich da, ohne sich langsam zu entwickeln. Die Gefühle kamen auch später nicht so ganz bei mir an, zumindest die Gefühle von Lizzie und Yamaraj. Darcys Romanze war da schon etwas emotionaler, zumindest von ihrer Seite aus.
Interessant dürfte für viele Leser der Einblick ins Verlagswesen sein. Hier lernt man einiges über die Arbeit von Schriftstellern und über die Zusammenarbeit der verschiedenen an einer Buchveröffentlichung beteiligten Personen.
Auch wenn ich einiges zu kritisieren hatte, hat mir Scott Westerfelds neues Werk ganz gut gefallen. Es hat mich über viele Stunden gut unterhalten und war nie langweilig.
★★★★☆