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Veröffentlicht am 24.09.2020

Zu Unscharf diese Welt

Die Unschärfe der Welt
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Inhalt:

Ein Dorf in Siebenbürgen in den 70er Jahren. Florentine lebt dort im Einklang mit der Natur. Diese Landschaft lässt dich so wie du bist, denkt sie. Jeden Morgen begrüßt sie den Tag. Sie erwartet ...

Inhalt:

Ein Dorf in Siebenbürgen in den 70er Jahren. Florentine lebt dort im Einklang mit der Natur. Diese Landschaft lässt dich so wie du bist, denkt sie. Jeden Morgen begrüßt sie den Tag. Sie erwartet ein Kind, Samuel, einen Jungen. Später bekommt die kleine Familie Besuch aus der DDR, von Bene und Lothar, einem jungen homosexuellen Paar. Florentine wuchs in einer größeren Stadt auf, vermutlich in Hermannstadt. Die ungewollte Schwangerschaft überrascht sie nicht über die Maßen positiv. Sie will das Kind aber in jedem Fall behalten und weiß später das Mutterglück zu schätzen. Die Ruhe und das Schweigen, die sie mit dem Jungen verbinden. Nur in dem Dorf fühlt sie sich nach wie vor fremd. -Es gab keine Mitte für sie, keine Zugehörigkeit, und sie fürchtete, dass sie ihr Kind zum Verbündeten gemacht hatte-

Fazit:

Die Atmosphäre und die Nöte der Menschen dort wird sehr schön wiedergegeben.

Das Leben in einer Gegend mit einem großen Anteil von Deutschen. Die kleinen und großen Umbrüche. Z. B. wie es sogar die Beatles in das kleine Dorf schafften. Aber auch die Securitate spielen eine Rolle, Fluchten und natürlich der große Umbruch 1989/90. Die Charaktere werden wie in Kurzgeschichten beschrieben, vieles muss sich der Leser denken. Das macht sie etwas unnahbar, es ist schwer sich mit ihnen zu identifizieren. Diese Sprachlosigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch diese Geschichte.

Die Schreibweise ist fließend nur manchmal bisschen zu poetisch. Verfängt sich in Einzelheiten. Jedes Blatt, jeder Windhauch bekommt hier die größte Aufmerksamkeit. Andere Dinge wie die politische Lage, uneheliche Kinder, Fluchten, Homosexualität usw. werden kurz erwähnt aber nicht weiter vertieft. In der Zeit wird sehr dezent vor und zurückgesprungen. Der Roman schließt mit unerwarteten Wiederbegegnungen, manche vielleicht doch etwas zu Illusorisch, um wahr zu sein. Eine sehr poetische Erzählung mit starken Charakteren in einer politisch sehr brisanten Zeit. Voller potenzial was leider nicht voll ausgeschöpft wurde.

Es gibt für meinen Geschmack zu viele Metaphern und zu viel Symbolik.

Mich hat diese Geschichte nicht überzeugen können.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ein richtig guter Regio-Krimi

Rebenopfer
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Den Privatermittler Carlo Herb verschlägt es in das pfälzische Dorf Elwenfelsch. Hans Strobel, ein millionenschwerer Messe-Magnat ist spurlos verschwunden. Seine Frau wird unruhig denn, wenn ihr Mann nicht ...

Den Privatermittler Carlo Herb verschlägt es in das pfälzische Dorf Elwenfelsch. Hans Strobel, ein millionenschwerer Messe-Magnat ist spurlos verschwunden. Seine Frau wird unruhig denn, wenn ihr Mann nicht mehr unter den lebenden weilt, bekommt sie ein Vermögen ausgezahlt. Sie engagiert Carlo, das Hamburger Nordlicht. Der tut sich anfangs schwer mit der Pfälzer Lebensart und vor allem mit dem Dialekt. Doch Carlo gibt nicht auf und mit der Hamburger Hartnäckigkeit und dem guten Wein macht er sich dran den Fall zu lösen.

Dieser Regio-Krimi ist eine richtige Überraschung. Er entführt den Leser in das Pfälzer-Weinland in ein kleines Dorf namens Elwenfels.

Die Dorfbewohner sind ein lustiges Völkchen. Fröhlich, weinselig und auch etwas schrullig. Sie sind unkompliziert, sehr gastfreundlich und dem Wein nicht abgeneigt. Die Schreibweise ist wunderbar. Skurril, Temporeich und gespickt mit köstlich witzigen Dialogen und dem wunderbaren Pfälzer Dialekt wird der Leser in die Geschichte gezogen. Da ist die Pfälzer Landschaft, die man richtig vor Augen hat und die Dorfbewohner geben einem das Gefühl mit am Tisch zu sitzen. Da wird gewitzelt und genossen das sich die Tische biegen. Denn, wenn der Pfälzer feiert dann aber richtig. Ein ganzer Ort voller Pfälzer und jeder ist irgendwie in die Sache involviert und damit auch Verdächtig.

Das geheimnisvolle Elwenfels liegt mitten im Wald. Dort lebt die Elwetritsch, ein vogelähnliches Fabelwesen. Es weht etwas mythisches durch den Wald. Unheil droht. Der Spannungsbogen wächst und man hat das Gefühl dabei zu sein. Ein unblutiger Krimi, mit sehr viel Lokalkolorit und Selbstironie.

Zum Mitraten und schmunzeln. Ein wunderbarer Ausflug der große Lust auf die Pfalz macht.

Erwähnenswert ist auch die schöne Skizze von Elwenfelsch vorne im Buch.

Hinten im Buch gibt es ein Glossar für etho-linguistisch interessierte Leser/innen.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Packend und warmherzig

Kalmann
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Dieser Roman hat etwas Besonderes.
Man ist sofort drinnen in Kalmanns Welt und freut sich auf die all die kommenden Seiten.
Kalmann geht auf Haifischjagd und ist der selbsternannte Sheriff von Raufahöfn.
Ein ...

Dieser Roman hat etwas Besonderes.
Man ist sofort drinnen in Kalmanns Welt und freut sich auf die all die kommenden Seiten.
Kalmann geht auf Haifischjagd und ist der selbsternannte Sheriff von Raufahöfn.
Ein waschechter Isländer mit einem amerikanischen Vater der im Dorf mit Cowboyhut und Revolver herumläuft.
Er macht sich seinen Reim auf alles, was im Dorf so vor sich geht und er erzählt uns seine Geschichte.

Eine recht spannungsgeladene Geschichte aus der Sicht eines nicht so klugen Menschen der an Forrest Gump
erinnert. Ein Antiheld, der so liebenswürdig ehrlich ist, das man sich fragt was ist eigentlich normal?
Wunderbar geschrieben und die Gedankengänge und Empfindungen von Kalmann sind teilweise so berührend gutgläubig.
Und er hat sein Motto: kein Grund zur Sorge, Sheriff von Raufarhöfn bekommt das schon hin.
Man empfindet Sympathie für diesen jungen Mann, der eigentlich nur anerkannt und geliebt werden will.
Nimmt Anteil daran wie Kalmann unbedingt helfen will und sich doch dabei sehr oft total verhaspelt.
Nur, wenn er Gammelhai zubereitet ist er ganz in seinem Element. Am Ende wächst er über sich hinaus und zeigt was in ihm steckt.


So ganz nebenbei bekommt man noch einen sehr schönen Blick auf Island. Über die Natur und die Lebensbedingungen.
Über die Menschen dort und wie es sich so Lebt.
Die teilweise skurrilen Personen und die humorvollen oft lebensklugen Passagen machen diesen Roman zu einem Leseerlebnis.
Es ist nicht nur ein packendes Buch, sondern auch ein sehr warmherziges.
Ein bisschen zum Nachdenken und manches Mal auch zum Lachen.

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Ein Regio-Krimi mit viel Ostfriesischen Inselcharme.

Mordsreise
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Obwohl dieser Roman an den Vorgänger Spiekerooger Utkieker anschließt,
kann man ihn sehr gut unabhängig voneinander lesen.
Die private Ermittlerin Mia Magaloff hat auch dieses Mal wieder viel zu ermitteln.
Genau ...

Obwohl dieser Roman an den Vorgänger Spiekerooger Utkieker anschließt,
kann man ihn sehr gut unabhängig voneinander lesen.
Die private Ermittlerin Mia Magaloff hat auch dieses Mal wieder viel zu ermitteln.
Genau das tut sie auch mit großer Leidenschaft. Agatha Christie lässt grüßen.
Mia kann es einfach nicht lassen. Überall muss sie sich einmischen.
Sie hält alle auftrab, sogar die Polizei.
Auch dieses Mal geht es auf die Insel Spiekrooge
Auf der sehr anschaulich und bildhaft beschriebenen Insel begegnet Mia vielen schrulligen
und schrägen Typen. Es geht teilweise sehr humorvoll zu.
Es sind aufregende Tage und es macht großem Spaß mitzuraten.
Das ist aber nicht so einfach denn das Blatt wendet sich häufig.
Ein Fall zum Mitraten und mal eine Ermittlung aus einem etwas anderen Blickwinkel.
Ein Regio-Krimi mit viel Ostfriesischen Inselcharme.

Am Ende des Buches gibt es einen gelungenen Nachtrag.
Was wurde eigentlich aus .....
Dort werden die Charaktere noch mal extra beschrieben. Zum besseren kennenlernen.
Zumal es auch teilweise um reale Personen und Örtlichkeiten handelt.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Seine letzte Reise

Der letzte Satz
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Es könnte auch die letzte Fahrt heißen.
Gustav Mahler ein alter Mann, obwohl erst 50 Jahre alt und ein großer Komponist auf dem Meer.
Er wird bald sterben. Er ist allein. Nur der Himmel, das Meer und ...



Es könnte auch die letzte Fahrt heißen.
Gustav Mahler ein alter Mann, obwohl erst 50 Jahre alt und ein großer Komponist auf dem Meer.
Er wird bald sterben. Er ist allein. Nur der Himmel, das Meer und er.
Mahler lässt sein leben Revue passieren.
Sein Leben, seine Enttäuschungen, seine Erfolge,
die antisemitischen Beleidigungen und natürlich immer wieder seine große Liebe zu Alma.
Vor allem hadert Mahler mit seinem immer krankem Körper.
Auch ein unschuldiger Schiffsjunge bekommt seinen Auftritt als Zuhörer.
Von Alma beauftragt kümmert er sich rührend um das Wohl Mahlers.
Das alles wird in verschiedenen Rückblenden erzählt.
Die Beschreibungen und Erinnerungen Mahlers werden in wunderschönen schon fast poetischen Sätzen
wiedergegeben. Die Dialoge sind bewegend und die Landschaftsbeschreibungen sind sehr einprägsam.
Alles ist atmosphärisch dicht und das liegt vor allem an dem unglaublich schönen Schreibstil vom Autor.
In einer wunderschönen Sprache erzählt, mit wundervollen, sensiblen Charakteren.
Melancholisch, bewegend aber nie kitschig.

Der letzte Satz Mahlers ist allerdings kaum mehr als ein Seufzer. Mahler hört ihn nicht mehr.

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