Hart und schonungslos und doch ein Leserausch
Als Großmutter im Regen tanzteEine Geschichte einer Norwegerin im Nachkriegsdeutschland. Das hatte mich gleich interessiert und ich las auch nur gute Kritiken. Aber andere Bücher landeten vorher auf meinem Büchertisch. Inzwischen erschien ...
Eine Geschichte einer Norwegerin im Nachkriegsdeutschland. Das hatte mich gleich interessiert und ich las auch nur gute Kritiken. Aber andere Bücher landeten vorher auf meinem Büchertisch. Inzwischen erschien bereits der Nachfolgeriman. Zu diesem las ich eine Leseprobe, die mich nicht gepackt hat, also rückte die Großmutter in den Hintergrund. Zum Glück stieß ich auf @buecheraufreisen und auf die Wanderbücher und so kam Zrude Teiges Roman doch zu mir.
Und was soll ich sagen - ein Wochenende hat es nur gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen und sie abzuschließen. Das ruhige, vielleicht ein wenig bieder oder kitschig anmutende Cover hat nichts mit dem Inhalt gemein. Die Brutalität der Nachkriegszeit, die sich in einigen Regionen angespielt hat, war mir nur teilweise bewusst. Eine solche Härte habe ich unter diesem Titel nicht erwartet. Wir Lesensen werden nicht geschont.
Wir begleiten die Norwegerin Tekla, die als Deutschenmädchen verschrien, ihrem Liebsten, einem deutschen Soldaten, nach Kriegsende in die deutsche Heimat folgt. War sie dort erwartet, entbehrt jeglicher Vorstellungskraft.
In einem anderen Zeitstrang lernen wir Teklas Enkelin kennen, die mit eigenem Päckchen, der Geschichte ihrer Großmutter auf den Grund geht.
Trude Teige schafft den Spagat zwischen Romanze und zeithistorischen Fakten und schreibt in einer leichten, feinen Art, die mich durch das Buch durchrauschen ließ. Die Fortsetzung deutet sich am Ende des Buches an. Vielleicht werde ich doch weiterlesen.