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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2024

Keine authentische Geschichte, lässt stark nach

Anna O.
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Anna O. schläft seit vier Jahren und wird verdächtigt ihre Freunde ggf. Schlafwandelnd umgebracht zu haben. Sie muss aufwachen, um ihr den Prozess machen zu können. Dafür wird sie in die Hände von Ben ...

Anna O. schläft seit vier Jahren und wird verdächtigt ihre Freunde ggf. Schlafwandelnd umgebracht zu haben. Sie muss aufwachen, um ihr den Prozess machen zu können. Dafür wird sie in die Hände von Ben Prince in eine der Top-Schlafkliniken überhaut gegeben.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Teilweise sind die Kapitel etwas arg kurz, vor allem wenn das neue Kapitel keinen Perspektivwechsel herbeiführt. Bei den verschiedenen Perspektiven ist sehr spannend, dass Ben aus der Ich-Sicht ganz klar die Hauptperson ist, während alle weiteren Personen eine weitere Distanz durch das Personalpronomen "er/sie" erhalten.

Die Charaktere entwickeln sich ähnlich zur Geschichte, anfangs stark und dann verlieren sie ihre Authentizität, womit sie immer flacher werden und für den Leser deutlich schwerer zu greifen sind. Ben konnte ich irgendwann kein Verständnis mehr entgegen bringen. Es kommt ein wenig das Gefühl auf, dass die Charaktere einfach nur irgendwelche Rollen spielen, sie aber nicht leben.

Das Ziel dieses Buchs ist es, zu ermitteln, was an dem Tag, an dem Anna in ihren langen Schlaf gefallen ist, passiert ist. Dabei gibt es immer wieder überraschende oder auch vorhersehbare Wendungen. Gleichzeitig spielt Psychologie eine große Rolle und es wird sehr offensiv Abstand von Freuds Thesen genommen. Leider werden immer wieder mal irgendwelche Details genannt, die dann im Anschluss keine wirkliche Rolle mehr spielen. Zudem wird etwas zu offensiv mit dem "Zufall" gespielt, als dass es noch glaubwürdig sein könnte.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich sehr gut in das Buch gestartet bin. Ich sag mal 2/5 haben mir ziemlich gut gefallen und dann ging es steil berg ab. Daher bewerte ich mit 2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Toller Schreibstil, thematisch jedoch vollkommen überladen

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Lena verschwindet spurlos. Ihr Handy hat sie zu Hause gelassen. Ein 16-jährige ohne Handy unterwegs? Tage später erscheint online ein Video in dem sie von Menschen mit internationalem Familienhintergrund ...

Lena verschwindet spurlos. Ihr Handy hat sie zu Hause gelassen. Ein 16-jährige ohne Handy unterwegs? Tage später erscheint online ein Video in dem sie von Menschen mit internationalem Familienhintergrund vergewaltigt wird. Beim BKA wird daraufhin einer Frau mit ebenfalls internationalem Familienhintergrund dieser Fall als leitende Kommissarin übertragen.

Ich muss zugeben, dass ich noch kein Buch von Marc-Uwe Kling gelesen habe. Die Känguru-Chroniken wurden in Teilen gehört (ich vermute gelesen hätte ich da auch etwas verpasst). Der Schreibstil ist eher ungewohnt und erforderte ein wenig Eingewöhnungszeit meinerseits. Kurz und knackig sind die Sätze. Die Gedanken und Dialoge sind sehr realistisch dargestellt, heißt z.B. Verwendung der zum Alter des Charakters passende Wortwahl. Bei den Gedanken werden schon einmal "gesellschaftlich ufgezwungene" Ausdrücke hinterfragt, so dass eine Identifizierung sehr einfach gemacht wird.

Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas geht den Charakteren der Humor nie verloren und es sind so einige Fun-Fakts eingearbeitet, die den Leser schmunzelnd zurücklassen.

Marc-Uwe Kling ist dafür bekannt, dass er kritisch mit der Gesellschaft und Politik umgeht. So auch in diesem Buch. Leider bleibt es nicht bei den Auswirkungen, die eine online gestellte Vergewaltigung (Achtung absichtlich plakativ) einer weißen Frau durch dunkelhäutige Männer nach sich ziehen. Sondern es kommt noch ein weiteres aktuell sehr heiß diskutiertes Thema hinzu (keine Nennung aufgrund von Spoilern!). Dadurch ist das Buch vollkommen thematisch überladen und leider geht der Fokus auf Lena verloren.

Insgesamt ein toller Schreibstil, jedoch thematisch werden die guten Ansätze nicht umgesetzt. Zwei Bücher wären an dieser Stelle definitiv besser als eins gewesen oder zumindest mehr als 269 Seiten. So bewerte ich mit 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Hochspannung garantiert!

Krähentage
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Der erste Arbeitstag der neuen Ermittlergruppe, sie schaffen es nicht einmal bis zur Pressekonferenz und werden da schon zu ihrem ersten Mord gerufen. So schnell kann es gehen. Das Perfide: Das Mordopfer ...

Der erste Arbeitstag der neuen Ermittlergruppe, sie schaffen es nicht einmal bis zur Pressekonferenz und werden da schon zu ihrem ersten Mord gerufen. So schnell kann es gehen. Das Perfide: Das Mordopfer wurde nach dem Tod noch lebendig gesehen und eine ausgehungerte Krähe zurückgelassen...

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Dabei ist es sehr außergewöhnlich, der Täter ist von vorne herein durch eine eigene Perspektive bekannt und dennoch nimmt das kein bisschen Spannung raus. Benjamin Cors schafft es sogar den Leser zum Lachen zu bringen ohne, dass es dabei lächerlich wird.

Das Ermittlerduo gilt es kennen zu lernen und das Team muss sich auch erstmal einfinden. Dabei ist die ein oder andere erschreckende Erkenntnis dabei.

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, welches Hochspannung garantiert. Ich bewerte mit 5 von 5 Sternen und würde mich freuen wieder ein Buch mit diesem Ermittlerduo zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Tolle Geschichten, auch Vorleser*Innen lernen etwas dazu

Die kleine Schnecke Monika Häuschen 5: Was machen die Tiere zu welcher Jahreszeit?
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Die kleine Schnecke Monika Häuschen habe ich auf der Buchmesse in Leipzig 2024 kennengelernt. Dort, ganz zufällig in eine Vorstellung gestolpert, fand ich die Idee diese drei Tiere miteinander interagieren ...

Die kleine Schnecke Monika Häuschen habe ich auf der Buchmesse in Leipzig 2024 kennengelernt. Dort, ganz zufällig in eine Vorstellung gestolpert, fand ich die Idee diese drei Tiere miteinander interagieren zu lassen, schon wirklich klasse.

Nun bin ich in die Welt von Monika mit Band 5 eingestiegen, es gibt zwar ab und an Hinweise auf vorherige Abenteuer, doch würde ich schon behaupten, dass alles unabhängig voneinander zu lesen ist. Zu jeder Jahreszeit gibt es in diesem Band eine Geschichte. Dabei tauchen Charaktere (oder auch Tiere) in unterschiedlichen Geschichten auf und bieten so neben den drei Freunden Konstanten in den Geschichten.

Der Schreibstil ist sehr passend für Kinder gewählt und je nach Alter, können noch die zusätzlichen Informationsseiten mit betrachtet werden oder nicht. Dabei lernen auch Vorleser*Innen noch etwas dazu! Das empfinde ich immer als sehr angenehm beim Lesen, wenn nicht nur das Kind neues erfährt.

Insgesamt ein Rund um gelungenes Kinderbuch mit tollen Illustrationen. So bewerte ich mit 5 von 5 Sternen und freue mich auf weitere Abenteuer mit der kleinen Schnecke Monika!

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Fantasy trifft Geschichte

Der Vertraute
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Luzia kann sich das Leben ein wenig einfacher machen, in dem sie kleine Wunder wirkt. Das Brot ist verbrannt, kein Problem für sie. Doof nur, dass sie als Küchenmädchen zu Beginn des goldenen Zeitalters ...

Luzia kann sich das Leben ein wenig einfacher machen, in dem sie kleine Wunder wirkt. Das Brot ist verbrannt, kein Problem für sie. Doof nur, dass sie als Küchenmädchen zu Beginn des goldenen Zeitalters in Madrid lebt. Hier muss man beweisen, dass die gewirkte Magie mit der Kirche vereinbar ist. Die Hausherrin nutzt die kleinen Wunder jedenfalls um ihre Stellung zu verbessern. Das bleibt nicht lange unentdeckt...

Der Schreibstil von Leigh Bardugo ist wie gewohnt sehr angenehm zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin.
Luzia als Charakter entwickelt sich stetig weiter und hier muss nicht nur der Leser aufpassen, sie nicht zu unterschätzen. Küchenmädchen sind schließlich einfältig und dumm oder etwa nicht?

Gut dargestellt finde ich den Einfluss der Kirche auf alles. Die Verfehlungen der Menschen, die einen sehr schnell hinter Gitter bringen und dann gibt es nicht mal einen wirklichen Prozess, sondern erzwungene Geständnisse.

Insgesamt trifft hier Fantasy auf Geschichte und der Ausflug nach Madrid hat mir recht gut gefallen. So bewerte ich mit 4 von 5 Sternen.

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